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Das Tageblatt für Frankenberg und Hainichen : 25.10.1943
- Erscheinungsdatum
- 1943-10-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787001164-194310258
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787001164-19431025
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787001164-19431025
- Sammlungen
- LDP: SLUB
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Das Tageblatt für Frankenberg und Hainichen
-
Jahr
1943
-
Monat
1943-10
- Tag 1943-10-25
-
Monat
1943-10
-
Jahr
1943
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Zur veniM« Spanooche IS« Bo« K«lt A««ttz«l« »o« Schröd«», L«tt«r d«, A«chgr»pp« Pri„t»a«N«», Daß d«r Krieg den vollen Einsatz der Arbeitskraft der Nation fordert, wissen wir all«. Es ist der volk- wirtschaftliche Sinn des Sparens, auch di« Volld«. schäftigung des Geldes sicherzustellen. Wer spart, leistet also Kriegsdienst für die Kriegswirtschaft. Je mehr gespart wird, uni so reibungsfreier läßt sich der innere Wert unserer Währung auch unter den erschwerten Bedingungen des Krieges bewahren. Davon hat der Sparer selbst den größten Nutzen; denn nur «in« gesicherte Kriegswährung bietet ihm di« Gewäln, dah er nach dem Kriege, wenn wieder reichliche Kauf- müglichleiten gegeben sind, über den vollen Wert seiner Ersparnisse verfügen kann. Die Sparleistungen des deutschen Volkes im Krieg« sind einzigartig. Kleine wie große Sparer und alle Gruppen der Kreditwirtschaft waren daran in gleicher Weis« beteiligt. Auch von den Kundschaftseinlagcn der privaten Banken entfallen heute ein Viertel bis ein Künstel auf Spargelder. Dieser ungebrochene Sparwill« ist ein unzweideutiger Beweis für das Vertrauen des Volke» in seine Führung. Sparen ist die Grundlage jeder höheren Kultur. Denn wer spart, baut an der Zukunft, seiner eigenen, der seiner Familie und der seines Volkes. Gerade weil wir mitten in diesem schwersten Kriege aller Zeiten an ein« lichter« Zukunft glauben, müssen wir ent schlossener sparen als je zuvor. Wehrmachtbericht »o» Sonntag »nWkk «rm« i» Sml mstlkl «ei Kk» ud Smolensk fortgesetzt« sowjetisch« D«rch- brnchsangriffe abgeschlagen — Zwei Dodekanes-Inseln genommen An» dem Führerhauptqnartter, 24 10. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt. Neue heftige Durchbruchsoersuche der Sowjets zwischen dem Asowschen Meer und Saporoshj« schot terten auch gestern kn schweren Kämpfen, bei denen sich die 3. ostmärlische Gebirgs-DüDion unter Führung von Generalmajor Wittmann besonders ausgezeichnet hat. In der Nacht zum 22. 10. wurden unsere Truppen nach tagelangen Straßenkümpfen in Melitopol auf Stellungen am Westrand der Stadt zurückgenommen. Aus dem Raum nördlich Saporoshie und aus der Einbruchsstelle südöstlich Krementschug trat der Feind mit starken Kräften gleichzeitig zum Erost angriff an. Er vermochte zwar Geländegewinn in ver schiedenen Abschnitten zu erzielen, jedoch gelang es un seren Truppen, kn erbittertem Kampf den beabsichtigten Durchbruch abzufangen. Di« Schlacht dauert mit un verminderter Heftigkeit an. Am Dnjepr südöstlich Kiew und an der Sosh- Mündung blieben Angriff« der Sowjets auch ge stern ergebnislos. Ein eigenes Angriffsunternehmen nördlich Kiew führte zur Verengung einer in den Kämp fen der Vortage entstandenen Einbruchsstelle. Auch am dritten Tage der im Raum westlich Smo lensk anhaltenden Abwehrschlacht wurden die mit stärkstem