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Freitag, den 4. November »r. 257. WM keleien nicht fehlte, die daS Gerücht als Schlachten darptstellm (Dr-Ää wußte, ist natürlich. DAgektatt. ... ' Erscheint jeden Wochentag früh S Uhr. Preis vi-r.eljLhrllch IS Slgr. - Inserate «erden -« den W-chent-gm nur bl, Nachmittag S Uhr für die nachsterscheinende Nummer angenommen und dle gespaltene Zeil- mit S Pfennige» berechnet. TsgesgGschichle. Chemnitz, SO. Oct. Gestern früh in der S. Stunde ist in dem FabrkkgebÄidedes HandelSwebers Thümer auf der Ascho- pauerstraße Feuer entstanden. In dem Scheersaale brannte es an drei Stellen. Schnelles Hetbeieilen von Seiten der Mitbe wohner des Hauses ließ den Brand keinen weitern Fortgang nehmen. Daß hierbei eine ruchlose Hand thätig gewesen, ist als gewiß anzunehmen; denn abgesehen davon, daß eine in dem nebenbefindlichen Comptoir stehende Geldraffe geöffnet und ihres Inhalts beraubt vorgefunden wurde, hat man auch Zünd stoffe zwischen den in dem Saale befindlichen Damasten entdeckt. Der durch das Feuer entstandene Schaden ist nicht unbedeutend. Demjenigen, welcher zur Entdeckung dergestalt beiträgt, daß der selbe zur Bestrafung gezogen werden kann, ist außer der ihm nach Befinden zukommenden gesetzlichen Belohnung noch eine Belohnung von 50 Thlrn. zugefichert. In Wolkenstein hat am 26. Octbr. der 26 Jahre alte Fabrikspinner Aug. Melzer aus Scharfenstein seine Geliebte, die in der Scharfensteiner Fabrik arbeitende Wilhelmine Rei chel, und wenige Minuten darauf sich selbst erschossen. Eifer sucht ist das Motiv zu dieser schrecklichen Lhat gewesen. (L. A. Z.) ' Wien, 31. Octbr. In Bezug auf das zwischen den ver mittelnden Mächten vereinbarte Neue Ausgleichungsproject ver nimmt man zur Zeit nur, daß dasselbe wiederum in einer den beiden streitenden Theilen zur Annahme vorzulegenden Note be steht. Die Hauptschwierigkeit dürste bei der inzwischen eingetre- tenen Veränderung der Sachlage jetzt in der Auffindung einer geeigneten Form für die weiteren Unterhandlungen liegen, da es sich nunmehr, nach erfolgter Eröffnung des Krieges, selbst verständlich um einen Friedensschluß zwischen der Türkei und Rußland handelt. — Dir „Otsterr. Cotresp." bestätigt, baß nach eingelaufe- nen telegraphischen Berichten ein Theil der türkischen Armee bei Kalasat die Donau überschritten hat. — Wie die „C. Z. C." meldet, mißlang daS beabsichtigte Borrücken auf der nach Kra- jowa führenden Straße. Die Russen zogen sich Anfangs, um Terrain zu gewinnen, Muck, entwickelten aber in dem Mo mente der Annäherung der Türken so massenhafte Colotmen, daß die Moslemen bald wieder an die Donauufer züruckzvgen. Daß es seitdem an verschiedenen größeren und kleineren Plän» Freiberger Anzeiger un^ - . . —». Aus Konstantinopel liegen ÄÄese biS zum öst. vor. Sie berichten, daß die Gährung an der türkisch-griechisch«» Grenze fortdauert. Risa Efendi ist «ach Anawlien, Ach«d Bey nach Schumla, Fachreddin Efendi nach Datum tibgerrist, um bei den drei Armerrorps die Leitung der diplomatische« Kanzleigeschäfte zu übernehmen. — 3000 Stück Pferde, DAS Ergebniß einer bei den begüterten Türken eingeleiteten stkiwÄll» gen Sammlung, sind nach Schumla abgesendrt worden, vm theils bei der Kavallerie, theils bei der Geschützbespannung ver wendet zu werden. — Die nordameritanische Corvette, welche am 4- Oktober im Schlepptau in Konstantinopel anlangte, hatte eine Mehrzahl deutscher Flüchtlinge an Bord, die bei der Pforte Militärdienste nehmen wollen und in dieser Absicht von Amerika nach Europa zurückgekehrt sind. — Lefik Pascha hat a» Omer Pascha Weisungen überbracht, nach welchen jede größere Kriegs operation vor Beginn in einem eigenen Kriegsrathe zu berathtn ist, bei dem Omer Pascha unter Theilnahme TM Paschas präfidirt. — Noch immer gehe« von hier Truppen «ach Varna, um sodann an der Donau postkrt zu wrtdttt. Die BersiPf- fung geschieht fortwährend mit größter Hast, daß matt unwstl- kürlich an drohende Gefahr denken muß- — Nach einem Schreiben aus haben di» au der serbischen Grenze Und bei Sophia concentrirtett türkischen Trup pen , etwa 50,000 Matt», am 22. Oct. von Omer Pascha den Befehl erhalten, in Eilmärschen gegen die Donau von Widdln vorzurücken. Diese Truppen find bereits im Marsch. — Der „Svldatenfreund" berichtet, daß, Menn Omer Pa scha die kleine Walachei mit seinen Trappen "besetzt, er ebenM thue, was der russische Befehlshaber zu hindern nicht ins <Nnüe hat. Uebereinstimmend mit dieser Ansicht circulirt heute eine, de« DonauWergang bei Wtddin betveffmde Vetpon , die dcchia lautet, Omer Pascha werde mit-seine« Truppe« attf Arr wckla- chischen Seite stehen bleiben, während» die Diplomaten ditS be gonnene Vermittelungswerk fortsetzen. ES sei dies eine de« Türken von russischer Seit« gleichsam gemachte Coneesston. , — Dev dringt die „verbürgte" Müchriluchg MS Kvnstaminvpel, daß die Bildung einer ans ungariftbrn Uücht- lingett bestehenden selbstständigen Fremdenlegion voÄäustg nicht gestattet worden ist. jMk A-