vatinteresse zusammengebracht worden ist. Es sind dieß die einzel nen Besitzer von Fabriketablissements längs der südlichen Linie, na mentlich im Flöha- und Zschopauthal, welche wo möglich alle die Eisenbahn vor ihren Spinnereien vorbeigeführt sehen möchten. Man dürste nicht irren, wenn man den Kernpunkt, aus dem diese Schaar sich recrutirt, in Chemnitz suchte, woselbst man sich na mentlich Seiten der Maschincnfabrikation und des Garnhandels für diese Sporaden interessirt und dessen Localpresse sich bereits mit je ner Sicherheit, welche der Besitz allein verleiht, dahin ausgesprochen hat, daß, da ja einmal der Stadt Chemnitz, als Schlußpunct, die Zuführung der Freiberg-Chemnitzer Bahn nicht entgehen könne, dieselbe vorzüglich nur dahin zu wirken haben werde, daß die dem Chemnitzer Verkehr näher liegende südliche Linie gebaut werde. Solchen Gegnern hat nun freilich die westliche Linie gleiche Waffen nicht zu bieten. Die Wagschale, welche die Auctorität eines Oberberghauptmann, Freiherrn v. Beust sinken macht, welche eine uralte Bergstadt mit ihrem Gewichte füllt und an welche sich noch obendrein die ganze Vergrößcrungslust einer jungen, rasch aufgeblühten und hoffnungsreichen Fabrikstadt anklammert, kann nicht so leicht emporgezogen werden. Allein, sind es denn in der That nur Auctoritäten und gewisse Interessen allein, welche hier den Ausschlag geben können, oder muß nicht vielmehr erst die Summe aller Interessen „mit der äußersten Gründlichkeit" untersucht werden, um zu wissen, „wo noch berechtigte Bahnbedürfnisse vorhanden sind", damit man „klar erkannten Bedürfnissen dieser Art so bald als möglich gerecht werde?" Zu dem erforderlichen Material für diese Untersuchung beizu tragen, sei hiermit im Interesse der westlichen Linie das Wort er hoben. Es gilt lediglich einer besondern Vertretung dieser Linie, ohne daß darum in der Sache selbst etwas Anderes geschehen soll, als die Frage der Spruchreife näher zu bringrn. Die hohe Einsicht der Staatsregierung wird die Entscheidung zu treffen wissen und für sie können nur die überwiegendsten Gründe die Wagschale stei-