Volltext Seite (XML)
Uer-lausitr. aus Orr Allr Wahrheit und Aecht! Den Schwachen -um Schutz! Den Mächtiaer' -um Nutzt ^adrnana 2 Äittnu. den 21 -2tpril 1Y28 Kummer 16 WMMMi Bon K. ßknörnrk von einen Wieder waren mal einige Feiertage für unProleten. Das Osterfest war es. wo ein jeder hinauswanderte, um dem wunder baren Erwachen der Naiur zu lauschen. Iedein Spaziergänger iah man cs an. wie wohltuend die günstige Witterung aus jein Gemüt wirkte. Bergessen waren die Sorgen des Alltags, ver eisen die slickige Lust der Fabrik, vergessen das neroeiilöicnke Gerassel der Schreibmaschine. Alles atmete tiefer und sreicr, wie von einem Schlaf erwachend. ..Lobet den Herren", bliesen sic von unserem Kirchturm in olle vier Himmelsrichtungen. Es tlang wie §>ohn. wie Ironie auf das Proletariat. Jet« könnt ihr euren Herrn noch loben dafür, dag die werktätigen Massen vom Kapital mit Hilfe der Kirche ansgebeulct und unterdrückt wer den. Wie lange noch? In den Grenzorten der Oberlausn; ist es üblich, dag wer nur laufen kann. Feiertags Hinüberwanderl in die nahe Tschecho slowakei. um sich dann abends bei einigen Glas Böhmischen noch etwas zu zerstreue». Vollgepfropft sind säst alle Gasthäuser mit Familie» aus der Obcrlausitz. Mit Mühe erobere ich für meine Frau und mich ein Plätzchen in einem Gasthause des nahen Fft. tippsdorf. Vieles gibt mir hier zu denken. Warum gehen so viele Tausende Sonntags in die Tschecho slowakei? Warum kommen die Böhmen nicht jo gern rüber zu uns? Indem ich noch tief versunken in meinen Betrachtungen bin, und mir keine ausschlaggebende Antwort aus meine Frage geben kann, bekomme ich von meiner Frau einen sanften Rippen stoß. ..Sich dir einmal den tschechischen Soldaten an. der betrach tet uns schon so lange, als wir hier sind!" „Na. lag ihn nur ruhig rübcrgurten," sage ich. „der wird schon wieder aufhören. Welseicht interessiert er sich für dich, denn was sollte er wohl von mir wollen?" Nachdem wir uns noch eine Weile gestritten. Halle auch ich bemerkt, daß der Soldat ab und zu sich nach mir umdrchtc. Nun must ich einmal hinaus, und kaum hatte ich die Tür hinter mir zugemachj. so ist mir auch schon der Soldat aus den Fersen. „Lag mol, Genosse." spricht mich derselbe sofort an. „bist du bei dcr KPD." Auf meine bejahende Antwort reicht er mir erfreut die sraird und spricht: „Ich habe gleich D-einc,, Sowjetstern gesehen. Auch ich bin bei dcr KPD, darf aber jetzt nichts merken losten, da ich noch ein Jahr zu dienen habe. Dann werde ich mich sofort «lieber der Partei zur Verfügung stellen." Gemeinsam betraten wir wieder die Gaststube, und ich lade meinen tschechischen Ge nossen an meinen Tisch ein. Leise unterhalten wir uns über die sichtigsten politischen Fragen. Je länger wir »ns unterhalten, um Io tlarcr wird mir. dast ich einen lungcn feurigen Kämpfer «or mir habe, wie ihn das Proletariat ln seinem Kampfe gegen die jetzige bürgerliche Gesellschaftsordnung braucht. Da wir mit dem letzten Zug. es war bereits t-.llO Uhr geworden, heimfahren müllten. nahmen wir Abschied und begaben uns nach dem Bcchn- dos Neugersdorf. Beim Einsteigen in das Kupec fällt mir sofort n rotes Banner in die Augen. Glücklicherweise war ich in einen Trupp Jungkommunisten geraten, welche vom Ncichsjugendtag aus Chemnitz kamen. Auf meinen Erust. wurde auch ich von den Umgen Streitern aufs lebhafteste begrüßt, und unter Snwen von Kampfliedern verging mir die Zeit, da ich nur zwei Sta tionen zu fahren hatte, viel zu schnell. Ueberall trifft man Kampfgenossen, uno auch iin tschechischen Nuilür sind Kommunisten vorhanden. Noch.zu wenig und un scheinbar. morgen schon cmporjlackernd zur riesigen Flamme dcr