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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 19.03.1902
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1902-03-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-19020319016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1902031901
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1902031901
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1902
-
Monat
1902-03
- Tag 1902-03-19
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Monat
1902-03
-
Jahr
1902
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t»»2 IN ganz anderem Zusammenhang« gesagt habe. Er, Schmoll», könne den Bericht nicht als eine getreue Wiedergabe seiner Ansichten und Ausführungen anerkennen. Es sei ein grober Mißbrauch, der gegen alle gute akademische Sitte verstoße. — Vielleicht wäre es besser, derartige politische TageSfragrn in der Vorlesung überhaupt nicht zu behandeln. — Die „Hamb. Nachr." melden: In parlamentarischen Kreisen wird angenommen, daß die Verhandlungen zwischen dem Reichskanzler und dem Präsidenten des Reichstages wegen der Zahlung von Diäten an die Mitglieder der Zolltarifcommission während des Sommers undHerbsteS zu einer Verständigung geführt haben. Auch wegen deS dabei inneznhaltcnden mollus pioceäeuäi soll eine Einigung statt gefunden haben. Die Meldungen, nach denen die Regierung beabsichtigen sollte, die Zolltarifvorlage zurückzuziehen, wenn sich bis Pfingsten nicht in der Commission eine Entscheidung erzielen ließe, sind als falsch anzusehen. — Morgen über acht Tage geht die erste Sendung deS BoerenhilfSbundeS an die Concentrationslager in Südafrika ab, da die englische Regierung unter dem Druck der Volksstimmung aller Culturstaaten einwilligte, daß die» geschehen dürfe. Sie wird mit dem Dampfer „Kaiser" von Hamburg auS befördert und um daS Cap nach Port Elizabeth geleitet werden. Es werden warme Decken und Kleider, so wie Nähartikel, condensirte Milch und Cacao gesandt. Da eS viele Wochen dauert, bis die Sendung zu den Beschenkten gelangt, und dort im Süden nun der Herbst und Winter nahen, wäre eine bald abgehende zweite Sendung sicher sehr erwünscht. * Elbing, 17. März. An Herrn v. OIdenburg- Januschan haben 165 konservative Reichs tagswähler aus dem Kreise Elbing, insbesondere ckus Fischerskampe, Terranova, Bollwerk, Zeyersnieder- lampen, ein Schreiben gerichtet, datirt Neuterranova, 8. März 1902. Die 165 Conservativcn stellen sich darin aus ähnlichen Gründen wie der Conservative Verein Elbing, gleich der „Elbinger Zeitung", vollständig auf den Boden deS Zolltarif entwürfe s. Sie erklären, daß die ablehnende Haltung des Herrn v. Oldenburg ihren Gesinnungen durchaus nicht ent spreche, daß sic aber angesichts der dem Wahlkreise von der Socialdcmvkratie drohenden Gefahr dennoch für ihn eintreten würden. Die Landwirthe müßten sich bei den von der Regierung vorgeschlagenen Zollsätzen bescheiden, denn nicht sic, sondern die auf einer höheren Warte stehenden Leiter des Staatsganzen vermöchten nach sorg fältiger Abwägung der verschiedenen Interessen zu über sehen, wie weit gegangen werden könne. Den Fall der Tarifvorlage halten sie für unheilvoll und mit nicht zu übersehenden Schäden für die Landwirthschaft verknüpft. (-) BrunSbnttelkoog, 18. März. (Telegramm.) Der Panzer „Kaiser Wilhelm II." mit dem Kaiser an Bord ist um Zi/i Uhr Vorm. nach Cuxhaven abgefahren. O Euxhaven, 18. März. (Telegramm.) Das Panzer schiff „Kaiser Wilhelm II." mit dem Kaiser an Bord ist Vormittag hier eingetroffen. Um 3»/^ Uhr