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unterhaltungs- und Intelligenz-Blatt XXI. Jahrg Sonnabends, den 23. Novbr. 1833. Die Sonntagsschule ;u GrossenhsW. Diese wohlthätige Anstalt erfreut sich fortwährend eines günstigen Erfolgs sowohl an gütigst gewahr ten Unterstützungen zahlreicher Gönner derselben/ als an sichtlichen Fortschritten der darin Unterricht genießenden Handwerkslehrlinge und Gesellen. Die jetzige Zahl der Schüler ist 52 ; seit Gründung der Anstalt nahmen überhaupt 175 Schüler an dem Unterrichte Theil. Nicht nur von zahlreichen Privatpersonen erfolgten zum Theil ansehnliche Geld beiträge , sondern auch von den Tuchmacher- und Schuhmacher-Innungen, und cs ist zu hoffen, daß auch andere Innungen durch Beitrage das gute Werk fördern werden, wozu sich kürzlich die Schlosser- Innung bereits erboten hat. Die über die Geld-Einnahme und Ausgabe vom Rentamtm. Preusker angelegte, in der vor Kurzem erfolgten Versammlung des Sonntagsschul-Vereins geprüfte und angenommene Rechnung ist seit dem 20. Nov. d. I. in der amtshauptmannschaftlichen Expedition niedergelegt worden, damit Jeder, wer *) Eine gedruckte Nachricht wird die Namen der güti gen Beförderer der Anstalt, welche bisben einen jähr lichen Beitrag gewährten, näber angeben; vorläufig sey nur erwähnt, daß außerdem Herr Roth auf Aschieschen 5 Lblr., Hr. I. Bodmer in Dresden 5 Tblr., dieser eine gleiche Summe auch für die Stadtbibliothek schenkte, so wie vom Herrn Prof. Schulze in Jena 10 Lblr. eingingen. Ein unbekannter Gönner verehrte der Anstalt einen Erdglobus von bedeutender Größe; Andere Eonchylien rc. ; Herr Geh. Finanzrath von Flotow eine Anzahl wertvoller Bücher rc. Uiber dies Alles soll in einem ausfübrlichern Berichte über diese - Anstalten näher Rechenschaft erteilt werden. Jeden Sonntag von 2 bis 3 Ubr können Bücher aus der Bibliothek entliehen werden, deren Reichhaltigkeit fast täglich zunimmt und nähere Beachtung von allen Gebildeten verdient. Interesse daran findet, Einsicht davon nehmen kann; eine Abschrift derselben wird vom Hrn. Amtshaupt- wann von Wolf an E. hohe Landes-Direction zu Dresden eingesendet, da die Anstalt sich seit drei Jahren einer Königs. Unterstützung von 30 Thlrn. alljährlich erfreute, um deren fortgesetzte Bewilli gung bereits angesucht worden ist. Der Unterricht erfolgte Sonntags von 1 bis Uhr, und Dienstags und Freitags in zwei spaten Abendstunden in allen den Gegenständen, welche der künftige gewerbtreibende Bürger bedarf. In den meisten deutschen Staaten, wo die Gründung so nützlicher Anstalten eifrigst betrieben wird, gebraucht man für die, welche nur die Ele- mentar-Kenntnisse bezwecken, den Namen Sonn- tagsschule; für die dagegen, in welchen Unterricht in physicalischen und technologischen Anfangsgrün den , in der Geometrie, im deutschen Styl rc., erfolgt, den Namen Gewerbschule; daher wird, da *) Der Unterricht erfolgte im Zeichnen früher durch Hrn. Senator Hegemeister, und nach bestem Abgänge bis zur Ankunft des Hrn. Zeichnenlehrers Drache vom Herrn Amtsmaurermeister Müller, der auch nötbigenfalls als besten Stellvertreter und für archi tektonischen Unterricht Mitwirken wird; auch wird Hr. Senator Hegemeister den erforderlichen Unterricht im Bossiren ertbeilen; im Kopf und Lafelrechnen, wie im Schönschreiben , durch Herrn Sportel-Einn. Wurach; in der Rechtschreibung wie in Stylübun- gen durch Hrn. Diac. Fehre, welcher bis Ende v. I. die Anfangsgründe der Physik vortrug; in der Vaterlandskunde durch Hrn. Rector Weiner (welcher nächstens mit technologischen Anfanasgrünben beginnen wird); in der Geometrie durch Herrn Thorschreiber G e b h a rbt, nach dessen Abgang Hr. Louis Z sch i l l e eintritt. Herr V. Pohl hielt im Januar d. J.Vor- träge über Vergiftungen und Rettung Verungtüarer, und Hr. Lehrer Lochner ertheilt seit Kurzem einer Abtbeilung Schüler Unterricht im Schreiben und an- bern Elementar- Kenntn.iffen.