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W- k r — Nr. 82. - t»»8. — »erbrritetste unpartcüschc llmrg erschelut Wochentags «udsstmtDatumdeS nächsten Levrs) and kostet mit den füns wScheotllchen B eiblättern: «eiere Botschaft, Pächfischer Erzähle», Bericht--Zeitung, Sächsisches Allerlei, Sllustrirtes Unter- Haltungsblatt, Gel den Postanstalten und bei den Ausgabestellen «onatlich 40 Pfennig». Vostlistei 1.Nachtrag Nr. 2877. Trleerawm > Adresse: «eneralanzeiier, Sen>Ipi«chstclle N». IS«. General Tlnzeigee für Chemnitz und Umgegend. (Sächsischer Sande»,Nnreiger). - «»gründet »SVS al» „Rnieiger« «. Verlag und N-tati-nSmaschine«-Drn« von «lerander Wied» ln «hemultz, Lheaterstratz» s. Die Lage auf Samoa. Offenbar scheinen die Regierungen in London und Washington immer noch nicht Zeit gefunden zu haben, ihre Vertreter auf Samoa durch neue Instruktionen von dem veränderten Stande der diplomatischen Verhandlungen mit Deutschland zu unterrichten. Admiral Kautz setzt sein« Eigenmächtigkeiten unbeirrt sort, der deutsche Konsul scheint für ihn überhaupt nicht mehr zu existiren; jetzt hat er sogar unter englischer Assistenz den Gegenkandidaten Mataasas, Malietoa, zum König gekrönt. Da» „Reuterfche Bureau" verbreitet nämlich unterm 8. April über die Vorgänge auf Apia folgende Meldungen: Am 23. März wurde der junge Tann Malietoa in Mulinu zum Könige von Samoa gekrönt. An der Feier nahmen Vertreter der Ver einigten Staaten und Englands Theil. Nach der Feierlichkeit ;og Tanu mit seinen Begleitern in feierlicher Prozession durch die Straßen Apia». An der Spitze des Zuges marschirte das Musikkorps der „Philadelphia". Die Vertreter Deutschlands waren in Apia nicht anwesend. Admiral Kautz stellte während der ersten "eiden Tage nach seinem Eintreffen iu Apia eine Untersuchung über die Vorgänge au und berief sodann die Konsuln und die ältere» Offizieren der Kriegsschiffe zu einer Konferenz. Das Ergebniß der Konferenz wäre eine Proklamation des Admirals Kautz, in der erklärt wurde, daß die Regierung Mataasas gegen den Berliner Vertrag verstoßen habe und deßhalb nicht anerkannt werden könne, und worin ferner die Anhänger Mataasas aufgesordert wurden, sich ruhig nach Hause zu begeben und den Bestimmungen des Vertrags nachzukvmmen. In der Proklamation wurde noch ausdrücklich darauf hingewiesen, daß gegen alle Leute, welche die Rechte der friedlich gesinnten Bevölkerung miß achten würden, die Kriegsschiffe mit Gewalt einschreiten würden. Die Autorität des Oberrichters Chambers wurde aus'» Neue be stätigt. Mataafa nahm die Proklamation entgegen, ohne etwa» darauf zu erwidern und begab sich' sodann mit seine» Häuptlingen ruhig nach dem westliche» Theile von Apia. Der deutsche General konsul Rose erließ in Folge dessen ebenfalls ein Proklamation, in der ausgeführt wurde, daß durch die Proklamation des Admirals Kautz bck nnt gemacht worden sei, daß sich die drei Konsul», wie auch die drei Kommandanten der drei Kriegsschiffe einstimmig dafür entschieden hätten, die provisorische Regierung Mataasas nicht mehr anzucrkennen. Er bringe deshalb zur öffentlichen Kenntniß, daß dir Proklamation eine gauz falsche Behauptung enthalte. Er erkenne nach wie vor die provisorische Regierung au, bi- er gegeutheilige Instruktionen von seiner Regierung erhalte. Diese letztere Proklamation erfolgte am 13. März. Die Leute Maiaafas bereiteten sich daraufhin zum Kampfe vor, indem sie erklärten, sie würden die Befehle des Admirals Kautz nicht befolge». Am nächsten Tage schlosse» sie Apia ein, und die Lage nahm «inen bedenklichen Charakter an. Britische und amerikanische Matrosen, insgesammt 175 Man», sowie einige Schnellfeuer-Geschütze und kleinere Feldgeschütze