Nachmittag wurde von der Station Duhnen die „Deutschland" mittels drahtloser Telegraphie gemeldet. * Braunschweig, 17. März. Nach der „Br. Landesztg." ist die Nachricht, daß gegen den Landgerichtspräsidentcn vr. Dedekind wegen seiner Auslassungen zur Regent schaftsfrage das Disciplinarverfahren ein geleitet werden soll, unrichtig. * AuS der Ostmark. Die Lehrer der Provinz Posen haben sich an den Landtagsabgeordneten v. Tiedemann, früheren Regierungspräsidenten in Bromberg, und an eine Reihe einflußreicher Männer mit der Bitte gewandt, dafür einzutreten, daß sämmtlichen BolkSschullehrern der Provinz Posen in Anbetracht der schwierigen Unterrichtsverhältnlsse eine Functions- Hula ge von 300 gewährt werde. Abgeordneter Ernst hat Sem Lehrerverein zu Posen geantwortet, daß er Las Bittgesuch auf das kräftigste unterstützen werde. — Den anderen Beanttenkategorien der Provinz Posen ist bereits vom Ministerpräsidenten eine Gehaltszulage in Aussicht gestellt worden. Posen, 18. März. (Privattelegramm.) Der „Kuryer poznanSki" meldet auS Cbarlottenburg: Sämmtliche am Charlottenburger Polytechnikum studivenden ausländischen Polen, gleichviel ob politisch compromittirt oder nicht, sind ausgewiesen worden. Die Zahl der Ausgewiesenen beträgt vierzig. (-) Ltfsa (Posen), 15. März. (Telegramm.) In der heutigen Verhandlung der hiesigen Strafkammer wurde der Paobst SurzinSki auS Kosten wegen Beleidigung des Lehrerkollegiums der katholischen Schule in Wre sch en zu 200 Geldstrafe verurtheilt. * Genthin, 17. März. Fürst Bismarck hat das hie sige „Wochenblatt" zu der Erklärung ermächtigt, daß er auf eine Wiederwahl in den Reichstag nur dann ver zichte, wenn sich eine jüngere Kraft findet, die Aussicht aus Erfolg habe; andernfalls sei er geneiAt, seine Candivatur ckufvecht zu erhalten, fall- ihm die Wähler ihr Vertrauen bewahrten. * Mannheim, 17. März. Eine von 400 Schneidern besuchte Versammlung in der Centralhalle beschloß, an- uesichtS der ablehnenden Haltung, die die Organisation der Schneidermeister und einzelner Arbeitgeber gegenüber den Forderungen der Arbeitnehmer einnehmen, die Arbeit niederzulegen und nicht eher wieder aufzunehmen, bis sämmtliche Forderungen bewilligt sind. (Frkf. Ztg.) T Nürnberg, 18. März. (Telegramm.) DerKron» Prinz besuchte gestern Abend da- „Bratwurstglöckli", wo er eine Stunde verweilte und sich in das Fremdenbuch ein schrieb. Später wohnte er einer Vorstellung im Stadt theater bei. Heute Vormittag 9 Uhr reiste der Kronprinz nach Rothenburg an der Tauber ab. -) Rothenburg a) Tauber, 18. März. (Telegramm.) Kronprinz traf um 10 Uhr 42 Min. Vormittags mittel- SonderzugeS hier ein und wurde von den Spitzen der städtischen Behörden und Mitgliedern der Militärvereine empfangen. Auf der Fahrt Lurch die reichbeflaagte Stadt nach dem Rathhause wurde er lebhaft begrüßt. Im Kaiser saale des RathhauseS, wo die Mitwirkenden des Festspiele- „Meistertrunk" zu «wer wirkungsvollen Gruppe vereinigt waren, entbot der Darsteller der Rolle deS Bürgermeisters dem Kron prinzen den Willkommengruß und der Kellermeister reichte ihm einen Ehrentrunk dar. Der Kronprinz trank auf da- Wohl btr Stadt Rothenburg und seine- Bürgermeister-. Dieser brachte ein begeistert aufgenommenes Hoch auf den Kron prinzen aus. Hierauf wurden die Sehenswürdigkeiten der Stadt besichtigt. Nach eingenommenem Mahle unternahm der Kronprinz mit Gefolge auf der Südseite der Stadt eine Spazierfahrt an dem Hessing'schen Etablissement vorbei, da» lauverthal entlang nach Dettwang und von dort nach dem Bahuhofe, von wo um 3 