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Unterhalmngs-»»»Jnielltzmz-Blatt. - XVII.J Soimal«ds, den 21.NE. 1829. durch rlomo Friedrich Eeu! amtführender Bürgermeister. Mge Amtshauptniannschastlicher Verfügung werden alle hiesige Bürger und Einwohner andurch *)^/ufschüttens des Schnee's aus den Gehöften auf die -Straßen hiesiger Stadt und Vorstädte bei 20 Groschen Strafe zu enthalten, 2) bei entstehender Glätte, Sand oder Asche auf die Fußsteige zu streuen, und werden Diejenigen, welche solches unterlassen, ebenfalls in eine Strafe von 20 Groschen genommen werden. Auch haben wir 3) unsere Diener instruirt und angewiesen , darauf Aufsicht zu führen, daß das ungebührliche Schlitt schuhlaufen und Schlittenfahren da- Jugend auf dem Eise der ausgetretenen Gerinne und den Fuß steigen , so wie das muthwillige Knallen mit Peitschen unterbleibe, und werden die Acltern der, über dergleichen Ungebührnissen betroffenen Kinder deshalb zur Verantwortung gezogen und nach Befinden in Strafe genommen werden. Hayn, am 18. November 1829. Belehrung über die Rinderpest, ihre Kennzeichen und ihre Verhütung. Abgefaßt aufAnordnung der Königs Sachs. Landesregierung. (Beschluß.) Bei den Kranken, welche sich, vom zweiten bis Vierten Tag nach dem Ausbruch der Krankheit bes sern / entsteht gewöhnlich zuerst eine reichliche Haut- ausdünstunF und reichlicher Abgang eines trüben Harnes. Dabei werden sie ruhiger; der Durchfall nimmt ab, und zugleich zieht sich der vorgefallene Mastdarm allmahlig zurück; die Freßlust, zuletzt das Wiederkauen , erneuern sich ; und waren Melk kühe nicht sehr krank, so tritt auch wieder Milch in die Euter. Gewöhnlich bleibt für längere Zeit ein lebhaftes Hautjucken bei den WicderhergesteUtm zurück , welches sie zum Reiben , Scharren , Wäl zen nöthigt. Die Dauer der Krankheit bei eintre tender Besserung kann A bis 13 Tage betragen, ehe die fieberhaften Erscheinungen verschwinden. Wahrnehmungen und Kennzeichen nach dem Tode. Auch in den todten Thieren darf man die Kenn« zeichen der Rinderpest nicht in einzelnen Verän derungen suchen. Unter der Haut bemerkt man die im Zellgewebe befindliche Lust; das Fett ist wir verschwunden, das Fleisch sieht entfärbt aus. In der Bauchhöhle, die gewöhnlich bald nach dem Tode von Lust ausgedehnt ist, sind einzelne Strek- ken des Darmes stark geröthet , oder rothe Strei fen und Flecke an diesem, im Gekröse, Netz und Bauchfell bemerkbar. Der - erste-und zweite Magen ist selten verändert, der dritte hingegen oder der Löser ist meistens, wenn auch nicht immer, auf getrieben , hart, das Futter in demselben sehr aus- getrocknet , die innere Haut leicht abtrennbar und die darunter liegende geröthet; eben so ist es die Schleimhaut des vierten Magens. Die Leber ist natürlich rE oder blaß , weich , selbst mürbe; die Gallenblase überaus groß; die Galle blaß und