wurden gelandet, und Kapitän Sturdee übernahm aus das Ersuchen des Admirals Kautz das Kommando über die vereinigten, an der Küste vertheilten Streilkräfte. Da Mataafa die an ih» ergangene Aufforderung unbeantwortet ließ, er öffnte die „Philadelphia" am 1b. März das Feuer. Der „Royalist" feuerte ebenfalls, während die „Porpoise" ein paar Meilen hinab fahr und das Dorf Bainsu beschoß, in welchem man große Streit- kräftc der Mataafa-Leute vermuthete. Beim Einbrüche der Dunkel heit griffen die Leute Mataasas Apia an. Die im Tivoli-Hotel stehenden Engländer erwiderten das Feuer. Welche Verluste die Mataafa - Leute erlitte» haben, ist nicht bekannt. Gegen 2'/, Uhr früh drangen die Eingeborenen plötzlich aus die britischen Wacht- Mannschaften im Tivoli-Hotel ein, wobei drei Matrosen getödtet und einer verwundet wnrden. Die Verluste der Eingeborenen sind un bekannt. Aus Ansuchen der Engländer wurde nunmehr ein Maxim- Geschütz mit Bedienungsmannschaften von der „Philadelphia" nach dem britischen Konsulate gesandt. Am nächsten Morgen wurden a« 300 Man» von der Tanu-Partei ihre auf der „Porpoise" ver wahrten Gewehre ausgehändigt, damit sie das Vorgelände säuberten. Der deutsche Kreuzer „Falke" wollte den Hafen in geheimer Mission verlassen. Admiral Kautz forderte den Kommandanten desselben auf, zu bleiben und sich bereit zu halten, den in Apia ansässigen Deutschen Hilfe zu leiste». Der „Falke" blieb am Donnerstag auf feinem Platze liegen. Am Freitag früh stürmten 200 Mann der Mataala- Partei auf das britische Konsulat an und kamen bis auf 30 Yards heran, wurden daun aber durch das Feuer der Engländer zurück- geworfen. Der britische General Cutliffe leitete hier die Operationen. Der Sonnabend und der Sonntag vergingen ruhig. Der „Falke" hatte mehrere Tage lang durch seine Stellung das Feuer der britischen Schiffe so erschwert, daß sich Admiral Kautz schließlich ge- nölhigt sah, den „Falke" zu ersuchen, auf der inneren Seite des Haseueinganges ror Anker zu gehen. Kautz erklärte in einem Inter view, er halte die Proklamation des deutschen Geucralkvnjuls für eine schwere persönliche Beleidigung. Seiner Ansicht nach sei eine provisorische Regierung im Berliner Vertrage gar nicht vorgesehen. Seine Instruktionen gingen dahin, daß er im Einklänge mit den Ansichten d.r Mehrheit die Bestimmungen des Vertrags durchführen solle. Kautz ist äußerst aufgebracht über die Haltung des deutschen Generalkonsuls, dem er die ganze Verantwortung für das Vor gehen der Leute Mataasas zuschiebt. Stach der von Kautz ein- berufenen Konferenz habe, wie sich der Admiral weiter äußerte, dec General-Konsul Rose erklärt, daß er, nachdem er die Provisorische Regierung anerkannt habe, von dieser Stellung nahme nicht zurücktrcten könne, solange er »och keine Instruktionen aus Berlin habe. Später habe Rose dem Admiral Kautz schriftlich «itgetheilt, deutsche Kriegsschiffe würden nur dann in Aktion trete», wenn das Eigenthum oder das Lebe» Deutscher zu schützen sei, oder, salls da» Obergericht Haftbefehle gegen deutsche Unlerthrnen erlassen sollte. Nach seinen Instruktionen würde Deutschland im Uebrigen nicht militärisch eingreifen; er protestire dagegen, daß Kautz seine Proklamation erlassen habe, so lange von den Vertrag-Mächten noch keine Instruktionen eingegangen seien, uud erinnere daran, daß der Kommandant des „Falke" keinen Beistand zugesichert habe. Ueber die neuesten Vorfälle auf Samoa liegt bisher nur folgendes Telegramm des deutschen Generalkonsul» aus Apia vom 24. März vor: „Täglich finden kleine Zusammenstöße um Apia statt. Das Bombardement dauert noch mit Unterbrechungen an. Tanu wurde gestern vor anderen Konsuln und Kommandanten in Mulinu als König