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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 01.02.1902
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1902-02-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-19020201016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1902020101
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1902020101
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1902
-
Monat
1902-02
- Tag 1902-02-01
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Monat
1902-02
-
Jahr
1902
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772 Buchhalt,r Mohrhardt mit sein» Frau wegen Diebstahl-!, Be- trug» uud Urkuudensälschunfl zu verantworten. M. halte außer der Buchführung auch den Versandt unter sich; er erhielt die zu versendende Waare zur Coutrole, signirte sie, ließ sie verpacken und überwieS sie an die Spediteure zur Versendung an dir Kund schaft. So lernte rr alle Abnehmer der Fabrik kennen. Er schaffte nun fortgesetzt Mengen von Fabrikaten durch allerhand Manipulationen bei Seite und brachte sie in den verschiedenste» Städten Deutschlands als Bestände aus Konkursen rc. zum Verkauf. Seinen Abnehmern gegenüber fingirte er eine Firma Eobn. Die Gelber ließ rr sich nach den verschiedensten Orten post lagernd senden. Die umsaugreiche Correspondenz, welche dieses Nebengeschäst erforderte, besorgte die Ehefrau des Angeklagten nach seinem Dictat. In der Zeit von 1886 bis vorige» Jahr hat Mohr- Hardt seinem Principal, so weit ermittelt, einen Sünden von etwa 5400 zugesügt. Durch eine Firma in Apolda, welche mit der Firma Ernst in Verbindung stand und auch von dem angeblichen Eohn Waarenposten bezogen hatte, wurde der Schwindel ansgetuckt. Mohrhardt wurde zu 6 Jahren Zuchthaus und 5 Jahren Ehrverlust, seine Frau zu 3 Jahren Zuchthaus und Ehrverlust aus die gleiche Dauer verurtheilt. —— Kriegsgericht. v. X. Leipzig, 31. Januar. Der Maurer Max Müller m., zur Zeit Soldat des 133. Jnsanterie-JiegimentS, hatte sich wegen eigenmächtiger Entfernung aus dem Heere uud Betrugs in je 2 Fällen vor dem Kriegsgericht zu Leipzig zu verantworten Ter Thatbestand ist folgender: Am 27. December 1901 entfernte sich Müller eigenmächtig aus seiner Garnison in Döbeln, um eine Excursion nach Roßwein zu unternehmen. Daselbst besuchte er den Privatmann K., dessen Enkel in derselben Compagnie, wie Müller, dient. K. gegenüber gab sich Müller fälschlich für einen Gefreiten S. auS, übermittelte ihm Grüße von seinem Enkel und bat ihn angeblich in dessen Namen um ö die er auch ausgehändigt erhielt. Dann kehrte rr wieder zu seinem Truppentdeil zurück und verbrauchte da» Geld für sich. Am 6. Januar 1902, als Müller seine Schwindeleien entdeckt sah, entfernte er sich abermals von seiner Truppe. Obwohl nicht im Besitze eines besonderen Legitimationspavieres, löste rr sich eine Militärsahrkarte nach Zwickau, um in Oelsniy seine Eltern zu besuchen und sich Geld zu verschaffen. Auf Grund einer Karte, die er an seine Compagnie schickte, Les Inhalts, daß er am 13. Januar wieder den Dienst antreien würde, wurde er am 9. Januar sestgenoinmen. Von dem Betrüge des Eisenbahnfiscus mußte der Angeklagte sreigesprochen werden, da derselbe geglaubt hat, in Uniform dürfe er ohne Weiteres eine Militärfahrkarte benutzen, im Uebrigen erfolgte seine Verurtheilung wegen unerlaubten Entfernens aus dem Heere in zwei Fällen und Betrugs in einem Falle zu vier Wochen Gesängniß und Ver- setzung in die 2. Classe des SoldatenstandeS. -rtegSgertcht tu Kiel. Interessant« Vorfälle bei der „Wacht"-Katastrophe kamen in der Sitzung Les MarinekriegSgerichts zu Kiel gegen den Leutnant z. S. v. Löwenfeld aus Spandau, der kürzlich wegen Mißhandlung Untergebener neun Tage Kammerarrest erhielt, zu Tage. Nach der Collision zwischen dem Linienschiff „Sachsen" und dem Kreuzer „Wacht" halte der Kutter der „Sachsen" eine Fahrt zur „Wacht" unternommen. Der Führer, Leutnant v. Löwenseld, war an Bord deS Kreuzers gegangen, und Las Rettungsboot hatte eine Anzahl „Wacht"-Leute an Bord der „Sachsen" ge bracht. Zum zweiten Male ging der Kutter in die Nähe des sinkenden Schiffes. Der Leutnant batte sich vorqenommen. Alles daran zu setzen, um Len Commandantcn der „Wacht", Corvettencapitän v. Cotz Hausen, zu retten. Er näherte sich dem unterstehenden Kreuzer bis auf drei Bootslänsten. Da stab es auf der „Wacht" einen furchtbaren Krach; Las