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»r benachrichtigt wordM ^feH Aß nn anderer Stempel angtwendet werden solle, und er, bis er diesen erhalten habe, hier bleiben werde, wLhrend der Beamte die einzulegende Remonstration am heutigen Abende, wie gewünscht wird, ablehnt. Unterdessen erscheinen einige Bürger und ersuchen sehr höflich den Herrn Konemp- sofort die Stadt zu verlassen. Derselbe bemerkt, daß jede Beleidigung die preußische Uniform treffe. Man habe auch nicht die Absicht, ihn zu verletzen, rathe aber dringend zu seiner eigenm Sicherheit, sofort zu gehen. Jetzt kommen noch mehrere Bürger mit der Anzeige, daß das Volk fich^faMNle. Hr. v. Konerup geht fort, geführt von dem preußischen Offizier, den er um eine Schutzwache gegen mögliche Insulten bittet. Masse Knabm hatte sich eingefunden. „Schleswig-Holstein Hanniwerwandt" singend, begleiten sie denselben. Man »erstattet ckicht, daß er in der „Stadt Hamburg" den Wagen besteigt; preu ßische Offiziere und Bürger suchen ihn zu schützen. Auf die Chaussee gedrängt, fallen Steinwürse; mancher Steinwurf trifft auch die Schützenden und verwundet; die Masse ist zu aufgeregt. Die Klei- dM Werden dem Verfolgten völlig abgerissen, seine Papiere entfallen ihn». Oberhalb dcS NeumarktcS trifft ihn der Wagen, der den Vcr- endlich auftnmmt. Unterdessen erfahrt der preußische Komman- dM diese Attaque. Infanterie und Husaren werden durch Signale Dfgebotcu. Husarm sprengen nach, um den Herrn v. Konerup zu- rüchzuholm. DaS Gerücht ging, als habe er geäußert, daß, wenn der Bürgermeister.und der Polizeimeister ihn schützend cinholen wür den- er zurückkchrcu werde. Beide Beamte sind nickt zu Hause, als man sie sucht. Herr v. Konerup laßt aber nach einer anderen Ver ¬ sion sagen, er habe genug. Alleö kehrt ruhig zu seinen Geschäften . zurück. Die Husaren fingen mit oder hören die fröhliche Volksmenge „TchleSwig-Holstcin" fingen. Wie mit einem Jaubcrschlage ist die höchste Ruhe wieder eingetrcten, denn der Spuk ist verschwunden. »ickM sich immer »eiter, oitzleich fi^vo^ Hfien der Regierung weit! mehr Schwierigkeiten zu bekämpfen haben, ÄS Unterstützung finden. I Sie scheinen auf praktischem Wege das erreichen zu wollen, waS man I Organisation der Arbeit nennt, und wenn man bedenkt, daß alle diese I Arbeiter-Assoziationen, welche in Paris bereits ein so reiches Um I entfalten, fast nur der Arbeitskraft ihrer Mitglieder, meistens bei Mangel an jedem Kapital, ihre Ausbildung verdanken, so muß man anerkennen, daß sie noch eine große Zukunft haben. WaS die Regie rung ganz besonders zu verhindern sucht, daS ist die Zentralisatm ihrer jungen Kräfte, und doch will man dafür alle möglichen An strengungen machen. Die Arbeiter-Assoziationen basiren auf zwei ganz verschiedenen Elementen, die einen neigen sich dem Sozialismus, j Proudhon und Blanc zu und können als die Propaganda desselben gelten, die anderen halten eS für zweckmäßig, sich auf dem blvS praktischen Boden zu bewegen und von ökonomischen Gesichtspunkten auSzugehen. In den Assoziationen der Schneider, der KoiffcmS und der Köche herrscht daS entschiedenste sozialistische Element, und sie ha ben deshalb am meisten von der Polizei zu leiden. Alle pqriserW- ziationen aber, wie verschieden sonst auch ihr Standpunkt sein Wz, projektiren jetzt: 1) fich gegenseitig alleWaarcn zu dem billigsten Preise zu liefern, 2) alle Differenzen untereinander durch freigewähltk Schiedsrichter schlichten zu lassen, 3) durch ein Reglement die Rechte und Pflichten aller Assoziirten, Lehrlinge rc. fcstzustellen, 4) nach Rechl und Billigkeit fich über die Arbeitsstunden zu vereinbaren, 5) gemein schaftlich für alle Assoziationen medizinische