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Großenhainer Unterhaltungs- & Anzeigeblatt : 25.11.1882
- Erscheinungsdatum
- 1882-11-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id38343789X-188211254
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id38343789X-18821125
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-38343789X-18821125
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Großenhainer Unterhaltungs- & Anzeigeblatt
-
Jahr
1882
-
Monat
1882-11
- Tag 1882-11-25
-
Monat
1882-11
-
Jahr
1882
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Nr. 13S Großenhainer Unterhaltung»- und Anzeigeblatt. Seite 3. In Wittenberge hat sich ein großer, mit circa 9000 Ctr. Satz beladener Elbkahn guer vor die (Abdrücke gelegt und ist bereits derartig versandet, daß vergeblich versucht wurde, ihn durch die Kraft zweier Damvfschiffe vollständig auseinander zu brechen und zu entfernen. Man will versuchen, das Hmdermß durch drei Dampfschiffe zu beseitigen oder den Kahn durch Artillerie sprengen zu lassem fSeltener Kindersegen.! In Traiskirchen bei Baden brachte die Iran eines armen Kleinbauern, Anno Täubler, 73 Jahre alt, vor einigen Tagen Zwillinge — zwei Knaben — zur Welt. Dieselben sind vollkommen gesund und lebensfähig. Der Bater, Johann Täubler, befindet sich im Alter von 86 Jahren. Tie beiden Eheleute, die über diese« Familienzuwachs sehr große Freude äußern, hatten seit circa N Jahren keine Kinder. Das yochbetagte Paar erfreut sich noch eines Sohnes, der 45 Jahre zählt, und einer 38jährigen Tochter, die verheirathet ist und dermalen eine Familie von 18 Kindern besitzt. In Triest wurde am Sonntag nach dem Eoncert der Teresiua Tua die Künstlerin beim Ausgange der Politeama Rosetti von einer unabsehbaren Volksmenge erwartet. Unter endlosen Evviva- Rufen wurden die Pferde ausgespannt und der Wagen, in dem die Künstlerin saß, über den Corso gezogen. Die Polizei ließ anfangs diesen enthnsiastischen Paroxismus sich auStoben, als aber die Ovationen auf der Piazza Grande einen etwas zu tumultuösen Charakter annahmen, legte sich die Sicherheitswache ins Mittel und drohte mit Verhaftungen, wenn die Menge sich nicht zerstreue. Diese Drohung wirkte ein wenig abkühlend und die schwärmerischen Anhänger der Künstlerin begaben sich zur Ruhe. Vor den Assiscu in Cagliari (Sardinien) hat ein Proceß be gonnen, in welchem 203 Belastungszeugen, 98 Entlastungszeugen, 4 Civilankläger, 2 Geueralstaatsanwülte und 16 Vertheidiaer figuriren. In dem eisernen Käfig sitzen 82 Angeklagte in allen möglichen Altersgradatiouen, darunter eilt Knabe von 11 Jahren. In dem Verbandtunassaale versehen 30 Carabinieri und 2 Militär patrouillen den Ordnungsdienst. Der Anklagetenor lautet auf Rebellion, Brandstiftung und Plünderung. Die Jnculpateu, meistens Landleute, hatten im Sommer aus Hunger und Steuer- überbürdung das Munizipaloffice von Luri überfallen und nieder gesengt. Für 19 davon lautet das Reguisitorium auf Raubmord, denn in dem Tumult sind mehrere Carabinieri niedergemacht worden. Unter Anderem wurde auch der Sindaco Antouio Murr« ermordet. Auf dem Präsidialtische liegen als ocuiwiu delicti einige 50 Dolchmesser, Knüttel, Revolver w. Gleich bei den ersten Vernehmungen kam das unglaubliche Elend, das dort allerorten auf dem Lande herrscht, zur Sprache. Die Ver handlungen