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UMrhaltungs- und Intelligenz-Blatt. 42. Stück. XVl.Jahrg. Sonnabends, dm 18. Oktober 1828- ConcerL auf dem Brummeisen. Äm verwichenen 11ten Lctober gab allhier Herr v. Kosmett, dessen Virtuosität ^auf dem Brumm eisen durch öffentliche Blätter^ längst eben so, wie sein schriftstellerischer Ruf, bekannt ist, ein Concert auf diesem so höchst undankbar scheinenden Instrumente. Das Concert war sehr wenig besucht, Eines Theils lag die Ursache wohl darin, daß es Sonnabends Statt fand, wo in mehrem Gesellschaften und öffentlichen Orten Abends warm gespeist, und in den Haushaltungen gescheuert und gekehrt wird; andern Theils mochte wohl mancher die Virtuosität dieses verrufenen Instru ments aus täglicher trauriger Erfahrung kennen, überhaupt aber lag die Ursache darin, daß das Concert in Großenhayn gegeben wurde, wo der Sinn für Kunst, und namentlich für Musik, nicht eben zu den stärksten gehört. Als Beleg hierzu braucht nur angeführt zu werden, daß wir äußerst wenig Kunstdilettanten besitzen. Der Concertgeber ärntete den ihnr gebührenden Beyfall , und gab, durch mehrere Zuhörer dazu aufgefordert, den 12. ein zweites Concert, welches etwas besuchter war. Der Schnellläufer Gunst hatte wahrschein lich an diesem Tage die Kunst überflügelt. Der Theil des Publikums , welcher entweder aus Neu oder aus Wißbegierde gern erfahren möchte, wie das Concert auf dem Brummeisen eigentlich aussiel, ver weisen wir wenn er nicht gerade etwas Besseres zu lesen hat, auf einen gewissen Jean Paul, welcher in einem seiner Unverständlichen (nicht un verständigen) Werke: Hesperus, im 3. Bändchen, ein solches Concert beschreibt.. Freilich ist der ge nannte Jean Paul immer aus dem Häuschen, und das ist nicht recht, denn man soll ja nicht immer außer dem Hause seyn. U.. Marettons ckone! Thatenlustige Kriegsmänner versuchten sich ehe dem , der Ruhe feind, allerwärts , wo es zu thun gab, und mancher hatte daher am Ziele seiner Bahn für und gegen alle Mächte unsers Erdtheiles ge fochten. So verließ auch Johann Rüdiger, aus dem vielberühmten, ursprünglich polnischen Geschlechte der Golze, nach dem westfälischen Frieden als Hauptmann das österreichische Heer und zeichnete sich in dem französischen gegen die Spanier so aus fallend aus, daß König Ludwig der Vierzehnte denselben in den Freiherrnstand erhob und sein Wap pen mit drei Lilien vermehrte. Wir finden ihn dann als brandenburgischen General der Infanterie, im Jahre 1675-aber als dänischen General-Feldmar schall , und in beiden Diensten gegen die Schweden siegreich. Endlich trug derselbe, als sächsischer Feld marschall , durch wenige , von seiner Entschlossen heit bethätigte Worte zu dem Entsätze von Wien - und der Niederlage der Muselmänner entscheidend bei. Als nämlich, sagt ein beglaubigter Annalist, das verbiMtte Heer am 2. September 1683 die Türken angegriffen, auch nach hartem Widerstande Vortheile über den Feind erhalten, daß er sich nach seinem Lager zurückgezogen, kömmt der Herzog von Lothringen nebst einigen Generalen zu den Sachsen auf ihren eroberten Berg, um der Action des rechten Flügels zuzusehen und fragt, des Fein des Flucht bemerkend, den Feldmarschall Golz, ob