Uhr 30 Min. die Abfahrt erfolgte. Oesterreich-Ungarn. Schönerer. * Wien, 18. März. (Telegramm.) Abgeordnetenhaus. Da- Hau» beschließt die sofortige Vornahme der zweiten Lesung de- Budgetprovisoriom». Abg. Schönerer wirst den anderen deutschen Parteien de» Hause», namentlich der deutschen Bolk-partri vor, nicht- zur gesetzlichen Feststellung der deutschen Sprache unternommen zu haben. ES wäre Pflicht aller deutschen Par teien, wie auch der Regierung, gegenüber den in den Blättern veröffentlichten tschechischen Sprachen - Gesetzentwurf, sowie gegen- über den jüngst in der Sitzung de» Budget»Au-schuffe- vom Obmann» der Tschechen abgegebenen Erklärungen offen Farbe Der zu bekennen. Redner erklärt, selne Partel strebe «in bunde - re chtliche» Brrhältniß mit Deutschland an, und werde jede Regierung, die sich dem widersetze, daher auch die gegenwärtige — bekämpfen, und schließt, um gegen den gestern dem Abgeordneten Eisenkolb wegen seiner anerkennenden Aeußerung über die Hohenzollern rrtheilten Ordnungsruf zu demonstriren» mit dem Rufe: „Hoch, Heil den Hohen- zollrrnl" (Demonstrative Heilruf» bei den Alldeutschen, Ge lächter und energische Protestrufe recht» und im Sentrum, anhaltender Lärm). Der Präsident rrtheilt dem Abgeordneten Schönerer einen Ordnungsruf wegen des die patriotischen Gefühle verletzenden Schlüsse» seiner Rede. Franz Stein ruft: „Hurrah, di« Hohenzollernl" Der Jungtscheche Kramarsch erhebt Einspruch gegen die letzten Worte der Rede Schönerer'», wobei es zu lärmenden Austritten zwischen den Tschechen und den Alldeutschen kommt. Nachdem Horti» für die Aufhebung de» Ausnahme, zustande» in Triest «ingelreten ist, weisen vr. Darschatta und Funke, die gegen die deutschen Parteien erhobenen Vorwürfe Schönerer's zurück, indem sie die Reich-treue der Deutsch-Oester- reicher betonen. Abg. Kathrein wendet sich unter sehr lebhaftem Beifall fast aller Parteien gegen die dynasti schen und patriotischen Gefühle verletzenden Schlußworte Schönerer's und erklärt: Wir Oesterreicher ohne Unterschied der Nationalität und der Partei halten treu und fest zu Kaiser und Reich. (Erneuter stürmischer Beifall, lang anhaltende Hochrufe, welche die lärmenden Gegenruft der Alldeutschen übertönen). Darauf wird der Antrag Kathrein'» auf sofortige Vornahme der dritten Lesung mit 109 gegen 69 Stimmen abgrlehnt. Großbritannien. KrönnngSfeier. * London, 18. März. (Telegramm.) Auf einer heute vom Lord-Mayor einberufenen Versammlung der Mayor- der verschiedenen Bezirke Londons theilte der Lord-Mayor mit, der König wünschte anläßlich der Krönung für eine halbe Million Arme Londons ein Essen zu ver anstalten, für welches die Kosten auf 30 000 Pfund Sterling veranschlagt werden. Für die Ausführung diese- Vorhabens rechnet der König auf die Unterstützung der Mayors von London. Orient. * Konstantinopel, 17. März. (Telegramm.) Ein gestern veröffentlichtes Irade bestätigt 87 in Palästina bestehende russische Schulen, die bisher von der Pforte nicht anerkannt morden sind. — Nach Nachrichten aus Janina soll eine Anzahl Albanesen das Amts- gebäude in Siliatis bei Janina angegriffen haben. Mehrere Albanesen und Gendarmen seien ge - tödtet und verwundet morden. Von Janina gingen Verstärkungen nach Siliatis ab. (Wien. Corr.