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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 19.03.1902
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1902-03-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-19020319016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1902031901
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1902031901
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1902
-
Monat
1902-03
- Tag 1902-03-19
-
Monat
1902-03
-
Jahr
1902
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2000 Gruppe» e>» außerbrbentltch anziehendes Bild, bas spü,,! durch dir unter Leitung des Herrn vr. Gasch eract an-Z geführten Stalttivungen nnd bas sich daran schließc»^ RiegeNttirNcii -er Jugcudclasse abgelost wurde. «l» Glanz» uns Lchlußpunct de» Ganzen aber trat d°jl Turnen der Borturner am »tasten hervor. Hier r>n'! sammelten sich wiederum alle bewahrten Kräfte des Ver eins zur Darbietung vollendeter Leistungen. Fürwahr angesichts solcher turnerischer Arbeit kann der Verein mH vollem Rechte stolz auf seine turnerischen Leiter um Führer sein. —w. Leipziger Trrrngemeiudr. 2. Leipzig, 17. März. Am vergangenen Sonntag! folgte dem vor acht Tage« abgehaltenen Schauturnen LnD Küabeii- und Mäbchenabtheilung das Schauturnen! der D a m e n a V t h e t l u n g. Bekanntlich hat ix! neuerer Zeit das Turnen der Damen einen bedeutenden! Aufschwung genommen, und so war eS erklärlich, daß sihH zu diesem Turnen ein zahlreicher Damenslor eingesunken! hatte. Ganz besonders fiel bet diesem Turnen die von den! Beretnsturniehrern neu eingesührte Neiormkletduug aus,! die Sen Praktischen wie ästhetischen Korberungen in jeder! Beziehung Rechnung tragt. Unter Leitung Les Turn-I lehrers Herrn Hans Kaver begann bas Turnen püncr-I lich mit einem kurzen aber recht anmuthigen Aufmarsch ! Herr Oswald Faber, Vorstandsmitglied, hielt eine An-I spräche, in welcher er die Bedeutung -es Schauturnenel und den Werth des Turnens für den weiblichen Orga.I nismuS erläuterte. Das Schauturnen solle keine pomp-I Kaste Ausführung sein, sondern eS soll lediglich den Werth des Turnens öffentlich bekunden. Herr Faber schloß mii dem Wunsche, daß es der Damenavtheilung gelingen möge, auf dem beschriebenen Wege zum Heile ihrer Ge sundheit weiter zu wandeln. Um -en Anwesenden ein Bild von der gebräuchlichen Betriebsweise zu geben, wur den von Len Damen Frei-, Hantel», Stab-, Keulen» und Ordnungsübungen vorgefühn, welche die zweckdienlichen Körperübungen und die ver- nünftige Unterrichts» und BetriobSmethode recht deutlich erkennen ließen und viele Borurthetle gegen LaS Frauen turnen beseitigten. ES folgte noch ein Geräthe- turnen mit einmaligem Wechsel. Bon Vorgeschrittenen wurde eine Gruppe Stabübungen und ein schönes Keulenschwingen ausgeführt. Bei Liefert mit großer Genauigkeit -urchgesührte'n Uebunger^ trat recht deutlich die Zweckmäßigkeit derselben für -en weiblichen Körper hervor. Nach Beendigung der Uebungen gab Herr Turnlehrer Faber der Hoffnung Ausdruck, daß in näch ster Zukunft eine noch größere Anzahl Turnerinnen — gegenwärtig zählt die Damcnabthcilung deren 00 — bei dem Schauturnen antrctcn werde, denn «ine starke Damenabtheilulig gehöre zu -en idealen Einrichtungen aller größeren Turnvereine und bilde stets eine Zierde derselben. Aber nicht deshalb, sondern ans Grund der Thatsache, daß das Turnen für die