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UnterlMungs- und Intelligenz-Blatt Sonnabends, den Z4, März 1832. An Diejenigen, welche im Trocknen sitzen. Lote bMi- ä, rd<M eien» »tteS da8 »des Hor- ver- > wir »schea isßoa sind, ie heult der Sturm um mein Gemach, Wie klirren Schiefer, Glas und Ziegel Durch Aeols Grimm, gejagt vom Dach, Zersprengend Fensterstock und Riegel! Horcht, wie der See am Damm sich bricht! Charybdrs selbst tobt wilder nicht. Doch mich verbirgt ein fester Thurm, Den Fluth und Brandung nicht erreichen; Drum will ich, macht's zu arg der Sturm, Mit lahmem Fuß zum Keller schleichen Und zählen meiner Flaschen Zahl Gleich Büchern in dem Büchersaal. Die Aufschrift an den Kapseln spricht Von Rheinwein, Cyper und Tokaier. — Doch ach! wer Lheilt mein Schrecken nicht? Ich seh wie ausgeblasne Eier Die Krüge leer, und was noch fließt, Ist— Küchenwein von jüngster Frist. Ja, Freunde! glaubt: der Titel trügt Im Bücherladen wie im Keller; Der Prachtdruck und der Umschlag lügt, Und gibt für Gold nur Kupferheller. Doch was geht's dem Verleger an? Der Litel macht ja ost den Mann. Der Titel? Ja! doch auch das Kleid, So lehrt mich wenigstens mein Schneider.. Bei Hof und Stadt, bei Freud' und Leid Macht sich der Mann erst durch die Kleider. Und was einst Räbner *) spöttisch sprach, Spricht sich noch heut' als wahrhaft nach. am 17. März 1832. Der Eremit am See. -äSsN Nttek. unter > beste Heiken nsen, Der hohe deutsche Bundestag, heißt es, will Frankfurt verlassen und sich nach Mainz verlegen. Die S. Coburgische Regierung hat zweckmäßig befohlen, dm Ausschuß des coburg. Handelstandcs *) Siehe dessen Satyren. Dl. aben: zarden oidmet er 10. und sonstige sachverständige Personen über die jetzi gen Zollverhältnisse und die besonders für Coburg dabei zu nehmenden Rücksichten zu vernMnen. Die karlsruher Zeitung fordert zu BMUen auf, die dahin wirken sollen, daß die Preßfmyeit nicht in Preßfrechheit ausarte. Die Nachrichten aus der Schweiz lauten jetzt gut und friedlich. Besonders wird es den zahlreichen politischen Vereinen zugeschrieben, die zwar Anfangs viel gefürchtet und gehindert wurden; aber wie es sich jetzt immer mehr ausweise, nicht nur unschäd lich gewesen waren ^ sondern ganz vorzüglich zur friedlichen Entwickelung der verwirrten Angelegen heiten beigetragen, der neuen Ordnung der Dinge Vertrauen erweckt und so der Negierung selbst ihr Werk wesentlich erleichtert hätten. Münchener Blätter erzählen, daß der Karneval diesmal nur zwei Opfer geradezu gefordert habe — eine Banquiers-Tochter, die auf dem Balle in der Hitze ein Glas Wasser getrunken und den andern Tag in der Todten-Capelle gestanden, und ein Bürger-Mädchen, das sich zu Lode getanzt habe. Der Freiherr von Ehrenfeld macht darauf auf merksam, daß jetzt viele tausend Tonnen Knochen mehl, die kräftigste und anhaltendste aller Dün gungen , von Deutschland nach. England geschafft werden, und daß damit Deutschland das beste Mark aus den Knochen genommen werde. In England sey es zum,Sprüchwort geworden : Eine Tonne Knochen von Deutschland erspare zehn Tonnen Getreide von daher. Selbst die Kirchhofe sollen hie und da geplündert werden, um England zu befruchten. Auch in England und Frankreich gilt Ps für ausgemacht , daß der Prinz Otto von Baiern König von Griechenland wird. Die hohen Mächte, kein-