-Bur.) (Woh.) Asten. Aufruhr in China. * Hongkong, 18. März. („Reuter".) Nach Meldungen auS Kwangsi dehnt sich der Aufstand mit Schnelligkeit auf die drei Provinzen Kwangsi, Kwangtung und Auunan auS. General Ma, der mit Truppen von Canton abgesandt ist, kam mit den Aufständischen bei Fangtscheng ins Gefecht. Die Schlacht dauerte zwei Tage. General Ma wurde schließlich gezwungen, sich zurückzuzichen. Die Aufständischen nahmen Fangtschang und errichteten dort ihr Hauptquartier. Die Manvarinen wurden entweder von ihnen getödtet oder gefangen ge nommen und die Stadt geplündert. — Zn einem Briefe auS Tienpak, daS 50 Meilen von Kwangtschou entfernt liegt, wird gemeldet, daß dort, weil man Furcht vor den Aufständischen hegte, alle Geschäfte stocken. General Su, der bei Lientschou und General Ma, der bei Kavlschou steht, warten beide auf Verstärkungen und möchten ihre Streitkräfte vereinigen, aber die Aufständischen halten alle dazwischen liegenden Gebirgspässe besetzt, um eine Vereinigung der Truppen zu verhindern und auS dem Innern deS Landes kommenden Proviant wegzunebmen. Zahlreiche kaiser liche Truppen schließen sich den Aufständischen an, um an der Plünderung theilzunehmen und höheren Sold zu erlangen. An der Spitze der Aufständischen steht Hungming, ein Verwandter Hungsutschwen'S, de» bekannten ehemaligen Führers der TaipingS. Amerika. Handelsbeziehungen zwischen Eanada und Deutschland. * Ottawa, 17. März. (Meldung des „Reuter'schen BureauS") Der kanadische Finanzminister legte heute dem Parlament das Budget vor. In seiner Rede berührte der Finanzminister die Beziehungen zu Deutschland und sagte, eS sei von Wichtigkeit, daß die Aufmerksamkeit der deutschen Regierung auch weiter auf die Stellung CanadaS gelenkt werde. Die Redner der Opposition hätten sich für eine Vergeltungsmaßnahmen schaffende Ge setzgebung gegen Deutschland ausgesprochen. Die Regie- rung ziehe eS indessen vor, in Geduld die Aufmerksamkeit der deutschen Regierung auf die Thatsachen hinzuweisen. ES bestehe ein schwacher Schein von Entschuldigung dafür, daß die deutsche Regierung Canada die Vortheile des Mindesttarifs versage. Canada hielt eS in Verfolgung der eigenen Zwecke für richtig, das Aufhören deS Vertrages mit Deutschland zu verlangen und Deutschland unterwarf beim Nichtvorhandensein eines Vertrages die canadischen Er- zeugnisie dem Höchsttarif. Es sei ein Irrthum Deutsch lands, anzunehmen, daß Canada gegen Deutschland eine differenzirende Behandlung in Anwendung gebracht habe. Richtig sei, daß Canada Deutschland einige Handels- Vortheile entzogen habe, aber dies seien Vorzugsrechte gewesen, welche keiner fremden Nation, sondern nur dem Familienkreise deS britischen Reick« zukommen sollten. Canada sei völlig bereit, Deutschland den Meist begünstigungsvertrag, d. i. ebenso günstige Behandlung zuzu gestehen, wie den Produkten irgend eines fremden Landes auf den Märkten CanadaS gewährt wird. Preußischer Landtag. Abgeordnetenhaus. G Berlin, 18. Mürz. (Telegramm.) Das Hau» berieth den Lultu-etat weiter. Zunächst wird beklagt, daß dir Mittel zur Durchführung des PsarrerbesoldungS-Gesetze», nament lich in der Provinz Sachsen, nicht auSreichten. Seiten» der Re gierung wird erwidert, daß da», wa» gebraucht, auch gegeben worden sei. Wenn in der Provinz Sachsen dir Summe nicht ge nügt hätte» so hätten andere Provinzen Ueberschüsse ergeben. Bei dem Capltel „Medicinalwrsen" regt Abg. Langerhan» auf» neue die Lo Strennu ng der Medicin vom CultuSministerium und deren Anschluß an da» Ministerium de» Innern an. Der Minister dankt für die Anregung, da die LoStrennung der Medicin für ihn eine große Erleichterung wäre. Die Schwierigkeiten seien jedoch sehr groß, wie die Verhandlungen mit dem Ministerium de» Innern er geben haben. Diese Verhandlungen seien infolge de» Mtnistrr- wechsel» nunmehr abgebrochen und er