Frauenwelt ein Segen sei, sollen die Frauen das Turnen pflegen. Mit einigen Wettspielen schloß sich das wohlgelungene Schauturnen -er Reihe der früheren bestens an. Lücherbesprechuugen. Fürsorge für geistig zurückgebliebene Kinder. Der Direktor einer Erziehungsanstalt in Nordhausen, Herr B. Wtldt hat tn den Prospekten seiner Anstnlt eingehend da» Thema behandelt: „Die Nothwendigkeit besonderer Anstalten für geistig zurückgebliebene, ober noch bildung«sähige Kinder". Diese Abhandlung ist für alle Eltern, die abnorm deanlagte Kinde, besitzen, von großem Interesse. »- e- * W. Wilkens, Bleibet i» Herrn! Sin Wort auf den Lebens weg. 2. Auflage, rarwnairt 50 Pfennig. Oldenburg, Verlag von Gerhard Stalling. * * * Zweikampf und Wile. vr. Max Freiherr von Wimpffen. Berlin und Leipzig 1902. Verlag von Friedrich Luckhardt. darüber besteht wohl kaum ein Zweifel. Auch dicDpectral- analyse bringt hierfür die Bestätigung, den» das Sprttrum ist, abgesehen von seiner geringeren Lichtstärke, von demjenigen der Sonne nicht verschieden. Zur wetteren Aufklärung des räthselhaftrn Phänomens hat nun aber eine Reihe neuerer Wahrnehmungen ver- holfen. Nämlich an der -cm Lichtkegel gegenüber liegenden Sette deS Himmels zeigt sich mitunter ein matter Gegen schein, dessen Verhalten, soviel sich bis jetzt übersehen läßt, mit -er neugewonnenen Vorstellung von dem Wesen -e- Zvdiacallichtes nicht in Widerspruch steht. Auch dieser sogenannt« „Gegenschein" spricht dafür, daß das Zodiaeal- licht gewissermaßen als eine Fortsetzung der Sonnenum hüllung gegen die Erde hin erscheint. Daß der Licht schimmer von einem zum anderen Jahre verschieden in Helligkeit sich zeigt, ist zweifelsohne auf periodische Schwankungen -er Sonnenzustände zurückzuführcn. Ob Lies« Helltgkeitsanderungen nicht möglicherweise in einem gewissen Zusammenhänge mit den Aenderungen in der Gestalt und Ausdehnung der Evnnen-Eorona stehen möchte, hat sich mangel» ausreichender Beobachtungen! nockl nicht feststellen lassen. Sicherlich reichen sie aber aus, die kosmische Stellung -er ganzen Erscheinung zu rechtfertigen. Die Sonne mit ihren ungeheueren elektrischen Gewalten wirb jenes Phä nomen beeinflussen, wenn nicht Hervorrufen, und es nimmt dann nicht Wunder, daß in den Zetten einer hohen Er regung be» TentralkörperS, wenn die Glektrtcttät desselben vielleicht eine höhere Spannung erreicht, die Licht erscheinung eine besonders lebhafte wirb. So haben Be obachtungen gezeigt, baß zu Zeiten ein förmlicher Licht ring sich über Len ganzen Thierkreis erstreckt und gegen Mitternacht von einem Ende -cs Horizontes zum andern über den Himmel sich auSbrettet. Planmäßige Beob achtungen, auch von der südlichen Erdhalbkugel, werden über die vielen Besonderheiten der Erscheinungen, für welche es an einer befriedigenden Deutung noch gebricht, wesentlich zur weiteren Aufklärung beitragen. Jedenfalls ist mit der Erkenntniß in allcrneuester Zeit, baß die AuS« breitungSeben« des seltsamen Leuchtens mit der Ebene des Sonnenäquators zusammenfällt, ein hervorragender Fort schritt begründet und dem weiteren Studium eine wichtige Stütze damit verliehen. Ltst. Schulberichte. i. Nievlaigqmnassnm. Der Bericht giebt 1) eine Chronik über die JahrcSerlebnisse, 2) eine Uebersicht über den im letzten Schuljahre ertheiltcn Unterricht lLehrverfassungl, 3) den Zuwachs an Lehrmitteln und Sammlungen, 4j die Frequenz re. des