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Großenhayner unterhaltungs- und Intelligenz-Blatt. 46. Stück. XIV. Mrg. Sonnabends / den 11-November 1826. gelehrten ist gut predigen! sagt ein altes, un sern lieben Lesern allen gewiß langst schon bekann tes Sprüchwort; « aber nicht gut erzählen», möch ten wir noch hinzufügen, wenn wir uns nicht für zu gering achteten, um einen längst vor uns schon als Sprüchwort bestandenen Satz ergänzen zu wol len. — Wir meinen dieses yehmlich in so fern, als die Herren Gelehrten das, was man sich etwa beikommen läßt, ihnen erzMen zu wollen, weit eher selbst schon wissen, indem sie mehrentheils Zeit und Mittel besitzen, die neuesten, verschie densten und theuersten Journale und Zeitungen zu lesen; ja es öfters weit besser und genauer wissen, indem sie das Gelesene mittelst ihrer uns mangeln den Vorkenntniffe leichter und richtiger auffassen. Hier könnten wir also füglich einen Punkt machen Und nach dem Streusande greifen, oder hätten — noch füglicher ganz schweigen können, wenn wir nicht glaubten, daß noch so manchem unserer Leser die Beantwortung der Frage: wie sind denn nur eigentlich Die griechischen Brander. eingerichtet? nicht zu spät komme. Wir theilen zu diesem Behufe Folgendes im Auszuge mit. Zu den Brandern werden gewöhnlich alte Schiffe gekauft. Die Einrichtung derselben ist sehr einfach, da nichts bezweckt wird, als gänzliche Verbren nung. Die Rippen, der Kielraum und die Seiten des Schiffes werden zuerst mit Theer bestrichen, und dann mit trockenem, in Pech und Oelhefcn getauchten Haidekraute belegt und mit Schwefel bestreut. Langs dem Deck sind mehrere Luken klappen angebracht und unter jeder steht ein kleines Pulverfaß, so daß im Augenblicke der Verbrennung jedes seine Luke aufschleudert, und indem es die Flammen ausströmt, die zu schnelle Zerstörung des Deckes verhindert wird. Ein Zünder geht durch alle Theile des Schiffes, steht mit jedem Pulver- faffe in Verbindung, läuft um das Deck und geht aus dem Fenster des Hintertheils. Ueber dem Deck ist jedes Tau und jede Segelstange mit Theer bestrichen, um die Flamme schnell den Segeln mit- zutheilen, und am Ende jeder Raa ist ein Haken angebracht, welcher, wenn er einmal an das La- kelwerk des feindlichen Schiffes sich gehängt hat, das Entkommen fast unmöglich macht. Der Zün der wird, um Unfälle zu verhüten , erst in dem Augenblicke gelegt, wo man ihn brauchen will. Ist alles in Ordnung, der Wind günstig, und sind so viele Segel als möglich aufgezogen, um die Flammen zu verstärken, so steuert das Fahrzeug der feindlichen Linie entgegen, wahrend die Mann schaft , gewöhnlich fünf und zwanzig bis dreißig, keinen andern Schutz hat, als sich hinter dem Kastell zu verbergen. Hat sich der Brander dem, zur Verbrennung bestimmten Schiffe genähert, so steigen Alle aus dem Hintertheile in ein dazu be stimmtes Boot hinab, das hohe. Kanonenlagen und ein Paar kleine Drehbaffen hat. Der Befehl- Haber brennt den Zünder..an, sobald das Fahr zeug mit dem feindlichen Schiffe in Berührung