könne nicht sagen, ob sie wieder ausgenommen wurden. Ueber die Festsetzung der morgigen Tagesordnung entspinnt sich eine lebhafte Geschäsl-ordnung-drbattr; schließlich wird gegen die Stimmen de- Centrum» und einiger Frriconservativen und Liberalen beschlossen, morgen hinter dem Schluß de» Lultu-etat- die „Secundärbahnvorlagr" auf di« Lage-ordnuag zu setzen. Colonml-Nachrichteu. (Aus dem „Deutschen Colonialblatt".) Personal-Rachrichten. Deutsch - Ostafrika. Der kaiserl. Gouverneur von Deutsch^vstafrika, Graf v. Götzen, ist am 2. März aus acht Tage nach Mombassa gereift und wurde während dieser Zeit von dem Hauptnrann Frhrn. v. Schleinitz ver treten. Der Regierungsrath vr. Stuhlmann und der Zeichner Krause von der Eisenbahnverwaltung in Tanga sind mit Heimathsurlaub in Europa eingetroffen, nnd der Lehrer Schmitt hat das Schutzgebiet mit Heimathsurlaub verlassen. Der Postassistent Abermath und der Lteuer- Supernumcrar Nicklas haben die Ausreise nach Deutsch- Ostafrika angetreten. Assistenzarzt vr. Lenz, Zahlmeister aspirant Ruhnau, die Unterofficiere Nochow nnd Hascher, sowie Sanitätsunterofficier Lüdecke haben die Ausreise bezw. Wiederausreise am 14. März d. I. von Neapel aus in das Schutzgebiet angetreten. — K a m e r u n. Der kaiserl. Gouverneur v. Puttkamer und der Gärtner Gneist sind mit Heimathsurlaub in Europa eingetroffen. Der Gerichtsassessor Krücke ist in Kamerun eingetroffen und hat die Richtergeschäfte des Bezirksgerichts Duala über- nonrmen. Der Stabsarzt vr. Bludau, der Expeditions assistent Hartmann, der Unterofficier Otto, die Gärtner Kutz rind Pretzsch nnd der Zimmermann Ebert sind in Kamerun eingetroffen, und der Kupferschmied Zirkenbach hat die Ausreise dahin angetretcn. Der Exercirmeistcr Müller hat das Schutzgebiet mit Heimathsurlaub ver lassen. Der Polizeimeister Engelhardt in Kamerun ist am Schwarzwasserfieber verstorben. Leutnant Zimpel ist am 5. März d. I. mit Heimathsurlaub in Genua eingetroffen. Sergeant Gripp hat die.Wicderausreise am 11. März d. I. von Hamburg aus in das Schutzgebiet angetreten. — Togo. Der Leutnant Smend und die Stationsassisten ten Schröder und Wolff sind mit Heimathsurlaub aus Togo eingetroffen: der Bansekretär Kühn und der Büchsenmacher Hummeshagen haben die Ausreise dahin angetreten. — S ü d w e st a f r i k a. Der Thierarzt Tkerlo hat die Ausreise nach Deutsch-Südwestafrika an getreten. Der praktische Arzt vr. Stephan in Karibik ist vom kaiserl. Gouvernement von Deutsch-Südwestafrika durch Vertrag zur Uebcrnahme der ärztlichen Behandlung sämmtlicher innerhalb des Distrikts Otjimbingwe ein schließlich Karibik und auf der Bahnstrecke Sphinx bis Okasise im Dienst des Schutzgebietes thätigen Personen verpflichtet worden. Der Ober-Postsekretär Diers in Windhoek wird nach einer daselbst verbrachten Dienstzeit von vier Jahren nach Deutschland zurückkehren. Als Er satz für ihn wird der Ober-Postsekretär Dithmer dem nächst die Ausreise nach Deutsch-Südwestafrika antreten. Ueberzähliger Sergeant Hülsmann nnd Sanitütsunter- officier Schwardt haben die Wicderausreise am 1. März d. I. von Hamburg aus in das Schutzgebiet angctreten. — Deutsch - Neu - Guinea. Der Negierungsarzt vr. Born hat die Ausreise nach Uap angetreten. Deutsch-Ostafrika. Usambara - Bahn. Nach einem hier eingcgange- nen Telegramm hat die Bauspitze der Usambara-Bahn Anfang dieses Monats Korogwe erreicht und sollte oer Be trieb bis dort am 15. März eröffnet werden. Wissenschaftliche Sammlungen. Der Stabsarzt vr. Stierling hat der zoologischen Sammlung des kvnigl. Museums