Spielplatzes, 5) Satistischcs, ist eine Auf zeichnung der gewährten Prämien und Stipendien. Des Weiteren äußert sich -er Bericht noch über die Abi- turientenenttassung, die Osterprüfungcn und giebt Mit- thetlungen über die Aufnahme und -en Abgang der Schüler, die Ferienzeiten, die Leistungen an die Schulcasse und -um Schlüsse ein Verzcichniß der cingcfUhrtcn Lehr bücher. — Das Lehrerkollegium bestand außer dem Rector und Conrector aus 28 ständigen Lehrern (10 Professoren, 15 Oberlehrern, 8 Fachlehrers nnd sechs nichtständigen Lehrsern, darunter 2 Probanten. Herr O^rlehrer Riedel wurde mit dem Profcssortttel aus gezeichnet und Herrn Professor vr. K. Steffe n wurde bei seinem Scheiden aus -em Schuldienste das Ritterkreuz 1. Classe -eS Älbrechtsordens verliehen. Zu den üblichen Schulfeiern ch ketten (Königs und Kaisers Ge burtstag, Sedanfest, Schülcraufnahme und Schüler entlassung) trat im verflossenen Schuljahre noch die Feier -eS hundertjährigen Geburtstages des verewigten Königs Johann. Die Gebächtnißseier zur Erinnerung an die im Verlaufe deS Kirchenjahres 1900 bis 1901 ver storbenen früheren Angehörigen der Schule wurde am 2b. November abgehalten; die Rede hielt der Rector der Schule, Herr Professor vr. Kaemmcl, im Anschluß an S. Tim., 4,7. Die Zahl der Entschlafenen betrug 11. — Am Tage nach der Sedanfeier fand der übliche Ausflug der Schale nach Taucha statt, woselbst Turnspiele veran staltet wurden; der Sommcrfpaziergang fand am 1b. Juni für alle Clafsen statt, trotz der nicht unbegründeten Be denken, die in Anbetracht des neuen HaftpflichtgcsetzcS auf- tanchten. Hitzefrei war an zwei Nachmittagen. Der Spielplatz wurde vom 14. April bis 24. September von den Elasten I bis V an wöchentlich zwei Nachmittagen benützt. Der Besuch betrug im Durchschnitt 67 Schüler. Die Schülerzahl betrug am 10. März v. I. 474, Ostern gingen 52 ab und 80 traten hinzu; im Laufe des Schul jahres kamen noch IS hinzu, während 28 abgingcn, so baß sich am 10. Mat v. I. ein Bestand von 492 ergab. Die Zahl der Abiturienten betrug 37, und zwar 3 zu Mtcharli». Bon den 34 Osterabiturientcn erhielten als Eensur im Betragen 16 I, 16 Ib und 2 IIn. In den Wissenschaften erhielten 4 Ib, 8 Ila, 4 II, tt Ilb, 9 Hin und 3 III. Als Beruf wählten 13 Rechtswissen schaft, 3 Philologie, 4 Mathematik, 1 Geschichte und Staats wissenschaft, 8 Medicin, 2 Theologie, 2 das Jngenieurfach, 1 Mcrschinenbau, 1 Chemie, 1 Militär, 1 Marine. — Die Lehrer- und die Schülerbtbliothek erfuhren be deutende Vermehrungen, dasselbe gilt von dem physika lischen Cabinet nnd den naturhistorischen Sammlungen. — Zum Schluffe sei noch bemerkt, daß die Wittwcn» un-Waisencasse der Lehrer am Nicolaigymnasium eine Einnahme von 4467 und eine Ausgabe von 3003 zu verzeichnen hat. Das Amt -es Rechnungsführers ging nach elfjähriger Thätigkeit von Herrn Professor vr. einer. Hultgren auf den Conrector Herrn Professor vr. Me-ister über. Pandwirthschaftliche Lehranstalt in Pega«. Die zwri- senrestrigc. zweiclassigc Anstalt hat die Aufgabe, ihren Zöglingen diejenige allgemeine Bildung, sowie diejenigen fachwissenschaftlichen Kenntnisse mit auf -en Lebensweg zu geben, welche geaenwärtg zur rationellen Bewirthschaf- tmng mittlerer und kleinerer LandwirthschaftSbetriebe oder in -er Laufbahn als LandwirthschaftSbeamter unbedingt erforderlich sind. Zur Bearbeitung kommen folgende Lehrfächer: