Suche löschen...
Das Tageblatt für Frankenberg und Hainichen : 04.12.1943
- Erscheinungsdatum
- 1943-12-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787001164-194312048
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787001164-19431204
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787001164-19431204
- Sammlungen
- LDP: SLUB
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Das Tageblatt für Frankenberg und Hainichen
-
Jahr
1943
-
Monat
1943-12
- Tag 1943-12-04
-
Monat
1943-12
-
Jahr
1943
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Die Kämpfe tm Brückenkopf / «Mtvere H»an»eeveeluüe der «olvßet» Lin Füsilier macht 25, kefangene Am 27. Novembkr gnssen di« Bolschewisten im Raum de; Brückenkopses Ruopoi niit stai.en Panter- und Infanterielräsleu nach hejtigsten Artilieriebeschuh die Steilungen einer ba>>eiisch scaniischen Jügerdioiji?» an. Ban den vorrollenden 90 Pastzeckampfwage» ge lang es 25 Panzern, mit aufgesessener Infanterie in die deutschen Linien einzudringem Unsere Jäger, die die Kampfwagen ruhig durchfahren lichen, schlugen Vie begleitenden Sowjets in hartem Nahkampf zurück. Zwölf feindliche Panzer wurden im rückwärtigen Kampfgebiet gestellt und abgeschosten, worauf die üb rigen abdrehteu und flüchteten. Bei einen, Gegenangriff fotzten die Jäger eine zweite Panzergruppe von 13 Panzern, die sie bis auf einen Kampfwagen vernich teten. Auch on verschiedenen anderen Stellen itictzcn die Sowjets mehrsach in 'Bataillons- bis Regiments- stärkc vor. Die Angriffe brackzeu jedoch im Abwehr feuer unserer schweren Waffen zusam "en. Insgesamt konnten am Echwerpnnll der Kämpfe in diesen Tagen wiederum 54 schwere feindliche Kampfwagen vernichtet werden. Südlich Nikopol hatten die Bolschewisten am 25. 11. den Bataillonsgesechlssiand eines donauländishen Ge- birgsicgimentes eingesä los'en. Der Bataillonsco nman- deur, der bereits schwer verwundet worden war, hielt den stübpunltartig ausgcbauten Gefcch'sstand mit fei- nem Adjutanten und sechs Gebirgsjägern sow e einer Pal und deren Bedienung'wahrend des ganzen Tages gegen alle Angriffe des Feindes. Am Abend war niemand unter den Verteidigern unvcrwundet. Die kleine tapfere Schar gab jedoch den Stühpunlt nicht auf. Erst als die in die Tiefe der Hauptkampflinie eingedrungencn sowjetischen Panzer abieschossen worden waren, gelang es, die Verbindung mit de n Gefechts- ftand wiederherzustellen, dessen entschlossene Verteidi gung dazu beigetragen hatte, einen feindlichen Durch bruch nach Nikopol zu verhindern. Im grotzcn Dnjeprbogen traten in den frühen Mor genstunden des 30. 11. die Sowjets aus einer Schlucht heraus in Negimentsstärke zu einem von 14 Panzern und vier Pal begleiteten Angriff an, um auf engem Naum nach Möglichkeit einen Durchbruch zu erzwingen. Im kritischen Augenblick der sich entwickelnden harten Kämpfe stürzten sich Stukas in mehreren Wellen auf den Feind und zerschlugen in kurzer Zeit die Masse der ovrjtotzenden Sowjets. Biele hundert Tote und zahlreiches zerstörtes Kriegsmaterial des Feindes blie ben aus dem Schlachtfeld liegen. Im Kampfraum Kriwoi Nog unternehmen die Sow jets am 23. 