dürfte« mmdesteiis vier Wochen dauern. Obgleich in London im Allgemeinen die Häuser mit zwei und drei Stockwerken mehr als in ändere« Großstädte« vorherrschend, so besitzt die Weltstadt doch ei« Gebäude, gegen welches selbst das bekannte clfstöckige Haus in Genua, was Höhe und Etagenzahl betrifft, zurücktreteu muß. Dieser Häuserriese hat nämlich, wenn mau das Erdgeschoß und die Mansarde m«rechnet, nicht weniger als 14 Stockwerke lind dementsprechend eine Höhe von ungefähr 130 Fuß. Da wohl Niemand Lust verspüre« dürfte, täglich seine dreizehn Treppe« auf- und abzusteige«, ist ei« hvdraulischer Elevator vorhanden, der das Aufsteigen in den obersten Stock binnen zlvei Minute« ermöglicht. Das Haus besitzt nach der Straße und dem Hofraum zu mehr als fünfhundert Fenster. Der theuerste Catalog, welcher überhaupt eristirt, dürfte der erste setzt fertiggestellte Catalog des British Museums sein, dessen Herstellungskosten sich auf 80,EX» Pfund Sterling belaufen und dessen einzelnes Exemplar einen Werth von 40(>0 Vik. repräsentirt. Aus Indien wird gemeldet, daß nach amtlichen Attswelse« im Jahre 1881 18,670 Personen von Schlangen, 2757 von wildem Thiercn in Indien getödtet «mrden. Schlangen lind wilde Tlfiere haben während desselben Zeitraumes 43,609 Rinder getödtet; dagegen wurden 254,968 Schlangen und 15,274 wilde Thiere während desselben Jahres getödtet, und die von der Regierung Nir ihre Vernichtung vertheilten Belohnungen beliNen sich auf 102.810 Rupieu. Wie Europa ist auch Nordamerika am Freitage voriger Woche von einem elektrischen Sturme heimgesucht worden, der sich am selben Tage von Boston bis San Francisco erstreckte. Die Telegraphenverbindung war überall gestört. Die an den In strumenten beschäftigten Angestellten erklären, daß dieser Stur«: sich durchaus von früheren Stürmen unterschieden hat. Die Störung wirkte gewissermaßen in starken Wellen, welche be ständig die Polarität des Stromes wechselten. Wie amerikanische Blätter ferner melde«, war »nährend deS elektrischen Sturmes in Omaha ein so glänzendes Nordlicht, daß die Nacht hell wie der Tag war. In Chepenne, Denver und au verschiedenen Punkten in Californien und in Washington-Territor« wurde ein ähnliches Phänomen beobachtet. In St- Paul, Minesota, war der Horizont blntroth. Der Schicksalshnt?) Humoreske von Oskar Gießler. Daß man essen kann, ohne Hunger zu spüren, insbesondere aber, daß man trinken kann, ohne nur im mindesten vom Durste geplagt zu sein, ist eine allbekannte Erfahrung, aber daß man sich über Hals und Kopf verliebt, ohne cs nöthig zu haben, daß man sogar heirathet ohne das geringste Bc- dürfniß dazu — das ist ein Thema, welches Dielen schier un glaublich und unmöglich erscheint, über welches nach land läufiger Ansicht eben nur die Phantasie eines Novellenschreiberö zu verfügen haben soll, und dennoch tritt ein solches Er- eigniß recht oft in die Wirklichkeit und ganz geringe Anregungen des Herzens setzen sich manchmal in große Thaten um, wenn die Sonne der Liebe in die Winkel und Tiefen des Gemüths leuchtet und die zur Action eines Liebenden erforderliche Wärme daselbst concentrirt. Für verknöcherte Hagestolze und solche, die cs nicht werden wollen, will ich die wahrhaftige Geschichte von dem seligen Doctor Arno Langmantcl erzählen; d. h. besagter Doctor ist keineswegs todt, sondern