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Intelligenzblatt Unterhaltungs- md 8 fürs Jahr 1821 Herausgegeben ß - 4ostes Stück. 4 gl arte 9«» Jahrgangs ek. da- Ikstr. Her de« idL. >"nr n«k- LiF deS- > 1» ^l« fa. "»tz n. >ept. ltet, ' eime ^ar- »uf- »ieß- Peter Gabriel Leliövre. Ein Ungeheuer, da- die alte Sage vom Blau bart für unser« Tage verwirklicht, stand neulich vor dem Affisen zu Lyon. Erin ganzes Leben war fast «ine ununterbrochene Reihenfolge von Verbrechen und Echandchaten, und zu spät er reichte die NemeflS ihr Opfer. — Peter Gabriel Leliövre, späterCheva- li e r genannt, war zuMadrid von französischen Eltern geboren. Sein Vater ist Eigenthümer und ein begüterte Rentier, der zu Paris wohnt. Er selbst war länger« Zeit bei der französischen Bank angestellt, als er.zum ersten Mahl in di« Hände der Polizei fiel, «eil «r im Januar rgo- auf falsche Banknoten eine Summe von r5000 »4. Gold gezogen hatte. Seine Ehre war verloren, sein Leben bedroht; aber der bestürzte Vater rettete ihn für dießmahl, indem er, die fehlende Summe ersetzend, vom Minister die Gnade der Freisprechung seines SohneS erlangte. Cs er folgten keine weiteren Nachforschungen r aber am andern Morgen war der Schuldige bei ei- nein Regiment«.enwllirt, das nach d«n Kolo nien abgehen sollte. Wenige Zeit darauf ge lingt esL«liövr«, zu desertier«. Ei« embe- rer Soldat, Namen- Chevalier, der bei demselben Regiment stand, hatte gerade um die se Zeit feine Papiere verloren; Leliövre findet sie; er macht sich eine» falschen Abschied, eine» falschen Reisepaß, und so kommt er «ach Lyon. Mit feinen Papieren, die auf de« erste« Anblick keinen Betrug ahnen lasse«, wagt er «S, sich bei dem Präfekten zu präfentire«. Er follicitirt al- ungeblich geborner Lyoneser eine Stelle in dem Präfektorialbürea«, und sein vortheilhafte- Aeußere, seine Sitte«, feine schöne Handschrift, verschafften ihm auch bald «in Amt. Er ward sogar zum Unterdirektor im Finanzbüreau er nannt, und war lange in hMungestörten Be sitz seines Amtes, als der Raub eines Kinde- ihn abermahls der Polizei überlieferte, wo na« sein« während seines Aufenthalts in Lyon heim lich verübten Mordthaten endlich anS Tages licht gekommen sind. Bevor er in Lyon feine erste Ehe schloss, sucht« ihn hier im Jahre igra ein« jung« hol ländisch« Witw« auf, die er früher in Antwer pen kennen gelernt hatte. Er lebt« mit dieser hübschen Frau, die einer dauernde» Gesundheit (40)