11. laufend stärkere, von Panzern unter stützte Angriffe gegen unsere Hauptkampflinie, die grötz- tentcils von den Grenadieren einer Panzergrenadier- division abgewiesen wurden. Lediglich an einer Stelle konnten die Bolschewisten mit etwa 800 Mann in die deutschen Stellungen eindringen und eine beherrschende Höhe besetzen. Im Gegenstotz bereinigten die Panzer- grenandiere den Einbruchsraum, so datz gegen abend der Verlauf der Hauptkampflinie wiederhergestellt war. In einen, benachbarten Abschnitt bewies bei einem deut- säzen Gegenangriff der I9jährigc Füsilier Kurt Borges, der erst wenige Tage bei seinem Regiment war und in diesen Kämpfen seine Feuertaufe erhielt, ein beson deres Matz an Tapferkeit und Entschlußkraft. Mit einer Keinen Kampfgruppe war Borger in einen von den Sowjets besetzten Ort eingedrungen. Mährend seine Kameraden in, heftigen Feuerlampf mit den aus allen Häusern schictzenden Bolschewisten lagen, schlich er sich an das nächslgelegenc Haus heran, überraschte einige Sowjets und nahm sie gefangen. Die gleiche Uner schrockenheit zeigte er im Angriff auf drei weitere Häu ser, aus denen er schlieszlich zwölf Gefangene einbrachte. Als Borges dann eine weitere feindliche Kampfgruppe in, Stratzengrabcn bemerkte, sprang er mit solcher Entschlossenheit gegen sie vor, das; sich ihm nach kurzem Kamps die gesamte Gruppe von 13 Mann gefangen gab. So hatte der junge Füsilier nach kaum mehr als einer halben Stunde über 25 Gefangene gemacht. Borges erhielt noch am gleichen Tag« das Eiserne Kreuz und wurde wegen Tapferkeit vor dem Feinde zum Gefreiten befördert. Ut tM» >18 ettzen Kans LIGc». HSroteßt »egen Meuter« voreilige Melvung üver Vie Konferenz in Kairo Im Gefolge des Blusfschauspiels. das tn Aegy- ten und nn Iran über die Bühne gegangen ist, ist ein Krieg der Agita ionsstrategen in Eng land und den USA. ausgebroch«». Roosevelts AgilaUonscl>es Elmer D a m i s, Leiter des UTA.-Kriegsi»formationsamtcs, hat sich in ernem Telegramm an den britischen Juformg- tronsminister Brendan Brachen offiziell darüber beschwert, daß die Reuterngentur ihres Lissaboner Büros vorzeitig das Treffen Chur chills, Roosevelts und Tsch angkalscheks geme'det hat. Davis sieht darin, wie es in seinem Pro testtelegramm heisst, „eine flagrante und even tuell gefährliche Verletzung der grundlegenden Sicherheitsbestimmungen". Davis streitet nicht darum, wer die besten Schwindelmesdungen zu liefern imstande-»st, er würde auch nichts dagegen gehabt haben, wenn Reuter irgendein tolles GreuekmärSen in die Welt gesetzt Hütte, denn in der gewissenlosen Gerüchte „in chere, geben Engländer und Ameri kaner einander nichts nach und rühmen sich auch sonst ihrer Schnelligkeit in der höchst zweifel haften Nachrichlengebung, aber diesmal ist Davis — und aus seinem Muni:« spricht kein geringerer als Roosevelt — erbost darüber, datz, eine Pro- pagandabombe vorzeitig geplatzt ist. Deshalb schreibt er in seinem T-leg-amm: „Außerdem ist der vsvchologische Wert e«r Konferenz und der Beschlüsse für Grotzbrnamlien und Amerika durch die verfluchte Veröffentlichung der Nah richt sehr verringert wo"den, da es so Len Nazi- und japanischen Propagandisten ermög licht wurde, ihre eigenen entstellten Versionen vor der offiziellen Bekanntgabe in die Welt hinanszuposaunen. Wutschnaubend mutz Elmer Davis bekennen, datz ihm Reuter eine gross Pointe und durch seine Voreiligkeit der anglo amerikanischen Bluffstrategie der stärkste Trumpf aus der Hand genommen worden ist. Brendan Bracken hat im englischen Unter haus zu dem Protest von Elmer Davis Stel lung genommen. Auch