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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 01.02.1902
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1902-02-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-19020201016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1902020101
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1902020101
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1902
-
Monat
1902-02
- Tag 1902-02-01
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Monat
1902-02
-
Jahr
1902
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7i^ i. October k. I. dem Frankfurter Opernhaus als erster Heldentenvr angehvren. — Die Abonnenten der phil harmonischen Evnccrte seien nochmals darauf aufmerksam gemacht, daß ihnen ihre Plätze bis 1. Februar zum Abvnncincntsprcisc rcservirt bleiben. r. Reichenbach, 30. Januar. Einen seltenen Kunstgenuß ver- mittelte wieder daS gestrige (2.) Winterconcert der G?sell- schast „Frohsinn" hier, indein es uns einerseits unsern Vogt» ländischen Landsmann Herrn Concertmeister Arno Hilf vom Gewandhausorchesirr in Leipzig, zum andern die Declamatorin Fräulein Valerie Walden auS Dresden, begleitet in ihren melodramatischen Vorträgen von Herrn Cantor Clemens Braun aus Dresden, als Gast zusührte. Herr Hilf brachte im Verein mit Herrn Cantor Rief hier daS Bruch'sche Loncert Nr. 1 für Violine und Clavier, weiter Bach'S „Air" und das ungemein schwierige „Xel cor piu non mi «eulo" von Paganini meisterhaft zur Wiedergabe, dergleichen im Verein mit den Herren Rief ^Clavier) und Braun (Harmonium) daS prächtig eindrucksvolle Largo von Händel. All' die Vorzüge deS liebenswürdigen Violinvirtuosen kamen dabei wieder voll zur Geltung, so daS temperamentvolle Spiel, die Wärme und Innigkeit deS Ausdrucks, die excellente Technik und der süße, bis in die höchsten Höhen hinauf reine Ton seine» edlen Instrumentes. Was die Darbietungen des Fräulein Walden betrifft, so verdiente auch sie sich das höchst« Lob; ihr wohllautendes Organ, die meisterhafte Sprachbehandlung und seine Charokterisirung stempelten fast jeden einzelnen ihrer Borträge, nicht zuletzt auch die von Herrn Braun am Harmonium begleiteten, zu kleinen plastischen Kunstschöpfungen, die ihr reichen Beifall eintrugen. * Freiberg t. S. Im vierten Philharmonischen Concert lernten wir in Frau E. Schradrr-Röthig auS Leipzig eine Sängerin von beträchtliche» Mitteln kennen; sie verfügt über einen Mezzosopran von sehr angenehmer Färbung und guter Tragfähigkeit, auch der künstlerischen Ausbildung ist die nöthige Sorgfalt mit schönem Erfolge gewidmet. Di« große Scene und Arie auS Oberon „Ozean, du Ungeheuer" Ivußte sie dramatisch auszugestalten und durch Wärme und Herzlich keit zu beleben; ihre Auffassung entbehrte nicht des großen Zuges, den die Composition verlangt. Am besten lagen jedoch ihre falten, volltönigen Mittel den Liedern, ganz prächtig sang sie, von Herrn Mußkdirector Anacker am Clavier aufs Beste unterstützt, die „Feld einsamkeit", die tiese geistige Durchdringung neben gereister Bor» tragskunst erfordert. Ebenso gut gelangen ihr „Meine Liebe ist grün" von Brahms, sowie „Liebe" und (als Zugabe) „Neuer Frühling", zwei sehr hübsch erfundene und gut gearbeitete Lieder von Schrader, dem Gemahl der Künstlerin Es gereicht der kritischen Stimme zum besonderen Vergnügen, auch einmal scrupellos in Len Beifall des PublicumS mit einzustimmen. * Große Erfolge erzielten vor wenigen Tagen Frl. Helene Staegemann und unser Baritonist Herr HanS Schütz im Concert des Hamburger Lehrer-Gefangvereins in den So! spart en in Max Bruch's „Frithjos". Die „Homburger Nachrichten" schreiben darüber: „Die Solisten Frl. Helene Staegemann und Herr HanS Schütz ver liehen der Gesammtwirkung prächtigen Glanz. Die beiden Stimmen, in ihrem weichen, Gesühlswarme ausstrahlenden Klange so verwandt, entzückten durch Wohllaut und Tragkraft. Eine