Schott brach, der Bug senkte sich langsam und verschwand. Herr v. Cotzhausen ipringt über Bord. Mit Stentorstimme ruft Leutnant v. L. den Kuttergästen zu: Ruder ani Die Matrosen sind angesichts Les jchreckensvollen Unterganges wie gelähmt, Keiner rührt sich. Ta schiebt sich die Pinaffe des Linienschiffs „Kaiser Barbarossa" zwischen den Kutter der „Sachsen" und die versinkende „Wacht" und rettet den mit den Wogen kämpfenden Commandamen. AussHöckste erregt, ipringl Leutnant v. L. zwischen die Kuttcrgäsle (Mannschaft) und schlägt sie, wie er selbst sagt, kräftig an den Kopf. Es waren er regte Augenblicke. Eine große Anzahl Rettungsboote lag in dec Näbe der „Wacht". Von allen Seiten ertönten laute Cominandorufe. Daß die Schläge des Leutnants heftig waren, geht daraus hervor, daß der geschlagene Matrose Klement eine Zeit lang nicht Horen k nn e und starkes Ohren aujeu verspürte. Ter Leutnant batte den K tt - gästen vorher gesagt, daß er den CommauLanten retten r olle. AIS Grund seine- Schlagens giebt er heute an, daß er den sintt-r auS der Nähe der unterstehenden „Wacht" bringen wollte. Der Ofsicier ist nach 8 124 deS M.-Et.-G. straffrei, wenn er die Handlung in der dringendsten Gefahr und äußersten Noch begangen hat. Die Kuttergäste geben zum Theil an, daß der Leutnant die Mißhandlung begangen habe, weil eS ihm nicht geglückt sei, den Commandauten zu retten. Der Boo'S- steurier, Bootsmannsmaat Kuüppel, bekundet, daß der Leutnant zugeschlogen habe, als die Kuttergäste sich nicht beeilten, von der sinkenden „Wacht" fortzulommen. Ein« Gesahr für das Boot war vochanden, da eS in den Strudel de» unter gebenden Schiffe» gezogen werden konnte. Die „Wacht" sank in dessen so langsam, daß kein Strudel entstand, doch war die« nicht voranSzusehen. Leutnant v L. hat außerdem an Bord der „Sachsen" den Matrosen Kretschmann bei der Instruction und bei der Musterung mit cinem '/, w langen und 3 cm starken Buche an den Kopf gr- Ichlagen. Da» Gericht erachtete das Vergehen Le- Leutnant» bei der „Wacht"-Katastrovhe nicht alS strafbar, da hier dringendste Gefahr und äußerste Noth vorliege. Der Untergang eine» Kriegsschiffes sei «in seltener Vorgang, dessen Tragweite sich nicht ermessen ließe. Ei» großer Verlust an Menschenleben könne leicht eintrrten. Der Angeklagte wollte das Boot aus der Gefahr erretten und griff zu dem kräftigsten Mittel. Sein Vorgehen sei durchaus richtig ge- wesen, dagegen war das Schlagen des Matrosen Kretschmann — der Leutnant bezeichnete seine Schläge als Ausmunterungsklapse — vorschriftswidrig. Da die Fälle mild liegen, wurde auf die Mindest strafe, zwei Tage Stubenarrest, erkannte. Die Gesammtstrafe lautete aus zehn Tage Stubenarrest. Der Vertreter der An- klage halte, da nur die Möglichkeit einer Gesahr bei dem „Wacht"- Uniergange obgewaliet habe, und das Vorgehen des Leutnants v. L. nicht richtig gewesen sei, acht Tage, inSgesammt vierzehn Tage Kammerarrest wegen Mißhandlung Untergebener beantragt. Entscheidungen des Reichsgerichts. Nachdruck verbat«. I-. Leipjig, 31 Januar. Bankier Arendt contra Recht», anwalt Ör Rose «stock. Sehr beachtenswertbe rechtliche Gesichts, puucte kamen zur Erörterung in einer Strafsache, die heule den 2. Strafsenat des Reichsgerichts beschäftigte. Es bandelte sich um ein Urtheil des Landgerichts Potsdam vom 21. Mai v. I., durch welches wegen Beleidigung des Rechtsanwalts Or. Rosenstock in Berlin verurtheilt worden sind: der Bankier Max Arendt in Berlin zu 1200 der Geschästssührer des kleinen Journals", vr. Leipziger, zu 500 sowie die Redakteure des genannten Blattes, Neißer und Schiveltamp, zu je 200 >6 Geldstrafe. Ein früheres Urtheil in dieser Sache, welches vom Landgerichte 1 in Berlin gefällt war und gegen Arendt — ab- weichend von dem jetzigen Urtheile — auf drei Monate Gesängniß und 300 Geldstrafe lautete, wurde am 7. Januar v. I. aus die Revision der Angeklagten ausgehoben. Der Sachverhalt sei hier nur kurz skizzirt. Der junge Renz, der später entmündigt wurde, hatte bei Arendt größere Summen geliehen und ihm als Sicherheit seinen CircuS verpfändet, vr Rosenstock nahm die Interessen des jungen Renz wahr und veranlaßte dessen Entmün- digung, wodurch Arendt materiellen Schaden erlitt. Arendt wurde obendrein der Bewucherung des Renz beschuldigt, aber später außer Verfolgung gesetzt. Weil nun Arendt das Vorgehen vr. Rosensioch's gegen ihn sür unberechtigt