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Das Tageblatt für Frankenberg und Hainichen : 17.07.1943
- Erscheinungsdatum
- 1943-07-17
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787001164-194307171
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787001164-19430717
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787001164-19430717
- Sammlungen
- LDP: SLUB
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Das Tageblatt für Frankenberg und Hainichen
-
Jahr
1943
-
Monat
1943-07
- Tag 1943-07-17
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Monat
1943-07
-
Jahr
1943
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hat holt der .L L - V» Nachbar- für wei- Frankiibtrg Sa., 17. JuL Seit der Nacht zum 10. Juli ist die erst» SeW I eines sizilianischen Gefechtskalenders aufgeschlagen I und beschrieben worden. Dieser Kalender lag bereit. I Es hatte sich in den letzten Wochen immer deut- I licher gezeigt, daß der angloamerikanisch« Gegn« in der Vorbereitung eines unmittelbaren Angriff» gegen Sizilien gestanden hat. Das Vorbereitung» feuer, das er durch seine Luftwaffe wochenlang gegen die Insel schieben lieh, gestattet« allerdings nicht auf Grund bestimmter belegter Ziel« da» rechtzeitige Erkennen des Landungsplatzes. Die Füh- ! rung der Verteidigung muhte deshalb an viele» Punkten mit einem Angriff rechnen. Sie richtet« sich dementsprechend «n. Sie belieh an der Küste nur Sicherungen mit dem Auftrag hinhaltenden Kampfes, während di- Mass« der Abwehrlräfk sü zurückgehalten wurde, dah si« schnell an alle be drohten Punkt« geworfen werden tonnte. Trotz der dadurch in Kauf genommenen Schwächung der ersten Küstenverteidigung gelang cs dieser doch an' manchen Punkten, die Landungsabsichten der Eng länder und Amerikaner, und vornehmlich der letz teren, zu zerschlagen. An anderen Stellen, vor allem im Südosten, gelang dem Gegner der Sprung auf dl« Insel. Damit aber lag noch der schwierigst« Teil des Unternehmens vor ihm. Schmal« Landeköpf« konnten dem Feind nicht» nutzen. Er muhte danach trachten, möglichst schnell die einzelnen Landestellen miteinander zu verbinden, daraus einen Brückenkopf zu machen und diesen gegen das Innere der Insel vorzuschieben, wobei offensichtlich sein Bestreben war, möglichst schnell an der Ostküste nach Norden gegen die Stroh« von Messina vorzustohen. Die Führung des Abwehr kampfe» führt« schnell ihre Lingreifverbänd« an die bedrohten Punkte, wobei sie vor allem bestrebt war, die Entwicklung an der Ostkaste zu verhindern. Hier stand di« 8. britisch« Armee im Angriff. Obwohl sie zu den kampferfahrensten Verbänden de» Gegners gehört, ist sie zunächst über Augusta nicht hinausgekommen. Sie hat den Eingang in di« Ebene von Catania schwer verbarrikadiert gefunden. Sie bemüht sich, diese Sperre zu öffn«n, um in den Eenuh des Hafens von Tatania zu kommen. Hat schon dies« 8. Armee erheblich« Schwierigkeiten zu überwinden und starken Widerstand gegen sich, so haben die amerikanischen Divisionen, die im Süd westen gelandet waren, also westlich von Kap Pas sers, ihren Landungsraum nur sehr wenig nach Norden auswciten können. Es wird jetzt fast eine Woche um Sizilien ge kämpft. Der Gegner hat die Linie Licata-Augusta erreicht. Sie kann ihm nicht genügen. Er muh, um weiter nach Norden zu kommen, gegen Höhenstellun gen vorgehen, die nur