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ver gute DM Heute ist es weithin Mode geworden, daß „große Männer'' ihre Lebenserinnerungen schreiben. Meist wohl zu dem Zwecke, sich den Mitmenschen und der Nachwelt in einem möglichst genauen „Selbstbildnis" vorzustellen. Bielfach schreiben sie mit sehr billiger Tinte auf sehr ge duldigem Papier — mit vielen, schönen, gewählten Worten. Einen ganz Großen Henne ich, der hat sich auch in Worten „selbstporträtiert". Und er hatte ein vol les Recht dazu. Er tat damit ungezählten durch Jahr hunderte und -tausende eine gnadenreiche Wohl tat. Ich meine unsern Heiland. Er gab uns dieses sein „Bild in Worten" nicht lange vor seinem Scheiden von dieser Welt. Mit wenigen markanten Zügen hat er es so meisterhaft gezeichnet, wie — nun, wie es eben nur die ewige Weisheit selber fertig bringt. Willst du dieses Selbstbildnis Jesu sehen, so lies ganz ruhig und gesammelt das heutige Sonntagsevan gelium. Siehe, da steht der Herr vor dir als der gute Hirt. Nicht wahr, das ist ein Bild zum Entzücken schön und hinreißend. Wenigstens wenn du — was bei uns modernen Großstadtmenschen allerdings nicht immer selbstverständlich ist — mit dem Hintergründe vertraut bist, aus dem dieses Bild aufgetragen ist. Die Metapher, das heißt die Bildrede von Hirt und Herde ist in allen Sprachen der Völker sehr geläufig, die von der Viehzucht leben. Darum ist es auch in der Heili gen Schrift recht beliebt. Wie bei den Griechen die Könige und Heerführer „die Hirten der Völker" heißen, so nennt sich auch Gott den Hirten Israels. Auch Jesus hat sich dieses im Morgenland so beliebten Bildes sichtlich gerne bedient. Wie ergreifend schön ist es, wenn er die Liebe und Treue des Hirten schildert, der dem verirrten Schäslein nachgeht und das wiedergefundene aus seinen eigenen Schultern zur Herde zurückrrügt. Oder wie packend, wenn er den wahren Hirten und seine Stellung zu den Schafen mit dem gemieteten Knecht und seinem Benehmen in Vergleich stellt. So in der Perikope des heutigen Sonntages. Deut lich wird sie durch die Wiederholung des Leitsatzes: „Ich bin der gute Hirt" in zwei Teile geschieden. Ter erste schildert die opferwillige Hingabe an das Wohl 8 Ein Hirt UN- eine Herde W Einen Hüsten, eine Herde, einer Hürde heilig Zelt, ordne Heiland, dieser Erde, xR M und gib so das Heil der Welt? XL W- ÄÄ Ein- Wahrheit laß erscheinen, eine Sonn' ein einzig Licht! E ÄÄ jedes zweifelvolle Meinen D werde vor dem Glanz zunicht! Eine Kirche mächtig hebe M sich ob festem Felsengrund, und ein Hohenpriester gebe 8 stets uns seinen Willen kund! k>. V. UrsUK XX X-x:-.«?"--2> x-xxxx-x: seiner Herde, der zweite das vertraute Bekanntsein mit ihr. Ter gute Hirt weiht all seine Sorge und Arbeit dem Wähle seiner Herde. Er ist selbst zum Opfer des Lebens für sie bereit. Wie hat der Heiland das in seinem Leben wahr gemacht. Nirgendwo und nirgendwann sucht er sich selbst und sein Behagen. Gutes zu tun war er nie zu müde. Sogar für die Kinder hat er nach härtester apo stolischer Arbeit am Abend trotz Widerstand seiner Apostel noch Zeit zu einem lieben Worte und zu einem treuen Segen. Für alle Kranken, die ihm vertrauens voll nahen, steht er mit seiner Wundermacht zur Ver fügung. Ich sehe sie sich scharen um das Bild des guten Hir. len — der Blindgeborene, der Gichtbrüchige, der Taub- Soil die Brille nützen, I muß sie richtig sitzen. Willst Du dessen sicher sein, I >1 kaufe sie bei Roettig ein. Dresden-A. — Brillen-Roettig — Prager Straße 23