für Naturkunde in Berlin eine um fangreiche, von ihm in Deutsch-Ostafrika zusammenge- brachte Natnraliensammlung überwiesen, die folgende Gegenstände enthielt: 110 Säugethierfclle, 25 Säugethier gehörne, 91 Vogelbälge und eine große Anzahl Vogel nester und -Eier, 3 Reptilien und Amphibien, 1 Fisch, 52 Käfer, 2 Hymenopteren, 32 Dipteren-Larven, 3 Heu schrecken, 8 Rhynchoten, 2 Spinnenthiere und eine Anzahl Würmer. Die Conservirung der Thiere war durchweg gut. Ihr wissenschaftlicher Werth, besonders derjenige der Säugethiere, ist ein hoher. Diese umfassen ungefähr 50 Arten, wovon 4 Arten für das Museum neu sind. Sehr werthvoll sind ein Löwe, eine Büffelkuh, ein Gnu, eine Pferdeantilope und ein Leopard. Die Felle dieser Thiere sind so gut erhalten, daß sie sich zum Ausstopfen eignen. Hervorragenden Werth hat auch eine vollständige Ent wickelungsreihe von Antilopengehürnen. Unter den Säugern sind überhaupt eine große Zahl seltener und längst gewünschter Arten aus dem Süden des Schutz gebietes, die faunistisch von den mittleren Küstenländern Deutsch-Ostafrikas verschieden sind. Die Vögel bilden werthvolle Ergänzungsstücke für das Museum. Ein auf fallender neuer Specht ist als venäropioog Ltierlinxi von vr. Neichenow beschrieben worden. Sehr werthvoll sind die Vogeleier, die sämmtlich bisher unbekannt waren. Auch die übrigen Thiere enthielten manche gute Ersatz stücke und seltenere Arten. Kamerun. Von der Südkamerun-Grenzexpedi tion. Die deutsch-französische Commission für die Re gelung der Grenze zwischen dem Schutzgebiet Kamerun und dem französischen Congogebiet hat für den Parallel, in welchem der 10. Grad östlich Gr. den Campofluß schneidet, den Werth 2 Grad 10 Min. 20 See. nördlicher Breite festgesetzt. Nach Beendigung ihrer Arbeiten am unteren Campo hatte sich die deutsche Südkamerun-Grenz- expedition getheilt. Während Hauptmann Engelhardt und Oberleutnant Förster mit den Instrumenten der Expe dition sich über Libreville mit Hilfe der Congo-Eiseiibahn nach Stanleypool und von dort mit einem Dampfer nach dem Sanga-Ngoko-Gebiet begeben und daselbst dieÄrbeiten zur Feststellung der Lage des 15. Grades ö. Gr. begonnen Die Heilung der Taubheit. Das außerordentliche Aussehen, das die Entdeckung de» unsicht baren Audiphon Bernard überall hervorgerusen, dir Spannung, mit der man in Gelehrtenkreisen dem Erfolge rntgegtnsah, ver anlaßten das In8tltut äv la Surcklts in Pari», die mit seinem auf der medizinischen Elektricität beruhenden neuen Heilverfahren bisher erzielten Resultate in einem, der medizinischen Welt bestimmten, umfangreichen Werke zusammenzufassen. Das Audiphon Bernard, jener winzige Apparat, dessen elektrische Action von allen Merzten anerkannt wird» und der sich hinter dem Ohre der Haut derart anschmiegt, daß er durchaus nicht zu sehen ist, hat in der That ungezählte Hunderte Tauber und Schwerhöriger, die, nachdem sie bereits Alles vergeblich versucht, zum Institut cks la LuräitS, sei eS auf mündlichem, sei e» auf brief lichem Wege, ihre Zuflucht genommen hatten, vollständig von ihrem Uebel befreit. Damit diese Thatsachen Jedermann bekannt werden, erscheint nunmehr ein in klarer und jedem Laien verständlicher Weise ver faßter Auszug dieses interessanten Werkes, worin da» in jedem ein- zelnen behandelten Falle erzielte Resultat ganz objectiv besprochen wird, al- „Beilage" zur medizinischen Zeitschrift I,» ltkeckeclnv cke» Seos, deren Aufgabe »S ist, die Wohlthat de» Audiphon Bernard überallhin zu verbreiten. Zeitschrift und Beilage, wie auch da» sie begleitende und zur brieflichen Consultation dienende Kragehest sind sämmtlich in deutscher Sprache verfaßt und werden Jedermann vollständig gratis und franko zugeschickt, sobald er eine diesbezügliche Anfrage an den Direktor de» Institut cke I» SurältS, 7 ru« ei« I-onckrea in knri,, richtet. vMK- FW ¬ voll 8eltvsrr L («., Leipzig, Krenzftr. 