mit hohen Verlusten zu nehmen wären. Er kann nicht am Fuhr de» Gebir ges stehen bleiben. Es bleibt ihm nichts andere« übrig, als seinen Angriff dort, wo er ins Stocken geriet, durch neugelandete Kräfte zu erneuern.' Das zwingt ihn zu einem dauernd starken Transport oerkehr, der mit der Wirkung einer Magnetnadel die Torpedos der Achse, die unter Wasser oder durch die Luft geschossen werden, stärker anzieht, al» das dem für die maritimen Aufgaben verantwortlichen Admiral Cunningham lieb sein kann. Dar ist auch das Hauptdilemma des ganzen feindlichen Angriffs. zwischen den rechts und links vorgehenden divisionen weit vorauszuboren, um Raum teren schnellen Angriff zu gewinnen. Angesicht» des starken Feindwiderstandes -nvorrazend« Stmrkamps. slkg« blieb vor dem Feind An der Ostfront fiel als Staffelkapitän irr einem Sturzkampfgeschwader der Hauptmann in Afrika, 6000 Kilometer von ihren eigenen Gebieten entfernt, liegen, während sie den Ita lienern einen Umkreis von 80 bis 100 Kilometer streitig machen wollen. Tie Briten und N^rb« amerikaner find sich heut« darüber einig, das, sie das .Kommando der strategisäzen Luft«, Seo- und Landstützpunkte der Erde übernebiven wol len, um eine dauernde Poltzetkontroll« de* na tionalen Leben» und der Wirtschaft all« an- Vie AtlaM-Charta onWWet zu nichts Attlee bestätigt dm englisch-amerikanischen Schwindel Nachdem Churchill soeben im Unterhaus die Atlantik-Charta gewissermaßen als wertloses Stück Pa pier zerrissen hat, indem er erklärt?, die Charta sei kein Vertrag und verpflichte keinen der Vertragspart ner, hat sein Stellvertreter Attlee den Atlantilschwindel noch deutlicher offenbart. Als im Unterhau» die Frag« gestellt wurde, ob di« Atlantik-Charta die USA. und Gro b paimien daran hindern würde, gewisse strategisch« Punkte, di« früher den Achsenmächten gehörten, im Falle eines Siege» der Achsengegner zu behalten, ant wortete Attlee, in der Charta gäbe es nach Ansicht der britischen Regierung nichts, was England bzw. di« USA. daran hindern könnte, ihnen geeignet erscheinend« Maßnahmen zu ergreifen. Attlee hat sich also um «ine klare Antwort herumgedrückt. Immerhin sind sein« Redensarten im unmittelbaren Anschluß an die Chur chillerklärung deutlich genug, um zu bestätigen, daß die ganze Atlantik-Charta ein groß aufgelegtes Schwindel manöver ist, das auf Dummenfang berechnet war. Nach der innigen Verbrüderung mit den Bolschewisten haben England und die USA. gar kein« Bedenken, als« damals hoch und heilig gegebenen Versprechungen über Bord zu werfen, um den Sowjets den Weg für ihre Eebietsausdehnungen nicht zu verbauen. Fortgang der -arten Kämpse la Sizilien Weitere schwere Schifseoerluft« der Gegner Der italienUche Wehrmachibericht vom Freitag folgenden Wortlaut: Rücksichtslose Ausdeutung von Hindern In England Don der rücksichtslosen Ausbeutung der Kinder durch die englische Rüstungsindustrie gab Thomas H. Iones, der Vorsitzende des Londoner Erafschasts-Lrziehungs- aurschusses, nach „Daily Sketch" einen Begrisf. Er rügte, daß eben schulentlassen« Knaben und Mädchen, alio Vierzehnjährige, zu einer wöchentlichen Arbeits zeit von 55 Stunden gepreßt würden, noch dazu mit Billigung der englischen Regierung. Zumal bei derr kargen Ernährung fei diese Beanspruchung der Kinder unverantwortlich. „Dauernde Polizeikontrolle aller Völler!" Gayda zu