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r Tageblatt. Sonnabend, den 3. August 4 ;7!7 w. ISO. nun Eger, 27. Juli. In 14 Tagell^ wird hier üü - großeS-KLagmL fest-vom hiefigen Sängerverein veranstaltetwervm, wozu- gervereine der benackbarten Städte Asch , Wildstein, Falkenau u. a. Mitwirkung zugesagt haben. Ü '.I MlNt of.7iM Z'l! NSs»« Vsrtz '-II!^ n-srism 1858^ diese« Werk/ anschafft, durch fleißiges MUch, .He 'SchWWgWM zu besiegt» sucht und eine so gelüste ÄüffutzAltlg ÜiM/ wie HiM - . ' .tL,:o!,x.,stt rii'^rZ U, tzu»ch«f»t ü -/ü 57?' r.-Ü ^n'n ' Ca-esgtlchichte. Dresden, 31. Juli. Die Staatsanwaltschaft hat sich nicht bewogen gefunden, gegen die am 25. Juli Abends von der Polizei weggenommenen Nrn. 177 und 178 der Dresdner Zeitung An klage zu erheben, und die Obcrstaatsanwaltschaft ist der Staatsan waltschaft beigetreten. Es hat demnach die Dresdner Zeitung zu der Wegnahme dieser beiden Nummern „keine Veranlassung" gegeben, und folgerecht hatte auch die Kreisdirection zu einem Ver bot der Dresdner Zeitung gegen das die Redaction ohnehin sofort Recurs eingewendet hat, „keine Veranlassung." Aus Roßwein. Am vergangenen Sonntage, den 28. Just, bot uns unser wackerer Liederkranz einen recht schönen Genuß, indem er das „Soldatenlcbcn," Dichtung von Jul. Otto jun., für Männcrgesang komponirt vom Musikdirektor Otto in Dresden, zur Aufführung brachte. Da, so viel mir bekannt ist, dieses Werk noch in keiner der benachbarten Städte zur Aufführung gelangt ist, so dürfte es vielleicht nicht ganz uninteressant sein, ausführlicher darüber zu berichten. — Das Soldatenleben ist vom Dichter ganz in ähn licher Weise behandelt worden, wie das Studentenleben in den Bur- schcnfahrten und das Handwcrkerlcbcn in den Gesellenfahrten; nur wägt das Ganze, wie dies der Gegenstand nicht anders erfordert, einen mehr ernsten Charakter an sich. Das Leben des Soldatm ist in seinen verschiedenen Schattirungen durch die Dichtung sowohl, als auch durch den Gesang recht treffend geschildert. Es sei ver gönnt, den einzelnen Nummern des Werkes zu folgen und einige Bemerkungen beizufügen. . Das Gedicht beginnt mit einer Schilderung von Fricdensgtück und Kriegesnoth und indem uuy weiter gesagt wird, daß der Bür ger zur Zeit des Krieges auf den Soldatenstand sich verlassen müsset und daß es Pflicht für diesen sei, fürs Vaterland zu kämpfen, ist der Uebcrgang zum ersten Gesänge, „dem Ausmarschc," gefunden. Das Heer marschirt ab — junge Leute werden aufgefordert, in das selbe cinzutreten; da folgt Nr. 2 „Soldatenlust." Es wird auch wirklich Mancher angeworbcn und muß nun den Soldateneid' leisten. (Nr. 3 Fahneneid.) Hinauf beginnt das Exerzieren. (Nr.'4 Belin Exerziren.) Eine Solostimme kommandirt: das Chor singt Räta- plan und stellt das Murren der Rekruten dar. Im Blpouak er zählt ein alter Rettersmann den läüschmdm MekrutM seine LebenS-' gsschichte, seine Schicksale ÄS MeußWer Husar während tjxs'M-' fkeiungSkrieges. (Nr. 5 Diiödlkbet,'bestehend aus einer Menge be- Ersch-Int täglich früh S Uhr mit Ausnahme der Sann- und Festtage. — Preis halbjährlich M/, Ngr — Jüserate R^esM.Helle ti'M. -1-575 .. i ,rnr.ff."-rffnrarrirK )nirl kannter, auf das Soldaienleben Bezug habender Melodien,^ tpjeF Auf dem Felde der Ehre — -Frisch ganze Compag^e^i.Mß Schwert an meiner Linken — Das war LützowH, wilh?, veWW^ Jagd re.) - Während im Lager Alles schläft, kommt einGentvalmit der Nachricht, daß der Feind das Heer umgchm wolle undfordiert.tzvL willige heraus. Es folgt Nr. ,ss „Rcherliedl." -, .Der-,KaWf,.WÄ» siegreich bestanden, doch nur der dMe Theil der Mannschaft, jkehst. zurück; die Gebliebenen werden auf freKm-.ÄelMbeOc»b««:5M2 „Grabgesang." — Bald wird wieder das.Signal MM.MchrMHe . gegeben; es folgt Nx. 8 „ein Marsch"^ Ar.i9schüdrrtMsidchiKt Leben und Treiben im Lager. Nr, Iß D, Ein neuankommeudiS Regiment Husarm (Rr, 4H.! HusareMMIviÜ jubelnd empfangen; man spielt, trinkt ^nd tavzti Nr. >12 .^,T^ der mit einem Walzer beginnt und-mit einem Zwettrftt schließt 7777 Im Lager hat Mancher ein Schätzchew geftmdm, -von dem er .sich nun trennen muß, da es in die Schlacht geht.! ,Nr. .13 „Liehesgtz- schied." Nr. 14 „Die Schlacht" beginnt mitemem Gebett- charM folgt eine Schilderung des Kampfes und schließt mit eftiem DfttA- ria. Die nun folgende« Sttophm d« Dichtungr !,^tzschlqlgM,fß die Schlacht," sowie der Text zu Nrii-15 . (An Deutschland) d.üMM unbedingt den meisten poetischen Werth ' haben, wiewohl die ganzo Dichtung gehaltvoll zu nennen ist. Die ersten kcidm Verse d^ Lutherschen Kraftliedes : „Eine feste Burg re," bilden.-den Schlich des Ganzen. Das ganze Stück wurde mit dem ungetheiltesten Beifall auft genommen. Von den einzelnen Nummern haben mir ganz beson ders gefallen: der Grabgesang — der Fahneneid-^- 4as OLvdM«K der Marsch — das Wachtlied und die Schlacht. "- n« Soll ich endlich noch Etwas über die Aufführung war diese eine sehr gelungene zu nennen uytz'ell'Mcht MsereÄ derkranz alle Ehre, die bedeutenden Schwiengkeiten, welche iÄS GiD k üben eines so umfangreichen Werkes daMtikt, glücklich- haben. Jedenfalls wird es Mn' Msangbtteill Vettyen, Wentz, eic,E ' Verantwort!. Redacteur: Karl Julius Frotscher in Freiberg. Freiberger Anzeiger