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Jnsecten in Bewegung, eilen nach dem bMädigten Theile hin, und MS' vEihnen hätEne QuantlM zübereiteteü ÄörtelS im Münde. Diesen MSqDks«» Pi, Mld sie ankommen, auf die Bresche, und führen ihre Arbeit mit einer solchen Eile und Leichtigkeit auS, daß sie, ungeachtet lhrev ungeheuer« An zahl, rinändrr doch nie hindern oder aufhalten. Während die ser scheinbaren Unruhe und Verwirrung wird der Zuschauer sehr angenehm überrascht, weün er nach und nach eine regel mäßige Maüer entstehen und den Riß auSgebeffert siehi. Wäh rend die Arbeiter hiermit beschädigt sind, bleiben fast alle Sol daten inwendig, außer daß unter 600 bis 1000 Arbeitern hin und wieder einer umhergeht, der aber nie den Mörtel berührt. Ein Soldat nimmt indessen seinen Posten immer dicht an der Mauer, welche die Arbeiter aufbauen. Er dreht sich gemächlich nach allen Seiten, und in einer Zeit von ein Paar Minuten hebt er seinen Kopf in die Höhe, schlägt mit seiner Zange auf daS Gebäude und macht das vorhin erwähnte zitternde Geräusch. Ein lautes Gezisch erfolgt sogleich aus der inner» Seite der Kuppel und allen unterirdischen Höhlen und Durchgängen, und es wird nach jedem solchen Zeichen mit doppelter Eile und Thätigkeit gearbeitet. Ein neuer Angriff verändert indrß so gleich die Scene. Sobäld ein Schlag geschieht, laufen die Ar beiter mit der größten Schnelligkeit in die Röhren und Galle- rien, womit das Gebäude durchlöchert ist. In wenig Sekunden sind sie alle verschwunden, und die Soldaten stürzen eben so' zahlreich und rachgierig wie zuvor hergus. Finden sie keinen Feind, so kehren sie gewöhnlich wieder in den Hügel zurück, und bald nachher erscheinen die Arbeiter eben so beladen, eben so thätig und eifrig wie vorher, mit einigen Soldaten hte und da unter ihnen, die wieder dasselbe Geschäft haben, daß einer oder der andere von ihnen das Zeichen gibt, die Arbeit zu be schleunigen. Auf diese Art .kann man sie, so ost man will, zum Streiten oder Arbeiten hcrauskommen sehen, und man wird ge- wsß immer finden, daß die eine Klaffe sich nie darauf einläßt, zu fechten, oder die andere, zu arbeiten, wie groß auch die Noth sein möge. Die Tapferkeit und hartnäckige Gegenwehr dieser Thiere macht es äußerst schwer, ihren innern Bau genau zu beobachten. Ihre Soldaten fechten bis auf's Aeußcrstc und vertheidigen je den Zoll des Bodens so gut, daß kein Mensch, ohne viel Blut zu verlieren und sich den empfindlichsten Schmerzen auszusetzen, ihm nahe kommen kann. Auch läßt ein Gebäude sich nicht leicht in eine solche Lage bringen, daß man seine inner« Theile ohne Störung betrachten könnte. Denn während die Soldaten die Außenwerke vertheidigen, verrammeln die Arbeiter alle Wege und verstopfen die vielen Gallerien und Durchgänge, die zu den verschiedenen Zellen, und besonders zu den königlichen führen. Sie füllen nämlich die Eingänge zur königlichen Zelle so künst lich an, daß sie von außen wie ein Thonklumpen auösieht und durch Nichts als durch die Schaaren von Arbeitern und Sol daten, die um sie herum beschäftigt sind, erkannt werden kann. Nimmt man dennoch die königliche Zelle heraus, so entsteht ein Leben und eine unglaubliche Thätigkeit unter den mehrern hun dert Dienern, die sich gewöhnlich in dem Hauptgemache neben dem königlichen Paare befinden. Alle laufen mit äußerster Be kümmerniß um den König und die