1l, sind zu habrnin allen bess. Papier-, Schrribwaaren- u. Drogenbandl. rc. Kür die Gesundheitspflege da» Beste ist nnd bleibt der echte in anSgezeich». Qualität au» und Ltndenblüthen, per 10-Pfund-Postkiste 8,70 franco offerirt Sololot». Koulr - üenoeeeoeedakt 8en,d«i-x, 0. m. d. 8. dring! Schlutzzei de» Sül Tie stiidtz Lbernim Schwe Bunde Patent», Brühl! Oeffentli, U n ide tagen abend 9—1 erfolg Nachr Stadt tSgliä Mittr Mitt, 11—1 «iblii Büch« Vor!« Tiblir Boll»! Volks Musikbib u. 3—6 können Pädagog geöfin.2 BolkSbib jeden Ni „BotkSb, Helten ! zeit 1— Berliner Berlin Bahnhof Adreßl über Be und Pen Ter Ber unrntgel Verhält, Bergnüc Auskunft in Letpz Auskunft lBrühl 1 geöffnet Nachm., xrltliä Abgang »rieichte über all, Fundburl Hof, Le IBaper.1 Auskunft Relief-L platz 2. Haupt-M kirchhos Sonntai tagen d« Friedhost Johanni Vergrbu der Eon Vrtrieb Deutsch-Südwestafrika, Die South African Territorien Ltd. hat in Erkenntniß der Thatsache, daß zur Zeit Ser Schwer- punct der ihr obliegenden Aufgaben in der Ausnutzung ihrer Bergwerksgerechtsame zu erblicken ist, den aus der preußischen Bergverwaltung hervorgegangenen Frhrn, Hans v. dem Busche-Kessel zu ihrem Generalvertreter int deutsch-südwestafrikanischen Schutzgebiete bestellt. Der Genannte, welcher mehrere Jahre bei bergmännischen Unternehmungen im Transvaal thätig war, hat am 1. März d. I. die Ausreise von Southampton angetreten und wird seinen Aufenthalt in Capstadt dazu benutzen, um zwei geeignete Prospectoren für die Gesellschaft zu ge winnen. * Fregaitencapitän Schönfelder (Victor), Mitglied der Schiff- vrüsungScommission, ist zum Capitän z. S. befördert worden. Sein Name war s. Z. in Aller Munde, als er während der samoanischen Wirren den kleinen Kreuzer „Falke" commandirte und sich in dieser kritischen Lage Lurch ungemeine Besonnenheit auszeichnete. Der Kaiser spendete ihm deshalb volles Lob und decorirte ihn mit einem hohen Orden. Habers, schlug Stabsarzt Hoesemann mit Leutnant Schulz iu Begleitung der der Expedition beigegebeuen Schutz, truppe auf Anweisung des Führers der Grenzexpeditton den Ucberlandweg nach dem Ngoko zur Erforschung des größtentheils noch völlig unbekannten Grenzgebietes ein. Während dieses Marsches ist Leutnant Schulz, welcher sich um die Arbeiten der Expedition große Verdienste er- worben hat, leider am 5. December v. I. am Schwarz. Wasserfieber in Mabore verschiede n. Wissenschaftliche Sammlungen. , Der Stationsleiter Hauptmann Glauningin Kamerun hat der zoologischen Sammlung des königl. Museums für Naturkunde in Berlin eine von ihm zusammengebrachte Sammlung kleiner Säugethiere und einen Krebs al- Ge schenk überwiesen. Die Thiere sind gut conseroirt und waren sehr willkommen, weil im Rio del Rey-Gebiet, aus dem sie stammen, bisher wenig gesammelt mordest ist. * Berlin, 18. März. ES ist schon ausgefallen, daß Kaiser Nikolaus von Rußland die Actionen der deutschen Flotte in China aufmerksam verfolgt und eingehend gewürdigt hat. Er hat den Corvettencapitän LanS, s. Z. Kommandanten des kleinen Kanonenbootes „Iltis", den Capitän zur Ser von Usedom, den umsichtigen und verdienten Führer der deutschen Marinetruppen bei der verunglückten Expedition des englischen Admirals Seymour, durch