leuchtende Höhe und vornehme GesanaSweise, besonders ihre musikalitche Intelligenz, empfiehlt die beiden Künstler, die sich als Liedersänger mit schönem Erfolge einfübrten. Frl. Staegeinann sang Schubert'» „Suleika", Bach'S „Aria", Schumann'» „Bolksliedchen" und DelibeS' till^ü <lo Oaäix", alle vier Stücke mit sicherer Technik und schönem Aus druck. Ganz reizend gelang der Künstlerin daS Lied Detzbrs', mit Grazie und schelmischer Eleganz besonders die Schlußarabeske des Refrains." — Ein zweites Hamburger Blatt schreibt über die Künstlerin: „Aus dein Gebiete des Liedgeianges kamen ihre stimm- licbcn Qualitäten und ihre vorzügliche Schulung zu ganz vortreff, licher Geltung. Die vier Liedervorträge waren feine Kunstleistungen von hohem Werthe, sie entfesselten einen Sturm deS Beifalls. * Aus Prag wird uns berichtet: Am verflossenen Freitag hat im hiesigen böhmischen Nationaltbeater die Erstausführung ter neuen Ballet-Pantomime „koiräciks, o Honrovi" (Das Märchen vom Hans) stattgesunden, die zum Componisten den berühmten Viola- spieler vom Böhmischen Streichquartett und auch hier rühmlich de- kannten Dirigenten Oskar Nedbal hat. Das Sujet zu dem Werke hat der volksthümliche böhmische Märchenschatz geboten. Das Werk bedeutet einen Markstein in der Entwickelung der dramatischen Tonkunst, es ist weniger eine Pantomime, vielmehr trägt es den Charakter eines Musikdrama», in weichem das gesungene Wort durch mimische Darstellung der handelnden Personen ersetzt er- scheint. DaS Werk hatte einen phänomenalen Erfolg und wurden dem Componisten begeisterte Ovationen Largebracht. * Paris, 30. Januar. Das Programm der Concerte Colonne enthielt am 26. Januar zum ersten Mal eine Symphonie von Brahms und zwar die erste in t^woli, und die einzige Symphonie von Cbausson, dem frühverstorbenen hochbegabten Schüler Cäsar Franck's. Brahms stand leider am Ende des sehr langen Programms, LaS außerdem daS erste Clavierconcert Chopin's, das Celloconcert von Saint-Sacns und die Arie des Erzengels aus Franck's „Mdemption" umfaßte. Weder der Dirigent noch das Orchester, und noch weniger das Publicum belaßen unter diesen Umständen die nöthige geistige Spannkraft, um Brahms bewältigen zu können. Immerhin war der Erfolg so entschieden, um weitere Erfolge zu rechtfertigen. Literatur und Theater. Albert-Theater. Leipzig, 31. Januar. Die gestrige Vorstellung des vr. Heine-Ensembles brachte zwei Stücke non Otto Erich Hartlcben, von denen namentlich das erstere, „An gele", als eine starke Zumuthung an das Publicum an zusehen war. Man watet in dieser Komödie zwei Acte lang im Schmutz. Das Thema, daß sich Vater und Sohn bei einem mit seiner Liebe freigebigen Mädchen u»S Ge hege kommen, ist in der spanischen und französischen Lust spielliteratur mehrfach behandelt worden und auch in der deutschen in mannigfachen Variationen vorhanden. Wir brauchen nur an Kotzebue's früher viel gegebenes Stück „Die beiden Kltngsberg" zu crtunern. Auch Körner wagte sich in seinen Verslnstspielen an diesen pikanten Stoff. Wie er aber auch immer behandelt worden sein mag, in so gemeiner und cynischcr Weise, wie ihn Hart lcben verarbeitet hat, ist er bislang noch nicht ausgetreten und die pornographische Theaterlitcratur hat durch das Stück eine glänzende Bereicherung erfahren. Gleich im ersten Act finden wir „die beiden Brandes", den jungen Referendar und Len alten verliebten Rentier, bei der früheren Kindergärtnerin Angele Buchwald, die zur Dirne herabgesunkcn ist, in einem schamlosen töto-L-täto. Angele präsentirt sich in einem schon nicht mehr bühnen fähigen Negligö. Man muß mit anschcn, wie Valer und Sohn um die Gunst der Dirne feilschen, und Brandes- Vater bleibt schließlich, da er mehr klingende Münze in die Waagschale werfen kann, Sieger. Er verliebt sich thatsächlich in Angele. Sein eigenes Weib hat ihn einst betrogen und er hat sich am weiblichen Geschlecht dadurch gerächt, daß er cs genoß