dielt, suchte er sich aus anderem Wege Genugihuung zu verschaffen. Er beschuldigte vr. Rosenslock in ver- schiedener Weise, u. A. auch in einer Eingabe au die Staatsanwaltschaft der Kuppelei. Eine Abschrift dieier Eingabe sandte er dem „Kleinen Journal", damit dieses die Angelegenheit öffentlich bespreche. Dies ge- schah dann auch in einem Artikel „Ehescheidungen und Kuppelei". Hier- durch fühlte sich Vr. Rosenslock beleidigt. Arendt und die übrigen Mitangeklagten traten den Wahrheitsbeweis an, doch war das Land- gericht der Ansicht, Laß derselbe nicht gelungen sei. Festgestellt wurde allerdings, daß vr. Rosenslock, der eine Frau Cohn im Ehescheidungsprocesse vertrat, eine Frau Thiel beauf tragt batte, Ermittelungen in Bezug auf Herrn Cohn, den Ehemann, anzustellen, und daß diese selbe Frau Thiel mit Herrn Cohn Ehebruch getrieben hat, aber das Gericht sah nicht als erwiesen an, daß Vr. Rosenslock sie dazu angesliitet hat, Cohn zu verführen. Es wurde nur auf Grund von Vorkommnissen, in Lenen Schauspielerinnen u. s. w. eine Rolle spielten, angenommen, daß Vr. Rosenslock kupplerische Neigungen gezeigt Hane. Ein gegen vc. Roienstock wegen Kuppelei eingeleiletes Verfahren ist wieder ein gestellt worden. Der Schutz des 8 193 ist den Angeklagten nicht zu gebilligt worden, auch hat cas Gericht geglaubt, die Beleidigungen Areudl's und Vr. Rosenslock (der dem Angeklaglen Arend» Wucher vor geworfen halte) nicht compeusiren zu sollen, da die von Arendt be gangene Beleidigung bedeutend schwerer sei. — Gegen das Urtheil hotten sowohl die vier Angeklagien, als der Nebenkläger vr. Rosen, stock Revision eingelegt, welche vor.dem 2. Strafsenate deS Reichsgericht» zur Verhandlung kam. Da» Reichsgericht hob do» Urtheil auf und vrrwir» di« Sach« an da» Landgericht Prenzlau, so daß sich nunmehr da» dritte Landgericht mit dieser umfangreichen Sach« zu befassen haben wird. Di« Aushebung er folgte auf die Revisionen beider Parteien in der Weise, daß aus dir Revisionen der Angeklagten das Urtheil im vollen Maße auf- gehoben wurde, wäbrend auf die Revision de» Nebenkläger» nur da» Urtbeii gegen Arendt, und zwar nur bezüglich de» Strafmaßes aufgehoben wurde. Dir Brrhandiung vor drm Landgerichte batte unter Ausschluß der Öffentlichkeit stattgefunden, doS Urtheil war öffentlich verkündet worden und dann war wieder unter Ausschluß der Leffentlichkeir di« UrthrilSbegründung erfolgt. Der Nebenkläger batte nun in seiner Revision gerügt, daß über den Ausschluß der Orsfeatlich- krit bei Mitthrilung der Urtheilsgründ« nicht öffentlich verhandelt und rr über den Antrag, auch insoweit die Ocffentlichkeit auSzu- schließ«», nicht gehört worden sei. Da» Reichsgericht erklärte diese Rüge sür begründet und sprach damit rechlSgrundsützlich auS, daß sür die Verkündung der Urtheilsgründe die Oeffentlicdkeit ausdrücklich und in der üblichen Weise ausgeschlossen werden muß, wenn nicht schon vorher (beim Ausschluß der Oeffentlichkeit der Verhandlung selbst) zwischen den Parteien ein Ueberrinkommen getroffen worden ist, daß auch sür die Verkündung der UrtbeilSgründe die Oeffentlichkeit auSgeschloffea werden soll. Aus die Revision der Angeklagten wurde doS Urtheil aufgehoben, weil eine Brichränkung der Bertheidigung als erwiesen angesehen wurde. Dir Angeklagten batten Beweisanträge gestellt, welche vom Landgerichte abgelehnt worden sind. Sie hatten die Unqlaubivürdigkeit des Nebenklägers vr. Rosenslock Nachweise» wollen. Da- Landgericht lehnte dir Anträge ab, weil den Angaben vr. Rosenstock's nicht unbedingter Glaube beigemessen worden sei. Diese Begründung wurde vom Reichsgerichte nicht al- auSrrichend resp. unzulässig erachtet. Wenn die Angeklagten, so sagt das Reichsgericht, die Unglaubwürdigkeit de» Nebenklägers »ach- weisen wollten, so meinten sie offenbar, daß sämmtliche Angaben desselben unglaubwürdig seien. Sagt nun das Landgericht, den Angaben des Vr. Rosenslock sei nicht unbedingter Glaub» beizumessen, so liegt darin der Ausspruch, daß dem Nebenkläger doch lheilweise Glaube geschenkt worden sei. Hierdurch sind die Angeklagten in ihrer Bertheidigung bejchränkt worden. v. Leivztg, 31. Januar. Aufgehoben wurde vom Reichs- gkricht auf die Revision deS Angeklagten da- Urtheil deS Land gerichts Dresden vom 19. August v. I., durch welche« der Bau- gewerke Karl Gustav Seliger wegen Vergehens gegen da- Alters- und Jnvaliditätsgrietz verurtheilt worden