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Großenhsyner Unterhaltungs- und Herausgegebett Lten Jahrgangs Jntelligenzblatt. fürs Zshr i8iL. 8tts Stück. Sonnabends, den 21. Februar. —-- - - ' '^^«WMWWWWWWW^WWMM.« - - > »WNAmm» Die Weisheit und Güte Gottes bei den Leiden dieses Lebens. Eine morgen ländische Erzählung. (Aus dem Englischen.) B 0 jaldab, Khalif von Aegypten, hatte viele Jahre sicher in den seidenen Gezeiten des Vergnügens gewohnt und jeden Morgen sein Haupt mit dem Oel der Freude gesalbt, als sein einziger Soh«, Aboram, für welchen er seine Schatzkammern mit Gold angefüllt, seine Besitzungen durch Eroberungen erweitert und durch unbezwingliche Vesten gedeckt hatte, plötz lich auf der Jagd, durch einen Pfeil von unbe kannter Hand, verwundet ward und auf dem Felde den Geist aufgab. B 0 zaldab, von Schmerz und Verzweif lung zerrüttet, wollte nicht in seinen Palast zu- rückkehren und verbarg sich in die dunkelste Höhle des benachbarten Gebirges. Hier krümmte er sich im Staube, raufte sich die Haare seines grauen Bartes aus und warf de« Becher des Trostes, den die Geduld ihm Lar- reichte, ckuf die Erde. Er litt es nicht, daß seine Sänger sich ihm näherte«, sondern lausch te dem Geschrei der melancholischen Vögel der Mitternacht, welche die einsamen Gewölbe und wiederhallenden Gemächer der Pyramide» durchflatter«. „ Kann der G 0 t t gütig feyn, rief er, „ der die Seele, gleichsam wie aus ei- „nem Hinterhalt, mit unerwartetem Kummet „verwundet und seine Geschöpfe in einem Au- „ genblick durch unheilbares Elend zermalmt! „ Trügerische Imans,schwatzt uns nicht- „mehr von der Gerechtigkeit und Güte einer „ alles regierende» und allliebenden Fürsehun- „ vor l Der, von welchem ihr behauptet, daß „ er im Himmel herrscht, ist so weit entfernt, „ die elenden Söhne der Mensche» zu beschütze«, „ daß er rin beständiges Vergnügen darinn fin- „det, die lieblichsten Blumen in dem Garte« ,, der Hoffnung zu beschädigen, und gleich eine« *) Bekanntlich der Name, weichen die Muhamedaner ihren Priestern geben.