und betrog. Angele fesselt ihn derartig, daß er alle Standesvvrurtheilc über den Haufen werfen und sie heirathen will. Da taucht noch ein Dritter, der Predtgtamtscandtdat Kerner, auf, der in Augclc'S Netze verstrickt worden ist. LebenS- unkundig, wie diese Kandidaten wenigstens auf der Bühne nm des Effects willen immer sind, würde er Angele zur Frau Pastorin machen, wenn es nicht erst noch zu einer peinlichen Auseinandersetzung mit Brandes jun. kommen müßte, der seine älteren Rechte auf das Mädchen auf geben soll. Dabet wird der Candidat durch unsaubere Enthüllungen über den Verkehr Angcle's mit Brandes- Vater von seiner Leidenschaft curirt. Aber auch der Letz tere erkennt die Verworfenheit Angele s und sagt sich von ihr los. In der Scene, wo sie sich mit ihren drcl Lieb habern auSeinandcrsetzt, wird sie schließlich hinausge- stoßcn. Sie will ihre Liebe nunmehr der Straße anheim stellen. Sie hat die letzte Stufe ihrer Laufbahn er reicht . .. Der Dialog trieft natürlich auch von CyniSmen und Frivolitäten, und man kann wohl behaupten, daß diese „Augclc" zn den widerlichsten Stücken gehört, die je über eine Bühne gegangen sind. Die geschlechtliche Brutalität erreicht ihren Gipfelpunkt in den Auseinander ¬ setzungen zwischen Vater und Sohn. Der Beifall war nicht besonders und galt mehr den Darstellern als dem Stück. Gespielt wurden namentlich die Rollen -er An gele und deS Rentier Brandes wieder mit erschreckender ?ebenswahrheit. Helene Riechers war dirnenhe^t vom Scheitel bis zur Sohle. Wie sie ihre Reize ver- ührcrisch zur Schau trägt und bald den Vater, bald den Sohn anlockt, wie sie Liebe und Ehrbarkeit heuchelt, um Irre Opfer zu fesseln, und wie sie schließlich mit cynischer Preisgabe des letzten Restes von Ehrbarkeit das Spiel aufgtebt, das war Alles fast zu natürlich gezeichnet. >errn Waldemar gelang auch, die wieder auflodernde echte Liebe in VranbeS-Bater glaubhaft zu machen. Den Predigtamtscandidaten gab Willy Techel schlicht, menschenfreundlich, gutherzig. Dem Stücke folgte dann der bekannte Hartleben'sche Einacter „Die sittliche Forderung", der hier schon vom Meßtbaler-En- cmblc gespielt wurde und namentlich Helene Riechers in der Rolle -er Rivera Gelegenheit zu glänzendem Spiel gab. Auch Herr Waldemar als Friedrich Stierwald war trefflich. Hermann Pilz. Wissenschaft. 8 Gutenberg-Gesellschast in Mainz. Die Gutenberg- Gesellschaft hat einen Stamm von Mitgliedern in allen Ländern gewonnen, so daß die Durchführung ihrer wissen- chaftlichcn Aufgaben gesichert ist und ein Plan für ihre Vcrüffentlichnngen fcstgestellt werden kann. Die Reihe ihrer Schriften wird eröffnet werden mit dem von G. Zedlcr in der Landcsbtbltothck zu Wiesbaden auf gefundenen Kalender für das Jahr 1448, -em ältesten datirbaren Gutenbergischen Druck. Diese Veröffentlichung wird die Facsimile-Wiedergabc des wichtigen Fundes, so wie der verwandten Frühdrucke mit erläuterndem Texte bringen und die Vcrctnsgabe für das Jahr 1901/02 bilden. Die Schriften der Gutenberg-Gesellschaft über haupt sollen in erster Linie das grundlegende Material ür die Forschung auf diesem Gebiete durch originalge treue, mnstergiltigc Nachbildungen mit den nothwendigen Erläuterungen bieten. Zunächst sind hierfür die kleineren Drucke der erste», Gutenbergischen Zeit in Aussicht ge nommen. Die Veröffentlichung dieses für Vie Geschichte der Topographie wichtigen Materiales in genauer mecha nischer Wiedergabe wird dem Forscher unentvehrlich, dem Fachmann und dem Bücherliebhaber willkommen sein. Es ist beabsichtigt, alljährlich eine derartige Vcrcinsgabc den Mitgliedern darzubietcn. Daneben werden diesen die Jahresberichte des Gutcnberg-Mnseums, die auch ge legentliche wissenschaftliche Mittheilungen aus diesem weiten Gebiete bringen sollen, unentgeltlich zugehcn. Die Veröffentlichungen der Gutenberggesellschafr werden nur an deren Mitglieder abgegeben und können tm Wege des Buchhandels