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UMalMungs-»»° JntMgmz-Blak. XVI. Jahrg. Sonnabends, den 17. Mai 1828 amtführender Bürgermeister. L Zehn Tage war Ruhe in Verfolgung der Ar menier zu Constantinopel, dann gings, ungeach tet der abermaligen Verwendung der noch anwe senden europäischen Gesandten, den vorigen Gang. Rußland erhielt durch den Friedensschluß von Per sien ungefähr 400 Quadratmeilen mit 150-009 Seelen, worin das als Wallfahrtsort so heilig als Jerusalem geschätzte Kloster Eschmiasin (Herab steigen des Eingebornen) sich befindet, das der Sitz des obersten Patriarchen der armenischen Christenheit ist, welche Glaubensgenossen im tür kischen Asien sich auf ein und eine halbe Million Seelen belaufen — aus diesem Umstand besonders lassen sich jene Verfolgungen erklären. Mit den Seeräubern ist man im Archipel (ließ: Archipehl) durch Verbrennung und Wegnehmung ihrer Schiffe bereits ziemlich ins Reine. — Etliche Tage vor Eintritt des Bairamsfestcs ging in Cön- stantinopel das Gerücht von einem Mordanschlag gegen den Sultan, das Fest wurde jedoch ruhig beendigt. Die Vertheidigungs-Anstalten werden da zwar fortgesetzt, doch ohne gehörigen Zusammen hang und Eifer. — Man glaubt, daß auch der Hafen Alexandriens blokirt werden wird. Der Gymnasial-Profeffor Eisenschmid zu Aschaf fenburg zeigt unten» 4. Mai in der dortigen Zei- W ak N UN g. §9?a« ist Denjenigen, welche unlängst mehrere unter dem Rathhause öffentlich aushängende Schriften höchst ungebührlich abgerissen haben, auf der Spur, und wird sie im EntdeckungS- Falle zur verdienten Strafe ziehen, damit sie und Andere dadurch abgeschreckt werden, sich solche Unziemlichkeiten fernerhin j» Schulden kommen zu lassen. Hayn, den 9. Mai 1828. Der Rath allda, durch ' Der griechische Patriarch zu Constantinopel hat, wie man vernimmt, auf Befehl des Sultans "den Grafen Capodistrias sammt der ganzen griechischen Regierung in den Bann gethan. — Dagegen hat der griech. Präsident alle noch von den Tür ken besetzten Festungen und Häfen auf Candia u. Morea ebenfalls in den Bann gethan, und zwar mittels einer hinlängl. Anzahl Schiffe, welche sie blokiren unter den Befehlen Adm. Sachturis und Gen. Churchs. Die Folge dieses letztem Bannes ist, daß Hie auf der Insel Zante von Speculantcn aufgehäuften, für die Türken bestimmten Getreide- Vörräthe zu jeden Preis losgeschlagcn werden.— Alle diese Maßregeln wurden in Folge gegebener Befehle des englischen und ftanzöschen Admirals getroffen, mit denen die Dekrete des griechischen Präsidenten übereinstimmen.— Der Pascha von Aegypten soll weit entfernt seyn , auf Unabhän gigkeit von der Pforte zu denken, und den An trag der Engländer, seine Truppen aus Morea zu ziehen, wies er ab; schickte jedoch einen Ta taren nach Constantinopel, von wo man vernimmt, Ibrahim habe von da Befehl erhalten, Morea nicht zu räumen ^ und im Nothfall sich nördlich