Deutsche Sprach- und landwirthschaft- ltchc GeschäftSaufsäyc, Schreiben, Rechnen und lanbwirth- fchaftliche Berechnungen, Geographie, Geschichte, Geo metrie und geometrisches Zeichnen, Feldmestcn und Nivcllircn, Singen, Physik nnd ÄitterungSkunde, Chemie und Mineralogie, Zoologie, Botanik, Acker- und Pflanzen- banlehre, Obstbau, Thierzuchtlehre und Thierhetlkunde, landwtrthschaftliche Betriebslehre, BolkswtrthschastSlchrc und BerwaltungSkunde, Buchsührung. Die wöchentliche Stundenzahl ist 38. Die S ch ü l erzah l betrug in der Oberclaste 22, in der Unterklasse 25, somit im Ganzen 47, gegen 38 im Vorjahre; cs ist diese Ziffer die höchste seit dem fünfjährigen Bestehen -er Anstalt. Hiervon stammten 34 aus Sachsen, 10 auS Preußen, 2 aus Alten burg und 1 auS Reuß j. L.; von den 34 Sachsen kommen 18 ans die Amtshauptmannschaft Borna, 14 auf die AmtS- hauptmannschast Leipzig und 2 ans die AmtShauptmann- schaft Grimma. Nach Schluß de» Semesters werben 42 Schüler M den väterlichen Wirthschasten thätig fein, während 5 Stellungen auf größeren Gütern inne haben. Außer den Bestimmungen über die Aufnahme, den Stundenplan, das Personalverzeichuitz giebt der Bericht besonders unter der lieberschrift Schulgarten viel Inter essantes über gemachte Erfahrungen hinsichtlich de» Obst« und Gemüsebaues, Futterkränter u. a. m. Auch die Obst- weingewtunung wurde von der Anstalt in den Bereich ihrer Thätigkeit gezogen, wie nicht minder die Bienen» zücht. Realschule mit Progymnass«m'"zn Großenhain. Di« Anstalt zählte 260 Schüler in 10 ülassen (die Elasten I bis IV sind doppelt vorhanden), hiervon waren 38 Pro» gymnasiasten, bez. Latcinschüler. Unterrichtet werden dies« Schüler von 14 Lehrern. Das Zcugniß der Reife erhielten vorige Ostern 31 und zu Michaelis vorigen Jahres sieben Schüler. Prüsungscommissar war für die Osterprüfnug der Conrector am königlichen Gymnasium zu Dresden- Neustadt, Herr Professor Vr. Baumgarten, und für die Michaelisprüfung Herr Geheimer Schulrath V. V o g e l. — Der übliche Tagesausslug wurde am 3. Mai ausgeführt, und zwar von dem gesammten Schul- cötus in die nähere Umgebung -er Stadt Großenhain, wobei sich zeigte, daß auch in der Nahe der Stadt gar mancher schöne Puuct zu finden ist, der sonst unbeachtet zu bleiben pflegt. Am 18. December wurde das übliche Wtntervergnügen abgehalten (Gesang mit Recitativn, Violinconcert, Aufführung von Körner's Zriny). Der Bericht enthält neben den Schulbegebcnheiten ein Ver- zeichntß der Auszeichnungen und Unterstützungen, -er Er werbungen, -er Berechtigungen, der Lehrvrrfassung re. und als ersten Abschnitt unter der Ueberschrift „Allge meines" auch einen Hinweis auf Werth und Bedeutung der technischen Unterrichtsfächer, welche gegenüber den wissenschaftlichen Fächern oft unterschützt würden. Im Anschluß hieran wird hingewiesen auf eine Versamm lung der technischen Lehrer an den sächsischen Realschulen, welche in den Osterferien in Großenhain tagen wird. LI>. Ernennungen, Versetzungen rc. im öffentlichen Dienste. Departement des Cultus und öffentlichen Unterrichts. Erledigt: die 2. ständige Lehrerstelle an der fünf« classigcn deutsch-wendischen Schule zu Uhy st a. T. CoUatvr: die oberste Schulbehörde. Einkommen der Stelle außer freier Wohnung und Gartengcnuß: 1200 Grund gehalt, 110 .4 für Turn- und Fvrtbilduttgsschttlunter- richt, 220 .4 für Ueberstnndcn und 200 .4 voransgewährte