nicht bezogen werden. Berlin. Der Senior des Lehrkörpers des orientalüchen Semi nars, Pros. Carl Arendt, Lehrer der chinesischen Sprache, ist hier nach längerem Leiden in der Nacht zum 30. Januar gestorben. Pros. Arendt war wohl einer der ältesten deutschen Gelehrten, die die chinesüche Sprache und Literatur zum Specialstudiuin gemacht haben. Bereits vor 30 Jahren, als chinesisch dem actuellen politischen, wie wiffenschastlichem I iteresse noch ziemlich fern stand, beschönigte sich der Heimgegangene mit dem schwierigen ostasialischen Idiom, nachdem er Land und Leute in China mit eigenen Augen kennen gelernt batte. Einige leiner linguistiichen und literatur geschichtlichen Arbeiten aus diesem Gebiet erschienen damals in der von Prof. Steinthal und Pros. Lazarus begründeten und redigirten „Zeitschrift für Eprachwissen>chast und Völkerpsychologie", deren e »er Herausgeber selbst chinesüche Sprache siudirt hatte. Pros. Arendt war ein vortrefflicher Kenner Chinas und ein ausgezeichneter akademischer Lehrer. Deutscher Reichstag. (D Berlin, 31. Januar. Auch heute wieder stand der Etat des RecchsamtS des Innern zur Erörterung; noch immer ist das Gehalt des Staatssekretärs nicht bewilligt. Und von Anbeginn der Debatte bis zum letzten Augenblick sitzt der sein Amt so ernst nehmende Graf Posadowsky aus temcm Platze, aufmerksam jeden Redner, auch den weit'chweifigsten, ermüdendsten und unverständlichsten, anbörend und von Zeit zu Zeit zusammensassend zu erwidern. Auch heute wieder war er da, als Herr Pachnicke von der freisinnigen Vereinigung vor fast völlig leeren Bänken eine von einer Anrahl Nationatllberalen und CentrumSleuten unterstützte Resolution begründete. Dieselbe bezweckt die Nicdcrsetzung einer Commission zu dem Zwecke, die bestehenden Versickerungteinrickiungen gegen Arbeitslosigkeit zu prüfen und entsprechende Vorschläge für die zweckgemäße Ausgestaltung dieses BersicherungszweigeS zu machen. An der Erörterung, in welcher auch viel über die Resolutionen, betreffend Gründung eines internationalen Arbeitsamts und die finanzielle Unterstützung für das internationale Arbeits amt in Basel gesprochen wurde, betbeillgten sich Herren ver schiedener Parteien, allen voran natürlich die Socialdemokialen, die zuerst den Genossen Rosen ow, daS an Jahren jüngste Mitglied des Reichstag-, und dann, nachdem ein CentrumSredner dazwischen das Wort ergriffen, al« zweiten Herrn Stolle vorschickten. Herr Stoll« konnte sich auch heute nicht ent» halten, erneut die sächsischen Gewerbeinipectoren anzugreifen, an deren Berichten er, ebenso wie Herr Bebel gestern, viel auö- zusetzen hatte. Und auch beule wieder erhob sich sofort der tächsische BundesratbSbevollmächtigle, Muusterialdirector Dr. Fischer, um törtitor in ro, knariter in mocro diese ewigen Hetzereien festzunageln. Daß Herr Dr. Fischer daher ins Schwarze traf, bewiesen die zaolreicken Zwischenrufe, mit denen ibn die nnmittelbar vor ihm sitzende äußerste Lnike zu unterbrechen suchte, die den Redner aber weiter nickt anfochtru. Der auf dem Präsiventenstuhl sitzende erste Viccpräsivent Graf Stolberg erhob sich, um die Rufer zu ersuchen, die Unterbrechung zu unterlassen. Kaum jedoch hatte sich Dr. Fiscker nievergesetz», als abermals ein Socialvcmokrat daS Wort ergriff. Diesmal war eS der alte Horn, den wir schon wiederholt als den nicht gerade interessantesten Redner des Reichstags cbarakterisirt haben. Herr Horn spann dann auch sosor. den Faden, den Herr Stolle angefangen batte und der von Herrn Dr. Fischer so wirksam zerschnitten war, weiter. Auch Herrn Horn, sowie dem folgenden Redner Herrn Frauke, natürlich wieder ein „Genosse", erwiderte Ministerialdirektor Dr. Fischer. Thiele, Molkenbuhr und nochmals Molkenbuhr hießen die übrigen Redner, selbstverständlich Mitglieder der äußersten Linken. Und dazwischen ergriffen Graf Pofadowoky und zwei andere Herren vom Bundesralhstijck das Wort. Mittlerweile