er „lcbt und zappelt" noch, aber trotzdem ist er zur Seligkeit cingcgangcn -— nicht zu feuer verdächtigen, welche die Herren Bacchus und Gambrinus zu spenden Pflegen, sondern zu der perma nenten Gcmütbsverfassung, welche nur der empfinden soll, der von Herzen liebt und von Herzen wicdcrgeliebt wird. Wie der Doctor aber dazu gekommen, soll der geneigte Leser von mir in aller Kürze erfahren. Ein kalter regnerischer Frühjahrstag ist anscheinend nickt dazu angcthan, zu Wasscrfabrtcn anzuregcn und so war cs auch nur natürlich, daß an einen» solchen Lage in» Iabre 18 . . das Dampfschiff „Adler", welches die Elbe stromauf bcfubr, eine sehr schwache Benutzung seiten der Passagiere auf zuweisen hatte. Ein eisiger Südsturm kam aus den Bergen der „Sächsischen Schweiz" hervor, der das Verdeck dcS müh sam sich aufwärts arbeitenden Schiffes rein fegte und kaum den diensthabenden Schiffsleutcn den Aufenthalt daselbst ge stattete. Die erste Kajüte des Schiffes zeigte sich menschenleer, denn der einzige Passagier derselben, den wir unsern Lesern Unberechtigter Nachdruck verboten. als den vr. sifiil. Arno Langmantel vorstellcn, halte cs vor Langeweile daselbst nicht auszuhalten vermocht und war auf Besuch in die zweite Kajüte gegangen, wo wenigstens ein Dutzend Männlein und Weiblein „wimmelten" und eine be hagliche Temperatur herrschte. Nachdem unser Doctor den unvermeidlichen Dunstbeschlag von seiner goldgefaßten Brille gewischt hatte, sah er sich in dem niedrigen Raume um und entdeckte endlich im Winkel ein prächtiges Mädchengesicht, welches die Mühe zu lohnen schien, cs näher zu betrachten. Rasch avancirtc Arno gegen das Angriffsobject. Wir müssen vorausschicken, daß der gute Doctor trotz seiner 33 Jahre nicht gerade zu den blödesten Naturen der Männer welt gehörte. Er lebte in einer glücklichen Unabhängigkeit; seine Stelle als Oberlehrer an einem Institut war gut be soldet, von den Eltern, die beide schon das Zeitliche gesegnet hatten, war ihm ein solides Erbvermögen hinterlassen worden und ein noch am Leben befindlicher „Erbonkel" stellte über dies eine zukünftige Vermehrung seines Einkommens in sichere Aussicht. So lebte Arno als „reiner Thor" im Weltgetriebe, verschaffte sich für sein Geld alle erlaubten Genüsse der Haupt stadt, erfüllte dabei redlich seine Pflichten im Berufe und war noch gar nicht dazu gekommen, sich die Frage vorzulegen, ob es wirklich nicht gut sei, daß der Mensch allein bleibe. Er hatte oft Gelegenheit, mit Damen zu verkehren und that dies mit angewöhnter großstädtischer Sicherheit, ohne sich viel dabei zu denken. Seine naturwissenschaftlichen und Philologischen Studien ließen ihm keine Zeit dazu. Eben jetzt war er auf einem Ausflüge nach einem Nachbarorte begriffen, wo sich aus einer Stelle der das Dorf umgebenden Felsen prächtige „Ver werfungen" des Gesteins vorsinden sollten. Das Mädchen, welches im Winkel der Kajüte saß, mochte wohl schon einige zwanzig Lenze zählen, war aber von einer wahrhaft klassischen Schönheit, groß und schlank gewachsen, mit ausdrucksvollen, nur sehr ernst gefurchte»» Zügen und sprechende»» dunklen Augen. Arno fand sich sofort zu dieser schweigsamen Schönheit magisch hingezogen. Er grüßte das Mädchen höflich und entrirte sofort ein Wortgefecht. „Sie haben cs gut verstanden, mein Fräulein, sich am Bug des Schiffes