er ist der Ansicht, datz es „sehr ungünstig" ist für die Konferenz in Kairo, datz „etwas durchgesickert" ist. Seiner Meinung nach wäre es am besten, wenn „solche Dinge sofort ganz oder gar nicht bekanntgegeben werden". Er sieht die englische P es e in „eine sehr schwierige Lage versetzt". Um künftig solche Pannen von «arnhercin zu vermeiden, schlägt Brendan DraKen vor. datz solche Konferenzen „in Zukunft völlige Sicherheitskoniei'enzeu" sein sollen. Das einzige, was er für d e Negierung als Entschuldigung vorzubringen hatte, ist, datz sie für Reuter nicht die Verantwortung übernehmen könne. Dieser Nachrichtcnkrieg zwischen England und den USA. ist für uns insofern interessant, als er die Bestätigung L-afür lie «rt, datz der Feind uns mit seiner Blussoffensive überrumpeln zu können hoffte. Das; ihm diese Taktik völlig daneben gegangen ist, hat di« Wut Roosevelt's ausgelöst, denn er und seine Komplizen erkennen nun, Latz die „psycholegisck>c Rietcnbombe", die dis Agita ion in London und W,rsbington angekün- drgt halten, ein aue-gemachter Blindgänger war. Die Trupvenverpflegung naG iiiee / VonKrlessveeiMierDe.LSeoGSvel (PK.) Die alten Soldaten des ersten Welt krieges, die noch unter uns sind, entsinnen sich noch sehr genau, wie eS mit ihrer Ver pflegung im Herbst 1918 bestellt war. Der Soldat kann hungern, wenir es nich. anders geht wenn die Kamvflage vorübergehend den Nabscbub stocken lässt, oder wenn bei einer Offensiv a if oe ».schlämmten Str säen Munition und Sprit allem anderen vorgehen. Aber da: ändert nichts an dem Grundsatz, da', ein g.süUter und ein möglichst kräftig- gefüllter Magen lür Leistung und Stimmung der Truppe iw» ausschlaggebender Bedeutung ist. La? bekommt der deutsche Landser nach wer Mähren Krieg ins Kochgeschirr und in den Brotbeutel? Da- Brot war bei allen Heeren zu a len Zeiten erste Grund'n e der E Währung. Der Landser bekommt ein halbes Bro: pro Tag, gutes derbe? Kvmmitzbrvt aus reinem Rogren. Wenn die Feldküche nicht genügen? Kanonein h ra bekommt gibt es ein Drst el bi - ein halbes B.ot an Tag' z »sähst . Die k Den und warm n Fltist-Portionen betragen ein Vielfach s d r Ri« Nonen in der Heima. Konserven- oder Frisäp Wurst gibt er mehrere Ma e in der Woche als käste-Kost an andere»! Tagen eine Tnbe oder kill Stack Käse oder eine Büchse Fisch. Die wöchentliche ste lponion beträgt laut Speiseplan wner beliebig-» Woche bei einer Insanterie- ? rision Im Listen 310 Gramm, je nach Be im ch-.lage, Bui -r, Margarine oder Schmalz. Dieser Sveiicr aa enthalt 33 Posten MIN wird zugchtu das das nicht wenig ist, angesangen vom B ol über Hülsenfl»,chle, Fleisch, Fisch, Käst, K'ewürzc Trecken!a tvsfeln, Trockengemüie. Zuk- kev Drap« bis zum Puddingpulver. »soldaleu h.ben immer einen starken Hmi- gcr ^ach Zn ! wie da? kommt, mögen sich die teeuhinua mpst-njq a Ker aus rechnen. Ter Sp ife; aa l.ip Lem dadurch R.hnung, datz neben der in der Küche rerb auchten Zucker- pretion die Fronltruppe fast jeden Tag eine Relle Drops bekommt. Von kn'wr Kost wird mau satt, aber keine Stulle kann di« Feldküche erst-en. Gau', vorne wo am Tage der Feind >edc Bewegung mit einer Rüget quittiert, oder in Ta,en des hin- und herwvgenden Grotz- kampfes ist der normale Weg von der Feld- kuäe beim Trotz bis zum letzten Mann im Graben oder im freien Feld «in Problem für sich. Schon manchen Essenholer hat