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Lumley Lettlewtll. Za Tagland ist vor Kurzem eines der selt samsten Originale gestorben, welche dieses Land je erzeugt hat. Er hieß Lumley Lettlewell. Nach einer in Zerstreuung zugebrachten Jugend, kam er auf den Einfall, Cinfiedler zu werben und sich in Klementhorpe, nicht weit von der Stadt Aork, ein« Wohnung zu wählen und von dem Verkehr mit dem menschlichen Geschlechte ganz sich zurückzuziehen. Er kaufte sich zu diesem Zwecke ein kleines Haus, dessen Fenster er so gleich völlig verschloß, so wie er auch die äußere Thür desselben ganz unzugänglich machte. Auf einer Strickleiter, die er an der Mauer deS Gar- tens befestigte, der an seine Wohnung stieß» ge langte er auS und ein. Der Garten selbst blied unbestellt, er wurde von einigen Rehen, zwei ungeheure» Hunden, einem Zebra, einigen Füch. seit und andern Thieren bewohnt, die sich all« mählig hatten zähmen lassen. Das Innere des HouseS war ganz ohne Meubleu. Der Einsied ler schlief auf einem Haufen Heu in einem Win- kel; er machte sich nie Feuer; einige wilde Aepfel machten seine ganze Nahrung auS; er besorgte seine Thiere, las und ging fast den ganzen Tag umher. Wenn mau ihn um feine Stimme bei Wahlen bat, sagte er r Meine Freunde, wenn ich aus dem Volke wäre, würde ich für das Volk stimmen, denn die Beamte» haben immer zu leben, allein ich gehöre nicht mehr zum Volke, und ich werde gar nicht stim men! — Er trug eine außerordentlich große Mütze von Biber - oder Fischotterhaaren, eine große Decke über bw Schultern, Sandalen qv den Füßen, aber kein« Hofe» oder Vantalons. Er starb mitten unter feinen Hausthieren, die, ihres Herrn beraubt, ei« fürchterliches Geheul erhöbe«. Ma« fand ihn in seinem Garten lte- gend, von außerordentlicher Magerkeit entstellt. Die Freunde aus seiner Jugend sagten, seine feinen Sitten hätten an den ehemaligen Hof von Chesterfield erinnert. Plato, Locke, Rous seau, Sidney und die Bibel, einige chemische Werke und auch einige alchymistische, machten feine ganze Bibliothek aus. D. F. Zurechtweisung. Verkennt doch Fulvia s Geduld Und Kunst und Liebreiz nicht! — Sie malt den ganze» Vormittag Am Nachmittagsgesicht. N1- Mancherle i. Am n. Jun. früh nach 8 Uhr kam in dem Dorfe Roda ein F"r aus, das in kurzem z schöne Gehöfte in Smuichaufen verwandelte. Mehrere dieser Unglücklichen, die nicht zu Hau se waren, haben fast nichts gerettet. In dem Dorfe Langeneichstädt, bei Schaaf« städt, bemerkte eine Frau, daß ihr Mann man ches heimlich aus dem Hause trage. Sie fand abermals ei» Fäßchen Mehl zum Wegtrage«! auf die Seite gesetzt. Sie mischt darunter Bil- senkrautkörner. Die Frau, zu welcher es getra gen worden ist, kocht Klöße davon, und zwei Kinder sterben sogleich; die Eltern wurden aber noch durch herbeigeholte Aerzte gerettet. Bei der Oeffnung der Leichen findet man die Bilsen« krautkörner. Mann und Frau, von denen das Mehl gewesen ist, werden verhaftet und »ach Naumburg gebracht. Nach einigen Tagen er-