Revolution! Wann wird der Frühling kommen, wo das Pro letariat wird auferstehen und eine einzige rote Front bilden zum Kampfe zur Beseitigung der jetzigen Staatsordnung! „SozialMwrlle" Reichenau. Vor einigen Tagen passierte cs einer Frau, du dcr Bctricbslrankcnkassc der Gebr. Wagner u. Go. angehört, dch ne von ihrer kläglichen Krankenunterstützung 1.80 Mark ab gezogen bekam Und der Grund war folgender: Man hatte ge- ichen. daß sic Wäsche auf eine Leine gehängt hatte. Im Dorfe wird gemunkelt. daß es eine junge Beamtin gemeldet chatte, ob M'sc-s zutrifft, wissen wir nicht. Aber auf jeden Fall möchten wir ^cr Klatjchperson mit auf den Weg geben, daß auch sie in die Mgc kommen kann und gezwungenermaßen, einmal mehrere Wochen krank scicrn muß. Ob sie da nicht auch im Haushalt einige Arbeiten verrichten wird, wenn sie dazu in dcr Lage ist und wenn der Haushalt nicht heruntcrkommcn soll? Wir be- ttochtcn diesen Abzug als eine Härte, denn wenn eine Person m,freiwillig mchrere'Monatc krank feiern must, durch Krämpfe, Anjallc der Schwangerschaft, so ist dieses doch schon ein wirt schaftlicher Schaden der betreffenden Familie. Da das Geld, die Differenz zwischen Krankengeld und Lolm, doch zum Leben fehlt. Die Statistik beweist doch, daß die meisten Frauen gezwungen üiw. bis acht Tage vor der Niederkunft ihre Arbeitskraft zu verkaufen. Ob man das auch durch diese Maßnahme bezwecken will? - Arbeiter und Arbeiterinnen seht nach Rußland, dort be kommt ein jeder, der krank ist. seinen vollen Lohn werter ausge- zahl«. In einer kapitalistischen Republik ist dieses allerdings nicht möglich, deshalb erkämpft mit uns einen Arbeiter- und Bauernstäal,. eine Räterepublik. Arbeiter, tretet ein in die Kommunistische Partei. Aus dem Gemeindsliaklament Retchcnau. Wiederum hatte sich zu der letzten (tzemeinde- vcrördnetensitzung eine stattliche Besucherzahl cingcsunden. Eingangs derselben gelangten die Monatsberichte dcr Wohl- fthrisichwestcrn sowie die der Krankenschwestern zur Vorlesung. Ein Gesuch des Obst- und Gartenbauvcreins. Erlaß der Ein- nitttzkartensteucr. einen abgchaltcnen Filmabend betreffend.' wird genehmigt. Beim nächsten Gesuch des Volkskunden deut scher Kriegergräbcrfürsorge um eine Beihilfe nahm unsere Frak- ion einen ablehnenden Standpunkt ein. Gem.-Vcrord. Genosse Böhmer begründete in seinen Ausführungen, daß man schon sebr 'rübe Erfahrungen bei verschiedenen Sammlungen gemacht habe iBolkrnotopfcr. Eckener-Spc.ibe). wo doch kolossale Summen für V«vp«l1vng»ovfwand verschleudert wurden, nndernteils man K. doch voriges Jahr ein selbiges Gesuch abgclehnt habe, könne man nicht verstehen, warum das Reich immer wieder versucht, die Unlerhaltnng der Kriegergräber einer Privatgesellschaft zu übertragen, wo es doch Sache des Reiches sei. für die Instand haltung der Kriegergräber zu sorgen. Für andere Zwecke hat inan genug Geld übrig Panzerkreuzer, Luftschiff: usw. warum nicht hier? Bei der Abstimmung stimmte die SPD mit den Bürgerlichen gegen unsere drei Genossen dem Beschluß des Bcrwaliungsausschusies. .',0 Mark zu bewilligen, zu. — Einem Gesuch des Vereins zur Förderung dcr Blindenhilpung um eine Beihilfe wird nicht entsprochen, da man schon in der näheren Umgebung ein gleiches, Institut besitze, außerdem sich noch mehrere Anstalten innerhalb Sachsens befinde». Weiter wurde die Anschaffung einer Addier und Subirahierniaschinc für die Gemeindekasic. deren Kosten MW Mark betragen, beschlossen. Ein Gesuch der Freien Turnerschast Reichenau. Schaffung von Räumlichkeiten für die Jugendpflege lnttr.. wird dem Verwal- inngsausschuß überwiest». — Eine längere Debatte entspann sich beim nächsten Punkte Zuschrift des Herrn De. Hauptmann betr. der Aeußerung des Gcm. Vcrord. Flex, SPD. Da gcnann ter Arzt die Aeußerung als Beleidigung auffaßt, den Gem.