Verleihung hoher Orden ausgezeichnet. Auch die anderen Marineosficiere, welche sich in China hrrvorgetban hoben, sind jetzt von Kaiser Nikolaus decorirt worden. Corvettencapitän Schlieper, jetzt Decernent im ReichSmarineamt, welcher bei dem genannten Zuge noch Peking schwer verwundet wurde, erhielt Len St. StanislausorLen 2. Classe mit Schwertern, denselben bekam auch Corvettencapitän Hecht, jetzt Ausrüstungsdirector der Werst in Danzig und Hauptmann GenS, Compogniechef im 3. See bataillon. Corvettencapitän Hecht führte die Nachhut auf dem Zug nach Peking, während da» kleine deutsche Detachement, welches die chinesische Hauptstadt zuerst erreichte, vom Capitän z.S. Pohl, jetzt Vorstand der Centralabtbeilung des ReichSmarineamt», be fehligt wurde. Capitän z. S. Pohl, welcher sich auch bei Erstür mung der Tokusorts hervorragend ausgezeichnet hatte, erhielt Len St. StanislauSorden 2. Elaste mit Stern und Schwertern. (Nat.-Z.) TageskalenLer. Telephon - Anschluß r Expedition de» Leipziger Tageblattes Rr. 222 Redaktion de» Leipziger Tageblatte» - 153 vuchdruckeret de» Leipziger Tageblattes (E. Polz). - 1173 Alfred Hahn vorm. Otto Klemm'» Sortiment, Filiale: Uni- versität-straße 8: 4046. Louis Lösche, Filialen de» Leipziger Tageblatt»»: Katharinen straße 14: 2935. KöniaSvlab 7: 7505. Aus -em Geschäftsverkehr. k Einer der ältesten Gasthöfe von Leipzig ist der „Zur Gol denen Laute" genannte, am Ranstädter Steinweg 8. An den selben knüpfen sich sogar aus der Zeit Napoleon 1. noch manche Erinnerungen. Auch dieses alte Gasthaus hat nunmehr sich den Anforderungen unserer Zeit anpassen müssen, denn dasselbe ist nach vollständiger Renovation jetzt in Bewirthschastung des Herrn Georg Bauer gelangt. Derselbe genießt als Wirth einen vorzüglichen Ruf, und wird es ihm wohl auch bald gelingen, das Gasthaus „Zur Goldenen Laute" wieder zu seiner früheren Beliebtheit zu bringen. Militär und Marine. * Elbing, 17. März. Zu den Veränderung est in de »höheren und Höch st enCommando st ellendes 17. Armeecorps wird der „Elb. Ztg." zuverlässig mitge- theilt, daß sämmtliche ältere Generale ihr Ab schiedsgesuch eingcreicht haben, bis auf den CommanLeur der 36. Division, Generalleutnant Brunsich Edler von Brun, den jüngsten Divisionär des Corps. Ueber den Nachfolgerde- Herrn von Lentze steht Sicheres noch nicht fest. In rnili? rärischen Kreisen werden besonders General von Stötzer, der Gouverneur von Metz, und Generalleutnant v. Deines, der nach der Reihenfolge der älteste ist, genannt. Es ist indeH nickt ausgeschlossen, daß die Wahl auf einen der in der Reihen folge nächstältesten Generalleutnants, darunter v. Hugo (7. Di vision) und v. Braunschweig (10. Division) fällt. Daß die Entscheidung über die Verabschiedungen und Neubesetzungen schon zum 22. März erfolgt, ist nichr zu erwarten, da in zwei Fallen die Abschiedsgesuche aus dem 17. Corps erst Ende März eingereicht werden. sollte auf den Rath des Arztes hören und beim Waschen der Kinder die ärztlich empfoblene „Patent- Myrrholin-Selfe" anwenden. So schreibt z. B. rin bekannter Arzt: „Bei meinem Kindchen (z. Z. PJahr alt) wegen oberflächlicher Haut- .FDW schrunden rc. zu Waschungen in Gebrauch genommen, bat sich großartig bewährt". '/I Die„Patent»Myrrholin.Setfe", welche überall, auch in ü den Apotheken, erhältlich, ist bereits in vielen Familien * i als tägliche Gebrauchsseife unentbehrlich geworden. Gegen Schnupfen: Korman - Aether - Watte (Lose 30 WMPfMUM, MM eurenrrnir. «litt»! ». M8sillsn8tokf,
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