es »nt«r- wegs getroffen, und Fahrer der Feldküä>e zu sein, ist keine unbedingt« Leiwnsversicherung. Aber der Normalfall ist selbst tn schlimmen Tagen der, datz der Soldat, fei es auch erst in der Nacht, sein Kochgeschirr voll bekommt. Di« alte Soldaienkvst, Erbsen, Bohnen, Linsen mit Fleischeinlnge. spielt immer noch ihre Rolle. Wo so günstige Bedingungen vorliegen, wie in der Mraine. ist der Nachschub an Kartoffeln nnd Frischgemüfc aus dem Land durchorgani- siert. Im übrigen haben die modernen, Ge schmack und Nährwert erhaltend«» Trockenver fahren für Gemüse und Kartoffeln eine grotze Bedeutung im Verpflegungsnachschub für die Truppe. Sechs Stück Zigaretten oder zwei Zigar ren oder 12.5 Gramm Tabak bekommt jeder pro Tag. So dick kann der Dreck nicht sein, datz nicht die gewöhnlich einmal im Monat durchgeführte Verteilung von Martstlenderware gute Laune mit sich brächte. Man fühlt sich plötzlich reich und entsinnt sich des Wehrsoldes, wenn mau 100 Zigaretten, ein« halbe Flasche Schraps, Briefpapier, Rasierklingen, Zahnpasta kaufen kann. Und iveun man Gliick hat. entfällt diesmal auf einen mal etwas Seltenes, etwa eine Dose Fettkrem, ein« Flasche Kölnisch-Wasser oder eine gerade dringend benötigter Kamm. Die Liste einer 'Armee-Maiketenderei erinnert an den Katalog eines Warenhauses. Hundert Dinge sind hier ausgeführt, d-ie die Heimat seit ge raumer Zeit kaum noch sieht, Seit einiger Zeit geht da? Päckchen „für Frontkämpfer im Grosseinsatz" zu Zchntanfenden an di« Front. Es enthält Fruchtschnitteu, Drops, Keks und Zigaretten und ist eine kleine Anerkennung für den Mann Im Graben, gleichermassen sür den Gaumen wie sür das Herz. Wir wollen sesthalten. von nichts ist die deut- sä>e Wehrmacht nm Ende des vierten KriegS- lahres weiter weg als voin Hunger; diesmal kann er uns nicht wie im ersten Weltkrieg zum gefähr lichen Cfe^ner werden. Der Hatz gilt dem Femd«, -!e Lieb« unserem Boitel De.halb spende mtt v«w«f>tsei» »»» Opserianntagl „«»oste Machtgier triev die «GA. tn den Krieg" Der japantfMe «otschnftee Kurusu Veandmae« amertkants«« Veedreyunaeu «nd «ntfieRunaen -ne KriegSuexachen Frage Botschafter Saburo Kurusu, der frühere ja- panische Sondergesandte in den USA. benutzte die Gelegenheit des deoorstehenden zweiten Jahrestages des Ausbruchs des Krieges in Eroßostasien, um die „Verdrehungen, Ausflüchte und Lnlst«Uimgen zu brand marken", die in den letzten Verlautbarungen des USA- Staatsdepartements über die Ursachen des gegenwär tigen Kampfes enthalten seien. Kurusu ging im einzelnen auf die letzten amerika nisch-japanischen L1«iHandlungen ein, deren einzelne Sta dien von USA.-Seite völlig verdreht dargejtellt wür den. „Es genügt zu sagen, datz der Feind gezwungen ist, zu solchen Täuschungsmanövern selbst in offiziellen Dokumenten Zuflucht zu nehmen, um auch weiterhin sein Volk irrezuführen und die schlecht informierten Neu tralen zu beeinflussen, nur weil er keine klaren Kriegs- ziele hat, die er offen eingestehen kann." Di« Ver einigten Staaten und England seien heute von der Furcht ersaht, Latz die japanisch« Kriegsmaschine durch den Einsatz aller Hilfsquellen der weiten Gebiete Grotzostasiens unbezwingbar werd« und setzten jetzt in verzweifelten Gegenoffensiven im Pazifik unter dem Leitmotiv ein: „Gebt Japan keine Zeit." Die Washingtoner Regierung führe Amerika, so betonte Kurusu u. a. weiter