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« Bedackmg d«S Passauer n her- (Dr. I.) Ions, 1 Gerichtsbote. öglich, in den- Kopf gefüllt war. : Zugrundelegung Meitr Redner bezeichnete die Aufgabe deS Gustav-Adolf-Berrins, jmem Tage; sehr Bi nachdem «r die aeschichtliche BedaSmg desPassaneriM ande- Dahlen, 30. Juli. Der LohnfuhrmaNn Schindler ans Mügeln, welcher vergangene Nacht in der zwölften Stunde von hier, wohin er eine zweispännige Fuhre Kalk gebracht, wieder fortgefahren, um nach Mügeln zurückzukehren, ist in dem zwi schen Dahlen und dem Dorfe Malkwitz an dem Wege nach Calbitz und Mügeln gelegenen sogenannten Alzensteiche nebst einem Pferde ertrunken. Muthmaßlich hat Schindler geschlafen und die Pferde sind, als sie in die Nahe des Teiches gekommen/ um zu saufen, über den Damm, welcher dort ein hohes und steiles Ufer bildet, heruntergegangen und in eine mehr als k Ellen tiefe Stelle gerathen. DaS zweite Pferd hatte sich losge- riffen und wurde diesen Morgen von einem Maurer aus Malk witz in der Nähe des Teiches gefunden und anher gebracht. z« beruhigen suche; und 5) beim Blicke in die sorgenvolle Zu kunft der Barmherzigkeit und Treue Gottes sich getröstt. Ehl Keiner hat thränenlos an diesem Tage daS Gotteshaus W lass« und schon ist der Herr Superintendent Schneider mit der Bitte angegangen worden, jene Predigt zum Besten der Kasse des Hilfsvereins drucken zu lassen, was derselbe auch bereitwilligst zugesagt hat. Noch gestatten Sie mir, zweier Thatsachm zu gedenken, welche für sich selbst sprechen; die eine ist die, daß in einer der Collectenschüffeln, welche bei dem gedachten Gottes dienste zum Besten der Abgebrannten an den Kirchthüren aus gestellt waren, ein gehenkelter Sophkenducatm (allem Vermuthen nach bis dahin am Halse als Schmuck getragen) sich vorfand; die zweite aber, daß am vergangenen Sonnabend ein armer Bergmann bei dem Ortspfarrer hier erschien und in dessen Hände zum Besten der hiesigen Abgebrannten das Tageloh« niederlegte, welches er an diesem Tage verdient hatte, (Dr.J.) Marienberg, 3t. Juli. Nach den speciellen amtlichen Erhebungen hat das Brandunglück folgende Gebäude- und Per sonenzahl betroffen. Es wurden ganz oder zum Theil zerstört 7t mit besonder« Brandcatasternummern versehene Gebäude, Unter diesen befinden sich das Lutherstist, dip zwei zusammen hängende«. Bürgerschulgebäude und die DiakonatwohnunA. Die Zahl der durch das Brandunglück betroffenen Haushaltungen beträgt 147 mit 597 Personen. Hierunter find 1 Stationscvn- trvleur, 1 Geistlicher, 2 Lehrer, 1 Arzt, 1 Apotheker, 15 Kauf leute, Händler und Händlerinnen, 1 Instrumentenbauer, 7 Schneider, 12 Schuhmacher, 3. Fleischer, 3 Bäcker, 1 Seifen sieder, 2 Tischler, 3 Zimmerleute, 1 Maurer , 1 Schlosser, 1 Glaser, 2 Flaschner, 1 Wagner, 3 Sattler, 1 Lohgerber , 2 Weißgerber, 1 Kürschner, 1 Holzdrechsler, 1 Büchsenmacher,^ Kammmacher, 2 Töpfer, 1 Zinngießer, 1 Hutmacher, 2 Papiei macher, 2 Posamentirer, 1 Strumpfwirker, 8 Weber, 5 Klöpp lerinnen, 9 Näherinnen, 1 Stickerin, 1 Blumenverfertigerin, 10 Bergleute, 22 Tagelöhner und Aufläder, 6 Fuhrleute, 2 Postjl- rer die evangelifih-luWrifihe Küche betreffend« «ortritze her- »orgehoben hatte, ats ei« solcher nicht etwa neu» kirchliche hierauf zu den Neuwahlen der betreffend« Beamteten. Die HH. Hilfsprediger Bahr, Oberpfarrer Eger und Adv. Heineck lchieltm durch die wieder