NrtillEfeuer und unter Zuführung frischer Kräfte fortgesetzten Durchbruchsangriffe der Sowjets blutig abgeschlagen. An den Abwehrerfosgsn km mittleren Frontabschnitt haben das XXXIX. Panzerkorps unter Führung des Generals der Artillerie Martinek und die rhDüsch- westsäst'sche 253. Insante iedivllion unter Führung des Gene a leut ant Beker besonderen Antei'. Im West- und Mittelabfch itt de- süditakient- fchen Front unternahm der Feind nach starker Ar tillerievorbereitung mehrere von Panzern begleitete Vor- stöste. Sie scheiterten meist schon im zusammen gefassten Feuer vor den Stellungen unserer Gefechtsvorposten oder im eigenen Gegenstotz. Im östlichen Mittelmeer gc'ang «s deut schen Soldaten, die vo-übergehend kn Kriegsgefangen schaft geraten waren, sich zu befreien. Nach Kräftezu- führung und Unterstützung durch di« Luftwaffe nahmen sie die vom Feind besetzte Dodekanes-Znsel Levi ibn km Landstr ich. Am 22. 10. la beten au'« de n D«r bände der Luftwaffe, verstärkt durch Heercstruppen aul der von Briten und Badoglio-Truppen besetzten Intel Stampalia. Sie zerschlugen den feindlichen Wi verstand mid besetzten di« Insel. Es wurden Gefangen« und Beute ein gebracht. Zn der vergangenen Nacht griff ein Verband deut scher Kampfflugzeug« mit gutem Erfolg die an der eng lischen Küste gelegen« Hafenstadt Great Par ma uth an. Andere Flugzeuge bombardierten Einzel ziele in Südengland. Im Atlantik erstellen Kampfflug eugs Bomben treffer auf zwei Landungsschiffen, von denen eins als vernichtet angesehen werden kann. In der Nacht prm 23. Oktober fand im Kanal ein Gefecht zwischen eigenen Torpedobooten und einem überlegenen bri'ifiden Kreuzerverband statt. Hier errangen di« deutschen Streitkräfte einen vollen Erfolg. Sia versenlten einen britischen Kreuzer und tor pedierten außerdem zw-i Zerstörer. Eigen« Schäden und Verluste traten hierbei nicht «in. KlWerverwundete deutle Soldaten lehrten aus enalWer MesalineMast zurStl Am Nachmittag des 22. 10. trafen in einem deutschen Haien die ersten der etwa 5000 schwerverwundeten deutschen Soldaten ein, die im Austausch gegen die gleiche Zahl ichwerverwundeter britischer Kriegsgefan gener aus der englischen Gefangenschaft heimkehren. Bei ihrer Ankunft wurden sie am 23. !O. durch den Befehlshaber des Wehrkreises und den Gauleiter des Rorddeutllden lbaues begrüßt. Der Wehriceisbcjchls- haber verlas in seiner Ansprache ein herzliches Be- grüßungsttlegramm des Führers und Obersten Be» fchlsl>abcr- ücr Wehrmacht und überreichte jedem ein zelnen der Verwundeten eine besondere Spende des Führers. Nach kurzem Aufenthalt in den Lazaretten der Hafenstadt werden die Verwundeten in die La zarette ihrer Heimatorte oder die ihren Heimatorten nächstgelegcnc» Lazarette übcrgesührt. Weitere Trans porte von Heimkehrern werden in allernächster Zeit eintreffen. Bieder ein Nemes TeilqeMi'dni- Nach einer amtlichen Mitteilung des Washingtoner Marincmmisteriums ist das UTA.