war eS gegen >/ü7 Uhr geworden, und die durch die endlosen socialdemokratischen Ergüsse ermüdeten Paar Dutzend Abgeordneten im Saale waren daher ange nehm berührt, als nunmehr Graf Ballestrem Vertagung verschlug und zugleich seine Absicht kundgab, die Be willigung deS Titels 1, Gehalt deS Staatssekretärs, sowie die Abstimmungen Uber die Unmenge eingebrachtrr Resolutionen erst in der nächsten Sitzung, also morgen vorzunehmen. AuS dem Eentrum heraus widersprach man jedoch diesem Borschlage deS Präsidenten und so wurde denn das, waS erst morgen vor sich gehen sollte, noch heute, trotz der so vorgerückten Stunde, erlevigt. Die bei den durch Aufstehen und Sitzenbleiben bewirkten Ab stimmungen zu Tage tretenden Mehrheiten und Minderheiten, welche Graf Ballestrem jedesmal feststeüte, waren allerdings so schwach, wie sie der Reichstag, der doch in dieser Be ziehung nicht allzusehr verwöhnt ist, wohl kaum erlebt haben dürfte. Und nun verkündete Graf Ballestrem Vertagung. Diesmal wurde kein Widerspruch laut. Im Gegemheil; einige kräftige BravoS ertönten. Morgen Fortsetzung der heutigen Berathung. 181. Sitzung vom 31. Januar. Am BundeSrathStische: Staatssekretär Dr. Graf v. Posadowsky. Der Präsident Gras v. Balle st rem eröffnet die Sitzung um 1 Uhr 20 Minuten . Die zweite Stat - be rat h n n g wird fortgesetzt beim Spcctalctat Reichsamt des Innern. Ab«. Dr. Pachnicke tfreis. Vg.) befürwortet eine Re solution, betreffend Niedersetzung einer Commission zu dem Zwecke, die bestehenden BersicherungSeinrich- tungengegenArbeitSlosigkeitzu prüfen und entsprechende Vorschläge für die zwcckgemäße Ausgestal tung dieses Versichernngszweiges zu machen. Allerdings müsse dabei auch der Arbeitsnachweis auSgebaut werden, renn ohne Arbeitsnachweis sei Alles auf Sand gebaut. Gerade jetzt, wo daS graue Gespenst der Arbeitslosigkeit ich wieder zeige, wäre eS unverständlich, wenn die Regie rung sich ablehnend verhielte. Abg. Bassermann (natlib.) führt aus: Die Grün dung eines internationalen Arbeitsamtes, gemäß dem An trag Albrecht, erscheint nicht zweckgemäß. Dagegen em pfiehlt sich die Unterstützung des in Basel bestehenden Arbeitsamtes, das nicht nur wissenschaftlich auf der Höhe tcht, sondern auch für die Praxis durchaus Brauchbares leisten wird. Ich freue mich, daß der Herr Staatssekretär gestern in dieser Richtung wohlwollende Acußerungen gc- than hat. Es liegt im Interesse der Industrie, daß di anderen Staaten unS auf dem Gebiete deS Arbeiter» chutzes folgen. Abg. Dr. Hitze (Centr.) hält die Resolution Pachnicke, betreffend Erhebung über Arbeitslosenversicherungen, für ehr nothwcndig, namentlich im Interesse deS wissenschaft- ichen und praktischen Lebens; ebenso eine regiernngö- cttige Unterstützung des Baseler Arbeitsamtes. Wenn der Herr Abgeordneter Schlumberger gemeint hat, daß heute ein Arbeitsamt nicht mehr nöthtg sei, so sei daS Gegentheil der Fall. Der Antrag Albrecht wegen Ncnbegründnng eines internationalen Arbeitsamtes würde dem in Basel bereits bestehenden nur zum Schaden gereichen, und vielleicht hat gerade dieses Privatinstitut, möge cs immer hin durch die Staaten unterstützt werden, viele Vorzüge vor einem rein staatlichen. Abg. R ös icke-Dessau ib. k. Fr.): Der Antrag Albrecht auf Gründung eines internationalen Arbeits amtes ist überflüssig. Von Oesterreich sind, wie ich höre, chon ähnliche Anregungen gekommen. Wenn das Reich es für zweckmäßig halten sollte, sich diesen Bestrebungen anznschließen, so brauchen wir es nicht erst darauf hinzu weisen. Ich würde es mit Freuden begrüßen, wenn uns ein Gesetzentwurf vorgelegt würde, der den Communen das Recht giebt, eine zwangsweise Versicherung gegen Arbeitslosigkeit im Allgemeinen oder für einzelne Ge werbe cinzuführen. Was die Frauenfrage anacht, so meine ich, daß nach dem heutigen Standpuncte der Gesetz gebung eigentlich dle meisten Frauenvercinc aufgelöst werden müßten. Ich glaube