ist. Verworfen wurden dagegen die Revisionen des Hausdieners A. Th. Böhmer, ver urtheilt am 23. August v I. vom Landgerichte Dresden wegen Kuppelei; des früheren Motorwagenführers I. P. Eckelt, ver urtheilt am 9. August v. I. vom Landgericht Dresden wegen Gefährdung eines Eisenbahntransports, und des Agenten Gustav Koblenz in Kleinzschocher, der am 18. Juli v. I. vom Landgericht Leipzig wegen Bestechung zu zwei Monaten Gesängniß verurtheilt worden ist. Sport. Schwimmsport. Am 25. d. Mts. hielt der Schwimmverein Leipzig.West seine Generalversammlung ab. Noch dem von dem Vorsitzenden Herrn Max Thieme erstatteten Jahre», berichte hat der im Sommer 1900 gegründete Verein im ver- gangeneu Jahre recht gute Fortschritte gemacht. Seine Mitglieder- zahl ist beispielsweise um das Doppelte gestiegen, dieselbe beträgt jetzt 70, darunter 40 ausübende. Der Verein hielt im ver- stoffenen Jahre 2 Haupt-, 2 außerordentliche und 12 Monats- Versammlungen, ö Vorstands- und 6 Comitssitzungen ab. An Festlichkeiten wurden veranstaltet ein Schau- und Wettschwimmen in der FuchL'scden Badeanstalt in Lindenau, das von etwa 1000 Personen besucht war, ein Wintervergnügcn, sowie em Ausflug. Ferner wurden 4 Vorträge mit Demonstrationen abgehalten. Sechs arme Knaben erhielten aus Kosten des Vereins Schwimmunterricht. Der Verein betheiligte sich an 15 Wettkämpfen und szwei Mannschaftswettkämpfen und errang dabei 6 erste, 3 zweite und 2 dritte Presse In den Mannschaftskämpsen ging der Verein beide Male als Sieger hervor. Bei Len regelmäßigen Hebungen, die im Sommer in der FuchS'tchen Badeanstalt, im Winter im Sophienbad stattfanden, wurde das Hauptgewicht aus eine systematische und. gleichmäßige Ausbildung der Mitglieder in allen Zweigen des Schwimmens unter Hintanstellung von Gipselleistungeu gelegt. Einen ntcht unwesentlichen Ein fluß aus die Tbätigkeit Les Vereins dürste übrigens für die Zukunft der erfolgte Anschluß an den Sächsischen Schwimmer- bund haben. — Daß der Verein auf dem besten Wege ist, auf drm Gebiete des Wassersports noch Vorzügliches zu leisten, dafür dürste die Leitung desselben durch de» umsichtigen Vorsitzende», Herr« Max Thieme, und durch den in den Schwimmerkreiseu Deutschlands besten- bekannten Schwimmwart, Herrn Philipp Finck auS Stuttgart, bürgen. 8 Leipziger Ruder-Verein von 1876. In der am 28. Jauuar im Boot-Hause obgehaltenen ordentlichen Hauptver sammlung erstattete der Vorstand Bericht über da- 25. Vereins- lahr, welcher recht günstig lautet. Obwohl der Verein im ver- stoffenen Jahre eine auswärtige Regatta nicht beschickte, wurde doch sehr fleißig gerudert, und die im Herbst veranstaltete Bereins-Wett- fahrt ergab so gute Resultate, daß von der kommenden Saison das Beste zu erwarten ist. Da« Fahrtenbuch weist 1015 Fahrten mit inSgesammt 5149 km aus. Besonder- hervorzubeben sind die Dauer fahrten in drei ConoeS von Leipzig nach Potsdam und in einem Tourenboote von Leipzig noch Calle a/S. Um dem Bedürsniß zu entsprechen, wurde beschlossen, einen neuen Doppel-Zweler zum sofortigen Bau in Auftrag zu geben, während die Anschaffung eines weiteren Renu-Einer- in Aussicht genommen ist. Ein neues Canoe wurde dem Vereine bereit» zu Anfang de» Jahres von einem lang- jährigen Mitglied« gestiftet. Die verschiedenen geselligen Veranstal- tungen ließen ebenfalls nicht» zu wünschen übrig, besonders würdig wurde die Jubiläumsfeier im August begangen. Di« Expedition der deutschen Pferd« nach Nizza verlief im Allgemeinen sehr ungünstig; wenn man sich auch von vornherein keinen übertriebenen Hoffnungen hingeben durfte, so ist das schlechte Abschneiden der im deutschen Besitz befindlichen Pferde durch die Folgen der Nizzaer Expedition noch betrübender geworden. Tenn nicht allein bei „Siegwart" rächte sich das anstrengende Training durch Lahmwerden nach der Theilnahme des Hengstes am Prix Böthune, sondern auch „Formosa" kehrte nach dem Bericht srou- zösischer Facdblätter sehr beinmüd« auS dem letzten Rennen zurück, und namentlich bei diesem Hengste» der nach deutschen Verhältnissen gemessen, ein mehr als nützliches Pferd ist. wäre eine längere Indisposition sehr zu bedauern. Der einzige Lichtblick in dem Dunkel dieser Mißerfolge war das Abschneiden von „RiSk". Dieser lief nach seinem ersten Erfolge im Prix du Pont-Magnan am letzten Renntage unter dem beliebten deutschen Herrenreiter Herrn Schmidt-Benecke eia vortreffliches