Atilee» Erklärung über di« Nichtigkeit der Atlantik-Charta Zu den Erklärungen Attlees im Unterhaus über die Atlantik-Eharla, wonach England und die USA. nichts hindern würde, jede für die eigene Sicherheit notwendige Massnahme zu tref fen, schreibt Gayda im »Mornale VJtaUa", die Tatsachen bewiesen, daß der .Sicherheit" Englands und der Vereinigten Staalen kein« Grenzen gefetzt" sind. , »rr diese angebliche Sicherheit haben di« Vereinigten Ilaaten und Großbritannien. obwohl sie bereits den größten Teil der strategischen Punkt« der Welt beherrschten, den Krieg begonnen. Tie USA. z, B„ di« einst den Panmnakanal al« Grenze ihrer Sicherheit bezeichneten, behaupten heute, doch diese Grenzen Der General aw Vorbild ^««Ireivenden versvnltose» VEifvtel den «MenIanvtraaerB «enernftnajor v. V«nrrNdorU Das ANoUensrav in» GefüngniShof St» «»Äk t« sas Sofansnte» «n MßnntA» . General in raschem Entschluß die Panzer der Nach bardivisionen zur Unterstützung dieses Stoßes heran, da dies« ohnehin zur Erreichung ihre» Ziele» fürs erste in gleicher Richtung vorgehen müssen. Dadurch verstärkt der General die Wucht seine» Angriffes um ein wesentliches. Aber darüber hinaus wirft er in di« Waagschale der Schlacht noch etwas, was stärker wiegt als die Kraft vieler Panzer: da» eigen« Beispiel, das Vormachen und Vorleben de» wahren Führers und Offizier». Der General, der dem Feinde im wahrsten Sinne des Wortes di« Stirn bot, strahlt allen sichtbar den Willen zum Sieg aus, gegen den di« stärksten Waffen des Feindes matt und machtlos werden. Ziel ist «in von stärksten Feindkräften verteidigte» Bernhard Wutka, dessen hervorragend« Lei stungen als Sturzkampfflieger der Führer durch Verleihen des Ritterkreuzes des Eisernen " deren Völker ohne Unterscheidung der Krieg führenden und tuK Neutralen auszuüben. Di« „Sicherheit"' ist für die Angelsachsen nur ein« einseitige Notwendigkeit ohne Rücksicht auf di« übrige Welt. Dasselbe gilt für al« anderen Themen der Ntlanftk-Ehortar di« Freiheit de» Leben» und der Heere, da» Recht auf Besitz Zugang zu den Rohstoffen und da» Anrecht aus sozialen Fortschritt. zes würdigte. Hauptmann Bernhard Wutka Ivar als Sohn eines Reichsbahmvagenmeisters am 12. März 1916 in Dittersbach (Kreis Waldenburg) geboren und im Herbst 1986 in die Lufttvaffe elngetreten. Zunächst Jagdflieger, nahm er al« Heeresauf klarer am Westfeldzug teil. Dann wurde er Dturzkampsslieger, machte den Balkanseldzug mit und erzielte im Kampf gegen die Sowjetunion große Erfolge. M» ihm der Führer am 16. No vember 1942 das Ritterkreuz des Eisernen Kreu zes verlieh, lagen SOO Feindeinsätze hinter ihm. Tas Andenken diese« unerschrockenen und er folgreichen Sturzkampffliegers wird in der Ge schichte der deutschen Luftwaffe wetterleben. angelegt. Vorwärts ge trieben durch den allen zum Vorbild werdend«» todes- verachtenden Mut d«s Generals wollen seine Männer und Offiziere nicht zurackstehen. Tie Panzerpioniere gehen intt ihren beson deren HilfSnrttteln trotz des Feuervorgauges und trotz Verlusten den Panzergraben an. Ein Teil des Graben« bricht zusammen und schon rollen die Fahrzeuge der Pioniere im Feuerschutz der Panzer an. Mägen auch MGs. kläffen und Scharfschützen heimtückisch aus sorgfältig getarn ten Stellungen die gefährliche Arbeit der Pio- v»m vorleb«« de» wahren Führer» Dorf. Sind schon im Dorf schwer« und schwerst« und Offiziers Waffen, so Hai der Feind aber außerdem noch di« u.i. wichtige Höhenst«lkung durch «inen besonders langen Von Krkgrbericht« Artm Keser und ungewöhnlich tief«n Panzergraben geschützt. Nicht (PK. --.