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Rüthhause eintraf, traten hinter diese Büste der gesammte Stadtrath, die übrigen Behörden, könig lichen Ofsicianten, Viertelsmeister und andere Ein heimische und Fremde, welche, von Liebe zu ihrem König beseelt, dieser seltenen Feier beizuwohnen wünschten, ein. Vor der Büste her aber gingen die Schulkinder in schon beschriebener festlicher Klei dung , die Mädchen mit grünen Kränzen in den Händen, und die Knaben mit grünen Reisern, und dann die Vogelscl-ützengesellschast, welche sich unauf gefordert entschlossen Hütte, an diesem Tage sich an die Scheibenschützengesellschaft anzuschließen. Zwei Musikchöre verherrlichten diesen Zug. Um den Altar selbst, auf welchem die Büste des königlichen Jubelgreises aufgestellt ward, bildete sich folgender Kreis. Im Innern befanden sich die Rathsherren und übrigen Behörden, diese umgaben zunächst die Schulmädchen. Nun standen der Büste des Königs selbst rechts die Vogelschützengesellschaft, Viertelsmeister und übrigen Begleiter, links aber die Scheibenschützengesellschaft. Eine Rede, welche der Commandant der Scheiben schützen, Hr. Finanzprokurator Lorenz, hielt, und worinnen er auf die Wichtigkeit und Seltenheit des gefeierten Festes aufmerksam machte, eröffnete die Feier. Dann traten die beiden ältesten Scheiben schützen, Hr. Wilhelm d. ältere und Hr. Borne mann an den Altar, und bekränzten mit den Worten: Heil Dir im Thronesglanz, Heil Dir im Rautenkranz, ^Heil, König, Dir! Auf zu der Sterne Klang Töne der Jubelsang: Heil, König, Dir! die Büste des Vaters seines Volkes, worauf die ganze Versammlung mit dem vom Hrn. v. Emil Reiniger d. j. dazu gedichteten Gesänge, dessen erster Vers die obenbemerkten Worte sind, nach der Melodie: Den König segne Gottlrc. einsielen. Nach Beendigung dieses Gesanges pflanzte die Scheibenschützengesellschaft durch ihre drei Haupt leute und Feldwebel um den Altar herum drei junge Eichen, zum Andenken an den so wichtigen Festtag und als Sinnbilder der Standhaftigkeit in drohen den Gefahren und der Heiligkeit gegebenen Wortes, die unserm Friedrich August eigen sind, auch als Zeichen der Festigkeit des Bundes, der sein treues Volk an ihn und sein erlauchtes Haus kettet. Während der Pflanzung sang die Versammlung das von gedachtem Hrn. v. Reiniger dazu beson ders gedichtete Lied: „Heiß glüht in jeder Sachsen brust rc. Nach demselben wünschte der Stadtrath durch den Herrn Accisinspektor und Bürgermeister Chladenius den gepflanzten Eichen ein gutes Gedeihen und Verschonung vor allem Frevel, insonderheit vor kriegerischen Umlagerungem ° Ein dem königlichen Jubelgreise gebrachtes und zweimal wiederholtes Lebehoch beschloß diesen feier lichen Act, wozu selbst ein heiterer Himmel Beifall winkte. Ein in der Nähe jenes Altars im Freien genos senes Mahl, bei welchem man des Königs, der Königin und des ganzen königlichen Hauses zu ge denken nicht unterließ, hielt die Theilnehmer dieser Feier vereinigt, und die aus der Stadt sowohl als Umgegend herzugeströmte Volksmenge äußerte ihre Freude über diesen Tag auf eine unverkennbare, desselben aber würdige Weise. (Die Forts, folgt.) Sterbefalle. Den 6ten Mai verstarb : Wendislaus Carl Emil, Meister Hanns Söderwalls, B. u. Schneiders allh. ehel. Sohn, alt i Woche, an Krämpfen. Den 7«: Frau Maria Christine, verwitt. Hautboist Kraußin, geb. Trödel, im St. Jacobs-Hospital, alt 74 I- 3 M. Z W. 6 T», am Schlagfluß. — Joh. Rosina Thalheim, eine ledige Frauensperson allhier, alt 59 I. i M. i W., an nervösem Gallensieber. Den 8-: Joh. Rosina Dietrichin, eine led. Weibs person allh., alt 26 I. 4 M. 3 W. 4 T., Faulsi'eber. Den 10.: Moritz Ferdinand, Herrn Joh. August Schützens, B. u. Schenkwirths allh. ehel. Sohn, alt 1 I. 1 W. 6 T., am Scharlachfrießel. — - . — ——. —— ' ' " " > , Intelligenzen. Daß an die Stelle der verstorbenen Leichen abwäscherin Löschin nunmehro . " Frau Christiana Eleonora, verehelichte H yf- mannin, geb. Qnietzschin, wohnhaft in der Meißnischen Vorstadt allhier Nr. 497. zur Leichen-Abwäscherin angenommen und ver pflichtet worden ist, wird hiermit öffentlich be kannt gemacht. Hayn, am Z. Mai 1826. Oer Rath allda, durch v. Albert Samuel Bielitz, amtführenber Bürgermeister,