Rennen, indem er den Dritten im Grand Prix Lierrn unter gleichem Gewicht schlug, und er hätte vielleicht auch noch „Radoteur'', der rr 7 Pfund gab, bezwungen, wenn nicht — wie der „Jockey" berichtet — Herr Schmidl-Benecke im entscheidenden Momente von einem Stein ins Auge getroffen worden, wodurch es dem erfolg, reichen Herrenreiter zur Unmöglichkeit wurde, in den Endkampf mit ungeschwächter Energie einzugreisen. i Aus dem Geschäftsverkehr. k Mit dem heutige» Tage eröffnet die renommirte Firma Albert Rost, Keine Thüringer Wurftwaaren, bereit» wieder eine neue Filiale in der Theater-Paffage. Das Geschäft au» kleinen Anfängen emporgewachsrn, erhielt unter der sachkundigen Leitung de» Herrn Albert Rost eine große Ausdehnung, wobei es sich nicht nur auf Leipjig beschränkte, sondern auch außerhalb, sogar im Aus land einen großen Kundenkreis eroberte. Da alle dort verkauften Maaren nur auS den besten Zuthaten hergestellt werden, erhielt ouck> die Firma auf den Ausstellungen in und außerhalb Deutschlands die höchsten Auszeichnungen. k In den Drei Aasen, Petersstraße 27, findet heute Eröffnung der großen Münchener Bockbierfeste statt, die täglich von großen humoristischen Concrrten LeS Leipziger Concert-OrchesterS des Herrn Musikbirectors Otto Weide begleitet sind. Berichtigung. In die Abendausgabe deS Donner-tag» hat sich in den Bericht über den Vortrag de» Herrn Professor Lamprecht ein sinnentstellender Druckfehler eingeschlicheu. Es muß dort S. 727, Sv. 3, Z. 13 von unten statt „diese grausame social« Untugend" heißen: „dieser gemeinsame sociale Untergrund". Verantwortlicher Redakteur vr. Her«. SüchNug in Leipzig. Für den musikalischen TheU Adolf Authardt tu Leipzig, Volkswirthschaftlichcr Wil des Lchjiger Tageblattes. Alle für diesen Theil bestimmten Sendungen sind zu richten an dessen verantwortlichen Redacteur E. V. Laue in Leipzig. — Sprechzeit: nur von 10—11 Uhr Bonn, und von 4—5 Uhr Nachm. Unentgeltliche Einsichtnahme von Adreßbüchern in Leipzig. A Dem namentlich von der Leipziger Kaufmannschaft em pfundenen Bcdürfnitz der unentgeltlich.» Einsichtnahme von Städte-, Länder-, Branchen- und Export-Adreßbüchern hat die Leipziger Handelskammer auch in diesem Jahre Rechnung ge tragen. indem sie das reichhaltige Adrcßvuchmatcrial ihrer Bibliothek erweitert bezw. erneuert hat, io daß im Lcscsaalc (Neue Börse, Treppe 8, I.) zwischen 9 und 12 Uhr Vormittags und zwischen 3 und 7 Uhr Nachmittags ohne Entgelt folgende Adreßbücher von Jedermann eingcschcn werden können: 1) Städte-Adreßbücher: Aachen, Altenburg, Am sterdam, Annaberg mit Buchholz, Apolda, Arnstadt, Augsburg, Baltimore, Ballenstedt, Bamberg, Barmen, Basel, Bautzen, Ber lin mit Vororten, Bernbura, Bielefeld, Blankenburg a. H., Bochum, Bonn a. Rh. und Umgebung, Borna, Braunschweig, Bremen, Breslau, Brüssel, Burgstädt, Buenos Aires, Bukarest und Umgebung, Chemnitz, Chicago, Christiania, Darmstadt, Dessau, Döbeln, Dortmund, Dresden und Vororte, Düsseldorf, Dublin, Eisenach, Elberfeld, Elbing, Erfurt, Essen, Forst i. L„ Frankenbcrg mit 19 Bezirksortschaftcn, Florenz, Frankfurt a. M., Frankfurt a. O., Freiberg und Umgebung, Fürth, Genf, Gera, Glauchau, Görlitz, Gotha, Graz, Greiz, Grimma, Großenhain, Groitzsch, Güstrow, Hagen, Halberstadt, Halle a. S., Hamburg mit Altona, Hanau, Hannover, Hildburghausen, Ilmenau, Innsbruck, Jena, Karlsruhe, Kassel, Kiel, Koblenz, Koburg, Köln, Königsberg i. P., Köthen, Kopenhagen, Krefeld, Krim mitschau, Konstantinopel, Leipzig, Leisnig, Licgnitz, London, Lübeck, Madrid, Magdeburg, Mailand, Mainz, Mannheim, Markranstädt, Meiningen. Meißen mit Umgebung, Melbourne, Merseburg, Metz, Monaco, Moskau, Mühlhausen i. Th., Mün chen, Naumburg a. S., Neapel, New ?)ork, Nürnberg, Ofen-Pest, Offenbach a. M-, Oldenburg, Paris, Pforzheim, Plrna, Plauen i. V., Pößneck, Petersburg, Potsdam, Posen, Regensburg, Riesa, Rom, Rostock, Rudolstadt, Saalfcld mit Gräfenthal, San Francisco, Schmölln, Schneeberg, Schweidnitz, Schwerin, Son dershausen, Sonneberg, Sorau, Sofia, Stettin, Stockholm, Straßburg, Stuttgart, Thum, Torgau, Triest, Ulm a. D., Venedig Weimar, Werdau, Wien, Wiesbaden, Wismar, Wolfen büttel, Worms, Wurzen, Zeih, Zerbst, Zittau, Zürich und Zwickau. 