-U-Boot „Dorado" überfällig. Obwohl keine nähere Angabe über den Ort des Verlustes gemacht wird, nimmt man in Wa- shinoton an, das, das U-Boot im Pazifik untergegan- gen ist. Es war erst im Mai d. I. vom Stapel gelaufen, gehörte also zu den allermodernsten U- Booten der nordamerAanischen Marin«. Stine Wasserverdrängung b«trug 1525 Tonn«n. Die Besatzung belief sich auf 65 Mann. Das U-Boot, das für Fcrnunternchmungen bestimmt war, halt« zehn Torpedoausstotzrohre. / Ltnmetfung »ine» Li^enlanbtvL er« VW» GUUUUHU / in »inen ihm geschenkten Bauernhof «tt tttt He« Aeo«t»a«»v»«ke««faG t« H»te»e»He>voW«e«e» vemtfeHen DMe» Zn «tnem für d«n spätere« Frotttkämpf««iusatz im »iedelgewon,lenen bratschen Osten bedeutungsvoll« Akt wurde der Enlzenlaubtrager Oberbannführ«« Haupt mann Gerhard Hein in den ihm vom Gauleiter und Neichsstatthalter Greiser gesch«nktea Bauernhof in WoIIH«im im Kreis« Gn«s«n «ingewiesen. Dies« Teßhuttmochung «in«s im Kampf um die deutsch« Zu kunft aufs höchste bewährt«« und lm Lauf« s«tn«s vvrdelxlllosen Einsatzes v«rsehrten Kriegsteilnehmer» auf einem Stück de» unserem Volke eroberten neu«» Lebensranmes d«d«ut«t zugleich d«n symbolischen Aus druck des Danles, wie ihn di« Heimat der kämpfend«« Front abzustatten g«drnkt. Mit Eichenlaubtrüger Hein, dem als erstem Jnfan- terieleutnant des Heeres die hohe militärische Auszeich nung zuteil wurde, wird in gleicher Weise auch da» Opfer gewürdigt, da» der namenlose deutsche Soldat millionenfach für den Schutz der Heimat und di« Gröhe der Reiches gebracht hat und rn dem noch an haltenden Ringen um letzte Entscheidungen weiter bringt. Ihm soll, wenn auch die plaumähige Besiedelung der neuen Ostgebiete erst nach Kriegsende durchgeführt werden kann, schon jetzt die Gewißheit vermittelt wer den, dah jeder Kriegsteilnehmer für die kommend« Arbeit des Frieden» auf allen Gebieten seines beruf lichen Könnens eine Lristenzgrundlage vorsindcn soll, die in Zusammenarbeit aller hierzu berufenen Stellen mit dem OKW. für ihn vorbereitet wird. Zn Anwesenheit führender Persönlichkeiten aus Par tei, Staat und Wehrmacht nahm Gauleiter Rcichsstatt- halter Greiser den feierlichen Akt zum Anlaß, «ii dl» kvnm-nd«, Siedbmgoaufgab«n b« Wartheland zu kennzeichne». Pflug und Schwert im Mappen de» n«uen Ostgaues, so sagte «r, seien di« lebendigen Symbol« dafür, dah um dies«» Raum seit Jahrhunderten hart gerungen wurde, und dah Deutschlands gröhter Bauerngau nur gesichert sei, wen« in Zukunft neben dem Pflug auch da» Schwert geschliffen bleib«. Di« alteing«scsfen«n denk- sch«« Ban«rn dies«» Land«s s«irn s«it j«h«r Kämpf«r um die Erhaltung ihr«r Volkstums und ihr« wirisäiaftliche« Erlstenz a«w«s«u, «b«nso wie di« vielen Hunderttausend« von Umsiedlern, di«, dem Rus« d«s Führers folgend, sich in den rxrgangenen Jahren in di« Reih«n dies« völkisch kämpfenden Bauernfront gestellt haben. Hin zu tret« jetzt der neue und doch so alt« germanisch- deutsche Typ de» W«hrbauern, der mit den schon an sässigen Siedlern in den nächsten Zahr«n und Jahr zehnten zu einem neuen Typ de» politisch kämpferischen Wehrbauern zusammenschmelzen werde. Durch den Ein satz von Kriegsversehrten in di« für sie b«reitgest«llte» Höfe fei bereit, der Anfang gemacht. Mit Willkommensgrühen im Nam«« all«r Deut schen d«s Wartheland«s, da» den gröht« Teil seine» Bodens und anderer Einfatzmöglichkeiten Frontkämpfern Vorbehalten hat, übergab dann Gauleiter Greiser al» Beauftragter des Neichskommlssars für di« Festigung deutschen Volkstums den Hof an Eichenlaubträger Hein, der in schlichten Worten für da» Geschenk und die ihm zuteil gewordene Ehrung dankt« und versicherte, dah « ebenso, wie er al, Soldat sein« Pflicht erfüllt habe, j«tzt alles daran setzen werde, Mn auch als Bauer auf völkisch umkämpftem Bode» seinen Mann zu stehen. Das „Freie Andren" erklärt England und den LIGA. den Krieg Die indische Nationalarmee zur Front unterwegs Di« R«gi«ru«g