Königin, füttern sie, sorgen für ihre Eier und vertheidigen sie aufs Aeußerste. --- - st« sEd vD nrjbi^ßM - ' L^iPhH, 17. September. Da mit nächstem'Montage die Vormesse (der Engroshandel im" Stillen) beginnt, so ist die Waarenzuftthr im^vollen Gange und es ist eine Lust, dqs W hier herrschende rege Leben zu beobachten. Bon nun an ist alle Thätigkeit der Leipziger auf den Meßverkehr gerichtet. WSb len wir wünschen, daß die Messe eine recht gute werde, denn wir brauchen M Beschäftigung, um Hr den bevorste henden Winter die Theuerungsfrage zum Schwekgenzübria- gen. Die Entschließung der Zvllvereinsstaaten', Lebensmittel frei einzulassen, hat bereits sehr beruhigend elngewirkt, den« man hofft, dass dadurch bald ei« Faken der Preise werde-kl»» wirkt werden. — Von dem Baue deS neuen GerichtShauftt hört man wieder einmal gar nicht«. Fast scheint es, al« öt Leipzig der letzte Ort sein werde, wo man züm Baue de« doch nun unvermeidlichen neuen GerichtShauseS schreiten werd«. .M» Vorschlägen hat es nicht gefehlt und müssen jedenfalls bedeutende Hindernisse obschweben, weil eS so schwer hält, sich zu einigend — Wie verlautet, geht man hier damit um, einen „evangeü- schen Jünglingsverein" für junge Leute, wie solche anderwärts mit Segen wirken, zu begründen^ Derselbe soll nicht« weit«' bezwecken, als daß sich junge Leute zur Wahrung eines sittlich guten WeMdels zu geselliger Unterhaltung in einem > unter d« Aufsicht des Vereins stehendem Locale aushalten können , um sich nicht-in ihren Freistunden in Wirchschaften Herumtreiber» zu müssen. Der Zweck ist jedenfalls ein edler und dem Unter nehmen ein guter Fortgang zu wänschen. — In nächster Zeit soll von hier eine Anzahl Sachsen aus verschiedenen Lande«- theilen nach Donna Francisca kn Brasilien auSwandern wol len. Von dem Agentenwcsen hört man zwar in der Oeffent- lichkeit nicht viel, doch wollen Leute, dir- sich um die Sachet kümmern, bemerkt haben, daß sogenannte Werbe-Agenten über all in Deutschland thätig seien, um zur Auswanderung dur^ große Versprechungen zu verlocken. Wenn dem so wäre, dürfte es ganz nothwcndig sein, solchen Bestrebungen nachzuforschen, und zu Abwendung von Nachtheilen für die Staaten und für die verleiteten Auswanderer kräftigst einzuschreiter. (Dr. I.) Aus der Laufitz, 16. September. Der bei dem Bauer Schwarze in Oelsa bei Löbau dienende Pferdeknecht Wujanz auS Kittlitz nimmt dem ebendaselbst dienenden Schäfer 15 Thaler, die dieser vom Verkauf seiner 5 Schafe eben gelöst^ hatte, aus der Lade,, geht Sonnabends den 10. d. M. nach Lö bau, kauft sich daselbst einen neuen Regenschirm und will flache Dresden, verpaßt aber den Nachmittagszug. Um die Zeit bl« zum nächsten Zuge auszufüllen, geht er in die „Garküche mch läßt sich daselbst traetiren. Mit dem Äbendzuge fährt '», nach. Dresden und lebt vier Tage daselbst von dem Gelde. Den Schirm hat er in Dresden zerbrochen und weggeworfen. Mitt-. woch früh V^UHr erscheint Wujanz bei dem in Löbau statkonirte» Gensdarm Hennig und bekennt demselben, indem ihm, wie er meinte, das Gewissen keine Ruhe lasse, Alles, was er gethan. Man könne mit ihm machen was man wolle, er bäte nur um gnädige Strafe. In seinem Lade sei ein, Dokument von 40 Thaler, die er auf Lem väterlichen Hause stehen habe, von die sem Gelde soll« man dem Schäfer die genommenen 15 Thaler wiedergehen und die auflaufenden Gerichtskosten bezahlen. 81»