2) Länder- und Städte-Adreßbücher. Es sind vorhanden: Mosse'ö Deutsches Reichs-Adreßbuch: Bicsenthal'S großes deutsches Landes Adreßbuch 18 Bände); die goiize Aus gabe „Deutschland" von Leuch's Landes-Adreßbuch (23 Bände); ferner Adreßbücher von Dänemark, Griechenland, Großbritan nien, Mexiko, Norwegen, Oesterreich-Ungarn, Portugal, Schweden, der Schweiz, Spanien; desgleichen Didot-Botticr- Ausgaben „Etrangcr" und „Departements": Stubb's Welt adreßbuch u. A„ zusammen 65» Bände. 3) B r a n ch c n - A d r c ß b ü ch c r , und zwar solche der Bergwerke, des Buchhandels, der deutschen und österreichisch ungarischen chemischen Industrie, des Eiicnwaarcuhandcls, der Elektricitätsbranchc, des Handels mit Getreide, Saaten und Düngemitteln u. s. w., der Glasindustrie, der Holzindustrie, der Keramik; ferner Adreßbücher sür die Colonial-, Kurz-, Spicl- und Manufacturwaarenbranche, der Papierindustrie, der Mon tan-, Musikinstrumcntcn- und Textilindustrie (deutsche und österreichisch-ungarische), der Seifen- und Varfümcricwaaren- branche, des Speditionsgewerbes, der Rübenzuckerfabrikation, der Schweizer Uhrenindustric und des Leipziger KunstgcwcrbeS. Im Anschluß hieran seien noch genannt die Adreßbücher der Actien-GcseUschaftcu und der sächsischen Vereine, der evange lischen Geistlichkeit Deutschlands u. s. w.. ferner die Adreß bücher der deutschen und französischen Presse, der Bibliotheken u. A. m.. Alles in Allem 34 Bände. 4) Erport-Adreßbücher. Hcrvorzuhcben sind: daS Lxport-HandclSadreßbuch für Deutschland, das Adreßbuch der Exporteure Deutschlands und der Niederlande, ferner Rcgen- hardt's Fabrikanten- und Exportfirmcnlexikon, das Export- Adreßbuch des Prager Handelskammcrbezirks, desgleichen des Reichcnbcrgcr HandclskammerbczirkS, das der italienischen und das der ungarsichcn Exportfirmen, das der Hauptexporteurc und -Importeure Eurovas, sowie das Ucbcrsecische Waarcnbcdarfs- buch von Fr. Ebel. iZoycott deutscher Waaren in Galizien. Wie vor einigen Tagen im politischen Theile des „Leipziger Tageblattes" gemeldet wurde, ist in der General-Versammlung der Vereinigten Kaufleute Krakaus ein ein stimmiger Beschluß gefaßt worden, in welchem davon abgc- rathcn wird, künftig noch Waaren aus denjenigen Ländern zu beziehen, welche sich der polnischen Nationalität gegenüber feind lich stellen. In erster Linie sollen künftig in Galizien her- aestclltc und in zweiter Linie in Oesterreich-Ungarn ange- fertigtc Waaren berücksichtigt werden, wogegen Deutsch land ganz und gar ausgcschaltct werden soll. Angeblich ge denken die siidischcn Kaufleute, sowie verschiedene Institutionen und Vereine in gleichem Sinne zu handeln. Auch soll die Kaufmannschast anderer galizischer Städte angehalten werden, ein Gleiches zu thun. — Das ist offenbar der Lohn dafür, daß die deutschen Ge werbetreibenden, trotz ihrer zahlreichen „ Rcinfällc ", bisher sich immer wieder haben verleiten lassen, nach Galizien, diesem Lande, wo Gauncrthum und „Concurs- industric" in geradezu schamloser und eines Eulturstaatcs unwürdiger Weise ihr Unwesen treiben, ihre Waaren auf Credit zu senden und damit ihr gutes Geld gewissermaßen zum Fenster knnauszuwerfcn. Wahrscheinlich haben jedoch die edlen Polen Galiziens ihre Rechnung ohne den Wirth gemacht, wenn sie an nehmen, daß sich die als Ersatz für die deutschen ins Auge ge faßten österrcichisch-ungariichcn Fabrikanten von ihnen werden in gleicher Weise brandschatzen lassen, wie cs die deutschen leider bisher vielfach gcthan haben. Für die österreichisch-ungarischen Gewerbetreibenden hat die an sich allerdings kein bcgebrcns- wcrthcs Object bildende galizische Nachbarschaft wenigstens den Vortheil gehabt, daß man diese Nachbarn cinigermagen genau kennen gelernt hat. Dies geht unzweifelhaft hervor aus einer nach der Wiener „Deutschen Zeitung" am Anfänge dieses Monats nn Auftrage einer großen Anzahl öster reichischer industrieller Vereinigungen dem österreichischen I u st i z m i n i st e r überreichten Eingabe. In derselben werden die A uswüchsc des C r c d i t v e r k e h r s, insbesondere die trostlosen Verhältnisse in Galizien, der Bukowina und den Küstenländern genau dargelcgt und eine An zahl VcrwaltungSmaßregcln erbeten, welche geeignet find, den ärgsten Ausschreitungen abzubelfcn. Es wird darauf hinge- wiescn. daß das S t r o b m ä n n c r t h u m in den sogenannten S ch c i n c o n c u r s e n dazu diene, dem Schuldner mit Hilfe einer ausgeglichenen Gläubigcrgruppc und einer Anzahl fin- girtcr Forderungen die Masse in die Hand zu spielen und die übrigen Gläubiger vollständig leer ausczchcn zu lasten. Der Eoncursmasieverwaltcr vereinbare lediglich ein Pau schale mit dem Schuldner, während er den Gläubigern eine solche Kostenrechnung präsenlirc. daß der Erlös der Masse auf gezehrt werde: die Maste werde in Wahrheit von» Schuldner weiter verwaltet, rum Theile verschleppt, zum Theil zu einem Schleuderpreise mit Hilfe von Licitationsrinqcn wieder an einen Angehörigen des Schuldners gebracht Der Masse verwalter führe weder Anfechtung?