ein ruhiges und beschauliches Plätzchen aus- zusuchcn, von dem aus man sowohl die User des Stromes, als auch das Treiben im Schiffskörper übersehen kann, ohne selbst gesehen zu werden", begann er. „Fürchte»» Sic denn den Sturm nicht, der das Wasser der Elbe zu förmliche»» Wellenbergen auswühlt?" „Was man gewöhnt ist, fürchtet man nicht mehr", gab sie trocken zur Antwort. „Ich fahre täglich mit den» Schiffe nach der Stadt und kehre abends zurück, so lange der Sommer währt!" „Täglich fahren Sie, sagten Sie nicht so?" „DaS heißt, an Sonntagen erscheine ich nicht auf der Bildfläche", lächelte das Mädchen, „dann bleibe ich zu Hause." „Ich mache das gerade umgekehrt, »nein Fräulein", lächelte nun auch seinerseits der Doctor. „An Sonntage»» schwimme ich in der Regel auf den» Wasser, während der Wochentage bleibe ich auf der Bude — ^«rckoi», in der Wohnung." „Bude?" lachte nun das Mädchen gerade hinaus. „Dann müssen Sie eii» Schneider, purclon, ei»» Mitglied der euro päischen Modenakademie sein, den»» diese Herren sitze»» tags über auf ihrer „Bude." „Halten Sic mich wirklich für einen Kleidermacher, mein Fräulein?" „Je »»»»»» — an Faoon scheint es Ihne»» eben nicht zu fehle»» und Ihren Rede»» nach zu urtheilen, verstehe»» Sie Ihre Stosse gut zuzuschneide«. Uebrigens bin ich nicht bei Er hebung der Bcrussstatistik betheiligt, mein Herr, und cs steht mir kcii» Urtheil darüber zu, was Sie sind und was Sie sei»» könnten." „So? Und damit wäre»» wir wohl fertig mit einander, mein Fräulein?" sagte der Doctor lächelnd. „O, so leicht werde»» Sie mich nicht los. Erlaube»» Ew. Schnippigkeit, daß ich »«ich neben Sie setze und «»eil» bescheidenes Theil bei trage, Ihne»» die Molestcn der Reise etwas vergessen zu machen?" „Als lustiger Rath doch wohl, wie ich hoffe?" antwortete die junge Dame. „Immerhin", fügte sie Hinz»» und lud ihn »nit einer kleinen Handbewegung zum Niedersitzcn ein, „dieses Bankinstitut ist zur Benutzung des gesammten hochverehrlichen Publikums da. Leider etwas hart — Sie werde»» es besser daheim Haber» auf Ihrer — wie sagten Sie doch — Bude?" „Vergesse»» Sie dei» fatalen Burschen-Ausdruck", bat er in ständig und setzte sich neben die Schöne. „Lassen Sie mich lieber wissen, wie der Port heißt, auf welchen» Sie Ihren niedlichen Fuß ans Land setze»» werden?" „Ei, das müssen Sie also auch wissen, mein unbekannter Herr? Sie leiden wohl an chronischer Neugierde? Das ist ein Zustand, der sonst immer nur de»» Frauen zugcschrieben wird. Seier» Sie versichert, mein Gcneralstab" — hier deutete die Schöne auf ihre»» lieblich geformter» Mund — „verräth nichts von seinen Geheimnissen." „Für wen halten Sie mich denn, mein Fräulein?" ent gegnete Or. Langmantcl, der» das Gespräch mit der Holden immer tiefer intcrcssirte. „Es wird Zeit, daß ich mich Ihnen vorstellc: lw. Arno Langmantcl aus Dresden, Oberlehrer am Trichtcr'schen Justin«« setzte er hinzu und überreichte seine Karte. Das Fräulein verbeugte sich artig. „Dann nehme ich zurück, was ich in losen» Uebermuthc sagte, Herr Doctor. Sie wissen ja doch, daß wir Mädchen vorsichtig gegen Reise bekanntschaften sein sollen. Mir schwebt immer Gretchens Ab lehnung aus „Faust" auf der Zungc: „Kann ungeleitet nach Hause gehn!" „Sie haben Recht, «»eil» Fräulein, und ich dachte an Faust's Ausruf des Entzückens, als ihn Grctckcn