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Großen Hayner Unterhaltungs- und Antelligenzblatt. 1 —— 1 . — - - - _ , . — . . - > > MM..- I Iker Zahrg. (Sonnabends, den 14. Februar l82§ ) ^tes Stück. Ein wohlgemeintes Wort über die Inocu- lation der Pocken. (Beschluß.) Unter diese noch zu erörternden nothwendiaen Erscheinungen/ von denen wir eine wahre Schutz- kraft der Pocken zu erwarten haben, und die uns unwiderlegliche Beweise liefern, daß eine Resorption und Fermentation dieses Stoffs in unserm Körper erfolgt ist, gehört unstreitig das den achten oder neunten Tag, auch zuweilen früher oder spater, sich einzustellende Pocken- steber, das mehrere Tage unter gehörigen Fieber- erscheinungen fortdanern muß. Auch noch daran zweifelnde Eltern können von ihrem, je doch dazu berechtigten Jmvfarzt, dessen Urtheile wahre praktische Kenntnisse zum Grunde liegen müssen, Gewißheit erhalten , ob drefe nun bis jetzt beobachtete Stadien zur Reife gediehen find, und sie nun mit dem Namen Schutzpocken be legt werden können. Haben wrr nun diese Erscheinungen oder Stadien genau beobachtet, und nichts unbe rücksichtigt vorübergchen lassen; hat eine zuver lässige und gehörige Auswahl der Pockenlymphe statt gefunden; ist eine Vorbereitungs- und Nachkur n cht als eine Schwindelei angenom men wordm / denen manche so wenig Glau ben beimessen, und sich, schon von der Schutz kraft überzeugt fühlen, wenn ein Abführungs mittel nach Entfernung der Pocken gereicht- wurde; sind vor der Jnocukatisn hervorleuch tende Krankheiten nicht unbeachtet geblieben; wurden die Eltern zu Impfung der Kinder nicht durch des Impfarztes Eigennutz zu dieser Jnoculation hingerissen, von welchem auf keine Stadien Rücksicht genommen ward, sondern nun pecumare Zwecke zum Grunde lagen , wie eS leider in hiesiger Gegend der Fall schon war-^-; so können jede Eltern und Erzieher sich gewiß überzeugt fühlen , daß diese Geimpften vor einer Krankheit geschützt sind, die unter die schreck--- lichsten aller Krankheiten gehört. Walteren aber dennoch Bedenklichkeiten ob, und könnte man sich nicht vollkommen überzeu gen , daß alle Stadien gehörig beobachtet worden waren, wie auch oft der Fall sich er eignet, so werden Eltern wohlthun, ihre Kinder diesen edlen Stoff noch einmal in den Körper aufnehmen zu lassen, und so können sie einer vollkommenen Schutztraft entgegen sehen. Wie manche Eltern werden noch lus jetzt von einem peinigenden Gefühl und Gewissens- Vorwurf he'Mgesucht, daß sie ihre Kinder dieses edlen schützenden Stosses durch irrige Meinun gen beraubten, wenn sie dieselben nun als Folge