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Nr. 30. Pulver erfunden hatte- Man könnte fragen, warum man Lie Verheirathmig anderer Machthaber nicht eine gleiche Auf- oft vollkommen gleichgültig. In England regiert der Sache in sich nicht geändert hat. Ein so großer Selbstherrscher Ni- würde, Lie ihn mit einem auswärtigen Wrstvlhaüse nübinde; merksamkeit richtete Allein mit Ludwig Napoleons Verheira- thung ist es eine ganz andere Sache. Was die Königin von England macht, waS die Königin von Spanien für persönliche Absichten hegt, ist in der Politik sind. Er hat vor hey^ Senat eine pikante Berlobungsrede ge halten, in welcher er F««t gegen das legitime, Ausland, machte und den Herren Franzosen ob der Kaiserwahl feine Compli- me»te, sazt. Er nennt sich Wsi in der-Rede an de« Sengt? einen „Parveoü ^, d. h. einen Emporkömmlinge Und dieser Pnrvenü hat jetzt wirklich ganz : Frankreich in Hände«; er kann mit Hilst seiner ruhmdurstigrn Armee ein Glücksspiel treiben, daS dereinst ganz Europa aufschütteln würde. Der „P ar vr n ü" in Frankreich, wie er sich tzlhst «tunt- Die Vermählung -es Kaisers Ludwig Napoleon. Die hohe Diplomatie ist im Augenblicke nicht wenig über rascht worden, durch, die Verheiratung des neuen französischen Kaisers ^mit dem Fräulein von Montijo, und daher sind wir time^ Erbeu zu geben. Hätte erlich Lst-ErL-M-seinest ^k«. zens au die liwst Hmtd <mtrau«t laffm, wie dies schon manchem Fürst; gethan, so würde dies die-dip^ajisch^Wch -mch Wüter nicht in. Bewegung gesetzt habe« ; LeM .MzanS. einer solchen. daß er es verschmähe- das Interesse der Famtlknbande deni^ Interesse der Nation hsntanzusetzm. Er erinnert daran, wie;' verschwägert habe. Er spricht es offen und ungeschminkt auS, daß er sich zu stolz fühle, „sein Wappen", daS Kaiserthum- durch Bo lksw ahl, herabzusetzen und sich uursede« PreiS in die Familie der Könige einzudrängen, in denm er doch nicht mit Aufrichtigkeit, ausgenommen wordm wör^ ? morganatisch«» Ehe kytsprpssryenKinder wär«>,Hoch rW, thron- fähig gewesen, weil das „legitime" Blut wäre mit-einem „il- olaus, der Herr aller Reußen, auch ist, so sehr ist man doch thänigsten Senat, daß er nicht bei auSWäÄignr Fürstenhäu- eines politischen Systems in auswärtigen Angelegenheiten sern 7 Jahrd lang um eine, Prinzessin -,deitelni^ und dann Wir könnm Ls dem edel» Selbstgefühl LeS neuen Kai sers nicht verdenken, Laster „nicht 7 Jahre bettek" und „sein , , Wappen herabsetzen" will. Aber damit hatLudwk^Napoleon^ hat nicht. Lis, Tochter eiyeS Fürsten, eine legitime Prinzessin Lie übrigen legitim«» Fürsten nicht sehr artig behandelt; er hat grheirathet; ein ad rlk ge 8 Fräulein auS Spanim hat, wie die damit die Brücke mit Len Fürstenhäuser« VöN „GotteS Gna- Pibel sags, vor seinen Augen Gnade gefunden und er ist i« L«r" Bgckioch«, Frankreich als Gegensatz gegen dÄMgitiute" «egriss mit ihr Len Thron zu theilen und demselben '„legi- Europa hingrstellt und seiner Politck eins neue Richtung 'Kgeben. genöttzigt, diese Angelegenheit zu besprechen. - . Freilich dürfte mancher Leser fragen, ob eine Verheirathung - - . . . denn so was Großes wäre- von dem die Politik Act zu nehmen; legitime« vermischt wyrden» Ab« ,^r Ahne ^tser^desse» hätte. Hcirathen kann ja jeder und wenn er selbst nicht das; Handlungen unberechenbar sind, hat Las Fräulein, v. Moncho auf z» seiner --legitimen!' Gemahlin erklärt Hssd dam^ deren Kin-, luf- der für thronfähig. Uns ist dies natürlich sehr gleichgültig, ja^ wir freuen uns sogar, Laß Ludwig Napoleon nun auch den Herr«» Diplomatm, Lie ihm oft Beifall., gelgHM, e^M Lurch die Rechnung macht. ? .. ? rr ,. n r Aber ganz anders denkt die hohe Diplomatie: Ätzer.ÄeS? — 7^^ — n D if-, üi'l'HrK" 1853^ sucht Ler großen Nation deutlich zu machen, daß : er ihr eia«» 5 Gefallen gethan, wenn er sich mit keinem auswärtigen Hofe «ad Tageblatt MMS M ichcr, daß man sein persönliches Thun und Lassen und sein eine Tochter pv« einem untergevrdrteten Fürstenhaüse helrathen Zamilienleben gar nicht zu. berühren braucht- wenn eS gilt, Lie. werdi; LaUer a«S Prineip zu keines HikrEsich entschließe» llbpchte« LeS Czaaren auf LaS Ausland zu erforschen, und-inan ' "" " änn daher dieses. Geschäft denen, überlassen, welche Wohlge- allen dgriy^^jchs^^htn Erbaulichkeit«» Leh HoflebenS aachj«, spüren. . . < die bisherigenHerrscher Frankreichs sich dadurch geschähet hättet»;? Anders ist LD:Kch^uiS Napoleon, dLm ah^lMt« Herr- dast sie FamtÜtnbündniffe mit andere« HSM geMssen; er scher Frankreichs^htKArgsche Einfälle nichkvvrher zu bestimmen ' " " solche MeSallianz > die Kunde jener Verlobung istMchch» nach nicht Li, Königin" so^em die und zwar nach renzirmlich überrascht gekommen. Thatsache. ist -S, Laß suh: Len Grundsätzen, welche sich in dem Parlament Ihrer Majestät Ludwig Napoleon um die legitime PünzesM K«oü« HM kund" gchen. In Spanien üben Jnwiguen auf die Regierung Wasa beworben hat, daß aber feine BrautwetLmtK- zuM einen Einfluß, ^er oft über die persönlichen Neigungen der Kö- wiesen worden ist. Ob hierbei, wie manche Leute meine«, ägin hinausragt. Selbst kn dem absolutm Rußland herrscht auswärtigen Höfe dem neuen Kaiser eineHtirathsspEegemacht ine traditionelle Politik, dir-seit Peter dem Großen nach Attßen haben, wisseu wir nicht. x, l , Plötzlich erklärt er . Lem ticfgehorsamsten und allerunter» . Montag den 7: Februar