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dieser unberteihkicht» Unterlassung, an einer schmerzhaften Krankheit dahin sterben sehen müssen, wenn ste sehen, daß auch die daran Genesenen noch Gebrechlichkeiten an sich tragen, die den Schmerz der Aeltern bei Anblick ihres Kindes noch mehr erhöhen müssen. Gefetzt auch, daß dergleichen Kinder die in- »rulirten Pocken, wie auch von manchen die Meinung gehegt wird, nicht überstehen, so .-leibt uns doch immer noch der Trost r Ein Kind, das die inoculirten Pocken nicht über steht, würde gewiß die natürlichen noch weit weniger überstanden habe». Wie viel größer und folglich quälender für Eltern ist da nicht die WahrscheinlichUchkeit, -aß dieses Kind, wenn es inoculirt ward, nicht gestorben wäre, mithin muß die Derab- fäumug dieses Rcttungsmittels das Gefühl noch mehr peinigen: Dieses wohlmeinende Wort, daS ich nur den jenigen geweiht habe, die irrige Meinungen zu Grundsätzen erhöhen wollen, möge mir eine Befriedigung gewähren, zu einer Gache beizu- tragen, die so wohlthätig auf die Menschheit wirkt und gewirkt hat. Sollten aber nun an dere Ansichten über dieses Gesagte obwalten, so bitte ich jeden Sachverständigen, sie mir mitzutheilea. Ich werde jeden Einwurf, wenn derselbe auf richtige Grundsätze sich stützt, mit herzlichem Dank und Bescheidenheit annehme«. Denn nur durch Mittheilungcn von Erfah rungen , Unterhaltungen und Zurechtweisung, gelangt der Arzt zu mehrerer Gewißheit in Kenntnissen und gedeiht zur Vervollkommnung. Meng. Elternnachruf am Grab« der zehnjährigen, einzigen Tochter Emilie Auguste Gruners Viel blühten oft der Blumen uns im Garten- doch keine schöner, herrlicher als Du. Der Eltern Liebe eilte Dich zu warten, und Hoffnung winkte freundlicher uns M Und wenn sie alle hin zum Staube sanken, warst du die Immortelle *) unsers Glücks. Du solltest einst der Ellern Pflege danken, und selbst dich freun des heitersten Geschicks, Und Du — die Einzige — bist schon hinabgesunkesi zum Staube, von dem Fiebertod gewürgt! Wer ist so stark, daß uns, von Thronen trunken, er noch ein Glück des Lebens uns verbürgt! Verlassen hast Du uns, Du Freundliche und Guttz läßt einsam uns an Deinem Grabe stehn? Du, die so gern-auf Elternarmen ruhte, vermagst Du jetzt, wohl unsern Schmerz zu sehn? Und stehst Du ihn, so send' uns Trost von oben? Dein Engel hauch' ihn in das wunde Herz, Daß wir auch weinend unsern Schöpfer lobeA und Glaube lind're unsern Elternschmerz'. Du Einzige — hier ruhst du nicht im Grabt nein — du blühst schon in einer bessern WeA „O Dank dir Gott für deine Himmelsgabe, die Hoffnung, die uns sinkend noch erhält!? „Ja, Vater, du hast uns das Kind gegeben genommen jetzt, gelobet seyst du Herr! Wir seh'n sie wieder in dem ew'gen Leben und preisen dankbar Dich, Unendlicher tE *) Die unsterbliche, unverwelküche-