Frei«, Indien hat, wi« Dom«! au» Schöna» bericht«, unter dem Vorsitz von Sudhas tzandra Bose beschlossen, den USA. und Großdri» tännien d«« Krieg W erkläre«. I« einem Interview, da» Sudha» Chandra Bos« am Sonntag Press«vertr«tern gewähkte, erklärt« «r, Dom«i zufolge, dah di« indische Nationalarm«« be reit, »ni«rw«g, zur Front sei. Die Truppen zeigten ein« Hoh« Moral. Die Kriegserklärung werde all di« Leut«, di« in «nd auherhalb Jndie« noch gegen di« provisorisch« Negierung Frei«» Indien rt»gest«llt seit«, davon überzeug««, dah «« «rast werd«. Ine G«gt«sa- zum Feind, der vorgäbe, für die Freiheit zu kämpfen, handelien die Japaner. Japan setz« da,, wa, «» an. kündige auch In di« Tat nm. Ä> habe «, Burma «nd den Philippinen di« Unabhängigkeit gewährt ««d menmchr auch di« provisorisch« Negierung Azad Hind «richtet. Bose gab dann bekannt, dah di« Negierung Burma, telegraphisch am Tonntagmorgtn die provisorisch« Ne gierung Jndi«n» formell anerkannt hab«. EyamSleon Diktor Emanuel 26 2NiMonen als Anvasloyn von Ser ßiivlffMe« KoMßlnan» Ein bezeichnendes Licht auf das Charakter- bild des letzten italienischen Königs werfen ge- wisfe Einzelheiten, die nach einer Meldung der .Jl Camarata" von dem Senator Francesco Coppola veröffentlicht werden. Coppola weist zunächst auf den chamäleon artigen Wechsel in der Gesinnung Viktor Ema nuels hin, der bis zum Jahre 1915 mit feinem Minister Giolitti tinkSNberol und Befürworter der Neutralität war, um dann mit Saland-ra rechtsliberal zu werden und sich für den Ein- tritt in den Krieg gegen seine bisherigen Bun desgenossen einzusetzen. An der Seite des Grafen Sforza war der König fiir den Verzicht Italiens auf alle Ansprüche, die er auf Grund seiner Ver träge znlt den Alliierten des Ersten Weltkrie ges erheben konnte. Danach wurde dar Exkönig der Reihe nach am Gängelband feines Ministers Bonomi Sozialistenfreund und unter Nitti sogar Bol- chewistenfreund. In der Regierungszelt Musso- inis war Viktor Emanuel dann lange Jahre lark antibritisch eingestellt, bis er endlich an xr Seite des Verräters Badoglio sich vor der taunenden Welt als angeblicher migophiler Demokrat entpuppte. Der Exkönig hatte seine Regierung unter den Auspizien der Freimaurerei eingesetzt, war jedoch später gern bereit, sich mit dem Papst zu ver söhnen und eine ktrchenfreundliche Politik zu führen. Wer jedoch den schwierigen Weg, der von den Pforten des Freimaurertempels bis zur Basilika von St. Peter führt, zurückzulegen vermag, der ist auch nicht imstande, bei der Ver söhnung mit dem Vatikan stehenzubleiben, so dass die Welt Viktor Emanuel jetzt wieder in die Arme der Freimaurer« unter Badoglio zurück- kehren sicht." Coppola erinnert dann an die Leidenschaft des Königs für die Münzensammlung und stellt fest, dah Piktor Emanuel nicht nur alte Müir- zen mit Seltenheitswert, sondern auch sehr mo derne, klingende Münzen mit Erfolg zu sam meln wußte, da die königliche Privatschaiulle im Laufe der Jahre sehr beachtlich angeschwollen sei. Als im Mai d. I. die Pläne zu der Verschwö rung gegen Mussolini in ihren Grundzügen feststanoen, fand der König es im Einvernehmen mit seinem Aguarone Geschäftsberater empfeh lenswert, sich auch für den Fall eines möglichen Mißlingens des beabsichtigten Verrats zu decken und für die erforderlichen flüssigen Mittel für eine eventuelle Flucht zu sorgen. Zu diesem Zweck begann der Exmonarch einen großen Teil seines Besitzes an Immobilien