-Funk.) I» Kampfgebiet von Bjelgvrod. genug damit, ist hinter dem Panzergraben noch ein Ein drückend heißer Julitag. Di« dörrende Sonn« tief gestaffeltes Minenfeld angelegt. " hat die von unzähligen Spur«n d«r Panzcrkamps- trieben durch den allen ragen, Kettenfahrzeuge und schwersten Zugmaschinen zerncahlene Erde in dicken Staub verwandelt. Der niere zu verhindern suchen. Tie Gassen im Minenfeld werden breit und breiter. Jetzt ist der Weg frei für die Panzer! Aus allen Rohren feuernd bricht nun der Sturm gegen das Torf los. In unheimlichem Tempo wird Pakstellung um Pakstellung über rannt. Was durch Waffen nicht vernichtet wird, bricht unter den mahlenden Ketten wie unter Riesenhänden zusammen. Zwar legen die Bol schewisten aus allen Rohren der Geschütze, der Pak und der überlangen Panzerbüchsen einen dollen Feuerzauber hin, aber der Angriff der vom General geführten Panzerspitze bricht sich Bahn. Als das Dorf durchstoßen ist, gibt es noch kein Halten. Auch aus den Höhenstel lungen nordwärts des Dorfes wird der Feind noch geworfen. So ist das Dorf vor Gegen stößen der Bolschewisten gesichert und dazu wird noch die von Bjelgvrod nordwärts führende wichtige Verbindungsstrahe wirksam gestört und gesperrt. Die Wucht des Panzeraingriffe« war so groß, daß die nachstürmenden Grenadiere unter ver hältnismässig geringen Verlusten den Ort säu bern und trotz der Massierung schwerer Waffen endgültig in Besitz nehmen können. Die Span nung des Kampfes läßt Wunden, Durst und Müdigkeit vergessen. Da und dort hört man Stimmen, die auch im keuchenden Atem noch die Klangfarbe der rheinisch-westfälischen Mund art tragen. Nach dem ersten Suchen der Ka meraden kommt ein Augenblick der Dankbarkeit und der Bewunderung für ihren General, Mann, wenn die Panzer nur immer so den Wog bahnen würden. Diese (Feststellung ist dem General etne ebenso große Freude, wie die am Erfolg gemessenen geringen Verluste und die Vernich tung des Gegners und seiner Waffen. lieber den Sturmweg der Panzer rollen schon bald dis Versorgungsfahrzeuge heran. In ihrem Staubwirbel achten sie nicht eines kleinen SPäh- wagenS, in dem ein General gegen Abend zur Besprechung der neuen Lage zu seinem vorge zogenen Stabe zurücksährt. Vom Salzhand«! aus der alten «Ide Die Elbe wird schon im 9. Jahrhundert al» einer der wichtigsten Handelswege Böhmens mit Deutschland erwähnt. Die hauptsächlichste Fracht war Salz, das Böhmen mangelte und aus den Salinen von Lüneburg und Hallo auf den Elb- strom nach Böhmen gebracht wurde, während Mttteiböhmen seinen Salzbedarf aus Bayern, Thiirtngcn und den Mpenländern bezog. Di« höchste Blüte erreichte der Elb verkehr zu Karl» IV. Zeiten, wo Hunderte von Schiffen strom aufwärts und stromabwärts fuhren, die dem Handel Prags, dem Mittelpunkte des Deutschen Reiches, dienten. Ein jähes Ende fand oer Elbvcrkehr zur Zeit der Hussitenkriege. Ter Papst bedrohte tm Jahre 1424 jeden mit dem Kirchenbanne, der sich unterstand, das ketzerisch« Böhmen mit Salz zu beliefern. Die angedrvhte Strafe blieb lanao in Gültigkeit denn der Probst und Administrator des Pva er Erzbis tums, Han» v. Kolowrat, lieh noch