- noch Vertuschungsprocessc. noch erstatte er Strafanzeigen, Die städtischen Geschworenen in solchen Landern svrächeu von Anklagen wegen betritzzer sistier Erida regel m a ß ig frei, io daß eine solche Anklage über haupt nicht erhoben werde. Außerhalb des Concurseü werde das Strohmännerthun» in der Weise zur Ueberrumpelung der Gläubiger mißbraucht, daß mit Hilfe von fictiven Forderungen das Waarenlagc» außeroxdcntlsth rasch gepfändet, versteigert und dann nebst der Firma auf Angehörige des Schuldners übertragen werde. Die österreichisch-ungarischen Gewerbetreibenden werden den Werth dieser ihnen winkenden, vorstehend so drastisch beleuch teten, vorzüglichen Kundschaft wohl richtig zu würdigen wissen und dieselbe danach behandeln. Würde die deutsche Geschäftswelt infolge des vorerwähnten Beschlusses von der galizischen Kundschaft künftig thatsächlich verschont werden, so könnte man von ihr mit Recht sagen, daß sie das Böse ge wollt, aber das Gute geschaffen habe. Es steht jedoch zu erwarten, daß diese Herren, die jetzt den Mund so voll nehmen vom Boycott deutscher Waaren, den Weg nach Deutschland doch wieder finden werden, wenn sie gutmüthige Liefe ranten suchen, die ihnen Waaren auf Credit liefern. Hoffentlich werden nun unsere deutschen Gewerbetreibenden endlich cinsehcn, daß sie doch zu etwas Besserem da sind, als diesen hochmüthigen Herren aus Galizien gegenüber die Rolle Derjenigen zu spielen, „die nicht alle werden" l v. Vermischtes. ^.Leipzig, 31. Januar. Bücher. Karten, Musi- kalicn und Zeitschriften, für welche Artikel unsere alte Buchhändlerpadt noch bis heute der wichtigste Austausch platz des deutschen Reiches ist, wurden im Jahre 1901 aus dem Auslande ein geführt: 46133 D.-Ctr. im Werthe von 22 144 000 gegen 44 726 D.-Etr. zum Werthe von 21 468 000 Mark' im Jahre vorher. Es ist also eine Zunahme der Bücher einfuhr um 1407 D.-Ctr. und 676 000 oder um 3,2 Proc. im v>msso'scncn Jahre cingctreten. Die meisten Bücher, Zeit schriften u. s. w. kamen aus Oesterreich, das zu der gesammten Büchcrzufuhr des deutschen Reiches allein 16 903 D.-Ctr. oder 36,6 Proc. lieferte. Dann seien noch genannt: die Schweiz mit 7126 D.-Ctr. oder 15,4 Proc., Frankreich mit 6385 D.-Ctr. oder 13,8 Proc., die Niederlande mit 4041 D.-Ctr. oder 8,9 Proc., England mit 3709 D.-Ctr. oder 7,9 Proc.. die Vereinigten Staaten mit 2178 D.-Ctr. oder 4,7 Proc., Rußland mit 1790 Doppcl-Ccntnern oder 3,9 Proc., Belgien mit 1318 D.-Ctr. oder 2,9 Proc. u. s. w. — Die Ausfuhr von Erzeugnissen der deutschen Literatur betrug im vergangenen Jahre 141772 Doppcl-Centner im Werthe von 79 392 000 während sic im Jahre 1900 mit 110 565 D.-Ctr. und 78 728 000 -4! angegeben war; sic hat demnach nur um 1187 D.-Ctr. und 664 000 Werth oder um 0,8 Proc. zugenommen. Es ist eine allgemeine Erscheinung, daß in den Zeiten wirthschastlicher Depressionen auch der Bücherabsatz flauer ist. Als Absatzgebiete kamen natür lich in erster Linie die Länder mit starker deutsch sprechender Be völkerung in Betracht Wir geben in folgendem Vereciclmiste die Biichennenge, die sie bezogen haben, nach Doppcl-Ccntnern an und fügen noch bei, welchen procentualcn Antheil an der Ge- sammtbsichcrausfuhr Dentschlands diese Menge ausmacht: Oesterreich Ungarn 63 115 D.-Ctr. oder 44,5 Proc., die Schweiz 1651 D-Ctr. oder 11.4 Proc., Rußland 12 946 D.-Ctr. oder 9,1 Proc., die Vereinigten Staaten 11 368 D.-Ctr. oder 8 Proc.. England 8735 D.-Ctr odcr 6,1 Proc., die Niederlande 6123 Dovpel-Centncr oder 4,3 Proc., Frankreich 4702 D.-Ctr. odcr 3.3 Proc., Belgien 3t>03 D.-Ctr. odcr 2,1 Proc., Schweden 2647 D.-Ctr. oder 1.8 Proc., Dänemark 2132 D.-Ctr. oder 1,5 Proc. u. s. Iv. Kleine Mengen Bücher unter 1000 D.-Ctr. gehen nach vielen Staaten der Erde, ein Zeichen dafür, daß man die Erzeugnisse des deutschen Geisteslebens im Auslande boch- schäbt. Im ^abrr 1901 wurden 95 639 D.