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Nr. 135. Großenhainer Unterhaltung-- und Anzeigeblatt. Seite 3. zwei stellen heruntergekommen war. Leider wird das ver wahrloste Mädchen dennoch ganz straflos ausgehen, denn die Mutter erhob Berufung und das Landgericht zu Bautzen erachtete zwar ebenfalls die in der ersten Instanz hervorgehobenen Ver- dachtsmomente für völlig zutreffend, dagegen nach dem Gesammt- inhalte iener Schriftstücke nicht Bedrohung «hatte doch der Verletzte selbst nach seiner Versicherung sich nicht beunruhigt gefühlt), sondern Beleidigung für vorliegend, in welcher Beziehung beim Mangel eines Straf-Antrages Einstellung des Verfahrens er folgte. <Dr. A.) Vermischtes. Eine höchst interessante und in den Annalen unserer Gerichts verhandlungen -wohl bisher einzig dastehende Klage wurde ans dem Berliner Stadtgerichte zn Ende geführt. Es handelte sich um den Proceh einer Tochter, welche von ihrem Vater den Consens zu ihrer Verbindung mit dein Manne ihrer Wahl auf andere Weise nicht erlangen konnte und deshalb das Gesetz,pir Hilfe nehmen mußte. Der in Rede stehende junge Mann mußte feine Geschäftsbücher vorlegen und führte aus denselben den Nachweis, daß er im Stande sei, eine Frau standesgemäß zu ernähren, nnd, nachdem er Zeugnisse seines ehrenhaften Ebarak- ters beigebracht hatte, wurde der Vater angewiesen, der Ver bindung seine Zustimmung zu gebe«. In nicht geringe Aufregung wurden die Bewohner der Oranienburgerstraßc in Berlin versetzt, als am Montag Vor mittag vlötziich eine feurige Lohe unter erstickendem Qualm auf dem Straßendamm emporschlng. Ein Fuhrwerk vom Lande war so ungeschickt gegen einen mit Petroleum beladeneil Rollwagen gefahren, daß ein Faß ins Rollen geriet!) und auf den Straßcn- oamm fiel. Durch Aufschlagen auf das Asphaltpflaster zer spränge» die Reifen, und der ganze Inhalt des Fasses ergoß such auf die Straße. An einigen von Canalisatiousarbeitern benutzten Glühöfen entzündete sich im Nu die ausgeflvssene Masse und fetzte den ganzen Straßendamm in Helle Flammen. Von den Canallsationsarbeitern und zahlreichen Mannschaften wnrde der Brand durch Aufschütten von Sand noch rechtzeitig erstickt, ehe er weiteren Schaden anzurichten vermochte. Die ebenfalls hinzugernfene Feuerwehr hatte nur noch die Aufräumungsarbciten zu bewirken. Unter ganz eigenartigen Verhältnissen, welche einen Raub mord vermuthen lassen, ist der in Zeitz wohnhafte Böttchermeister Beer ums Leben gekommen. Derselbe ist am Freitag Morgen in seiner Behausung erhängt aufgefnnden worden. Am Kopte ! hatte der Verschiedene eine anscheinend von einem Schlage her rührende Verletzung und das eine Ohr blutete, wodurch der Verdacht entstanden ist, daß der Mörder sein Opfer erst mit einem Schlage betäubte und dann, um die That zu verdecken, aufhängte. Beer lebte in geordneten Verhältnissen, und auch sonst ist kein Grund zum Selbstmord vorhanden gewesen. Aus der Wohnung sind die Ersparnisse, welche er nach der Aussage seiner Angehörigen besessen, und sämmtliche Werthsachen ver schwunden. Irgend ein Anhalt, wer der Thäter sein könnte, ist nicht vorhanden. Am 10. d. Morgens '^6 Uhr versuchte der Bi älter Wittich iu Oetzsch bei Lützen seine Windmühle zu drehen, während sein Vater im Innern