vorsichtig auf den Markt zu bringen. Zunächst wurde hierzu die Villa Savoha gewählt, die den LieblingS- sitz des Königs darstellte, in der bekanntlich auch der Staatsstreich gegen den Duce zur Ausfüh rung kam. Die Villa war in den ersten Jahren seiner Regierung von ihm zum Preise Pan einer Million Lire erworben worden. Im Frühling d. I. begann Viktor Emanuel ein Stück von 10 Hektar aus dem Besitz dieser Villa zu ver kaufen. Um keinen Verdacht zu erregen, wurde das Geschäft von Professor Cavagnaro unter dem Mantel der größten Verschwiegenheit ge tätigt. Nach verschiedenen Unterhandlungen wurde das Anerbieten des „Jstituto Romano per ibeni Stabila" in Rom angenommen. Diese größte Jmmobiliengesellschaft Roms bot einen Preis von 15 Millionen Lire für diese zehn Hektar. Das Angebot war kaum als seriös zu bezeichnen, da es sich um einen Teil des Besitzes der Villa Savoyen handelte, von dem höchstens zwei Hektar baureif gemacht werden konnten, da der übrige Teil auf eiuem steilen Bergabhang liegt. Als das Geschäft beinahe perfekt war, erschien ein neuer Mitspieler in der Person des Grafen Volpi di Misurata, der den Preis auf 26 Millionen Lire zu steigern wußte. Für diese ^phantastische Summe ging das Grund stück dann in den Besitz der .Assicurazioni Generali", das Allgemeine Verstcherungsin- stitut in Venedig, über, das die mächtigste Hochburg der jüdischen Finanz in Italien darsteNt. .Auf diese Weise", so schließt der Senator, „erhielt der italienische Exkönig den Lohn sür seinen Perratvon der Synagoge in klingender Münze ausgezahlt. Genossenschaft betreut die Blume vom Rosengrlndchen Ist vom guten deutschen Wein die Red«, dann denkt jeder gleich an den Rhein, an die Mosel oder Saar, bis wir uns doch darauf besinnen, dah im Elbgebiet zwischen Pillnitz und Seußlitz ja auch ein Weinbauge- biet schon tausend Jahre besieht. Diese Pflege ist einst mals sogar Deutschlands größtes Weinbauland gewesen und stand vor hundert Jahren noch an zweiter Stelle. In den 80er Jahren des vorigen Jahrhunderts ver nichtete die Katastrophe der Reblaus fast die gesam ten Kulturen des sächsischen Weinbaues. Die Weinberge verfielen. Da betrieben Männer mit Idealismus und Ini tiative die erforderlichen Maßnahmen, um dem dar- nicd«rliegenben sächsische Weinbau wieder einen Auf schwung zu g«ben, vor allein durch di« Anlage von Reb- schulen, rn denen Psropjrcben aus reblaussicherer Un terlage gezogen wurden Dar allein machte die Auf- rebuug von Weinbergen wieder möglich, allerdings über Jahre ohne Nutzen hinweg. 85 Hektar sind im Elbtal mit Reben neu besetzt. Rund 100 Hektar hock», wertiger Weinland liegen brach. Gegen 2000 Hektar Weinbaufläche vor 800 Jahren sind heut« gerade 130 Hektar in Sachsen vorhanden. Bei «wem Streifzug durch Meißner Weinberg«, tu denen g«rad« die letzten Trauben von den Stöcken ge- nommen weiden, interessiert uns auch die Rebschul« am Fürsteuberge bi Meißen. Hier vollzieht sich der Werdegang der jungen Rebstöcke, die Herstellung b»- pfropster und bewurzelter Reben. Auf einer al« imm« gegen die Reblau« bezeichneten und von der Mutter pflanze einer Amerikarebe, stammenden Unterlage jein 40 Zentimeter langes Stück) werden durch Kopulattons- zuugeuschnitt di« in der Meissner Gegend üblichen Edel- rcben aufgesetzt, wie Elbing, Syioaner, Traminer, Ruh- ländcr, Eoldriesling, blauer und weißer Burgunder, St. Laurent. In einem Warmbect werdet, die jungen Pflanzen zur Verwachsung gebracht und dann im Frei land bewurzelt. Hier bereits wirken Schädlinge des Bodens auf die Pflanzen so ein, das; nur etwa ein Drittel wieder zur Auspslanzung und zum Verlauf gelangen kann. Jährlich werden in dieser Rcbschule bis 85 000 Stück Pfropfreben beraesiellt. 