- Vcrord. Fler in dcr Zuschrift auffordcrt, seine Behauptungen zu widerrufen, dem er (Flex) aus Grund seiner Erfahrungen nicht nachiommt. entspann sich ein reger Wortwechsel zwischen den Bürgerlichen und der SPD. — Zur Verlesung gelangten dann die Bclchlüsie des Bau- und Wirtschaftsausschusses sowie der Eiwerbsloscnstand am It!. April. Demnach sind in Reichenau 190 männliche. 80 weibliche, zusammen 282 Erwerbslose, aus wärts 18l männliche. 78 weibliche, zusammen 2l>9 Erwerbslose vorhanden. Weiter gibt dcr Bürgermeister noch die Errichtung einer Zweigstelle der hiesigen Sparkasse bekannt. Der Hund, der getreten wird - jault... Seifhemrerodorf. In der Nummer 88 der Löbaucr Volks zeitung leistet sich Tintenkuli Haftmann einen sonderbaren April scherz/ Mutige „Kapedisten" nennt er uns. Er stellt uns un gewollt für unser Eintreten im Interesse der Mieter- und Ar beiterschaft ein gutes Zeugnis aus. Er beschwert sich nämlich, daß wir zu der Einwohnerversammlung die Sozialdemokraten nicht ringelnden hätten! llnd wir verteilten doch zu dieser Ver sammlung 100« Stück Haitd.zcttel. Sollte da wirklich keiner in die Hände der Sozialdemokraten gelangt sein? Dann sagt er weiter, das unnütze Zeug, was der Simm über das Seifhenners- dorser Wohnungswesen berichtete, ist schon dutzendemal wider legt worden. Er sagt aber nicht dazu, von wein? In der Versammlung ist aber einwandfrei bewiesen und noch dazu van Einwohnern, daß es stblimm um unser Wohnungswesen aus steht. Eine glalie Verhöhnung dcr Mieter und Wohnungsloscn durch die SPD ist dieser Artikel in der LBZ. Da glauben wir ganz gern, daß unsere Kost viel schlechter zu verdauen ist als die Schlachlscbüsstln und Gelben Suppen mit dem Bürgertum im Naisieller. Die schwarz-weiße, weiß-schwarze Methode a la Bürgermeister Fichtner hat sich nun auch die SPD zu eigen gemacht. Daß die .800 versammelten Einwohner mit unserer Haltung einverstanden waren, das zeigt die einstimmig gefaßte Resolution. Wie sicht weiter die SPD-Palitik im hiesigen Ge meindeparlament aus? Sie lockt keinen Hund mehr hintern Ösen vor. Blamage über Blamage erntet sie. Ferner ist noch z» erwähnen, daß der Mieterverein kein Vorspann braucht, «r weiß den Kamps mit seinen Gegnern, auch ohne diese EPD-Führer. auszuscchlen. Hat die sozialdemokratische Eemeindeverordn«ten- fraktion schon einmal in aller Oeffentlichkeit (z. B. Einwohner- Versammlung) Bericht über ihre Tätigkeit gegeben? Wir ant- Worten: Niemals war das dcr Fall. Also, ihr Mut ist gleich ihrer proletarischen Interessenvertretung — nämlich nicht groß Es sind nette Arbeiteroertreter, die nicht in offener Versammlung Neve und Antwort stehen können, sondern hintenrum durch ihre Presse objektive Berichte zu verunglimpfen suchen. Es wird Zeit, daß mit dieser Sorte „Arbeitcrvertrete?' Abrechnung ge halten wird. Am 20. Mai zur Rcichrtagswahl ist Gelegenheit dazu. Wählt nur Kommunisten! Keine gemeinsame Maifeier Okbersdors. Durch einen schriftlichen Bescheid vom Arbeiter sporkkartcll erfahren wir. daß die SPD im Orte es abgclehnt hat, mit uns gemeinsam am 1. Mai zu demonstrieren. Wie das alles so kommen konnte, werden wir noch später im Armen Teufel berichten Dem Arbeitersportkartell für ihre Bemühungen im Interesse dcr proletarischen Sache sei bestens gedankt. Im übrigen kommen wir auf das skandalöse Verhalten der SPD ja noch zurück. Der Hieb hat gesessen! Leutersdorf. Zu Herzen gegangen sinld unser« hier veröffeE. Ariilel über die Kirche, dem Schuhmacher Grvßmann von hter, welcher