iin Jahre 1470 an den .Herzog von Sachsen und später an den Bischof von Meißen die Ermahnung gehen, den Ketzern in Böhmen kein Salz zuzuführen. Den Unter- tanen wurde verboten, den K-andel mit Sal, nach Böhmen zu betreiben. M ist aber anzu nehmen, dah der Bonnstrahl des Papste« nicht mehr wirksam war. Das Verbot wurde an- fang« befolgt, später aber nahm die sächsisch« und böhmische tzandel»welt vom päpstlichen «er- bot keine Notiz mehr und befaßt« sich nach wt« vor mit diesem Handel. Lindwurm von Staub bläht sich manchmal unförmig auf. Frühmorgen» stößt einer der staubverhüllten Pan- zerpnlls in nördlicher Richtung vor. Er ist weit vor aus und gibt durch die ihn begleitende Staubfahne dem im Osten und Westen noch voll kampslräftigen Feind das Signal. In die Hellen Wolken mischen sich die schwarzen der Aufschläge der feindlichen Artillerie und der tückisch in den Schrunden der Balla» — Täler im Hügelland — in Stellung gegangenen Paks der Sowjets. Im Schuh der Panzerung rollen die schweren Kampfwagen feindwärts. Da überholt ein im Vergleich zu den großen schwach zu nennendes Fahrzeug den jtäh- l«rn«n Stoßkeil, lieber der Panzcrverlleidung des leichten Grenadier-Panzerwagens erkennt man zwei Offi ziere. D«r eine trägt da» Ritterkreuz, und trotz der dicken Staubschicht erkennt man am goldenen Schim mer über den Schultern, dah es der General sein muß. Tie Panzermünner sehen näher hin. Da und dort ertönt ein Beseh! zu dem noch im Turmluk stehen den Kommandanten. Sie kennen die Stimme, sie wis sen, ihr General, der Ritterkreuzträger und alte Panzec- kommandeur von Hünersdorff, fährt den An griff mit. Aber nicht in einem schwer gepanzerten und nach allen Seiten gesicherten Kampfwagen, nein, im schnellen, wendigen Fahrzeug, das den Panzerleuten zur Aufklärung und zu blitzschnellen Ucberraschungrvorstößen dient und das sich nicht von der Pak oder gar Feind- panzern erwischen lasten darf. Da» gibt den Männern, die in den Tigern und wi deren schweren Panzern fahren, «inen Ruck. Donner wetter, das ist schneidig, wird es durch manches Ge hirn gezuckt lein. Und dann geht der Gedänk« zum Angriff. Sie keimen alle ihr Ziel, sich im Keil Miom HW«» I« WW-Mim „Millionen hungern in Britisch-Jndien — Millionen lind unterernährt!", unter dieser Ucberschrtst gibt di« USA.-Wochenzeitschrift „Time" vom 12. Juli «bien aufschlußreichen Bericht über das Ausmaß der Hun gersnot in Brktisch-Jndien. Zu Begknin der Monsun- Zeit, so heiht es in dem Bericht u. a., hätten sich Tausende vor den Lebensmittelgeschäften Kalkutta» gedrängt. Ganze Familien umlagerten di« Bäck«r- läden und hätten sich sogar in ihrer Nähe häuslich niedergelassen, um etwas von dem wenigen herge- steliten Brot zu ergattern. In Bombay seien fünf Personen bei «inem Kampf um ein Stück Brot schwer verletzt worden. Di« Preise für Lebensmittxi und Kleidung seien um 400 bi« 500 Prozent gestiegen. kehrt", worauf all« ihr« Gesichter den Wänden zu kehren muhten. Darauf «rschien «in ganz«! Hausen NKWD.