erste Altcrszulage. nenutniß der wendischen Sprache er wünscht, doch nicht Bedingung. Bewcrbuugsgesuche sind unter Anschluß der erforderlichen Unterlagen >darunter ein AmtSsührungszeugniß neuesten Datums) bis zum 30. März bei dem königlichen Bezirksschulinspector Schul rath Schütze in Bautzen einzureichen; — eine ständige Lehrerstellc an der achtelassigen Schule zu Burkers dorf bei Burgstädt. Collator: die oberste Schulbehörde. Gehaltsstaffcl: 1600 .4 Ansangsgehalt, einschließlich 250 Mark Wvhnungsgcld; vom vollendeten 25. Lebensjahre an 7 Zulagen von 150 .4! und eine Zulage von 100 .4. in dreijährigen Perioden bis zu dem Höchstgehalte von 2750 Mark. Gesuche sind uutcr Beifügung sümmtlichcr Zeug nisse, insbesondere auch eines Amtsführungszengnisses bis auf die jüngste Zeit, bei dem königlichen Bczirtsschulinspee« tor Vi-. Schilling in Rochlitz bis zum 1. April einzu reichen. Nichtständige Bewerber haben den Mititärdienst- nachwcis beizubringen. — W i e d e r z u b e s c tz c n ist die ständige Lehrerstellc an der Wiesenthalschule zu Spitz- kunncrödorf. Collator: die oberste Schulbehörde. Das Einkommen der Stelle beträgt außer der freien Woh nung und den gesetzlichen Altcrszulagcn 1200 .4. vom Schnldienst, 152,88 vom Kirchendienst, 220 für Er» thcilnng des Fortbildnttgsschuluntcrrichts, 65 für Be heizung des Schulzimmers, 30 Entschädigung für Gartennutzung und eventuell 108 .4. der Ehefrau des Lehrers für Ertheilung des Handarbeitsnntcrrichtcs. Ge suche mit den gesetzlichen Beilagen sind bis 25. März an den königlichen Bezirksschulinspector Schulraty vr. HannS in Zittau zu richten. — Demnächst zu besetzen: die erledigte Kirchschulstellc zu Seehausen bei Leipzig. Collator: die oberste Schulbehörde. Jährliches Ein kommen: 300 .4 vom Kirchendicnstc, 1200 vom Schul dienste, außerdem eine persönliche Zulage von 210 die für die ganze Amtszeit gewährt wird, 110 Honorar für Ertheilung des Unterrichts in der Fortbildungsschule, 80 .4 Entschädigung für Heizung der Schulstube, freie Wohnung und Gartcngenuß. Der Frau des Lehrers werden für die Ertheilung des Unterrichtes in weiblicher Handarbeit 90 jährlich gezahlt. Es steht ein Schul neubau in Aussicht, der dem künftigen Stelleninhabcr eine günstige Amtswohnung sichert. Gesuche nnter Beifügung auch des Zeugnisses über die musikalische Prüfung sind bis zum 13. April bei dem königlichen Bezirksschulinspector zu Leipzig II, Schulrath Zimmler, eiuzureichen. Sechster Volksunterhaltungsabend. H Leipzig, 17. März. Den letzten Volksunterhaltungs« abend tn diesem Semester leitete Herr Organist Ho - meyer mit einem Marsch über das Händel'sche impo sante Thema „Hoch thut euch auf, ihr Thore", von (vuil- mant mächtig zu Herzen gehend ein, während er mit einem stimmungsvollen, von Max Möller gedichteten und von Frau Wagner mit edlem Ausdruck und tiefem Ge fühl gesprochenen „Epilog" beendet wurde. Den wissen schaftlichen Vortrag hatte diesmal der Director der Gesell schaft „Urania" in Berlin, Herr vr. P. Sch wahn, übernommen, dessen Thema „Gebirge und Erd beben" lautete. Es handelte sich um einen ProjecttonS- vortrag, und in über fünfzig großen Bildern wurden die Zuschauer mit -er Geschichte -er Gebirge, ihrer Ent stehung, Fortbildung u. s. w. in fesselnder Weise vertraut gemacht. Bon besonderem Interesse waren natürlich die Ausführungen über die Erdbeben, deren furchtbare Fol« gen