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Mterhaltungs- und Intelligenz-Blatt XV. Zahrg. Sonnabends, den 30. Junius 1827. 4 s 1 «.1 Ml V 1 beim kleinsten Geräusch, bei der geringsten Be wegung zeigte sich ihre Sorgfalt ^offenbar; denn sie selbst betrafen diese Besorgnisse keineswegs, da sie langst völlig zahm geworden war. Das Gewicht des Jungen schien ihre Bewegungen gar nicht zu hindern; alle aber geschahen mit solcher Gewandtheit, daß, so mannichfaltig und oft ungestüm dieselben auch waren, der Säugling doch nie den mindesten Schaden litt, und me im geringsten angestoßen ward. Nach 14 Tagen ungefähr fing das Junge an, sich von der Mutter loszumachen, und gleich in seinen ersten Schritten legte dasselbe eine He- sondere Gewandtheit.und Stärke an den Tag, denen weder eine Uibung noch Erfahrung zum Grunde liegen konnten, und die also neuer dings den Beweis lieferten, daß alle Voraus setzungen irrig sind, die »von absoluter Noth wendigkeit des Tastsinnes für gewisse Anwen dungen des Gesichtflnnes gemacht wurden. — Gleich Anfangs klammerte sich dieser Affenjunge an die senkrechten Eisenstäbe seines Käfigs, die er nach Laune auf- und niederkletterte; die L.1 4^ » i zu betrachten; mit den Augen verfolgte er alle mit Blick und Hand zu folgen , und ihn im um ihn her vergehenden Bewegungen, und Fallen aufzufangen bereit zu seyn; auch kehr» an'ö Tageslicht gelangt war, schien er seine Umgebung zu unterscheiden und ganz eigentlich Mutter aber schien jeder seiner Bewegungen nichts deutete an, daß er des Tastsinnes be dürft , um die größere oder geringere Entfer nung der zu erreichenden Gegenstände auszu- mitteln. — Die Sorgfalt der Mutter war so umsichtig, als man sichs nur denken kann r 8-'^ 1 : Etwas über den Affen. ^n der Menagerie des königl. Museums.zu Paris hatte im November v. I. der Rhesus, ein Affe aus dem Pavians-Geschlecht, ein völ lig ausgetragencs und wohlgestaltetes Junges geworfen, dessen Fertigkeiten und Sitten, so wie die Verhältnisse zur Mutter, von der Stunde der Geburt an sorgfältig beobachtet wurden, und wovon Hr. F. Cuvier in d. 48sten Lief, seiner großen Naturgeschichte der Säuge- thiere folgenden merkwürdigen Bericht gibt: Sogleich nach der Geburt klammerte der junge Rhesus sich dem Bauche seiner Mutter an, in dem er sich mit seinen vier Händen an ihrem Pelze festhielt,, und mit dem Munde die Saug- warzen erfaßte, welche er ungefähr 14 Tage lang nicht wieder frei ließ. Er blieb nämlich während dieser Zeit in unveränderter Stellung, stets zum Saugen bereit, und schlafend, wenn die Mutter sich niedersetzte; ab^r auch noch im Schlaft sie ftsthaltend. Die eine Saugwarze verließ er nur, nm die andere zu ergreifen, und so gingen ihm die ersten Tage seines Lebens dahin, ohne irgend eine andere Bewegung, als die der Lippen und Zunge zum Saugen, und der Augen zum Sehen; denn sobald er ß'H!