300 000 Pfau en gingen durch die Kälte in den letzten drei Jahren verloren. Vier Jahre werde» benötigt, um diese Anzahl wiedrr ziehen zu können. Die wenigen Familien mti Weinbergbesitz und Wtn- zertradilion waren der Grundstock, auf den, der Wein bau zu neuem Leben erwachsen konnte. Nach einer in der Lößnitz entstandenen Bereinsrebschul« wurde am 27. April 1912 der Nebschuloerein Meißen, der spätere Weinbauverein Meißen und Umgebung gegründet. Ziel- bewußt« Arbeit lohnte sich. Besitz und Ansehen des Weinbauverein« vergrößerte sich, und 1937 erfolgte der Zuscmmenschluh mit dein Kleinweinbauverein, den Winzern mit nur wenigen Nebstöcken, zum stärksten Lveinbauveretn Sachsen». Am 4. Mai 1933 erfolgte In Radebeul di« Gründung der Sächsischen Winzergen osscn- schäft, in der auch die vier großen sächsischen Weinbau- Froste,d«,g So., 25- Oktobe». In d«n meisten Fällen hat man bei d«r B» Wertung d«» deutsch«» Rückzug«» im Ost«n sehr star, da» Moment d«r Frontverkürzung in de« Vorder grund gestellt/und darüber «iner andere» Folge erscheinung nicht immer genügend Anerkennung ge zollt, der Verwüstung des aufgegebenen Gebi«t«B und den damit für d«n Feind' o«rbundeii«n Schwie rigkeit«». Di« Gründllchkrit ditses notwendig«» Zer» ftörungswrrkr, von der inan außer au» PK-B» richte« auch in den Wochenschauen «in ßhr anschau liche» Bild erhielt, hat mit nachhaltiger Wirkung in bi« Absicht«» der sowjetischen Führung «ingegriF fen. Di« Heranführung neuer Streitkraft« und er gänzenden Kriegsmaterials gestalt«« sich für di« An greifer von Woche zu Woche schwieriger, dazu kommt, daß in der Uebergangrzeit zwischen SommeH und Winter «in« Unwegsamkeit «intritt, di« scho» unter normalen Verhältnissen ernst« Störungen in« Nachschubverkehr im Gefolge hat. Di« Darstellungen über dies« taktisch« Maßnahm« v«rz«tchnen planmäßig« Z«rstörung«n in den ge räumten Gebieten bei gleichzeitigem Abtransport nicht nur aller Verwundeten und Kranken, sonder» auch aller Waffen, allen Kriegrgeräts und de» weit au» größten Teils nutzbarer Vorrät» an L«b«ns» mitteln und Eibrauchsgütern. Soweit für ein» Rückführung di« Zeit oder auch di« Transport- mitt«l nicht ausr«ich«n, werden die Güter gründlich unbrauchbar gemacht. D«r Gegner gelangt aisy immer wieder auf« neu« in vollkommen verödet» Landstriche, in di« «r da» zu, Versorgung de»; Trupp» und zur Aufrechterhaltung ihrer Kampfkraft^ erforderliche Gut au» der entfernten Etapp« nach» führen muh. Di« Sowjets befinde« sich im Herbst 1943 in «iner ähnlichen Lage wi« di» vorrückend«» deutschen Truppen im Soimner 1941. Damals waren j«doch di« Wegeverhältniss« wesentlich Hesse« als jetzt nach 28 Monaten und bei wesentlich fort geschrittener Jahreszeit. In d«n Sowjetberichte« wurde damals mtt Befriedigung hervorgehoben, daß man keinen irgendwie erheblichen Wert unzerstört in die Hände des Feindes fallen ließ. In den Kommentaren, die von der alliierten »nd neutralen Presse zur Kampflage im Osten geliefert werden, kommt immer stärker der Gedanke zum Ausdruck, dah die Offensivkraft d«, sowjetischen Armeen durch den in eine Wüst, verwandelten Raum schwerwiegend geschwächt wird. Di« Ukraine