in einen Kampf, der auch den Wunsch Indiens nach Freiheit unbeachtet lasse. Auf diese Weise leugne Amerika seine National»«« schichte ab, denn es habe ja einmal selbst sür seins Unabl-ängigkeit gegen den Unterdrücker England ge kämpft. Diese zum Himmel schielende Inkonsequenz enthülle ifarer als irgendetwas anderes die wahre» Kriegsziele der USA. Nicht Gerechti'keit, nicht mensch liche Gefühle und nicht Freiheiwliebe seien es, di« di« Vereinigten «Staaten auf dem Weg« zu Eroberun gen antrieben, sondern die blotze Gier nach Macht. Kurusu betonte abschließend: „Die gut geplante Strategie und di« heroische Kampfl-i'tunq der tapfe ren kaiserlichen Streitkräfte haben fit Ausbruch des Krieges viele grotze Siege hsrvorgebracht. Sie geben uns neuen unerschütterlichen Mut. Wir in der Heimat müssen dem Einsatz unserer Soldaten dadurch gerecht werden, datz wir einen unbe>ähmbaren Kanwfgeist zeigen und aste unsere Energien für die stell'; an wachsende Produktion von Flug-eugen und anderen kriegswichtigen Materialien einfetzen, bis der End sieg in unseren Händen liegt." wird eßn armes LanS fern" / Smuts zeigt dem engMrhen Vott seine Ä »- kunst«aussi ätzten Auch in England hat man bestimmte Vorstellungen von dem Weltbild nach dem Kriege. Man ist sich in den Kreisen Churchills klar darüber, datz der Westhcrr- schaftstraum Erotzbritanniens ein sür allemal ausge- träumt ist. Natürlich reden sich die Vertreter der eng- lisäM Plutokwtie ein, datz sie und ihrs Verbündeten die Sieger sein werden. Aber selbst an dieser Vor stellung haben sie keine reine Freude, wie eine Rede des Generals Smuts erkennen lässt, die dieser Hand langer der oberen Fünftausend vor der parlamentari schen Vereinigung des Empires hielt. Smuts redete immer von dem „grotzen Dreigestirn" der Mächte, die einmal die Ordnung der Welt be stimmen würden. Für ihn ist es ausgemachte Sache, datz Deutschland verschwinden muh, uni nie wieder in seiner alten Form aufzuerstehsn. Das sagt er kalt und nüchtern, ohne uns damit eine Nemgkcil >u ei'ählen, denn Smuts ist im Chor der anglo-amerika-«sch bol schewistischen Vernichtungsposiliker eine hinreichend be kannte Figur. Aber wie sonst die Karte Europas aus sehen wird, das ist ihm nicht recht klar. Niemand weih, so meinte er, was kommen wird, doch wird Deutschland nach dem Kriege von der Karte Lurovas lange Jahre hinwcggewisckrt sein, und danach wird möglicherweise eine neue West besteben, Es bleiben Grotzbritanni-n und Sowjetrutzlirnd übrig. Die Sowjetunion ist der neue Koloh in Europa — ein Koloh, der über diese» Kontinent einherschreitet. Sowjetrußland sicht Smuts im Geiste als Len „Herrn des Kontinents", deisen Macht noch gröher sein wirk, weil nach seinrm Wunschbild auch Kas japanische Empire Ken Weg alles Fleisches gegangen sein wird. Für England zieht Samts nur ein« dürftige 'Bilanz dieses Krieges. Er hofft immerhin, dah Großbrstan- nien, bedeckt mit Ruhm, Ehre und Prestige, wie sie vielleicht keine Nation in der Geschichte Ker Welt ge- notz, kastelren wird. Dah aber dürfte auch alles sein, denn im übrigen ist er überzeugt, datz dieses „ruhmes- bedcckte" England von ei > em materiellen, wirtschaft lichen Gesichtspunkt aus gesehen, ein armes Land sein wird. Nun weih das englische Volk, was ihm nach die sem Kriege in Aussicht stebt, Ruhm, Ehre und Presti -e. im übrigen Armut, das sind die