derselben beschäftigt war. Dabei wurde daS Gebäude voll einem so heftigen, orcanartigen Sturme erfaßt, daß cs sofort Zusammenbruch und der Vater unter den Trümmern seinen Tod fand. Ter am Sonnabend Abend 8 Uhr 20 Min. von Straßburg in der Uckermark abgelassene Zug entgleiste, nach einer Meldung des „B. T", unweit Pasewalk iu Folge eines Radrenenbruches; die Hinteren Wagen rissen sich von dem vorderen Theile des Zuges los, setzten aus und stürzten die etwa drei Meter hohe Böschung herunter, wobei sie mehr oder weniger stark beschädigt wurden. Sechs Personell, darunter mehrere Passagiere und der den Zug begleitende Postbeamte, erlitten dabei schwere Ver letzungen, während Andere mit leichten Contnsivnen davon kamen. Die im vorderen Theil des Zuges befindlichen Passagiere, sowie Zugführer und Locomotivführer kamen mit dem bloßen Schrecken davon. Ans Triest vom 9. d. meldet das „Frdbl": Eirca 50 Schmugg ler, welche gestern in der Gegend von Doliva große Quantitäten Kaffee nach Istrien schaffen wollten, stießen bei Fezero auf Grenzwächter, worauf sie die Flucht ergriffen. Die Meisten entkamen. Einige aber wurden eingefaugen und drei stürzten von einem Felsen in die Tiefe. Zwei blieben mit zerschmettertem Schädel todt; der Dritte ist lebensgefährlich verwundet. In Paris setzte am 9. d. Vormittags der Sohn des Fürsten v. Polignac, ein junger Mann von 25 Jahren, die Wohnung seines Vaters, 44 Rue-de-Miromesnil, mittelst Petroleum iu Brand, aus Rache, weil ihm eine Summe Geldes, die er verlangt batte, verweigert worden war. Das Feuer ergriff in wenigen Augenblicken die ganze Wohnung und hätte ohne Zweifel das ganze Halls erfaßt, wenn nicht die Feuerwehr rasch zur Stelle gewesen wäre. Ter Brandstifter ist verhaftet. lieber den ühou gemeldeten Brand des Armen-Hospitals in Halifax iNeu-Schottland> bringen englische Blätter einige weitere entsetzliche Einzelheiten. Sticht 31, wie zuerst telegraphisch ge- meldet wurde, sondern 50 kranke und völlig hilflose Personen sind in den Flammen umgekommen: weithin hörte man ihre gelleildell Hilferufe und durch die Feilster hindurch sah mail ihre vergeblichen Anstrengungen, sich den Flammen zu entreißen. (Eingesand t.) DaS Reichswaisenhaus ist unter Dach. Der Hinkende hat soeben das Gut Altvater, aumuthig gelegen am Altvater-Berg, 70 Nieter über der Stadt Lahr, das in 5 Minuten zu erreichen ist, mit herrlicher Aussicht auf den Schwarzwald, das Rhein- thal und die Vogesen, nn Ganzen ca. 5 Morgen Park und ca. 8 Morgen Hofraite, Weinberg, Gürten, Wiesen und Ackerfeld, für die Summe von 40,(00 Mark von dem seitherigen Besitzer Fallenstein in Bremen erworben. Mit diesem Kauf ist das Ver mögen deS Reichswaisenhausfonds auf Mark 13,000 zusammen- geschmolzen und der Hinkende vertraut auf die weitere Hilfe seiner vielen alten Freunde, zu denen hoffentlich jetzt noch viele mene Freunde kommen werden. Die nötlnge Auskunft finden sie in seinem Kalender für 188-3. Einen Ertrag wirst das Gut leider nicht ab. Es sei denn, daß Sommerfrischler die schönen Räumlichkeiten miethen, um in der überaus gesunden Luit neue Lebeuskrast zu finden. Der Hinkende ist namentlich dem ReichS- oberfechtmeister Nadermann und den vielen Fechtmeistern und Fechtschülern Dank dafür schuldig, daß die