sogar, daß von Zeit zu Zeit Verhandlungen, die unter der Leitung der höchsten Damen unseres Reiches abgchalten werden, der polizeilichen Auf lösung unterliegen müßten, wenn die Polizei überall gleiches Recht gelten lassen würde. Denn auch hier werden politische Fragen erörtert. Der Antrag Albrecht auf Grün dung eines internationalen Arbeitsamtes wird doch in Len großen Papicrkorb des Bundesrathcs wandern. Wir begnügen uns mit dem Erreichbaren, mit der Unter stützung des Baseler Arbeitsamtes. Abg. Rosen ow (Soc.): Die Versicherung gegen Arbeitslosigkeit ist eine der populärsten, diese Frage sollte man nicht nach Parteiuntcrschiedcn behandeln. Gerade weil bei einem immer größeren Anschwellen deS HcercS der Arbeitslosen diese nach Ihrer Auffassung eine immer größere Gefahr für die heutige Gesellschaftsordnung bil den, so hat das Reich ein Interesse an der Arbeitslosen versicherung. Es ist keineswegs unser Metier, unerfüll bare Forderungen aufzustellcn, im Gegentheil. Die hoch gespannten Forderungen unsererseits haben Sie ge zwungen, wenigstens den Arbeitern etwas zn bewilligen. Die Stellung der österreichischen Regierung beweist die Richtigkeit unseres Vorgehens. Redner tritt im Weiteren für eine möglichste Einschränkung der gewerblichen Nacht arbeit dnrch die Gesetzgebung ein. Abg. Sittart lEentr.): Es ist erfreulich, daß die Svcialdcnwkratcn, welche in früherer Zett Alles abzu lehnen pflegten, was nicht ihren Anträgen entsprach, in der neueren Zeit sich zur Centrumspolitik bekehrt haben und daö Erreichbare annehmen. Redner bemängelt die Durchführung der Gewerbeordnung in Bezug auf die Kinderarbeit. Im Regierungsbezirk Köln sei eine größere Anzahl Kinder in der Textilindustrie über zehn Stunden täglich beschäftigt. Redner verliest Einzelheiten aus Berichten von Gcwerbeinspcctoren der Textilindustrie. In Aachen sei durch ein harmonisches Zusammenwirken der Arbeitgeber und Arbeiter ohne große Schwierigkeit der zehnstündige Arbeitstag eingeführt, und zwar ohne Herabsetzung des Lohnes. Das Coalitionsrccht ist eine alte Forderung der Arbeiter, die nie verstummen wird. Das Bereinsrecht ist illusorisch, wenn man durch Ver sagung des Eoalitivnsrechtcs den Arbeitern die Grund lage nimmt, sich zu organisiren. Wir hoffen, noch in dieser Session ans einen bezüglichen Gesetzentwurf. Endlich wünschen wir eine Fürsorge für die Privatbeamtcn nach österreichischem Muster; wir halten eine solche für einen Ausgleich der nationalen Gerechtigkeit. (Beifall im Eentrnm.) Abg. Stolle (Soc.) hält gegenüber dem sächsischen Bevollmächtigten Fischer aufrecht, daß das Verhältniß der Gcwerbcinspeetvren zu den Arbeitern in Sachsen ein un erfreuliches sei. Redner verwahrt die Socialdcmokraten gegen den Vorwurf der Verhetzung; die Aufdeckung von Mißständen durch die Arbeiterpresse sei noch keine Hetze. Redner fordert im Interesse der Arbeiter die Aufhebung der Schmctnesperre in Sachsen. Sächsischer Bundcsrathsbevollmäch- t i g t c r v r. Ft s ch e r betont dem Abg. Stolle gegenüber, daß er nur von einer Verhetzung der Socialdcmokraten gegen die sächsischen Gcwcrbeinspectoren gesprochen habe und hieran auch festhaltcn müsse; denn die soctaldemokra- tische Presse gehe immer von Neuem davon aus, baß die Berichte der sächsischen Gcwerbeinspcctoren die unge nügendsten und schlechtesten von allen seien. Redner ver liest einen bezüglichen Artikel -es „Vorwärts"; durch der artige Auslassungen würde die Berufsfreudigkeit der Ge- werbeinspectoren nicht gefördert. Btceprästdcnt Graf zu Stolberg-Wernige rode bittet um Ruhe, da die Socialdemokraten den Red ner lebhaft unterbrechen. I)r. Fischer, sortfahrend, constatirt, daß in Oester reich die Maul- und Klauenseuche und die Schweineseuchcn sich wieder verbreiteten; die Aushebung der Sperre sei daher zur Zeit undurchführbar. Abg. Horn (Soc.) kommt ans den Streik der sächsischen Glasarbeiter zurück. Die Streikenden seien hierbei