abgetrumpft batte: „Wie sie kurz angebunden war, das ist nun zu»»» Ent zücken gar." Der Doctor war ordentlich lebhaft geworden und batte sich immer mehr ar» das Mädchen herangeschoben, welches ihm so zuversichtlick und weltklug gegenübcrtrat. „Ucbrigcns weiß ich leider noch immer nicht, mit wen» ich eigentlich die Ehre habe —", sagte er zögernd. „Herr Doctor", sagte das Mädchen mit Bedeutung, „ver gessen Sie gefälligst nicht, daß Sie sich jetzt in zweiter Kajüte befinden, wo man in der Regel nicht viel auf Etiquette hält. Ich bin em armes Mädchen aus dem Volke und führe keine Visitenkarten; wenn Ihnen daran liegt, cs zu erfahren: ich heiße Minona Hartmann." (Fortsetzung folgt.) Ge-auke« zur To-tenfeier. Was ist der Menschen Loos hienieden? Eii» Hoffen, Dulde»» und Verblüh'«, Vollkommen glücklich nie, znfriede»» Kaun» ob des Lebens vieler Müh'n, Ein Wanken an dem Pilgerstab, Bis mau sinkt in das dunkle Grab. Ja, mühevoll ist diese Reise Und rauh und düster unser Pfad, Den mancher Thor, so mancher Weise, Der Jüngling und der Greis betrat, Bis schauernd »ms zur stiller» Gruft Ei»» unsichtbarer Engel ruft. Wir strebe»» zwar nach einem Ziele Und ringen nach Glückseligkeit, Doch, strebensmatt, erlahmen Viele, Berschlummern hier die kurze Zeit, Gedenke»» nicht der besser»» Welt, Und daß ihr Leib hier bald zerfällt. Sie wähne»» oft eii» langes Lebe»» Und höre»» nicht der Gottheit Ruf, Hier Mensch zu sei»», dort «achzustrebcn Der Tugend »md Gott, der ihn schuf, Der uns de»» Weg zur Himmelspracht Bereitet durch die Todesnacht. Wie mancher Tropfe»» ihres Lebens Rinnt in das Meer der Ewigkeit, Und dann beweinen sie vergebens Die ungenutzt verlebte Zeit, Wenn ihr gebrechlich Erdenhaus, Will glüheu wie die Sternlein ans. Der Kluge mir weiß sich zu schicke«, Wenn seiner Tage letzter naht: Mit frohen, utterschrocknen Blicken Wallt er de»» düsten» Todespfad; Er weiß, daß einst «ach Noth und Tod Anbricht ein ew'ges Morgenroth. Friedrich Gündel. Dresden. Wem» schon auch die Zeitströmungett sowie die ver besserten »md erleichterte»» Verkehrsmittel den gesammten Handel und Verkehr namentlich im letzte« Deeelmi««» in ganz veränderte Bahne« geleitet habe«, denn» sich Niemand zu widersetze»» vermag, so ist es doch Pflicht der Presse, dem sich besonders ii» neuerer Zeit bemerkbar machenden, die Interesse»» sowohl des Privatpublikums, als auch diejenigen des Wandels schädigende»» Gebühren aus- w ärtiger, bez. fremdländischer Häuser entgeaenzutreten, wel che, indem sie sich meistens ganz unberechtigt als Importeure — also als erste Hand — bezeichnen, nicht nur in den gelesensten Zeitungen die verlockendste»» Anerbietungen ihrer Artikel erlasse»», sonder»» auch ihre Waarei» vermittelst Preislisten, die sie den einzelnen Hnnshaltungen übersende»», cmpreisen. Die bekannte Thatsache, daß gerade bei dem Privatpublikum meist das Be strebe»» vorherrschend ist, die wirtschaftliche« Bedarfsartikel von auswärts cmzuschaffe«, ii» der Meinung, daß gegenüber Käufen an» Platze solche Bezüge direct aus angeblich erste»» Quellen größere Vortheiie bringe« müßte«, ermöglichte es, daß dergleichen Firme« für ihre Reclame« sehr reiche« Lohn ernteten, natürlich zum Schade« des vertrauei»Sselige« Publikums. — So werde»» z. B. in «e'uerer Zeit von Seiten einiger holländischer Kaffee- Händler wie auch solcher