Volltext Seite (XML)
MlerhMmgs- und Intelligenz-Blatt. 43. Stück. xxv.Jahrg. Sonnabends , den 28. Oktober 1837. O e r t l L ch e s. Folgende Gesetze und Verordnungen für das Königreich Sachsen sind hier emgegangen und an Hie bereits namentlich bekannt gemachten Herren Kommun-Repräsentanten und Bezirks-Vorsteher, bei denen sie Jedermann einsehen kann, ausgegeben worden , als: Nr. 36. Verordnung, die Aufnahme von Be- völkerungslisten betreffend; v. 25. Aug. 1837. Nr. 37. General - Verordnung an sämmtliche Obrigkeiten der alten Echlande in Verwal tungssachen , die Versicherung der von den Eisenbahn-Actien-Gesellsch aufzuführen- den Gebäude und der Erbbegräbnisse bei der Landes - Jmmobiliar - Brandversicherungs - An stalt betreffend; vom 13. September 1837. Nr. 38. Verordnung, die Ausstellung von Gewerbesteuerscheinen betr.; v. 27. Sept. 1837. Nr. 39. Bekanntmachung, das Auswerfen des Schnees auf den Chausseen beireffend; vom 28. September 1837. Vermischtes. Im Gothaischen ist den Apothekern aufge- gchen worden, das von Bunsen und Berthold als Gegengift des Arseniks empfohlene und bewahrt gefundene Eisenoxidhydrat stets vor- säthig zu halten, damit es augenblicklich an- gewendet werden könne. Wo die Apotheken zu weit entfernt sind, kann man statt dessen den Schlamm des Löschwaffers der Schmiede, ein bis zwei Eßlöffel alle Stunden , geben. Die Herzogliche Landes-Regierung zu Meinin gen hat mit Einverständniß des Herzoglichen Consistoriums zu Hildburghausen daran erinnert, daß die Gemeinde-Baumschulen erhalten und gehörig verpflegt, da, wo noch keine sind, der gleichen, angelegt, vorzüglich aber auch die älte ren Schulkinder von den Schullehrern in der Obstbaumzucht unterrichtet werden, damit sie früh schon Liebe zur Baumzucht erhalten und die Pflanzungen scho nen lernen. (Es wäre sehr , zu wünschen, daß dies auch anderwärts geschähe!) Ein berühmter Geometer ist auf einen wun derlichen Gedanken gekommen: die Mondbewoh ner zu bewegen, daß sie uns ein Zeichen ihres Daseyns geben. Der Vorschlag gründet sich auf die Voraussetzung, daß die Seleniten sich so gut wie wir mit der Mathematik beschäftigen. Nach seiner Meinung soll man, nun zur Zeit einer Mondsinsterniß, wo die Mondbewohuer doch wohl, so gut als wir den Mond, die Erde betrachten -würden, an einer der am mei sten in die Augen fallenden Stellen der Erde einen bekannten mathematischen Satz, z. B. den pythagoräischen Lehrsatz, in großen Feuerlinien auf der Erde ausführen. Man sollte dann bis zur nächsten Finsterniß warten, um zu sehen, ob die Seleniten diese telegraphische Frage durch eine telegraphische Antwort erwiderten. Geschehe dies, so könne man der Existenz der Mondbe wohner gewiß seyn. In Berlin sind seit den 8 Wochen, wo die Cholerafälle amtlich bekannt gemacht worben sind., 3095 Personen erkrankt, und von diesen 1889 gestorben. Im Durchschnitt kämen also auf jeden Lag 56 Erkrankungen und 34 Todes fälle. Man hat bemerkt, daß die Cholera alle diejenigen Gegenden Deutschlands verschont habe, wo guter deutscher Wein allgemein ge trunken werde, z. B. die Gegend des Rheins, Mains, Neckars, der Mosel u. s. w. In dem Ällgem. Anzeiger sucht es jemand wahrscheinlich