ist ausgesprochen arm an Wegebaumaterial, ins besondere an festen Steinen und an Holz. Um de» „toten Gürtel", wie dieses Gebiet auch genannt wird, wegsam zu machen, muh da» Wegebau material auf denkbar schlechten Strohe« herange führt werde». Soweit dies überhaupt möglich ist, erfordert «s viel Zeit. Die Folg« davon ist nicht nur ein« Verlangsamung der Offensiv«, sonder« auch eine Gefährdung künftiger weiter«, Kampf handlungen. Aus sowjetischer Quell« verlautet« kürzlich, dah ein« grohe Zahl von Schützendivi sionen und Panzerbrigaden für «in« Winteroffensivs 1943/44 bereitstehe. Sollte die» mehr sein als eine Demonstration für di« in Moskau tagend« Dreimächtekonferenz, so bedeutet ein« solch« Bereit stellung von Truppen noch keine sichere Einsatz möglichkeit an einer um mehrer« hundert Kilometer vorgeschobenen Kampffront. Dl« Sowjet» sind ihrer seits bemüht, die Verkehrsstörungen hervorzu heben, di« den deutschen und den ihnen verbündeten Ar meen durch den Verlust von Querverbindungen ent standen seien. Dies bedeutet insofern einen Wider spruch, als auch von alliierter S«ite di« Planmätzig» keit der deutschen Absetzbewegung nunmehr unein geschränkt zugegeben und damit auch unmittelbar zum Ausdruck gebracht wird, dah man sich bei d«r deutschen Truppenführung auf ergänzend« Verbin dungen anstelle der aufgegebenen Querverbindungen eingestellt hat. Es spricht viel dafür, daß für di« Kampfhandlungen im Winter 1943/44 di« Ver» kehrsfrage «in ausschlaggebendes Problem sein wird. vereine ausgingen. Seit dem 1. Mai 1943 hat sie ihre» Sitz in Meißen und nennt sich nun Sächsische Weinbau- genossenschaft. Sie ist im Geiste der Kameradschaft besonders den kleinen und mittleren WinzerbetrieluM dienlich. Die Genossenschaft bietet gemeinsame Kel terung und Auswertung, auch der Nebenerzeug isse de« Weinbaues, Bekämpfung der Reblrankheiten und Schäd linge, Stärkung der wirtschaftlich schwachen Weinbauern, Wünschenswert ist auch, daß alle großen Weinbaube trieb« mit eigener Kelterung noch Mitglieder der Ge nossenschaft werden. Eine Stippvisite überzeugte uns von der vorteilhaf ten Gemeinschaftsarbeit auch in den Kelter- und Kel» kerräumen der Genossenschaft in Meiszen, wo die Trau ben über die Beerenmühl« und hydraulisch« Presse M Most verarbeitet werden. In den Kellern lagert in großen Kufen, 1000-LUer Fässern, das köstll l-e Pro- duft im Dcrgärungsprozeß, wie St. Laurenttusberg, Saar Riesling, Oberspaarrr Nosengründchen, TramG«k natur, Umlauft Würzgarten, Sylvaner. Einer für den anderen, ein Kernwort, zu dem auch das jüngste Kind der Genossenschaften, eben die Wein baugenossenschast, steht. Viele Schwache vereint, ergibt ein Starkes. Das beweisen di« genoss« schafttichen Selbst» hilfeeinrichtungen. Die umfassend« landwirtschaftliche Ge» nossenschaftsorganisation Sachsens zählt in ihren rund 800 Genossenschaften über 80 000 Mitglieder. Eine ein zige gros^ Kameradschaft, nicht angetrieben mir durch Streben nach Gewinn, sondern durch den Willen zu, Nachbarschaftshilfe. Zn der Struktur de» Genossen schaftswesens spielen auch die 350 Kreditgenossenschaft^ ein« wichtige Rolle. Sie bieten Betriebskredite, um den Kreislauf der Produktion sicherzustellen In die- sem Nahmen arbeitet und wächst nun auch die W-i - Imngenossenschast, die nach durchqesührier Au'- ' » g der Weinberg« auch schön« Zukunftsaufgaben >o ich sieht. R H.
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