von Hamburg, Bremen und Emmerich Annoncen erlassen und Preislisten über Kaffee versandt, die ein ladender zur Beuutzimg nicht verfaßt sei« können, die aber in sofern schädlich wirken, als sie nicht nur den hiesigen Detaillisten den Verkehr mit dem Publikum erschweren , sondern auch oft der» BestellerndaS Geld gegen geringwerthige Waare aus der Tasche ziehen, »so meldet uns z. B. einer unserer Gewährsmänner, daß seitens einer Haushaltung auf eine Offerte von einem an gebliche»» Importeur aus Emmerich eine Partie brauner Java- Kaffee bezogen wurde, der sich aber bei genauer Besichtiguug nur als gewöhnlicher fabricirter Padang entpuppte, welcher hier am Platze mindestens 30 Pfennige pro Pfimd billiger zu erhalte»» gewesen wäre! — Möchte»» die Hausfrauen resp. Haushaltungs- Vorstände in ihren» eigener» Interesse Borstehemdes beherzigen ui,d berücksichtigen, daß Misere Stadt viel angesehene und reelle Kaffee-Handlungen auszuweisen hat, die fortdauernd große Aus wahl aller Sorte« halten «rd die auch, was schon durch die Coneurrenz bedingt ist, mit sehr mäßigem Nutzen arbeiten. Auch die Beguemlichkeit, daß sich ein Jeder die ihm schmeckende Sorte hier auswählen kann, während er von auswärts nehmen muß, was ihm geschickt »vird, ist doch nicht zu uiiterschätzen. (Dr. A.) Gewinne 5. Classe 11)2. K. S. Landes-Lotterie. Gezogen am 22. November 1882. 150000 Mark auf Nr. 88074. 30000 3128. 15000 „ „ „ 97015. 5000 „ „ „ 2181129570 32370. 3000 „ „ „3211 3367 3960 4391 6706 10947 14392 14716 15193 21760 22108 27597 34630 34666 34876 39248 42210 43522 50414 53339 55155 58392 59008 59337 63650 69473 72207 72905 77030 79091 79747 87929 89253 91886 93964 96696 98939. 1000 Mart auf Nr. 1388 1601 3803 4385 8035 10259 11284 12108 12407 16255 16270 16720 16878 17121 20008 26866 27234 28744 36381 37695 38673 39345 47806 49003 49494 51842 52267 54403 57756 58710 59798 61520 64643 67884 74166 76085 80565 83682 85102 85166 93437 96537 98286 99993 500 Mark auf Nr. 240 3014 5658 6022 7403 9651 12457 13043 14253 15521 18808 20755 21418 21468 22643 22728 28048 30121 30272 30809 31597 36332 36631 42234 42256 43324 43556 44981 48699 49905 53100 55024 57026 57257 57925 59226 64097 66225 67273 67580 68489 70997 71250 73676 79003 81139 85090 85817 86555 87910 90661 92519 95409 99670. Gezogen am 23. November 1882. 5000 Mark auf Nr. 24883. 3000 ,, „ ,. 1281 7120 7320 8775 14284 14796 15937 16294 17319 18070 22404 22776 23756 24302 25383 30111 34425 35070 28290 39355 40479 40713 47955 48311 53315 54115 54716 54883 56419 57174 58846 58910 60897 68597 74128 74314 74792 74806 76064 76794 77490 78626 85306 85488 88745 89048 91785 92599 94630 95232 96004 97498 97506. 100V Mark auf Nr. 1933 3599 3705 9134 11189 14516 15442 15807 27463 28812 30955 32560 35440 35554 35610 40370 40726 41917 42687 47575 50000 50838 50878 51338 55092 55756 55809 59433 61040 62529 62818 67710 68508 71397 73174 77137 78433 78713 80141 83701 83821 84128 85291 92764 94088 95682 97249. 500 Mark auf Nr. 30 397 4745 5772 5787 8582 9078 11762 15220 15874 20975 22547 24586 25579 29015 29934 35212 35452 36321 41945 43684 52604 57416 59705 61962 67784 68361 69481 69760 74506 77466 78926 79635 81746 81821 82034 83285 84021 86601 87152 89358 91900 95041 95093 95435 97423 97975 98658.
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