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Großcnhayner Unterhaltungs- und Intelltgenzblatt. I Zter Jahrg. (Sonnabends, den 15. Januar 1825 ) Ztes Stück. -- . . '———" - > »— -- — Großcnhayner Stadtnachrichten. (Mutige Sammlüng von Chladenius.) ^792 dm 8. Juni, dm zweiten Bußtag, geschähe des vor 48 Jahren gewesenen großen Brandes halber in allen Kirchen eine sehr feierliche Erwähnung, indem noch niemals dieser Tag auf einen Bußtag gefallen. Aus diesem Grunde deklamirte auch * den 20 Juni ein in der Stadtschule öffentlich valedicirender Schüler Philippi aus Hayn*) meine im yten Stück des Wochenblatts v.J. 1307 abgedruckt befindliche poetische Beschreibung dieses großen Brandes **> - den 19. Juli, nachdem es in die vier Wochen ganz und gar nicht geregnet, und alles von.großer Hitze dürre war, kamen Abends um 10 Uhr einige sehr starke Donnerwetter, von denen man, wegen des Mangels an Wasser, großes Unglück befürch tete. Er, der Lust und Winde tragt, wandte es aber so, daß sie sich in einen fruchtbaren Regen auftöftten. In diesem Monate ward auf Beschluß der Kir chen-Inspektion, unter Direktion des Herrn Kir chenvorstehers ^unze, zu Abnutzung der Haupt kirche, welche an der Thurmseite, seit ihrer Er bauung noch nicht^bgeputzt gewesen, Anstalt ge macht. Uiber die-Hauptthüre nach dem Markte zu ward bei dieser Gelegenheit die Inschrift ange bracht : VIMILOmi DLO MAXIMO ^0. KLO. MDOOXDVIII. Deutsch: „Gott, dem höchsten und besten Beschützer ist diese Kirche geweihet im Jahre erlöseter Welt 1748-" *) Der jetzige Justizamtmann zu Grünhayn, Hr. Christian Traug. Philippi, ein werthex Stadtsohn. Anderweit msenrt dem Wochenblatts v. Jahre LL24 S. 77. als Beilage. 1792 den 30. Juli ward das neuerbaute Büchsen- Schützenhaus, an dessen Mitte auch eine Inschrift , zu lesen, unter den in einer damals erschienenen Druckschrift beschriebenen Feierlichkeiten eingeweihet. Eine auf dem Saale aufgehangte zinnerne Tafel enthalt die Namen aller damals lebenden Schützen. —— den 3. August und folgende Tage ward wegen Einrichtung einer neuen und verbesserten Armen- Anstalt , ein außerordentlicher Umgang in der Stadt durch einige Rathsdeputirte und den Ar menkasten-Vorsteher Hrn. Weiß gehalten, dabei ein erhöhter freiwilliger Ansatz der monatlichen Beiträge des Allmosen bewirkt, und von denHaus- wirthen die Anzahl und die Umstände der Mieth- leute und Haus-Armen erkundiget. ' den 6. Aug. ward von der Schul-Inspektion die^Abputzung und Renovation der Schule decre- tirt, und das Gebäude mit der schon vor dem Brande 1744 über der Schulhausthüre gestande nen Denkschrift: INIHVM UlVIOK DOMINI geziem In diesem Monate ward vor dem Meißner Thore der sogenannte Leichsnweg neu gepflastert. In diesem Montae ward der Anfang zu Auf bau ung der in der Meißner Vorstadt seit dem drei ßigjährigen Kriege wüste gelegenen Brandstelle, worauf vor 20 Jahren der Glöckner Kirchner eine Mauideer-Plamage anlegte, von dem Mauermstr. Herrmann gemacht. (Jetzt das Sickerische Haus.) Jngleichen wurde ein neues Spritzenhaus auf der Stelle des ehemaligen St.JohaumS-Hosp^ auf dem Topfmarkte erbauet, weil die Schoppen im Marstalle, wonnnen sonst die Spritzen gestarr- *) Das Gäßchen heißt daher das Johannis-Gäß chen. Das Hospital aber ist schon nach dem Brande 1540 in die Naundorfer Vorstadt traus- seriret worden. '*