Institute, öffentliche Lr- ganc rc. einzurichten. Diese Projekte beweisen, daß man sich auf dem praktischen Boden halten will. In diesen Assoziationen liegt jeden-' falls ein antirevolutionäres Element, weil eS ihr Prinzip ist, die pa riser OuvricrS aus isolirten Lohnsklavcn zu Mitintercsscnten und Gleich berechtigten in einer sittlichen Gesellschaft zu erheben. - Aßstlt, 30. Septpmber. Ein Gerücht durchfliegt die gesammtc Stadt. Görgey ist zu Klagenfurt von dem Grafen Erdmund Aichy erschossen worden. Eine furchtbare Nemesis für die unerhörte That, Somit Görgey sein Gewissen belastet halte, als er den Bruder Iichy'S, phyk Bcachtuyg irgend einer RechtSform, auf grausam hartherzige Mist hiurichten ließ. Ein tragisches Ende eines vcrhängnißvollcn AhmS. ES handelt sich nunmehr darum, zu erfahren, ob Görgcy'S Tod die Folge eines Duells oder ein Akt furchtbarer Blutrache ist. — Nach Berichten aus Raab vom 28. Septbr. hatte sich daü Perthei-igUNgSkomite von Komorn mit Ausnahme Klapka'S, der schwer erkrankt ist-, in daS Lager zum Frldzeugmeifter Haynau nach Acs be gebe», um dort die Kapitulation abzuschließen. Die Garnison erhält eine» achttägigen Lohn und die kompromittirten Führer Abzug. Uebri- genS »ar schon in den letzten Tagen der Entschluß des regulären Mi llers bekannt, daß eö sich dem Kaiser wieder unterwerfen wolle. — Sogleich nach dem. Abschlusse der Konvention, weiche durch einen Dbäsiveutmam zur Genehmigung deü Kaisers nach Wien abgeschickt wurde», ffb die Schifffahrt auf der Damm augenblicklich frei gegeben und die FeiedruSstaggx in Komorn aufgesteckt worden. Den: Verneh mt» nach hak der Kaiser alle Bodmgnisse d«S FAM. Haynau gut ge- hsßtt»; letztere^ der bei seiner Abreise verfiprack, in fünf Lagen zurück M-stiq-.wied auf den Montag, den 1. Oktober, hier erwartet, um »iodtk an Von Konferenzen-Theil zu nehm«. Pchit;. 2K Sept. Die Arbeiter-Assoziationen, deren sich in Paris mehrere Anbrrtr nach allen Berufszweigen hin gebildet haben, ent- Kirchennachrichten. Prediger: Dom. 18. p. 1'rinit. - Vonn. Tert- Match. 22, 34—40. - R-S.m. Texte: s> Matth, 10, 1S-N. I>) 1. Mos. 18, 20—32. e) Matth, ä, 33—37. Dom: Vorm. Candidatcnverein, Hcrr Candidal Lübeck von Bieber stein. — Nachm. Betstunde. Petri: Vorm. Herr Pastor Uhlmann. — Nachm. Predigt. JEieolar: Borm. Herr Pastor l). Hoffmann. Jacobi: Vorm. Herr Diac. Mäschel. Nom 25- September bis 2. Oktober wurde» »»gemeldet: Geborne: dem Fabrikarbeiter Müller eine Tochter — dem Buchbiadmestr. Müller eine Tochter — dem Magazinmeffer Richter eia Sohn — dem Lmtifka- ßcnmstr- Thiele eia todtgeborner Sohn — dem Ragelschmiedgcsellea Weinhold eur Tochter — dem Hüttenarbeiter Fleischer eine Tochter — dem Berghäuer Friedlich eine Tochter — dem Zimmcrgesrllcn Bartzsch ein Sohn — dem Bergmaurer Lud«- eine Tochter — dem Gezeugarbeiter Uhlmann ein Sohn — dem Dvppclhäuer Hm eine Tochter — dem Bergarbeiter Äildnrr ein Sohn — dem Dopprlhäuer Steyn ein Sohn — dem Rcgistrrschreiber Hertwig ein Sohn — dem Markthelftr Silber mann ein Sohn — dem Läschnermstr. Dietrich rin Sohn .— dem Sachsenhofpach« Raumann eine todtgcb. Tochter — dem Handarbeiter Böhme eine Tochter — der Bildhauer Hünig ein Sohn. — Hierüber zwei unehel. Söhne. Getraute: der Lehrhäuer Karl Ferdinand Halm zu Zug mit Christiane Son- cordie Schneider. Gestorben«: de« Hüttenarbliter Zimmer Tochter, Emma Rosalie, 13 Lag« - Frau Johanne Christiane Franke» geb. Friedrich, im 6S. Jahre — de« Professor »t Bergeommissionsraths Lampadiu« nachgel. Tochter, Jungfrau Jul. Sauna, SV^LaP — de« Doppelhäuer Winkler Sohn, Carl Gottlieb, 1SZ Jahr — brr Bergzia- merl'Ng Gerold im 62. Jahre — des Aimmcrmstr. Rau Lachter, Selma, 1j Itp'