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das als der Mittelpunkt unzähliger Wünsche ss Interesse erregt, sucht man gern die Spuren schon in der geheiligten Vorzeit auf. Den Namen Weihnachten erhielt das Fest der Ge burt Jesus, weil die alten Deutschen ihre Zeit- räume.nach der Nacht zu benennen pflegten, und durch den Beisatz: geweihte Nacht, ihr eine besondere Heiligkeit beilegen wollten. Die Feier des Weihnacht-Festes ward erst im vierten Jahr hunderte allgemein üblich, und zu Ende desselben von allen Christen den 25sten.December gefeiert, nachdem. es die morgenländischen Christen vorher den 6ten Januar begangen hatten. Ungefähr um die Zeit unsers Weihnachts-Festes fielen bei den Heiden die Saturnalien-, Festtage, zum Andenken an das goldene Zeitalter. Nordische Völker feier- ten um diest Zeit das Jubelfest, oder ein« Anzahl der Sonne geweihte Festtage, durch welche sie ihre Freude bezeugten, daß dieser Weltkörper nach einem vermeinten kleinen Stillstände wieder wohlthätig für die Erde zurückkehrte. Aus den Ceremonieen, mit welchen die Heiden ihre Saturnalien begingen, lassen sich auch manche in der christlichen Welt bei der Feier des Weihnachtfestes herrschende Gebrau che erklären. An den letzten Tagen jener Feier schickte man sich gegenseitig Geschenke zu — das ist der Ursprung der Weihnachts-Geschenke. Selbst die Erleuchtung, die noch jetzt die Weihgeschenke bestrahlt, schreibt sich von der Sitte her, zur Zeit der Satumalien im Tempel des Saturns Wachs- kerztn anzuzünden. Feierlich mögen allerdings in ihrem Anfänge die in der Stille der Nacht am Weihnachts-Feste gewöhnlichen Morgen-Andachten (Ehristmetten) gewesen seyn; die aber wegen des Unfugs, welchen die Rohheit unter der Maske der Frömmigkeit zu geweihter Stunde an heiliger Stätte trieb, mit Recht in den meisten protestan tischen Orten abgeschafft sind. Stollen und Prezeln. Von beiden Arten des Gebäcks, welches zu dem sogenannten Bilderbrode hört, finden sich schon im deutschen Heidenthume Spuren. Mehrere alte ger manische Völker trieben mit Lappen- und Mehlsi- guren eine abergläubische Spielerei , welche sich auch nach ihrem Uebergange zum ChristeMhum nicht ganz vorlor, oder sich doch in einer Gestalt erhielt, welcher man ein sogenanntes christliches Ansehen, oder eine vermeinte christliche Deutung zu geben versuchte. Länglich geformte Mehlsiguren des Hei denthums erschienen nun in der Gestalt unsrer Stollen , welche der frömmelnden Spielerei der Vorzeit zur Erinnerung an das Christkind , als Wickelkind, dienen sollten. — Die Frauen einiger alten deutschen Völker banden sich Bandfchleifen um die Schienbeine , und glaubten dadurch vor Bezaubemng sicher zu seyn. Diese Schleifen sol len Figur und Namen unsrer Prezeln gehabt ha ben. Als diese Völker Christen wurden, suchten sie das Andenken an ihre Zauberschleifen, welche nun wegsielen, noch in einem Backwerke von dieser Gestalt und unter diesem Namen zu erhal ten. Doch gibt man von dem Namen der Pre zeln noch eine andere Ableitung an. Zur Fasten zeit mußten nämlich die Kinder das, was sie in der Schule gelernt hatten, in der Kirche hersagen, oder, wie man es nannte, Herbeten. Sagt man jetzt noch hie und da von den Katechumenen, wel che die von dem Prediger des Orts gehaltenen Vorbereitungsstunden besuchen, sie gehen dies Jahr beten. Diejenigen Kinder nun, welche ihre aus wendig gelernten Gebete, welche man i?rsci- unculse nannte, ohne Anstoß hersagen konnten, bekamen ein Bilderbrödchen, welches die Gestalt unsrer Prezeln gehabt, und von dem so eben er wähnten Fremdworte Prezeln genannt worden seyn soll. Zu Karl's des Großen Zeiten schon buken die Bäcker auf seinen Willen nicht nur Semmeln, sondem auch Prezeln, mit Oel bestrichen. j am Rar ! l-n, dav, vder ! gelü ter voll so 1 z scho len den nur vhn lern j fel bier ein l Een 1 deu P^ . zw wn 1 als» ) che / sch