-Leut« und zerrt« bi« vorher bestimmten Häft linge auf brutale Weise heraus. Einige Minuten später Hötte man Motorengeräusch, woraus man schloh, dah die Leute abtransportiert wurden. Wohin, weih nie mand. Ein großer Teil von denen, über die das NK- WD. den Angehörigen di« Auskunft erteilt hatte, sie feien in die Verbannung geschickt worden, konnte in den Massengräbern von Winniza mit auf dem Rücken gefesselten Händen wiedererkamit werden. Sobald ein Teil abgeschoben worden war, kamen neue Häftlinge an. Es hatte den Anschein, dah das NKWD, bei seinen Verbastungen nach dem in der Sowjetunion so berüchtigten Stachanow-Prinzip arbeitete, um mög lichst grohe Ziffern zu erzielen. Ein fürchterlicher Gestank herrscht« in den Räumen. Fenster dursten nicht geöffnet werden. Die einige Lüftung erfolgte durch die kleinen Oeffnungen der Zellentüren. Viele Insassen starben. . Die Gefäng- nlsarbeiter hatten strenge Weisung, bei ihren Gängen weder nach links noch nach rechts zu blicken und sich um keine Angelegenheit zu kümmern, bk sk nicht direkt anging. Die Leitung des Gefängnisses lag, wk üblich, in jüdischen Händen. Jedoch wechselten die Chef» häufig und wurden auf ähnliche Posten in anderen Städten versetzt. In diesem ehemaligen Gefängnis befindet sich ebi« Zelle, die von den anderen dadurch absticht, bah si« modern tapeziert und gut eingerichtet ist. Außerdem befindet sich in ihr ein Panzerschrank. Hierher zog sich jeden Tag einer der jüdischen NKWD.-Leiter eine gewiste Zeit zurück und durste nicht gestört werden. Bald darauf war wieder ein« Liste mit Namen vieler Unglücklicher fertiggestellt, die wenig später aus ihren Zeilen gezerrt wurden. Auch «in« sogenannt« Wasser- zelle findet man im NKWD.-Gefängnis von Winniza, in der man noch die einzelnen Zementsockel sieht, auf dk sich die L>pf«r vor dem aus dem Fußboden langsam hervorquellenden Master zu retten versuchten, das immer höher stieg. In einer anderen Zell« sieht man eine Liegevorrichtung, ähnlich einem Operations tisch, auf der die grausamsten Folteningen nach raffi nierten NKWD. Methoden vorgenommen wurd«n. Die Verhöre dauerten meist den ganzen Tag an, wobei die samten all« paar Stunden wechselten. Während dieser Zeit bekam der Häftling bald freund liche, zurcdende Worte zu hören oder aber Stöß« mit vorgebaltener Pistole in die Rippengegend od«r aber mit Netten und Gewehrkolben zu spüren. Unvorstellbar hoch ist dk Zahl d«r ukrainischen Arbeiter und Bauern, die im Lauf« d«r Jahr« durch dk Z«llen dieses NKWD.-Gefängnisses gingen und darauf da» grauenvollst« Schicksal, da» je einem Men schen bestimmt sein kann, «rlelden mußten. Das Hauptquartier der Wehrmacht gibt bekannt: Vom Gebiet von Agrigent bis zur Ebene von Catania boten italienisch« und deutsche Einheiten zäh und tapfer kämpfend den, beständigen Ansturm starker kindlicher Einheiten Front. Dem Feind« wurden er heblich« Verluste an Panzern beigebracht. Unser« Torpedoflugzeuge erneuerten ihre Angriffe auf Schiff« und Landungsfahrzeuge. Si« versenkten einen HondelsdaMpfer von 10 000 BRT. und beschädigten drei weiter« Änheiten von insgesamt 29 000 BRT. Italienische und deutsch« Kampf- und Sturzkampf, slugzeuge griffen mit gutem Erfolg englischen mid ame rikanischen Schiffsraum längs der sizilianischen Ost- küft« an. Bei den Kamofhandiungen der Luftwaffe zeichneten sich in diesen Tagen folgend« Einheiten besonders aus: der 43. Kampsfliegersturm, di« 113. Torpedoflieger grupp«, di« 121. Sturzkampfflieg«rgrupp«. Neaptl, Foggia und Genua waren dar Ziel feindlicher Luftangriff«. In Neapel find Schäden und Opfer zu beklagen. Vier viermotorige Flugzeuge wur den von unseren Jägern über Neapel vernichtet. Auch auf Ortschaften d«r