ebenfalls in eigenartigen, der Natur entnommenen Bildern vor Augen geführt wurden. Auch hier verstand es der Vortragende meisterlich, seinen Zuhörern die Ur sachen des Erdbebens zu schildern und die eigen« artigen Vorgänge dabei klarzulcgen. Mit wachsen« der Antheilnahme folgten ihm dieselben in das geheimniß« volle Innere der Erde. Er erntete für seinen Dor« trag reichen Beifall. Besondere Freude wurde den Theil« nehmern an diesem Volksunterhaltungsabend wieder durch die Mitwirkung der Kammersängerin Frau Emma Baumann bereitet, die im ersten Theil ihre glänzende „Gabe -eS Gesanges" bei dem BravoukTWalzer „L'Allegra" von Sabathil und im zweiten Theil bei Lie« dein von Franz und BrahmS wieder in bezaubernder Weise zur Geltung brachte. Bet'dem erstgenannten Walzer namentlich kam ihre glänzende Technik zu bester Wirkung und mit Leichtigkeit wurden die schwieriasten Tonfiguren sicher herauSgeblldet. Don den Liedern hat ünS nament lich „Meine Liebe ist grün" von BrahntS außerordentlich angesprochen, weniger das schon im Bunten Theater gehörte „Och Moder, ich »vell eu Ding hau". Herr Moers entzückte im ersten Theil durch den trefflich accentuirten, drachktisch belebten Vortrag der Ballade „Die beiden Grenadiere" von Schumann. Auch er fügte später noch Lieder hinzu („JmTraum sah ich dieiyelieoie" von Gnmbert, „Ich liebe Dich" von Grlea und „Frühlingslied" von Schnell), die er mit tiefem Gefühl interpretirte. Unser genialer Flötist Herr Schw edler spielte zunächst Concert vciur, Sa« i nn- 2, von Mozart und schloß daran noch „Wiegenlied^ von Hauser, „Mazurka" von Doppler und „Walzer" von Köhler. Die Reinheit, Klarheit, Weichheit und Innigkeit des Spieles brachten ihm wieder einen bedeutsamen Er folg. Frau Helene Wagner, unsere bewährte Reci« tatorin, trug im ersten Theile ernste Deklamationen: „Deutsche Treue" von Fuchs und „Des Kinde» Zuversicht" von Saphir vor, von denen namentlich die erstere Dich tung nachhaltigen Eindruck hervorrief. Im zweiten Theil ließ die Künstlerin wieder ihren sonnigen Humor auf- leuchten, und sowohl Seidel s „Krischan Römpagel" wie „Der gekränkte Gatte" verfehlten ihre erheiternde Wir« kung nicht. Auch den zweiten Theil hatte übrigen» Herr Organist Homeyer mit erhebenden Orgelvorträgen be« gönnen, während die ClavierVegleitung Herr Ama« -eus Nestler, wie gewohnt, meisterlich burchftthrte. Verein für VolköwohL. Leipzig, 17. März. Mit dem gestrigen Sonntagö-Bor« tragsavend wurde da» Winterhalbjahr beschlossen. Herr Justizrath Vr. Gensel wie- in seiner kurzen Be« grüßungSansprachc auf die Beendigung der diesjährigen Vortragsabende hin und betonte, daß der letzte Abend aus dem Grunde zu einer Lenaufeier gewählt worben sei, weil -er 100.. Geburtstag des Dichter» in den Hochsommer falle und eine Erinnerungsfeier mit Beginn des nächsten VortragScyclu» zu spät fallen würde. Zur Eröffnung des Abends sang Frl. Elsa Richter vier Lenau'sche Lieder: „Auf geheimen WaldeSpfabe", „Drüben geht die Tonne scheiden", „Trübe wird », die Wolken jagen" und „Sonnenuntergang", componirt von Robert Franz. Diese anmuthigcn, st.immnungsvollen gesanglichen Dar bietungen fanden den ungetheilten Beifall der Zuhörer. Herr Steinert trug dann der Erinnerung an Lenau Rechnung durch die Deklamation des Gedichtes „Die drei Zigeuner". Auch ihm wurde durch lebhaften Beifall ge dankt. Herr Gymnasialobcrlehrer vr. Robert Lange