gleichzeitig das ehrbare Amt de» Glöckner» au*übt. Gr«h» mann erging sich in dcr unflätigsten Weis« über unser« Zeit««« und ihre Berichterstattung Alles stellte er als Unwahrheit und Gemeinheit hin. Wir bedauern bloß die Einstellung dieses Auchardeilers, der doch bloß von seiner Hände Arbeit lebt. Grohmann schimpft, auf die Erwerbslosen, welche im Winter, nach seiner Rede di«' Pfennige der Gemeinde in Anspruch nehmen. Di« wirtschaft liche Not ist ja hier bei manchem nickt so groß, um io größer ade« die geistige ... Großmann schimpft Darüber, wenn sich ei« Pral«t einige Lebensmitt«! infolge seiner schlechten wirtschaftlich«« Lchpe borgen muß. Er wird aber ganz kleinlallt, wenn ein« Kell nerin hinschictt und mahnt sich die Zechschulden ein. Also Herr Eroßmaiin! Ueberlegen Sie sich immer, wa. Sie reden, auch wem, cs im Gasthaus ist. Wir haben kein Interesse. Ihnen in irgend einer Wesse Vorhaltungen zu machen, aber wenn es notwendig ist, werden wir sprechen. Leute von ihrem Schlage sind der größte Hemmschuh in der Arbeiterbewegung Schadenfeuer Neusalza-Spremtierg. In der Nacht vom 1t. zum 1b. April wurde dcr Lagerschuppen der Firma Starke durch Feuer zerstört: in kurzer Zeit war er ein Raub der Flammen. Von den frei willigen Feuerwehren, die am Brandherd erschienen, ist die Kompanie des Stadtteils Neusalza hervorzuheben. Von dem Herrn Hanplmann sfrüherer Leutnant) wird immer gesagt, das Feuerlöschgercit sei in bester Ordnung. Bei diesem Brand« mußte allerdings etwas anderes fcstgcstcllt werden. Im Svntzenhaus befand sich ein einziger Feuerhaken, der beim An- setzen sofort zerbrach, und die Kunst war alle^ nun mußte ge- wartet werde», bis die nächste Kompanie mit Gerät kam. Wenn größere Gefahr zu befürchten gewesen wäre und das Feuer hätte weiter um sich gegriffen, da durch fehlendes Gerät nicht eingegriffen werden konnte, wen hätte da die Schuld getroffen? Wie Krützig rümpft ... Bernstodt. Mit einer öffentlichen Wählervcrsammlung nebst angepriescner freier Aussprache eröfsnete die SPD am Sonntag in Ober-Ncnncrsdors den Wahlkampf im Bezirk. Als Redner war der .Kandidat Krätzig selbst da. Als ehemalige alte Kampf genossen der SPD machten wir uns, einige Bernstädter Genossen, auf die Beine, um erstens einmal das Felo zu sondieren, wir und auf welche Art und Weise die SPD den Wahlkampf führen wird, und zweitens festzustellen. ob unser alter Herrmann noch etwas an sich hat. was an den einstigen Tcxtilproleten aus dem Eulcngebirge erinnert. Was erstens anbelangt, da möchte man ausrufcn: „Das Ding wird heiter", und das letztere: „Auch er....!" Mit einem zweistündigen Referat, wie und warum dem kleinen Bauer geholfen werden muß. unterhielt Krätzig die Ver sammlung. Der große Parlamentarier schlug seinen wortschatz reichen. mit Statistiken gefüllten parlamentarischen Zitatensack den Anwesenden derartig um den Kopf, daß bestimmt alle misten, was und wie sie wählen werden. Dann freie Aussprache! Waren cs nun die jo lieben, alten bekannten Gesichter aus Bernstadt oder die zahlreichen Notfrontgenossen, die den Vorsitzenden mit seinem Rcfercnlen ängstlich oder energisch werden ließen? Jedenfalls wurden auf Beschluß der SPD-Ortsgruppc jeder Partei ein Redner mit 10 Minuten Redezeit zugebilligt. Genosse Klemm verwies auf die Demokratie und den Gerechtigkeitssinn und das Widersinnige, wenn man zu einer öffentlichen Wähleroersamm- lung mit freier Aussprache einladc. Es nutzte natürlich nichts. Der große Parlamenticr entschied. Genosse Heppncr kennzekchnete dementsprechend das Verhallen der Auch-Arbeftcrpattci. Das seine Worte saßen, konnte man an den Gesichtern der Anwe senden seststcllcn. jedenfalls