eingesetzt. Die Geschäfte liegen still. Seit dem 15. März sind alle Läden geschlossen." Ferner wird aus Berlin gemeldet: Durch einseitiges Eingreifen englischer und amerikanischer Schiffe vor Samoa kann der endgiltigen Regelung der samoanischen Angelegenheiten nicht vorgegriffm werden, die nach der Samoaakte nur aus Grund einstimmiger Beschlüsse der drei Mächte zu erfolgen hat. Die deutsche Regierung hält an diesem Standpunkt unbedingt fest und betrachtet demgemäß jede Einsetzung einer neuen Regierung für Samoa, die sich ohne ihre Zustimmung vollziehen würde, als eine Verletzung der Samoaakte. Die kaiserlichen Botschafter in London und Washington find in diesem Sinne mit Weisungen versehen worden. Politische Rundschau. Chemnitz, den 10. April 1899. Deutsches Reich. Die „Nordd. Allgem. Ztg." schreibt: „Die Meldungen eine» englischen Blattes, wonach der Kaiser und die Kaiserin mit dem Kronprinzen und dem Prinzen Eitel Fritz im Juli oder Anfang August den Segel-Regatten in Cowes und dem Pferderennen in Goodworth beiwohnen würden, sind unbegründet. — Bei dem Fmanzminister von Miquel findet Donnerstag 13. April, ein Diner statt, zu dem der Kaiser sein Erscheinen zu gesagt hat. Außer de» Ministern haben u. A. Einladungen erhalten Oberpräsident von Achenbach, Herr von Levetzow, Freiherr von Huene, Freiherr von Zedlch-Neukirch, Freiherr von Sjumm. — Den deutschen Gesandtschaften in Konstautinopel und in Buenos Aites sollen demnächst besondere Handels-Attaches beigegeben werden. Es geht das dem „Konfektionair" zufolge aus einer Mittheilung hervor, welche von Seiten der Regierung an offizielle kaufmännische Vertretungen gerichtet worden ist mit dem Ersuchen, diejenigen hauptsächlichsten Aufgaben namhaft zu machen, welche diesen HandelS-Attachss zufalle» würden, damit sie eine er sprießliche Wirksamkeit im Interesse deS deutschen Handels betätigen können. — Im Reichsetat für 1899 ist bekanntlich eine Million Mark zu besonderen Stellenzulage» für Unterbeamten in gehobenen DienststellenderVerwaltung vorgesehen. Der Durchschnitts betrag der Zulagen ist auf 200 Mk. festgesetzt; im Ganze» werden also 5000 Unterbeamte bedacht werden. Von den Ausführungs bestimmungen, welche vor Kurzem vom Staatssekretär des Reichs- Postamtes erlassen worden sind, heben wir folgende hervor: Als gehobene Unterbeamte gellen solche etatsmäßig angestellte Unterbeamte, an die in Bezug auf Verantwortlichkeit der Di Istleistungen An sorderungH gestellt werden, welche über das gewöhnliche Maß etwas hiuausgehen, und zwar: Aufseher auf den Bahnhöfen und den Post- Höfen, Leiter des Päckcreidieustes, Briefsortirer (Grobsortirer und Sortirbriefträger), Bahnpostschaffner auf den Hauptstrecken, Tclegraphen- Leitungsaufseher, Geldbesteller. Hand in Hand mit der Einrichtung der gehobenen Dienststellen für Unterbeamte geht die in Aussicht ge nommene Umwandlung von zunächst etwa 1200 Beamtenstellen iu Unterbeamtenstellen. Diese Maßnahme ist ermöglicht durch die in folge der allgemeine» Verkchrssteigernng» namentlich bei den großen Bctriebsstellen, eingesührte weitgehende Arbeitstheitung, sowie durch die Vereinfachung der Betriebsformen, an der seit Jahre» erfolgreich gearbeitet wird. An Stelle von Beamten werden Unterbeamte in geeigneten Fällen treten im Abfertigung»-, Entkartungsdienst, im Beslellgeschäft, im Päckereidienst und auf den Bahnhöfen. — Wie die „Lehrer-Ztg. für Thüringen" hört, wird die weimarische Negierung dem Landtage eine Vorlage, betr Ver- theilnug der 1000 Mk. Alterszulage für Volksschullehrer, unterbreiten. Nach dem Entwurf sollen die Alterszulagen so vertheilt werden, daß in Zukunft 2 Mal 200, 1 Mal 300» 1 Mal 200 und 1 Mal 100 Mk. zugelegt werde». Das Gesetz