Volltext Seite (XML)
Branntwein gebaut. Die preußische Negierung hat Hie besondere Erlaubniß gegeben, aus den Trau ben Branntwein zu machen, von dem der Eimer blos 4 Groschen Abgabe entrichtet. Die feinen Branntweiuzungen freuen sich schon auf den köst lichen 29er Rheinbranntwein. Ein englischer Arzt, Coster, will die Entdeckung gmmcht haben , das untrüglichste und sicherste Mit tel gegen die von dem Biß toller Hunde erzeugte Wasserscheu sey die Anwendung der Kalksäure; bei vielen damit angestellten Ansuchen sey die Kur immer gelungen. Die Stadt Triest (Italien) ist am 8. v. M. bei einem ungewöhnlich heftigen Sturm fast ganz über schwemmt worden und hat großen Schaden erlit ten. Die empörten Fluthen drangen selbst in höher gelegene Theile der Stadt und verdarben große Magazine. In öffentlichen Blattern wird erzählt, der Kö nig von Bayern habe bei seiner letzten Reise m die Rheinprovinzen dem Gottesdienst in der Haupt kirche zu Landau beigewohnt, und dabei habe die katholische Geistlichkeit das Tedemn angestimmt, der protestantische Geistliche aber die Predigt ge halten ; der König habe das sehr gelobt und ge äußert , er werde das seinen Bayern als Muster empfehlen. Am 17. Dctober wurde in Nürnberg am Hellen Mittag ein verwegener Mordversuch auf Kaspar Hauser gemacht; er wurde gefährlich verwundet; doch hofft man, sein Leben noch zu retten. Das akademische Conststorium zu Lund in Schwe den hat einen Studenten zum Tode vermtheilt. Er hatte einen andern Studenten erschlagen. Auf der letzten Leipziger Messe wurden unter andern auch Pfeifenspitzen von Bernstein für 100 und 200 Rthlr. das Stück verkauft. In Karlsruh ist den Kälbern von Polizei wegen das Leben gefristet; sie dürfen nicht eher geschlach tet werden , bis der vierte Schneidezahn auf beiden Seiten mit seiner ganzen Schaufel hervorsteht. vr. Herrmann, der bei der russischen Armee angestellt gewesene homöopathische Arzt, ist nach Petersburg gegangen, um dort auf Befehl des Kaisers ein homöopathisches Lazareth von 150 Kranken zu übernehmen. Ein preußischer Zollbeamter hatte neulich mit 2 Grenzjägern einige Schmuggler auf der Landstraße verhaftet. Als er in der nächsten Dorfschenke eben den Tatbestand protocokliren wollte, flogen Ku geln zum Fenster herein, tödteten ihn und den einen Grenzjäger, und die Verhafteten entflohen, Dergleichen kömmt jetzt oft vor. In Dresden ist das Verbot der Aufführung deS Göthe-schen Faust wieder aufgehoben worden. Char a kterzuA In Paris ist wieder eine 77jährige Jungfrau, die im größten Elend rmh von öffentlichem Almosen unterstützt lebte, gestört den/ und hat ihren Verwandten ganz unverhofft 22,000 Fr. in Gold und in ihrem Vettstroh eine Menge Silbergeschirr hinterlassen. Es verstarb: den 4. Nov. Mstr. Johann August Friedrich Schneider, gew. Bürger und Seiler allhier, alt 41 I. 9 M. 3 W. 4 T. Entkräftung. Intelligenzen. lr) Cs soll künftigen 25 sten November s. c. das, im Dorfe Seußlitz gelegene, Johann Gottfried D i e t r i ch e n zugehörige Woh n- haus, welches, jedoch ohne Rücksicht auf die darauf haftende» Abgaben, auf 50 Thaler gewürdert, und das Nähere in denen allhier und bei denen Gerichten in Merschwitz und Zottewitz ausgchangenen Patenten und beige fügten ohngefähren Constgnation und Taration beschrieben worden ist, Schulden halber öffent lich an den Meistbietenden an gewöhnlicher Gerichtsstelle allhier verkauft werden» welches hierdurch zu Jedermanns Wissenschaft, auch öffentlich bekannt gemacht wird. Seußlitz, am 19. Septbr. 1H29. Herrlich Eiauß'sche Gerichte und Christ. August Siegm. Geudtner v.Gcr.Hltr. Künftigen I4ten November d. I. Vormittags um 10 Uhr soll eine Partie kie fernes Holz, größtentheils zu Klafterholze, zum Th"l aber auch zu Nutzholze geeignet, auf dem Stamme in einzelnen Parthieen zir Naundorf bei Krausnitz , nach Auctivns--Ge- brauche an Ort und Stelle (nahe an der Puls nitz) von de» Köckritzschen Erb-Interessenten, gegen sofortige; baare Bezahlung verkauft wer.