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ftyn, die nur auf Lebendiges wirken kann; da her sein Dafeyn sowohl, als die Empfänglich keit dafür, äußerst bedingt durch individuelle und gegenseitige Verhältnisse ist (auf ähnliche Weise, wie der flüchtige Ansteckungsstoff). 6) Dieser Zustand kann in Krankheiten, besonders nervöser Art, ein großes Heilmittel werden, selbst da, wo die kräftigsten Heilmit tel vergebens angewendet worden sind. Aber er kann auch schädlich werden. . 7) Deswegen ist er seiner Natur nach, als sehr bedingt, nicht geeignet , allgenuines Heil mittel zu werden. Auch bedarf er, als in seinen Wirkungen noch nicht gehörig bekannt und gefährlicher Folgen fähig, großer Vorstcht von Seiten des Arztes. Alles scheint zu beweisen, daß eine Kraft im Menschen liegt — man nenne ste Phantasie oder wie man will — welche unter gewissen Verhältnissen und Anregungen (auch der mag netischen) die wunderbarste Exaltation der Ncr- venthätigkeit und des Geistes erregen, und selbst in das Körperliche des Organismus eingreifen und es verändern kann. Ein wahres Factum (Thatsache, Geschehenes) aber kann keine Macht in der Welt ungeschehen machen , und eben so wenig eine unmittelbar darauf gegründete facti- sch«-Wahrheit. Sie ist die einzige, die wir im Reiche der Natur und Geschichte als Wahr heit anerkennen. Sie triumphirt sicher am Ende über alle Kämpfe der Zeiten und Mei nungen. Also das Factum' und seine völlige Begründung, dies allein — nicht Raisonne- ment — ist's, was hier gefordert wird. F. M. Gemeinnütziges. Mittel, die Erdäpfel gegen das'ÄuSktimen zu bewahren. Für jede ordentliche Hauswirthschast ist es von großer Wichtigkeit, wenn man selbige wenigstens bis Johannis aufbewahren, und gegen das Aus keimen , daS in manchen Jahren früher als in an dern geschieht, schützen kann. Aermere Leute sind zwar nicht ekel, und essen auch gekeimte Kartof feln; da diese aber durch das Keimen schon eine Veränderung in der Mischung ihrer Grundstoffe erlitten haben- so sind sie, wo nicht ungesund, doch weniger nahrhaft und wohlschmeckend. Mehrere Vorschläge zu diesem Zwecke findet man in der Landwirthschaftlichen Zeitung, dem leipziger Jntelligenzblatt rc. die ich hier übergehe, und nur folgende von mir selbst erprobte Methoden ayführe: Man wählt zur Aufbewahrung im Frühjahr die schönsten Kartoffeln aus, die gesund und ohne Flecken sind, und die man in einem guten, trock nen Keller, oder noch besser in einer wohlverwahr ten Erdgrube durchwintert hat. Diesen Kartoffeln werden mit einem spitzigen Messer, im Umfang ei nes Sechsers oder Groschens, die Keime etwa» ein Viertel Zoll tief ausgestochen; dann legt man sie so, daß die durch das Ausstechen gemachte Wunde nach oben zu liegen kommt, und der Luft ausgesetzt ist, eine an die andere, auf einen lufti gen Boden, oder sonst an einen trocknen und luf tigen Ort. Nach einigen Wochen sind die gemach ten Ausschnitte verharscht und trocken geworden, und nun bringt man die Kartoffeln wieder in den Keller auf trocknen Sand oder andere trockne Erde, und verhütet, daß keine Feuchtigkeit hinzukomme. Dergleichen Kartoffeln behalten bis in die Aernte ihren guten Geschmack und ihre Nahrhaftigkeit. — Die ausgestochenen Keime können je zwei und zwei einen Fuß weit und zwei Zoll tief ausge legt werden, und man erhält davon zwar keine so reichliche Aente, als von ganzen und halben Kar toffeln , aber doch so viele, daß die aufgewandte Mühe reichlich vergolten wird. In Zeiten, wo die Kartoffeln sowohl, als das Brod, angenehm sind, ist dieß Legen der Keime sehr nutzbare (Der Beschluß folgt.)