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Große uHayner Unterhaltungs- und - Herausgegeben 9«n Jahrgangs Jntelligenzhlatt. fürs Jahr iZ2i. Z4stts Stück. Napoleon Bonaparte. Eine Skizz«. Er war am §. Februar 1769 zu Ajaccio auf der Insel Corfika geboren, gab aber spater den 15. August für seinen Geburtstag auS, um, -a Corfika im Julius desselben Jahres von den Franzosen erobert worden war, für einen ge- dornen Franzosen zu gelte». Sein Vater, Car! Bonaparte, von altem Adel, aber arm, hatte die Rechte studirt und starb zu Montpellier im Jahr 1785 als Oeputirter der corflkanische« Stände. Seine Mutter, Maria Lätitia, war eine gedornt Ranioiini, und lebt gegenwärtig in Rom. Im Jahr 1773 bekam er auf der Mi- litairschule zu Drienne, wo «r sechs Jahre blieb, durch die besondere Gunst des Generalgouver« neurs Marquis Marboeuf, eine Freistelle und hierauf eine» Platz in der Mtlitairschule zu Pa- ris. In seinem t7te» Jahre, 1785, ward er als Unterlieutnant b« der Artillerie im Regi ment la Fere angesteüt, giog aber 1790 mit Paoli nach Corfika zurück und brachte eS hier bis zum Kommandanten der Nationalgarde in seiner Vaterstadt, von wo er jedoch 179z, gro ber Vergehungen halber, mit vielen andern von Corfika verbannt wurde. Er wendete fich hier auf mit feiner ganzen Familie") nach Marseille, wo er einig« Zeit von Wohlthaten lebte, die ihm nur kärglich zufiossen. Durch ein Konvents- Mitglied, Salicetti, erhielt er endlich beider Ksnventsarmee, die Toulon den Engländer« wieder entreißen sollte, ein Kommando bei der Artillerie, wo er Gelegenheit fand, fich so aus« zuzeichnen, daß er zur Belohnung dieser Dienste r794 zum Dataillonöchef bei der italienische» Mmee ernannt wurde. 1795 warb er bei eben dieser Armee zum Brigadegeueral der Artillerie erhoben, aber kurze Zeit darauf, als RobeS« pierre gefallen war, in Nizza verhaftet und hierauf seines Postens entfitzt. Ohne Anstellung, mit Mangel kämpfend, war er Willens, in der Türkei Dienste zu suchen, und verlangte dahin Reisepässe; doch einig« Mitglieder deS Wohl« *) Er selbst war der zweite Sohn seiner Aeltera und halte noch 7 Geschwister, die der Reihe nach hier namentlich folgen: Joseph, (Napoleon,) Lucian, Ludwig, Clise, Pauline, Ca« rolmt nnd Hieronimus. t;4)