hielt hierauf seinen Vortrag über „Nikolaus Lenau. Zur Vorfeier des 100jährigen Gcburtssestcs." In seinen un gemein fesselnden Ausführungen gab der Vortragende ein treues Lebens- und Cbaraktcrbild des Dichters, wobei er die Jngettdjahre, den Entwickelnngsgang und das Schaf fen Lenau's eingehend schilderte und zugleich die für seinen EntwickelungSgang bestimmend wirkenden Ver hältnisse, Ereignisse und Einflüsse kritisch beleuchtete. Die Grundgedanken waren folgende: Lenau hat durch seine Werke die Bewunderung des ganzen deutschen Volkes verdient und erworben, seine Werke sind Eigenthum unse res Volkes geworden. Auf dem Gebiet des Dramas und -cs Epos hat der Dichter trotz der großen Schönheit seiner Versuche keine bleibende Stätte errungen. Dagegen sichern ihm seine vollendet schönen episch-lyrischen Dich tungen eine erste Stelle unter den deutschen Dichtern. Seine Dichtungen zeichnen sich durch meisterhafte Form, durch musikalisch rythmischcn Versbau, durch Schönheit der Sprache aus, und aus ihrem Inhalt spricht eine edle Männlichkeit der Gesinnung. Verständlich werden aller dings viele der Lenan'schen Gedichte erst, wenn man die Umstände, die ihr Entstehen veranlaßte, kennt. Mit der deutschen Literaturgeschichte ist der Dichter innig verbun den nnd sein Name wird unsterblich bleiben. Herr vr. Lange trug eine reiche Blumenlese Lenau'scher Ge dichte vor, welche die Eigenart des Dichters nnd die Schönheit (einer Werke veranschaulichten. Stürmischer Beifall lohnte den Vortragenden. Frl. Richter sang noch die Lenan'schen Sieder: „Auf dem Teich, dem regungs losen" nnd „FriihlingSlied", componirt von Mendelssohn, während die Heren Dalitzsch und Steinert noch die Ge dichte „Der Schiffsjunge" nNd „Die Werbung" von Lenan recttirten. Herr Justizrath Vr. Gensel sprach znm Schluß dem Vortragenden, der Sängerin nnd ihrer Be gleiterin, sowie den Declamatoren für ihre Beiträge, welche -en Abend stimmungsvoll nnd feierlich gestalteten, und somit dem Wintersemester einen schönen nnd wür digen, dem Geiste des Dichters entsprechenden Abschluß gaben, herzlichen Dank auS. «r. Allgemeiner Turnverein. Leipzig, 17. März. Unter den Klängen einer flotten Marschwcise rückte gestern Nachmittag eine stattliche Turnerschaar in die weite Turnhalle des Allgemeinen Turnvereins zum herkömmlichen Winter-Schau turnen der Männer- nnd Jngcnd-Abthei- lungen ein. Wie immer, wohnte auch diesmal wieder eine vielhundertköpfigc Zuschancrmenge, die dichtgedrängt die Galerien besetzt hielt, den turnerischen Vorführungen vom Anfang bis zum Ende bei und erfreute sich an dem an ziehenden Bilde, in dessen einzelnen Momenten sich Kraft, Gewandtheit und frischer turnerischer Sinn begegneten. In fünf, scharf begrenzten Programmnummern, die durch ihre flotte Abwickelung imponirten, wußte der Allgemeine Turnverein Alt und Jung mit Erfolg in's Treffen zu führen: die Jugendclafse zu Stabübungen und Riegen turnen, die Allgemeine Classe zu Frei- und Ordnungs übungen mit darauffolgendem Rtegenturnen und zuletzt die Vorturner an vier im Kreuz aufgestellten Kasten. In allen Abtheilungen entwickelte sich ein flotteS turnerisches Leben. Wer ihm nachgespürt, wird sicher -en Eindruck empfangen haben, daß die Lust und die Liebe -mr Turncret in unserer Stadt noch immer einen breiten Boden findet und zahlreiche begeisterte Anhänger der Turnkunst zu führen hilft. Das Winterschauturnen