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rdenM ^MnterhMngs- und Intelligenz-Blatt irkk. ben- bei ung 6N dler öd- llett ise. sn- hcn S. 'ist ich hl- or. ei ind der ind » is- e» str. Sonnabends, den 25. Oktober 1828. XVI. Jahrs. !z Die unzufriednen Kunden. I -——° einer weltberühmten Stabt- I Die Jeder rathen kann, -h Der Länderkunde inne hat, . z Lebt' einst ein Handwerksmann, > Mn Schuster war's, genäht hatt* er Nun schon manch' liebes Jahr, ß Vnb doch gab's keinen Kunden, der Mit ihm zufrieden war. 's Man fand aus dem und jenem Grund E Stets seine Arbeit schlecht, z Und näht en auch die Hand sich wund, Er macht's doch Keinem recht. Das sch afft d em Schuster viel Verdruß - s Umdüstert ihm den Sinn, ' Er wird zum MelancholkcuS, Z Starrt finster vor sich hin. - Versiegt schien ihm auf immerdar, Dev Lebensfreuden Quell, ) Da tritt, zu seinem Trost fürwahr, Heran der Altgesell. * E Der bebt mit weisem Angesicht Die Hand zum Himmel auf, 1 Und spricht: Ei Meister, grämt Euch nicht 'i Blickt nur zu dem hinauf; Der Meister dort ist auch geschickt, > Und hat doch keine Ruh; Z Denn jeden seiner Kunden drückt Z Bald hie bald da der Schuh. Der Thürmer. Selten habe ich auf meinen Wanderungen vrw säumt, den höchsten Berg einer Gegend und den höchsten Thurm einer Stadt zu ersteigen, und es hat mich die damit verbundene Beschwerde noch niemals gereut ; doch von allen diesen Höhen schwebt mir jetzt Eine vorzüglich lebhaft vor der Erinnerung» In einer fernen großen Handelsstadt war ich die gewundene enge Thurmtreppe der Magdalenen* kirche mehrere hundert Stufen mühsam hinange- klimmt und ruhte endlich mit klopfender Brust und zitternden Knieen am Eiftngeländer der obersten Gallerie ermüdet aus. Es umgab die Wohnung des Thürmers , der bei meiner Ankunft aus einem der kleinen rundscheibigen Fenster schaute und bald grü ßend zu mir trat. Ein hochbejahrter Mann von heiterer Miene und fast noch jugendlich gerötheten Wangen , die grauen Haare hingen sparsam unter dem runden ledernen Käppchen hervor; das Schurz fell , das er trug, deutete einen Handwerksmann an, und die von der Pechschnur bezeichnete Hand ließ den Schuhmacher nicht verkennen. Ich hatte nach dem Grusse nicht gleich Odem genug zur Unterhaltung mit ihm; auch fehlte eS mir anfänglich an Zeit; denn vor allen Dingen mußte ich mich am erhabenen Anblick weiden, der sich mir darbst. Was tief unten am Boden der Aufmerksam keit am meisten werth geschienen: — die prächti gen Häuserreihen, stattlich verziert mit Säulen und kunstreichen Gesimsen , hohen Fenstern und umgit terten Altanen , —- die glänzenden Kaufladen, die mit einem unschätzbaren Reichthum von Meßwaa- ren einladend offen standen, — aller Prunk und das bunte wimmelnde Leben einer großen volkrei chen Handelsstadt erschien von meiner Höhe nun Plötzlich so klein und unbedeutend! — Die Men»