Lorbeeren, die seine Krieger heimbringen werden. Dafür stei'en die Pi loten der britischen Luftgangsterflotte in die fliegenden Särqc, dafür ersticken Englands Soldaten in Schlamm in Süditalien und verblu'en vor den deutschen Linien. Um den neuen bolschewistischen Koloh Europa zu er obern, setzt England sehe Eristenz aufs Spiel. — Nüchterner und klarer hat bisher niemand dem eng lischen Volk die Zukunft gezeichnet. E'N tonferer llit-raff,'pr Trotz sckwerer Verwundung leitete er das Finte Bei einem eigenen Ang'isssunternehmen westlich Kiew gelang es dieser Tage den Geschüstführer einer moto- rpicricn Pak, dem Unteroffizier Winter aus Weihcn- born bei Ulm, zwei feindliche Pak mit wohlgc.p'elten Schüssen zu vernichten. Beim Weiterrollen be ncrkte er plötzlich eine dritte sowjetische Pak in Steilung, Keren Bedienung gerade dabei war, ihr Geschütz auf seine Pak einzurichten. Da er keine Munition mehr hatte, setzte der Unteroffizier die feindlhhe Bedienung mit seinem Maschinengewehr auhsr Gefecht, fuhr an das Geschütz heran, stieg aus, wendete es unk verschoh alle daneben liegende Munition auf die Stellungen des Feindes, wobei er den Sowjets ichwere Verluste zufügte. Nach dem Angriff brachte der Unteroffizier das Geschütz und einen Lastkraftwagen als Beute zurück. Einige Tage später wurde derselbe Unterofsizier bei der Sicherung einer Brücke, zu der er mit seiner Pak besohlen war, zum vierten Male schwer verwundet. Gerade als man ihn verband, griffen die Sowjets mit starken Kräften an. Trotz groher Schmerzen be fahl er seiner Bedienung, ihn wieder auf das Geschütz zu heben. Wieder leitete er das Feuer, bis der 'An griff abgeschlagen war. Tann erst lieh er sich auf den Hauptverbandplatz zurückbringcn. Zuchihaus für sivwere Ehrenttäulung eil»»' SiNIWenfrml Das Sondergcricht Eger venn-beilte die Ehe frauen Paula Reissiger und Berta Lenhart ans Gottesgab (Ludetengau) wegen iiblcr Nachrede zu je l Jahr 6 Monaten Zuchthaus und 2 Jahren Ehrverlust. Sie hatten gemeinschaftlich an den Im Feld« stehenden Stiefsohn der Lenhart einen anony men Brief geschrieben, worin sie unrichtigcr- wcise seine Ehefrau des Ehebruchs bezichtigten. Der Soldat L. zeigte diesen Brief seinem Vor ¬ gesetzten. und als man der «Sache nachging, stellte sich heraus, datz die Frauen eine ganz harm lose Angelegenheit in einer Weise anfgebanscht und entstellt hatten, um der Frau des Frout- fvtdoten. mit Ker Kic Lenkart sich nicht qnt stand, eins auszuwischcn. Von einer eheliche» Untreue dieser Frau konnte in Wahrheit keine Rede sein. Das Gericht betonte in seiner Urteilsbegrön- dung, datz es sich nm einen ganz üblen An griff gegen die Ehre einer Soldatenfrau und damit auch gegen den an der Front stehenden Ehemann selbst handelte, zumal dieser die ttu- wahrhaftigkeit der schmusigen Behauptungen nicht ohne weiteres na bprüfen konnie. ES sei nur zu verständlich, Latz ein Leit'.g gemeiner, ans reiner persönlicher G häss^gkeit geschriebener anonymer Brief den Seelenfrieden und die Ein- sa'bereitschaft eines Fron'foldoten empfindlich beeinträchtigen mus^ D'e Ang-klag en seien des halb als Volksschädlinge nnzusehen und hätten trotz ihrer bisherigen Nnbestra'thrit eine empfind liche Zilchthansstraf^verdienr. Dies dem gesunden Volksempfinden durchanS entsprechende ilrieil möge gewissen Elementen zur Warnung dienen. Verfasser anonymer oder pseudonymer