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lieber die allegorische Deutung der Farben zur. Zeit der Chevaüerie. (Fortsetzung) I. WerA. Sehen Die diese DameIn ihrem Anzüge mischen sich, wie in ihrem Angesichte » Rose» und Lilien. Rosenrvth, weiß und bla» find die be sondern der Liebe geweihte» Farben. Die Mischung aisv: Weiß und Roth bedeutet glückliche Tiede, bezeichnet den frohen Lebensflnn der Dame, die diese Kleidung erwählte. Weiß und Blau bedenket ralhsame Ar tigkeit und Klugheit in der Liebe, Weiß und Grau: Hoffnung des Besitze- eines wünschenSwerchcu, wenn auch vermeinte« Gutes; Keuschheit. Weiß und Gelb (oder Gold*): AebeS« -enuß; erhörte Liebe. Weiß und Hvchroth — kühne Lieber LiebeSmuch. Weiß und Grün: Tugend und Liebe; plntonifche Liebe. Weiß u«d Purpur: hohe Gunst und Freundschaft. Weiß und Schwarz — Hoffnung beß- rer Zeiten, schönerer Augenblicke, in traurigen Epochen; Hoffnung des Wiedersehens bei ge trennten Liebenden; Hoffnung der Rückkehr LeS geliebten aber ungetreuen Gegenstandes, vngebrochner Treue und nicht verlöschter Ziebe. Weiß und KaftanienHraun— Be- gnügung und Zufriedenheit mit dem, wie tS ist, Genügsamkeit, keine unbilligen Forderungen in der Liebe; Neigung, die geradezu zum Ehestän de führt, ohne eben Liebe zu seyn. Weiß und V i o l e tt — Billigkeit in der Liebe, Diskretion bei kompromittirendm Fällen. Weiss, gepaart mit der Farbe, von welcher die Haare deS Herrn oder der Da - in e find, die tre tragen— gerechte Verände rung, billiger W-ächi. ( Die Lortsitzim- f M.) Rat h s e k. Herkes, wer Lust zu knacken hat, es giebt ganz neue Nüffe. Die erste biet' ich heute auS, klein, niedlich und auch süße. DaS klingt zwar stolz, doch längst erprobt ist ja daS Sprächwort: Jever lobt am liebsten feine Waare. Es ist ein winzig kleines Wort, gedruckt dem Galgen ähnlich, und über smiem Eingang schwebt rin kleiner Rabe nämlich. Das Wörtchen liebt das Aeußre nicht/ in Alles dringen, ist ihm Pflicht, drum kann s das AuS nicht leibe». Stellst Du vor dieses Wörtche» nun ein krummes Zwitterwesen mit einem Auge; kannst Du dann ein Etwas m ihm lesen, das unbestimmt von Allem spricht, doch feine Geltung kann sich nichG viel übers Nichts erheben. Willst Du vor dieses Wunderwort noch eine Thüre bauen, so wirst Du Kraft und inner» Werth in seinem Ganzen schauen. Wer widerspricht und nicht gern giebk,. von dem wird es gar sehr geliebt, denn es erspart die Gaben. Ich, meinerseits, kann dieses Wort just nicht besonders leiden, denn mit dem Willen lebt's im Streit' und würgt der Hoffnung Freuden. ') In der Liede wie in der .Heraldik.wird unser tpeiß eben so gut Silber, wie rmter gelb, G o ld verstanden.