soll mit rückwirkender Kraft vom 1. Januar d. I. gelten. Ausland. vesterreich-ttugartt» In der Sonnabendsitzung des Land tages in Prag wurde der Landesausschuß-Beisitzer Skarda bei der Begründung eines Antrages auf Abänderung der LaudtagSwahl- ordnung, von einem Unwohlsein befallen. Er wurde infolgedessen aus den, Saal geleitet, uud die Sitzung wurde unlerbrocheu Während der Unterbrechung der Sitzung wurde der Abgeordnete Wenzel in einer benachbarten Gastwirlhschaft vom Schlage getroffen. Tic Sitzung wurde alsbald wegen dieser zwei Zwischenfälle geschlossen. — Aus Görz wird unter», 8. April gemeldet: Hier sind 38 Katholiken zum evangclischen Glauben übergctreten, darunter der Sohn de» angesehenen Bauunternehmers Cecconi mit seiner ganzen Familie, sowie mehrere bekannte Bürgerfamilien. Auch aus der Um gebung von Görz sollen beim hiesigen evangelischen Pfarrer bereits mehrere Anmeldungen eingetroffen sein, namentlich aus gewerblichen Kreisen. Italien, Laut der „Corrispondcnza politica" erhielt die ita lienische Regierung die bestimmte Zusicherung, daß der Vatikan keine Einladung zur Abrüstuugsko» ferenz erhalten wird. Frankreich. Der Prozeß gegen den „Figaro" we. c» Vcr- AnzeigenpreiS: Szespalte« Corpnszei'le(ca.9 stlknifassenh) oder deren Raum 20Pfz> (Preis verzeichnisse »Zeile LSPfg.) — Bevorzugte Stelle (6 gespalten« Petit-Zeile circa II Silben fassend) 40 Pfg. — Anzeige» können nur bis Bormittag i» Uhr angenommen werden da Druck und Verbreitung der große» Auslage längere Zeit erfordern. Geschäftliche Anzeiger-Inserat« finde» für billigsten Preis! zugleich Verbreitung durch die täglich erscheinende Chemnitz«« Eiseubahu-Zeitlirrg. öffentlichung der vor dem Kassation-Hofe geführten Verhandlungen endete mit der Vdrurtheilung des Chef-Redakteurs und de» verant wortlichen Redakteur» zu je 500 Franks Geldstrafe aus Grund de» Gesetzes vom Jahre 1881 über die Presse. Rußland. Auch die Petersburger Hochschule für Mädchen und Frauen wurde gef Glossen, nachdem dieStudent- innen sich der Ausstandrbcwegung angeschlossen hatten. Von ungefähr 1000 Studentinnen wurden 206 endgiltig auS den Listen gestrichen und verpflichtet, binnen drei Tagen Petersburg zu verlassen und sich in ihre Heimath zu begeben. Die Verhaftungen der Studenten dauern fort. Die Verhafteten werde» als politische Verbrecher in» Gefängniß gebracht. Das große Speisehaus der Studenten, wo die Ver sammlungen abgehalten werden, besteht noch; seine Schließung würde die Unzufriedenheit auf's Aeußerste steigern, da die Studenten keine» Ersatz für die billige Verpflegung hätten. Amerika. Die ehemalige kubanische Insurgenten» Armee hat aufgehört» für die Union ein Schreckgespenst zu sein. Aus New-Uork wird gemeldet, der frühere Oberbefehlshaber der Kubaner Maximo Gomez habe nunmehr die Verantwortung dafür übernommen, daß die bisher unter seiner Führung stehenden Truppe» gegrn Auszahlung der von Nordamerika bewilligten drei Millionen Dollar» ihre Waffen abliefern werden. Umschau im Lande. — Dresden. Nicht wenig erschrocken waren am Freitag mehrere Leute, die beim Betreten de» Kellers in ihrem Haufe auf der Rietschelstraße ein kleine» Mädchen todt vorfanden. Das Kind hatte sich an der Kellerthür, ziemlich hoch über dem Erdboden, erhängt. Zu den Füßen standen ein Korb, ein Paar Schuhe und dabei lag ein Zettel mildem Namen und der Wohnung. Die Verstorbene ist noch nicht 12 Jahre alt. — An der auf der Bergstraße in Neu dölzschen wohnhaften Konditorsehefrau Geyer wurde am vergangenen Donnerstag ein. scheußliches Nothzuchtverbrechen verübt. Die Frau verließ gegen 9 Uhr Abends nochmals ihre Wohnung, um einige Einkäufe zu besorgen. Sie wurde kurz vor ihrer Wohnung von zwei Männern hinterrücks gepackt und in den an der Bergstraße gelegenen Steiubruch der Vereinigten Steinbrüche, A.