selbst wurde mit einer kurzen Ansprache des Herrn vr. Gasch eröffnet. Redner wandte sich im Namen des Turnrathe» und der Borturnerschaft deS Allgemeinen Turnverein» mit herzlicher Begrüßung an die erschienenen Gäste nnd Turngenossen und widmete, die edlen Tendenzen des Verein- berührend, der deutschen Turncret ein dreimaliges Gut Heil. Nach einem wohlgelungenen Aufmarsch begannen unter Herrn P. Hentzschcl' s exacter Leitung die Frei« nnd Ordnungsübungen der Allgemeinen Classe. Jnspirir» von der anfcuernbkn musikalischen Begleitung des Trom petercorps des 7. Feldartillerie-Regimente» Nr. 77, boten alle Bctheiligten ihr Veste» an wohlgelnngenen Leistungen, die nach anziehenden Wcchselübungen in Viererreihen mit glatten Au»fallstellungen beim «lange de» Ainländischen ReitermarschrS und einem von Sousa'S Cabrttenmarsch be« gleiteten Abmarsch schlossen. Unmittelbar darauf folgte das Turnen derselben Classe in 30 Riegen mit dem Turnen der ersten Classe am Reck; hier entrollte sich in lebendigem Bewegen aller einzelnen Wochennachweis der Levölkerungsvorgange in Leipzig. Bevölkerung-Vorgänge ll K iS 20 57 44 13 5 3 L 8 25 I 76 <itanve»«uir . tNvlst I M , IV I Meu-Lkipjtv 3 3 153 IL9 292 3 5 8 81 63 144 Da» «Ettche Amt »er Stadt Leipzig vr. Has,«. »Unro»iier,»-I aus drnl. Juli ISV3d«r«»!iN: L randeeamt I UNbW, Stande«« im UIAM0, e«andtr-u,rUI«SMN, Ltandk«am,IV«EI «tanddsamt V IVÜb7. »Nammen 47S!«I Geborene ia der Woche vom 2. März bis mit 8. März 1902: Lrbrndgeboreoe mänuliche. . . - weiblich« . . . - zusammen. . . Todtgeborrn« männlich« . . . - weibliche. . . . - zusammen . . . Gestorbene (aaSschl.Todtqeborene) in der Woche vom 9. März bi mst 15. März 1902: Gestorben überhaupt männliche » - weiblich« - - zusammen Darunter Kinder im Alter von 0—1 Jahr........ Darunter ehelich geboren« . . » unehelich geborene LodeSnrsacheu, Zahl der Fäll«: 1. Pocken L. Masern nnd Röcheln. . . 8. Scharlach....... 4. Diphtherie und Lroup . . 5. Unterleibstyphus rinschl. gastrische« und Nervensieber . Flecktyphus 7. vdolsra «sttttaa . . . . L >«te Darmkrankh. «inschl. Brechdurchfall . . . . darunter ») Brechdurchfall aller Altersclassen . . d) Brechdurchfall v. Kindern hi« zu 1 Jahr . . . 9. Kindbett.(Puerperal-) Fieber 10. Lungenschwindsucht . . . 11. Acute Krankheit«« -er Ach« mnna-organ« Darunter Influenza . . . 1L. All« übrige« Krankheiten 1L Gewaltsamer Tod: n) Verunglückung . . . . b) Selbstmord e) Lodtschlag 45 37 22 43 6 52 »1 7 44 5 97 68 29 87 11 3 — — —— — 2 1 — 2 — 5 1 — 2 — »7 22 7 15 20 20 8 12 3 57 42 15 27 3 15 19 5 17 1 11 18 5 9 1 4 1 -E- 8 — — ——— — 2 8 — 1 1 — 1 «E — MW» «WNU MN» — MM» — — -- 1 5 L 1 — — — —* — — — — — —— . — 7 7 3 L v 9 1 4 2 1 S3 19 s 14 1 2 1 2 — 1 — — —— — — UbkNx-Lrias m. 120 V-Met^ — sowie stet» da- Neueste tt» schwacher, Weiber «. farLige» .Henneberg-Seide" V»U 95 Pf. bi« IN. 1845 p. Met eist, karriert, gemustert, Damaste etc. MSSlS 8si6«i-DA8lk!s>0si'». Robe foiUEÜ-Oeikiv wdru» ». 7S pf.-is.ss » ük. 1^8—11.85 « -S?f.— 9.80 bi- Mk. SA — glatt, «str, 8siöM-Nu v m. i.sr-iLtt sm-rsus „ 95 Pf.— 5.86 MtM»o-8Hwo p. Met. Absolut kein 3,1 »n zahlen: da die partafrtt« Aasenduog her Stoss, durch meine SeiRnßchrü auf Hentschel» Srnizgebiet «,folgt. — Muster umgehend. — Doppelte« Briefporto nach der Schwel,. o. Mm-Mkillwi. Lflrlvll (LlliL SiMMy.
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