vor Len Augen der Polizei belästigt und beschimpft worden. Redner beschwert sich, daß die bayerischen und sächsischen Behörden die Organisationen der Glasarbeiter als poli tische Vereine betrachteten. ES müsse eine generelle Sonn tagsruhe für die Glasarbeiter etngeführt werden. Gs gelte noch immer das Wort: Accordarbeit ist Mordarbeit. Sächsischer BundeSrathSbevollmäch- tigtcr I) r. gischer führt auS: Bet den vom Abgcord- rieten Horn erwähnten Streik prerden ebensowohl Be ¬ lästigungen der Streikenden durch ArbeiiSwtlltge, wie um gekehrt, vorgekommen sein. Meist werden bei solchen Ge legenheiten die Arbeitswilligen durch die Streikenden be lästigt. Abg. Sachse (Soc.) verbreitet sich in längeren Aus führungen über mangelhafte Tichcrheitsmaßregeln in Bergwereksbetrieben, und geht weiter auf das Verbot der Benntzung von VereinSlocalttäten für socialdemokratische Versammlungen ein. Die Besitzer von Localen würden vielfach das Geschäft einer socialdemokratischen Versamm lung mitnehmen, aber die Polizei verbiete die Versamm lungen aus den merkwürdigsten Gründen. Einmal seien die Gäulen des SaaleS zu stark gewesen, so baß sich vielleicht Jemand dahinter hätte verstecken können; ein andermal seien die Säulen zu schwach gewesen und der Saal für baufällig erklärt worden. Bei Krieger- und Schützenvereinen gehe die Polizei von ganz anderen Ge- sichtspunctcn ans. Der sächsische Regterungsvertreter hat uns Hetze gegen die Gewerbeinspectoren vorgewvrfen. Gr kann sich das erlauben. Wenn ich ihn hier für die sächsische Mißwirtschaft verantwortlich machen wollte, so würbe ich mir einen Ordnungsruf Anziehen. Aber die Klagen der sächsischen Bergarbeiter über die Grnben- nspectoren sind wohl berechtigt. Inspektoren, die doch im Interesse der Arbeiter angestellt sind, sagten bezüglich ge wisser Bergarbeiter: „Schmeißt die Kerle doch raus!" Auch wurden Bergleute entlassen, weil sie gegen Gruveninspcc- torcn vor Gericht ausgesagt hatten, Andere wieder auS angeblichem Arbeitsmangel, und dabei waren in der be treffenden Grube Uebcrschichten nöthig. Wir, die von Ihnen Hetzer gcnanni werden, empfahlen den Leuten an, die Vermittelung des Bergamtcs anzurufen. Regierungscommiflar Oberbcrgrath Meißner tritt an der Hand von Berichten der Inspektion und von tatistischem Material dem Abg. Sachse entgegen. Sächsischer BundeSrathSbevollmächtigtcr F i s ch e r ührt ails: Ich bin den Herren von der äußersten Linken dankbar, daß sic wenigstens einer sächsischen Behörde eine, wenn auch versteckte, Anerkennung zollten. Es ist das ein Zeichen besserer Einsicht. (Heiterkeit.) Sie wissen ganz gut, daß Sie besser thäten, sich mit Ihren Beschwerden an das Bergamt zu wenden. Abg. Thiele (Soc.) bemängelt die neue Bnndes- rathSvervrdnung über die Angestellten im Gast- und Schankwirthschaftsgewerbc. Ein Gesetz über diese Materie wäre besser gewesen. Es war von dem RcgierungSvcr- treter Fischer nicht angebracht, uns vorzuwcrseu, wir hetz ten gegen die sächsischen Gewerbeinspectoren, Präsident Graf v. Ballestrem erklärt: Bereits zwei Mitglieder des Hauses haben den Rcgierungsver- treter beschuldigt, daß er ihnen Hetzen zum Borwurf ge macht habe. Ich habe die Acußernng nicht gehört. Wenn ie gefallen sein sollte, würde ich sie sür unangemessen er klären. Staatssekretär Graf v. Posadowsky führt aus: Die Verhältnisse des Schankwirthschaftsgewerbcs sind o verschieden, daß man generelle Bestimmungen schwer treffen kann.' Man kann mit solchen Verordnungen nicht gleich zn scharf cingreifen. Man muß die bestehenden ssebelstündc allmählich zu ändern suchen. Bei einem schär- ercn Vorgehen würden die einzelnen Bestimmungen ein- äch nicht ausgeführt. Man mutz den Arbeitgebern gegen über bis zu einem gewisse» Grade erzieherisch wirken. Warten wir die Wirkungen der Verordnung ab. Ange sichts der Verhältnisse, wie sie namentlich in Süddeutsch land herrschen, wo es thatsächlich in den