-G., geschleppt. Hier wurde die BedauernSiverthe, der man vorher die Hände zu- saeumengeschnürt und den Mund zugestopft hatte, in rohester Weise mißbraucht. Die Unmenschen überließen alsdann das ohnmächlig ge wordene Opfer seinem Schicksal. Erst nach längerer Zeit erholte sich die? unglückliche Frau wieder und konnte sich nur mit großer Mühe »ach Hause schleppen, Ivo sie ganz erschöpft vom Blutverlust zusammen brach. Die noch in der NachtZn Kenntniß gesetzte Gendarmerie recherchirte sofort eingehend, leider bis jetzt ohne Erfolg. Hoffentlich gelingt es recht bald, der Unmenschen, deren einer nach Aussagen der Frau Geyer sehr groß und anscheinend Ausländer sein soll, während der andere von kleiner Statur ist, habhaft zu werden und ihrer ver dienten Strafe zuzuführe». — Leipzig. Durch Erhängen entleibte sich in der elterlichen Wohnung in der Arndtstraße ein 16 Jahre alter Schrlftsetzerlehrling. Das Motiv zu dem unseligen Schritte ist unbekannt. — Liiba«. Der Schuhmacher Zähne wurde in seiner Wohn ung erstickt aufgcsunden. Der Tod ist durch in Brand geräthene Möbel herbeigeführt worden. — Freiverg. In der Sonnabend-Nacht ungefähr V-1 Uhr wurde unser« Feuerwehr zunächst durch die elektrische Weckeranlage, dann aber auch durch Sturmglocke und Hornsignale zu einem Brande nach der sogenannten oberen Malzmühle an der Wasserthurmstraß« alarmirt. Die ersten Feuerwehrmannschaften fanden bei ihrem Ein- treffen beceits den größten Theil des Dachstuhles brennend vor, weshalb Herr Branddirektor Braun sofort Befehl zum Herbeischaffeu der Dampfspritze gab. Die Feuerwehr ging mittelst K direkt von 4 Hydranten gespeister Schlauchleitungen vor. vermochte aber nicht» den noch nicht vom Feuer ergriffenen vorderen Theil d«S umfäng lichen Daches zu halten. Inzwischen waren das Maschinen» und Kesselhaus, die Mangelstube und die Niederlagsräume iu Brand ge- rathen» eine mächtige Lohe stieg zum nächtliche» Himmel empor. Das Feuer fand in den vorhandenen Vorräthen reiche Nahrung, auch eine Anzahl Patronen fiel unter heftigem Geknatter dem Feuer zum Opfer. Zum Glück gelang eS, die Vorräihe von Petroleum und Spiritus vor dem Feuer zu bewahren. Dem Vernehmen nach hat ein Ober läger des hiesigen JägerbataillouS vor Eintreffen der Feuerwehr aus dem bereits stark verqualmten Hause ein Kind gerettet. — Mittweida. Am 27. Februar d. I. verunglückte zwischen Dreiwerden uud Nendörfche» der Bierschröter Beger von der Sachsen burger Schloßbrauerci dadurch» daß er bei dem Versuche, ein vom Wagen gefallenes Faß aus der Zschopau wieder hecauszuholen, auf der leichten Eisdecke eiubrach »»d ertrank. Alle Versuche, die Leich« Begers zu finde», blieben erfolglos, bis heute früh auf Arbeit gehende Steinbrecher den Leichnam in der Zschopau unweit der Un- glücksstätie bemerkten. — Zschopau. In unserer Stadt wird im Jahre 1899 ein« Steuerermäßigung der Anlagen von 10 Prozent eintreten. Dieser Erlaß wird vom Reingewinn der Sparkasse gedeckt werden. An An lage» sind insgesammt 81 900 Mk. aufzubriuge». Erhoben werde» 61 Prozent auf die Schulaiilagen und 39 Prozent aus die Ge meinde-. Armen- »ud Kirchcnanlagen. — Fraukeubera. Obwohl seine Wahlperiode noch nicht ab gelaufen» wurde in geheimer gemeinschaftlicher Sitzung beider städtischer Kollegien unser Stadtoberhaupt vr. Mettig einstimmig aus Lebenszeit zum Bürgermeister der Stadt Fraukeubcrg gewählt, vr. Mettig amtirt hier als Bürgermeister seit 1. Juni 1895. — GerSvorf bei Hohenstein. Das dreijährige Söhnchen de» Müllers Grimmig hier fiel beim Spielen in den am elterlichen Haus« vorüberflikßcnde» Dorfbach und ertrank -A--. /