Schreiben uuwah en Inhalts haben ausnahmslos schwere Strafen zu erwarten. aus aller W»l» Stockholm. Reuter verbreitet die Nachricht, das; Ge neral Clark, Oberbefehlshaber der 5. Armee, einige Zeit im deutschen Feuer geweilt habe und „etwa ei» halbes Dutzend Granaten in seiner Nähe krepiert" seien. Die Meldung läßt nicht erkennen, ob es nach englischer Auffassung eine .Heldentat ist, wenn ein krt» lischer General in den Wirkungsbereich gegnerische» Artilleriefeuers kommt, oder ob Neuter nur.die Tat sache, das; um den General die deutschen Gianalc» erplodiert sind, für sensationell hält. Bäuerliche Berufserz ehung — eine Völkische Lebeusnotweu^iakeit Ganarbeitsacmeinschaft zur Sicherung Innerhalb Kes bäuerlichen Berufserziehungswerkes des Reichsnährstandes werden in allen deutschen Gauen „Arbeitsgemeinschaften zur Sicherung des ländlichen Nachwuchses" gegründet. In diesen Eauarbeitsgcmcin- schasien sinken sich die wichtigsten Gauämter der Partei, die SA., HI., NS.-Fraüenschast, der RAD., die DAF., die Unterrichts- und nicht zuletzt die Arbeits- einsatzbehörden, kurz all« an der Iugendsührung und Jugenderziehung, an der Berufslenkung, Berufsaus bildung oder Einsatzlenkung beteiligten Stellen der Partei, des Staates und der Wirtschaft zusammen, um iwrch Zusammenfassung ihrer Kräfte und Mittel die Mätznachmen zur Erhaltung und Mehrung eines star ken Bauerntums zur höchsten Wirkung zu bringe«. Für den Gau Sachsen fand die Gründung der „Gau- arbeitsgemeinschaft zur Sicherung Kes länklichen Nach wuchses" am Mittwoch in Dresden in Gegenwart der Vertreter aller genmmtcn Partesitellen, Gliederungen, Verbände imd Behörden statt. Nach der Begrützung durch Gauomtskiter V i. K. Erdmann, gab der Lei ter d«s agrarpolitischen Neichsrrnqes im Reichsamt sür das Landvolk, Gauleiter a. D. Dr. Rudolf Haas«, Hannover, «in« qrotzMiqeleglk politisck^ Einführung in di« dringend«» Problem« des deutschen Bauerntum«, die durch ihre R«keutung für die deutsche Zukunst des ländlichen Nachmn hses gc iriindet zugleich die dringenden Probleme Kes ganzen Volle« sind. Einleitend stellte Gauleiter a. D. Haase fest, da» die Nachwuchsgewinuung u d Veiusserziechnng für die bäuerlichen Berufe einer rcichsci gastlichen Steuerung bedürfen, und er entini»leite in einer weit gespannten, aus der Vergangenheit in die Zukunft reichende» Schau dis Sendung des deutschen Bauerntums für de» Fortbestand der deutschen Nation. Der deutsche Boner wird auch in Zukunst der Ernährer des Dolles sein. Aus Kem Bauerntum allein erneuert sich Kas Blut Ke« Volkes, erneuert sich allein auch die Begabtenschicht. Der Bauer ist der Kulturträger der Nation, ihr erster Waffenträger, er ist der Träger einer starken Reichs- poiitik, Träger des nastonaiso ialistisck)«n Staates. De« Bauern Denken für den Fortbestand seiner Sippe kreist allein um di« Frage: Wol»er bekomm« ich n«ue« Land, neue Höf« sür meine Kinder! Das neue Land, die neuen Höfe werken ka sein; sie werken aber nur er halten, wen» die Bauernsöhne unk -töchter Bauern blei ben unk es gelingt, «inen Strom jugendlicher, bäuerlich fühlender Menschen aus das Land zu lenken. Auf di« ost gestellte Frag«, ob Ker bäuerlich« Nachwuchs ein« Zukunft hat, kann die Antwort nur lauten: Wenn Ker Bauer kein« Zukunft hat, hat in Deutschland niemand ein« Zukunft.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)