Gastmirthschaf- tcn noch vielfach durchaus patriarchalisch zngcht, konnten wir ein Verbot der Bedienung durch weibliche Personen unter 18 Jahren generell nicht einführen. Wir haben da her ein Verbot nur für die Nachtarbeit erlassen. Hat sich die ncnc Verordnung cingelcbi, ist ihre Noihwenbigkeit anerkannt, so ist cs nicht ausgeschlossen, daß wir später einmal weiter gehen. ES folgen Bemerkungen Les Abg. Molkenbuhr (Soc.). Württcmbergischer Präsident v. Schicker tritt für die Bestimmungen der Gastwirthsvcrordnung ein. Nach weiteren Bemerkungen Mo ' kcnbnhr' s wird Titel 1, Gehalt des Staatssekretärs, bewilligt. Darauf werden angenommen die Resolutionen Basfer- mann, bctr. die Arbeitsverhältnisse in den Reichs betrieben; Bassermann, betr. das internationale Arbeits amt in Basel; Dasbach, bctr. die Zinkhütten; Pachnicke, betr. die Versicherung gegen Arbeitslosigkeit; Criiger, bctr. den Arbeitsnachweis. Abgelehnt werden die Reso lutionen Rösicke, betr. den Arbeitsnachweis; Albrecht, betr. die Zinkhütten; Albrecht, betr. das internationale Arbeitsamt. Eine Reihe weiterer Artikel wird angenom men. Hierauf vertagt sich das Haus auf morgen 1 Uhr, mit der Tagesordnung: Fortsetzung der heutigen Bcrathnng. Schluß nach ^7 Uhr. Aus den Eammisftanen. G Berlin, 31. Januar. (Telegramm.) Die Budget- commijsion des Reichstage« setzte die Berathung de« Etat« de« Auswärtigen Amte« fort und bewilligt« di« zur Schaffung einer Auskunftsstelle sür Auswanderer gesorderten 80 000 Als einmalige Au-gabe zum Ankäufe von Grund stücken in der Wilhelmstrake und Mauerstroße als Dienst, gebände für die Colonial-Ceniralverwaltung werden als erste Rate 1578 000 gefordert. Müll«r-Sagan und Müller- Fulda dielten die Grundstücke nicht für geeignet. Cotonioldirector k)r. Stübel trat sür die Forderung ein, ebenso der Staatssekretär Frhr. v. Richthosen, der hervorhob, daß, wenn die Besitzerin des HauseS, wo jetzt die Colonialverwaltung untergebracht ist, dieses verkaufe, die Verwaltung auf der Straße liege; da» in Aussicht genommene Grundstück fei nicht ideal, ober durchaus geeignet. Auf Antrag des Referenten Prinz v. Urenberg wurde beschlossen, am 4. Februar eine Localbrsichtigung vorjunrhmen. E) Berlin, 31. Januar. (Telegramm.) Tie Zolltaris- commifsion deS Reichstage« nahm heule eine von Kanitz, Heyl und Genossen beantragt« Bestimmung an, wonach, soweit nicht Ver tragsbestimmungen «ntgegenstede«, sür ausländitche Maaren dies«lben Zölle sestgrietzt und sür ihr« Abfertigung dieselben Maß- regeln ungeordnet werben können, welche im Ursprungs!an de sür deutsche Maare» gelten. Die Commission begann sodann die Beratbung der ersten Ziffer de« 3 S (Cinfuhrscheine; reine Transitlager und ge rn scdte Transitlager). Graf v. Schwerin-Löwitz forderte die Abschaffung der gemischten Transitlager. Staatssekretär Frhr. v. Tdiilmonn befürwortete den Fortbestand der südwestdeutiLeic Gelreidetransitlager. Unternaatsiekretär v. Sch raut au« Straß burg legte dl» Nothwendigkeit der Erhaltung der Straßburger ge- mischten Lronsitlager im Jnteress« dr« dortigen GrtreidehandelS dar, der großartige Hafenanlageu errichtet habe. Badßchrr Ministerialdirector Scherer bekämpft den Antrag Schwerin im Interesse de« Manuhetmer GrtreidehandelS. Die Writrrberathung erfolgt Dienttag. * Berlin. 31. Januar. Die WahlprüfungScommission halte auf der Tagesordnung ihrer gestrige» Sitzung dir Prüfung der Wahlen von Goth«in (2. Stralsund, srs. Bgg.) und vonSirg (3. Marlenwerder, nat^ltb.; letztere war vom Plenum an dle Com mission zurückverwtesen worden) stehen. Leid« Gegenständ« wurden jedoch oogesetzt: e« wurd« nur der Bericht über die beanstandete Wohl de« Abg. Prtitz« (6. Trier, nat -ltb.) iestgestellt. Di» Loni- mtssion beschloß Erhebungen über «ine Anzahl Protrstpunct« uud bis zur Erledigung der Erhebungen Aussetzung der Entscheidung über di« Giltigkeit d«r Wahl.
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