auf sie gefallene Wahl ihre seitherigen SMeugtn als ssbezkrhendlich) Borfitzender, Stellvertreter und Schriftführer. kV« Cassirer wurde gewählt Herr Kaiser und «lS Abgeordnete zur Jahresversammlung des Leipziger Haupt- UereinS in Freiberg die HH. Sastwirth Zinn in Schönau, Ober- Pfarrer Eger und Diaconu« iZimmermann. Herr DiaconuS Zimmermann schloß seinem Danke für die auf ihn gefallen« Wahl einen auf den Tag bezüglich« geschichtlich« Vortrag an. Eia am Schluffe der Versammlung von demselben Redner ge stellter Antrag: eS möge in der Freiberger Versammlung der Beschluß gefaßt werden, die Staatsregierung um eine Kirchen- «llette für die Zwecke des Gustav-Adolf-Bereins zu bitten, ward wm ihm, nach längerer Besprechung, wieder zurückgenommen. Mari-ttberg, 29. Juli. Mit den Gefühlen des innig- stm Dankes fotz« wir dm vielfältig sich kundgebenden Be mühungen zu Gunst« der durch Brqnd verunglückt« Bewohner unserer Stadt und gewinn« dabei von Tag zu Tag mehr die Uckerzeugung, daß ächt christliche Wohlthätigkeit und Barmher- ztzkelt noch nicht verschwunden find. Rührend sind die Berfi- cherunge« der Theilnahme, welche uns von allen Seit« zuge- Luummsind. Nie werden und können wir vergessen, was un- sdre meist sechst arm« Nachbargemeinden an unserer Stadt in »d seit den Tag« des Unglücks durch die schnellste Beschaffung von Lebensmitteln u. dgl. gethan hab«. Mit jedem Tage aber Gellt sich auch der Umfang der erlittenen Verluste mehr und »ehr heraus , namentlich ist der Verlust an Handwerkszeug«« und Arbeitsmaterialien der betroffenen Handwerker sehr groß, wie denn auch Zei den ärmsten Abgebrannten besonders der Mangel an Kleidungsstücken, Wäsche re. sich bitter fühlbar macht. Rach der officiellm Confignation beläuft sich die Kopfzahl der obdachlos gewordenen Personen einschließlich der Kinder auf 022. Die Zahl der Gebäude, welche Feuerschaden erlitten ha- ben, beträgt überhaupt 204, wovon 154 total und 50 partial betroffen Word« sind; sie zerfall« in folgende Kategorien: 57 Haupt- und Hinterwohngebäude total, 19 dergl. partial, 97 Seit«-, Hinter- und Schuppengebäude total, S dergl. partial, S Wohngebäude durch theilweises Abtragen und 20 dergl. an dm Fenstern re. beschädigt. Bon den Calamitosen haben nur 4 Hausgenossen und 1 wenig beschädigter Hausbesitzer die Mo- Lkll« versichert, eS komm« aber hierzu noch unser Diakonus und Cantor, welche fast alles verloren haben und den unter dm Predige« und beziehentlich Lehre« bestehenden Privatverfiche- rungsvereinen angehören soll«. Erhebmd und tröstend war die erste gottesdienstliche Feier nach dem Brande am Sonntage dm 25. Juli in unserer schönen Kirche, an deren Schwelle Gotte« Gnade und Allmacht den Flammen Einhalt geboten hatte. Aus weiter Feme waren Zuhörer herbeigeströmt und der geräumige Tempel ist wohl nie so gefüllt gewesen, wie an ..... „ . der Klagelieder Jeremiä, über den Kämpfe h-rvorznrufm, sondern den Evangelisch« in katholischen Gatz: „Der Christ an dm brennenden Trümmern seiner Habe!-' Lände« zum Genüsse der ihn« gebliebenen wenigen Rechte zu und wies in herzgewinnender und erhebmder Rede nach, daß »«rhelfen und so ihr Glaubmsleben zu stärken. Man schritt? 1 - — " . - » derselbx 1) dem Höchst« seine Noth klage; 2) ihm danke für dm,^waS ihm geblieben; sowie 3) nicht minder für menschliche Hilfe und menschlichen Beistand; 4) sich über irdische Verluste