Volltext Seite (XML)
za andere eine kurze Herrschaft über die andem be hauptete: so die Avaren, weiche ihre alten Wohnsitze am caspischen Meere verließen und bald Mes unterwarfen, was zwischen Deutschland und dem schwarzen Meere lag (559—573). Als ihr Reich von den Franken unter Karl dem Großen zerstört Morden war (796—803) , ließen sich, von Nachbarvölkern aus ihren alten Wohnsitzen in Asien verdrängt, die Mayaren oder Madscharen (von den übrigen Völkern Ungarn genannt) in dem Lande nieder, das noch heute nach ihnen genannt wird und der Sitz ihrer Macht geblieben ist (889); denn wenn gleich ihre kriegerischen Könige bald dies bald jenes Nachbarland sich unterwarfen, so hatte dies doch keinen langen Bestand. Reben den Ungarn — in Siebenbürgen, der Wallachei und Moldau — setzten sich zu gleicher Zeit die Perscheneger , ein türkischer Volksstamm, fest, und behaupteten sich unter unaufhörlichen Kriegen mit ihren Nachbarn über 209 Jahre lang, dis der östl. Theil ihres Reichs von ihren Stamm verwandten , den Kumanern, der westliche von den Ungarn erobert wurde (1070), worauf sie sich ganz unter diesen Völkern verloren. Die Kumaner nahmen den christlichen Glauben nach römischem Ritus an (1227) ; allein in dem Sturme, der in jener Zeit den Osten Europa's erschütterte, _dem Einfall der Mongolen, ging auch das Reich der Kumaner zu Grunde (1235). Die Uiberbleibsel dieses Volkes vereinigten sich theils mit den Siegern, theils mit den Ungarn. Die letztem nahmen die Wallachei in Besitz; in der Moldau aber ließen sich Schwärme von Tataren nieder. Die katholische Religion wurde verdrängt, Md die zurückgebliebenen Einwohner nahmen theils Len griechischen, theils auch den mahomedanischen Glauben an. - Als noch die Avaren ihre Herrschaft nordwärts der Donau behaupteten, erhob sich ein asiatischer Volksstamm, die Bulgaren, unter einem An führer Asparich, aus feinem Wohnsitze zwischen dem Don und dem Bog, drang über die Donau, und stiftete in dem Strich zwischen diesem Flusse und dem Hämus oder Balkan ein eigenes Reich, die Bulgarei (678—688). Seine Beherrscher nahmen sammt dem Volke den christlichen Glauben an (866), und erhielten sich mit abwechselndem Glück gegen die griechischen Kaiser und die unga rischen Könige. — Der Kaiser NicephoruS Pho- kas, des unruhigen Nachbars müde, bewog den russischen Großfürsten Swatoslaw durch Gold, die Bulgare: für ihn zu erobern. Dieser ergriff mit Freuden den Antrag ; fand aber, Nachdem er glück lich das Land erobert hatte, für gut, dasselbe für sich zu behalten (969). Darüber kam es zum Krieg mit dem griechischen Kaiser Johann Zimisies, der siegreich für letztem sich endete. Swatoslaw unterzeichnete unter den Mauern von Dorostulus (dem heutigen Silistria) nach einem blutigen Tref fen den Frieden, wodurch er gegen Gestattung deS' freien Rückzuges auf die Bulgarei verzichtete, die nun eine griechische Provinz wurde (971). Bald aber^ empörten sich die Bulgaren wieder, und so wechselten unter unaufhörlichen Kriegen in diesem unglücklichen Lande selbstständiges Kömgthum mit griechischer, zuweilen auch ungarischer und servi» scher Oberherrschaft ganzer vier hundert Jahre, bis Sultan Bajazet diesem Wechsel ein Ende, und nach einem großen Siege über den ungarischen König Sigismund bei Nikopolis (1396) die Bulgare: zu einer türkischen Provinz machte, was sie bis jetzt auch blieb. — Die Einwohner nahmen zum Theil den mahometanischen Glauben an; doch erhielt sich noch in Sophia ein katholisches Bis- thum, und ein griechischer Patriarch in Ternova, unter dem die Bischöffe zu Widdin, Silistria und. Varna stehen. (Fortsetzung folgt.) Geme LAN ütziges. Das Verfahren, wie man in manchen Gegen» den, z. B. in Schottland , die Kälber zu einer außerordentlichen Schwere mästet, ist ganz einfach und leicht. Man sorgt blos dafür, daß die Milch, welche das Kalb zu saufen bekommt, anfangs nicht in zu großer Quantität auf einmal in dm Magen komme und lauwarm ihm beigebracht' werde; aber desto langer, d. h. nicht blos einige Tage, sondern 6—8 Monate lang. Dafür gibt es aber dort auch Kälber von 2—300 Pfund. Leidet das Kalb an Verstopfung, so thut man ihm etwas Speck oder Schöpsenbrühe, und bei Durchfall etwas Kälbermagen in die Milch ; auch gibt man bei letzterem dem Kalbe etwas Kreide zu lecken. Um das Fleisch schön weiß zu machen, füttert man die Kälber einige Tage lang vor dem Schlachten mit Hafergrützwasser. Uiberhaupt sorgt man für reichliche und trockene Streu, und hält den Stall ziemlich dunkel.