-Ctr. Bücher, Zeit schriften. Mnsikalicn und Karten mehr aus- als ciuaeführt. und der Werth dcr deutschen Büchcrausfuhr war um 57 248 000 hoher als die Einruhr fremder literarischer Erscheinungen. ni L--»»,«-, 31. Januar. Leipziger Central« V i c h m a r k t S - B a n k. TaS Ergebnih de» 34. Geschäfts jahre» kann al» ein gute» bezeichnet werden. Die Bank ist Dank der Fernbaltnna von allen ihrem eigentlichen Gebiete nicht an« gehörenden GesAäften von den schweren wirthschaftlichen Schä den des vergangenen Jahres unberührt geblieben. Ihr Arbeits feld ist groß und weit genug, um ihr nützliche Bethätigung zu geben. Ihr Umsatz in laufender Rechnung betrug rm ver flosscnen Jahre 13 223 847,25 zusammengesetzt aus 12 858 Zahlungsübcrweisungeu und 48 441 Postcm und war um 322 555,45 höher als dcr vorjährige. Der Reingewinn, 105 610,30 betragend, überstieg denjenigen des Vorjahres um 3528,85 <^. In der jüngsten Aufsichtsratbssitzung dcr Bank wurde beschlossen, 13'/, Proc. Dividende und die Zinsen für nicht benutzte Zahlungsfristen, das heißt für die Rück Zahlungen innerhalb 30 Tagen mit 8 Proc. berechnet, der für den 16. Februar cinberufenen General-Versammlung zur Ge nehmigung vorzuschlagen. Es ist ein Reingewinn von 105 610,30 Mark'laus 161809 Provisionen, Wechscldiscont und Zinsen nach Abzug von 56198,70 Zinsen, Wechseldiskont und Un kosten) erzielt worden. Bei cinem Grundcapitale von 392 700 Mark betragen die Gcsammtreserven 251400 weiter figu rircn unter den Passiven die Darlehns-Einlagen mit 601 300 uud die Creditoren in laufender Rechnung mit 51175,75 Unter den Activen erscheinen u. A. 962 137,60 Buch forderungen, 175 747,65 Debitoren gegen Unterpfand, 61 521 Mark Immobilien und 70 000 Chcck-Conto. An den Com- mittenten der Bank sind die Erscheinungen einer wirthschaftlich niedergehenden Zeitspanne nicht ohne Einwirkung vorüberge gangen, was sich am fühlbarsten machte durch die minderwerthrge Ernte des Vorjahres und die dadurch verursachte Abdrängung dcr Landwirthschaft von der nothwendigen Schweincaufzucbr. Es entstand durch den bald eintretcnden Mangel an Zufuhr dieses Handelsartikels eine Preissteigerung desselben, wie sie in solcher Höhe seit 31 Jahren nur einmal, im Jahre 1876 vor- gekommen ist. Ta nun die Verkaufspreise in den Fleischerei betrieben aus Gründen des nicht gestörten Einvernehmens mir der Kundschaft nur ungern geändert werden, bleibt letztere von Conjuncturwechseln in dieser Hinsicht verschont. Zu diesem Umstande trat durch die eingeschränkten Verhältnisse von In dustrie und Handel ein erschwerter Waarenabsatz, letzterer vor nehmlich durch die unerhörten Baarvcrluste der wohlhabenden Kreise herbeigeführt. In dieser Zusammenfassung stempelte Alles das veraangcne Jahr für die Committcntcn dcr Bank zu cinem ungünstigen. *— OfficielleLeipzigerPa Viermessen. Be kanntlich veranstaltet dcr „Mitteldeutsche Papier-Jndustrie- Verein" seit 12 Jahren gelegentlich der Leipziger Messen Papier- und Schceibwaarev-Mcßausstel lungcn, umfassend: Papiere jeder Art, Papier- und Schreib waaren und verwandte Erzeugnisse, aus Papierstoff und Papier gefertigte Gegenstände, einschlägige Druckerzeugnisse u. s. w. — Diese Papiermessen werden seit vorigem Jahre in dem präch tigen Leipziger Mcßpalaft (Rud. Fleischhauer), Petersstraße 44, im geräumigen Saale des dritten Stockes abgehalten und von allen zur Leipziger Messe kommenden Grossisten, besonders aber von Ausländern und Exporteuren, besucht. Die nächste (20.) Papiermesse findet statt vom 3. bis 8. März 1902. Die Anmeldungen sind, wie wir hören, schon zahlreich cingcgangcn. und wenige Plätze sind noch zu vergeben. Bedingungen und Anmeldcbogcn erhalten Interessenten durch den Vorsitzenden des „Mitteldeut schen Papier-Jndustrie-Vereins", Herrn Bruno Ncstmann- Leipzig. *— Allgemeine Deutsche Credit-An st alt. Dcr Gcsammtbetrag der am 31. December 1901 in Umlauf be findlichen Hvvothkenpfandbriefe beläuft sich aus 24 780 500 -il, der Gcsammtbetrag dcr am 31. December 1901 in das Hvpo- thekenrcgistcr eingetragenen Hyvothekcu nach Abzug aller Rück zahlungen und sonstigen Minderungen auf 26 896 826,42 .L. -ü-Leipziger Verein sbanki n Leipzig-Plag- Witz, Actien-Gesellschaft. Dcr Bericht, welchen dcr Vorstand über da» abgelaufene Geschäftsjahr 1901 erstattet, bezeichnet da» Jahr für Handel, Gewerbe und Industrie al» ein besonders ungünstiges; eS übertraf das Vorjahr 1900
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