konnte der Versammlungsleiter es kaum erwarten, das die 10 Minuten abgclaufen. um unseren Ge nossen das Wort zu entziehen. Wäre doch sonst von dem großen Herrmann nichts übrig geblieben. Mit großem Mut stürzte sich nun der kleine wohlbeleibte H--rr Krätzig auf die angeblich doch gar nickt mehr existierende KPD. Dic 'ganre Bernichtungsrcde aufzuführen wäre zwecklos, schon die „besten" Momente daran? genügen. «KPD tot. in der Reichstagssraklion bloß zwei Kopse, die arbeiten. Nadel und eine Fra» die anderen alle d^imme. faule > > ll B Zittau. Am Sonntag dem 22. Noril 9 Uhr findet in dcr Belksköche >u Zittau unsere UB-Konftrcnz statt. Jede Ortsgruppe muß vcrlkrttn sein. Als Referent erscheint Genosse Rädest Köpfe, für Amnestie sei die KPD zu feige und mit den Deutsch, ntionalen Hand in Hand gegangen usw. u>w. Zum Schluß waren die anwesenden Kommunisten noch Idioten, dann war die Si tuation wieder gerettet und Herrmann stand im alten Glorien schein da. Ferner noch eine Frage an den einstigen Vorkriegs- Reoolutionär Krätzig aus dem Eulenoebirge. Waren es Idi oten. die ihm 1912 im Neickstagswahlkampf in Schönau vor Prügel schützten, sodaß „wir'' .Hals über Kops im Schlitten flüchten mußten? Wie freute sich derselbe Krätzig, als ihm an läßlich der Wahlen zur Nationalversammlung 1vl9 einer der „Idioten" vom Bahnhof abholtc. Weiter, an jenem Tag«, in der überfüllten Versammlung, wie Bernstadl noch kein« rrlebte. erklärte der revolutionäre Krätzig stolz: Es wird alles soziali siert, nur Ruhe, Ruhe, Ordnung und Arbeit. Die Soziali sierungmarschiert. Dock halt, alles ging nicht, sozialisiert wird, bloß die Textilindustrie ist noch nicht reis dazu, erklärte der große Stratege Herrmann Krätzig. Darob protze Bestürzung unter d«n hier vorwiegenden Textilproleten. Wir hatten große Mühe, cs den armen Teufeln, die meistens in der Abfallspinnerei und Weberei arbeiten, plausibel zu machen, daß noch, wenn cs ein Mann wie unser Hermann, der doch in der Reichsrextilverwertungsstelle arbeitet und nicht bloß mit der Abfall-, sondern auch mit der Sammctweberei usw Bescheid weiß, wird halt stimmen, wenn er erklärt, alles geht zu so zialisieren. bloß die Textilindustrie nicht. Damals sagte ein bicr anwesender Spartakist uns auch schon, wir leien naiv, wenn wir dein Krätzig noch glauben, der Referent aber sei ein gerissener Politikant. wenn er solch Zeug verzapfe, was wir uns verba ten, weil wir doch unseren Herrmann in Schutz nehmen mußten. Aber auch dem in der Versammlung anwesenden Klassengei,allen, namentlich dem Kollegen vom BaupewerkschaflsbiiNd, möchte» wir eine Frage vorlegen Ist euer mit Idiot beteichneier Vor sitzender wohl fähig, eure Geschäfte als Gemerklchastlec zu führen und .'ii leiten, aber nicht beftipt in e'ncr öffentlichen Wählcrvrr- sammlnni zum Reichs!'» der freiesten der Republiken zu.Ipre cken? Ist denn alles Sbamaef i'i! vor die-Hunde gegangen, daß man >o srftien -eigenen Klassen-enosien behandelt? Am Lon» tag wurde auch:in',?iennersdcr! P.eicke Packlagen. '-Wir werden weiter unermüdlich lummen, scharf, aber sachlich, und w!r sind überzeug!, bald werden^ die Arbeiter die schändliche Rolle des Auch Arb > erverlre'ers Kräivü crlc nnen. Dann wird ihm det Wechsel ivr.l«-».' Haneitiugen pxstjeiilien. werden! ' H.Z verLnti-artttch: H e r m a n Flammig e^'. Ebersbäch' " ier A e «uftst» ten Um «Neickft Ve iöiii retkoik» den. >r tübkl-e erhöbt. RFk-f r vräch mdlun, Nt «1 em (, wirr ! ftan kr dackrde en Wo sich o« llleder- t Ja- rmmen tenben i ab«r Zen zu könnt- Ende. kann sowie rrben erden INgen nun- Vro- men »rei be- cher am rvitz wir efe- »ad , » : -re» , I - ,'.i »«! -k 8' er i» t>.