Provinzen Alessandria, Savona, Bologna, Parma und Reggio Emilia wurden Spreng- und Brandbomben abge worfen, di« der Bevölkerung leichte Verluste zufügten. Zwei viermotorige Flugzeuge wurden von der Boden- abwehr get.offen und stürzten ab. Da» eine Flugzeug stürzte bei Traversetolo (Parma), das andere bei Mirandola (Modena) ab. Einig« Besahung»- angehörige wurden gefangengenommen. Eif feindliche Torpedoflugzeuge wurden von Schiffe- einhciien sowie von Flugzeugen abgeschossen, die al» Bedeckung für unsere Geiertzüge angeselzt waren. Dke Leitung lag in jüdischen Händen Von ^-Krieg,bericht« H«lm«t Schmidt DNB 16. 7. (^-PK.) Die Keller des Gefängnisses, das unmittelbar dem NKWD.-Gebäude im Zentrum der Stadt Winniza angcschlosten war, konnten mit all ihren Sonderkammern unmöglich die ungeheure Zahl der Häftlinge aus allen Bevölkerungs kreisen oufnehmen, die täglich fcstgenommen wurden. Es muhte deshalb eine zweite Unterbringungsmöglich keit geschaffen werden. Nicht weit vom Bahnhof befindet sich das alt« Stadtgefängnis, das während der Sowjetzeit in ein NKWD.-Gefängnis umgewandelt wurde. Schwer und düster wirkt der steinerne Gcbäudekompler, der von einer Mauer umgeben ist, an der noch die Laufbretter und Türme angebracht sind, auf denen einst die NK- WD.-Wachen ihren Dienst versahen. Auf dem Hof' befindet sich ein riesiges Mastengrab mit einem großen Kreuz, in dem eine große Zahl von Opfern beigesetzt ist, dk die Sowjets kurz vor dem Einmarsch der deut schen Truppen ermordeten. Derjenige, hinter dem sich einst die Gcsängnistore schlossen, hatte wenig Hoffnung, wieder zurückzukehren. Denn entweder führt« sein Weg in die Verbannung oder ms Massengrab. Trotzdem ist es gelungen, verschiedene Leute ausfindig zu machen, die ihre Freiheit wiedereriaiigt hatten oder seinerzeit in diesem Gefängnis mit Arbeiten beschäftigt waren und heute ein erschütterndes Zeugnis ablegen. Ursprünglich war das Gefängnis für 2000 Personen eingerichtet. Zur Sowjctzcit waren dort 18000 und mehr untergebracht. Zellen, die für 20 Mann gedacht waren, mußten über 200 aufnchmen. Zeitweise, be- onders in den Jahren 1937 bis 1938, waren sämt- iche Gänge und der Hof mit Verhafteten dicht ange- llllt. Die Zellen waren so dicht vollgcpfercht, daß ich die Leute nicht einmal umdrehen konnten. Wollt« er doch jemand versuchen, mußte di« ganze Reih« aus Kommando die Wendung mitmachen. Mußte jemand seine Notdurft verrichten, so wurde er von den anderen über die Köpfe der übrigen Insassen zu einer Tonne gebracht, di« zweimal täglich geleert wurde. Aus dem Hofe lehnte ein Teil an den Wänden, die anderen l<ig«n unter freiem Himmel. Don Zeit zu Zeit wurde ge wechselt, so daß jeder einmal liegen konnte. Decken oder Strohsäckc gab es nirgends. Als Verpflegung wurde morgens warmes Wasser und etcvas Brot, mittags ein« dünne Suppe und abends wieder warmes Lllasser, ober ohne Brot, verabreicht. Das NKWD.-Gefängnis bestand aus der sogenannten Spezialabteilung für polk- tisch« Häftlinge und einem weiteren Gebäude, das als Durchgangrstotion gedacht war, dar Saminelgebüud«, in dem die Leute ihren Abtransport in die Verban nung erwarteten. Diese Warleperiode war oft dk schlimmste. Sobald «in Schub abgeholt werden sollt«, drängte ein NK- WD.-Bsamter in den Raum und kommandierte, ,Dilles
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