Idee uun Wirklichkeit wird. Sie entstand vor etwa sechs Jahren. Der Hinkende war im Sommer 1870 mit seinem Kalender für das Jahr 1877 fertig. Er wurde aber vor dem Druck noch all dell bei seinen Ver wandten in Hamburg weilenden Verleger geschickt und dieser machte zu dem Aufsatz: „Viele Wenig machen ein Viel", worin das Sammeln von Cigarrenspitzen empfohlen wird, die Be merkung: ,,Da die Leser keine Gelegenheit zum Absatz von Eigarrenspitzen haben werden, so wird es sich empfehlen, wenn der Hinkende die gesammelten Spitzen sich senden läßt. Außer Cigarreuspitzeu köuuten aber auch Pfeuuige gesammelt werden, die in Briefmarken nach Lahr zn senden wären. Der Ertrag könnte für ein Waisenhaus bestimmt werden." Dieser Vorschlag wurde vom Hinkenden angenommen und nun wird das Reichs waisenhaus in liicht zu ferner Zeit seiner Bestimmung übergeben werden können. HdtLkrtsrelten Ser personsnrugv von Lnossenksln. 1* beilout«t 8ekiivNrux, f mit I V. cU»»»k.) «mat»i,»kn(n.M«-<l<!n): (i47, 53», 85»)-, 1034*, 1148), 11V, 230 bli-l-, 9los. 115*. „ I.siprist-U l>47-j-, 838, 11 48)-, 23», k>6*. 74»l-, 115. (454* N. v. ,. : 42v4- 18 35, 333f. 7 28. br rMivi- Mmn (n. 034)-, M57, 3 37*. 5 21), W Ws. .. l». Norlin): 714)-, 1033*. 328, 80-j-. " 8. Vie Kebuft eines knäfiigen mun teren reigen twolwrfreut an Kro886niiain, 12. ^ovbr. 1882. K. 8. IMrsokv unä frau. .. - — > Plicilnelimoncwn kieuncken, öhiclllmiu unck öekannten ckio Iwtrützencke Klittlicüluntz-, clo88 mwcw lieber 8olm und Krocker, »netz längerem koicken um 13. biuvonchol' Vonn. l l Mr Limit entLelckukon i8t. 0ro88euIluin, krescken mick koip?ig. Die trauerncke Quniiie )Vi«8v. Mü sckolxl beute, lwnnerLlo^, stAebmiltagg 3 Obr voiu 'IMuerbause aus. HeuteJtzenck verLetzieck icköt^Iieli mick Lunkt wein mnitzstZeliestter Kutte, unLer lieber Vnter, cker Hütten mei8ter Luckolxll Lokal. Om 8tille8 Keileick bittet neb8t Knickern. Orockitx, cken 14. I^ovenckmr 1882. ^llen kreuncken, bstmtztzarn neck ketzannten lür ckie liebevolle Tsteistwstme unck cken rcnesten kknnensetznmek bei ckein Lelnner^Iielien Verluste uiwerer lieben Itlo lier?- liefiLten, inni»8ten Kuntz. kFIuanck Niistie unck l?ruu. „I mAstlnh." Morgen, Freitag, V«r8L»NL»jinuK. Pünktliches Erscheinen der Mitglieder ist erwünscht. Der Vorstand. 8incl ?u liuben in ^rtiiur ttenlre'8 kuokiianlilung. versohlen u. starkem Filzfntter, für Männer ü Paar 1 Mk., dergl. für Frauen 90 Pf., empfiehlt Lernst Frohngasse. Verkaufsstand an Wochenmarkttagen gegenüber Herrn F. Q. Ziegler am Frauenmarkt. Mw tWM LWllsw aus der Fabrik von C. B. Böttger 8en. in Leisnig empfiehlt billigst Oorl !8el»npp«. 14 SM leert WmM WchenmehlMc ü St. 50 Pf., zu Getreidesäcken passend, sind zu verkaufen. Gleichzeitig mache auf mein reines, frischgemahlnes Ge würze zum Schlachten aufmerksam. ot8ol»Ito. Skästgen. Cin überzähliges Arbeitspferd unter zweien die Wahl, wovon sich das eine namentlich für einen Fleischer oder Handelsmann eignet, steht, auf Wunsch auch mit Wagen und Geschirr, zu verkaufen in der Brauerei zu Diera b. Meißen. Einige Fuder guter Dünger sind zu verkaufen. Zu § erfragen im Productengeschäft in Zschieschen. Prima Magdeburger Sauerkohl empfing und empfiehlt billigst ILabvrt Dresdn. Str. neben der K. AmtShauptmannscha^ Brennknecht-Gefuch. Rittergut Mühlbach sucht zum sofortigen Antritt einen Brennknecht, da der jetzige eine Brennerstelle übernimmt. Auch findet zu Neujahr noch ein Pferdeknecht Dienst. Eine Verkäuferin für die Weihnachtszeit gesucht Schloßgasse 362/63. Ein kräftiges Mädchen vom Lande sucht sofort oder 1. December Dienst als Hausmädchen. Adressen bittet man bis Sonnabend Mittag in der Exped. d. Bl. nieder- zulegen. Ein ordnungsliebendes Mädchen wird zu Neujahr in Dienst gesucht. Zu erfragen in der Exp. d. Bl. Ein Mädchen von 14—15 Jahren wird als Auf wartung für den ganzen Tag gesucht Scbloßstraße 35. Eine Aufwartung wird sofort gesucht. Zu erfragen in der Exped. d. Bl. WM in Dresden-MMM. Gut empfohlene Familienpenfion für Schüler höherer Schulen jetzt oder später. Auskunft vermittelt Vr. URSO. 1?iSr8OiL. Dippoldiswalderg. 9, ll. Ein freundliches Logis, Wohn- und Schlafstube, ist an einen oder zwei Herren mit oder ohne Möbels sofort zn vermiethen und zum 1. Januar 1883 beziehbar Naundorfer Gasse 215. wird ein f " TkF 4 möglichst Mitte der Stadt, von der 3. Eseadron. LLtdskvIIer. Morgen, Freitag, früh V.-10 Uhr Wellfleisch, später frische Blut- u. Leberwurst, wozu freundlichst entladet Otto Heute, Donnerstag, Schlachtfest; von V2O Uhr an Wellfleisch, später frische Wurst. Ernst Donat. Morgen, Freitag, früh 8 Uhr Wellfleisch und Leber wurst, Mittags Blutwurst. Is!6886r8ekmi«U. Ka8llwf„ golllenk Krone." Heute, Donnerstag, Nachm. Schlachtfest. L«M^KÜ88vdvN. Heute, Donnerstag, von Abends 7 Uhr an voigt- ländische Möse mit Schweinsknöcheln und Sauerkraut, sowie Sauerbraten, wozu ergebenst entladet C. A. Grüner. FekUerseklösseksn. Morgen, Freitag, Schlachtfest. 6ll8lMrllMuMl's.! j! 1 ! l I s I Sonntag und Montag: SrvWvs Lirme8s5o8t. Gasthof zu Leckwitz. Nächsten Sonntag, den 19. d. M., ladet zum Kirmest- fest, sowie von Nachmittags 4 Uhr an zur starkbesetzten Ballmusik, gespielt vom Trompeterchor des 1. Ulanen- Regiments Nr. 17, ganz ergebenst ein Ernst Ulbricht. ! j KaMoi ru Ki-öllsn. > ! ! l ' ! - I l , Nächsten Sonntag und Montag ILirU»v88L«ivr, wobei an beiden Tagen gutbesetzte Tanzmusik stattfindet. Freundlichst ladet ein E. Kühn. SL8tdof ru SvU88Mr. Sonntag, den 19. November 1882: Humoristisches Gelangsconcert vom Muldenthaler Münnerquartett aus Rostwein Fritzsche, Lommatzsch, Lessig, Höser (Quartett!, Kamprath und Junghähnel (Komiker). Anfang 8 Uhr. Entree 4V Pf. Einen gefundenen Regenschirm kann der Eigenthümer gegen Erstattung der JnsertionSgebühren zurückerhalten bei Frau Thiele. Friedrichsgasse. Die Worte, welche ick gegen Sophie Schurig aus gesprochen habe, werten hierdurch als Unwahrheit zurück genommen. Frauen Hain, 14. November 1882. » VoiKt. Cosmetique- K Staugenpommade empfiehlt das Friseurgeschäst von klar küxoer. Amlim-Me 55SL. WeLmlrlr Lr. Amalim-Alltt 5S5K. Llro88v ^«8^VLt»L feiner echter und imitirter ALödvI. Garantie für reelle Arbeit bei billigster Preisstellnng. Das angezeigte Vouvvrt nebst H»oatorvor8tvIIui»A u. OaLI zur gemeinschaftlichen Feier des Stiftungs festes des Ortsvereins der Stuhlarbeiter und des Ortsvereins der Schneider wird wegen größerer Vorbereitung nicht L-onntag den 19. November, sondern Gouotags S. Ooeoinbor abgehalten werden. Einlast karten ä 25 Pf. sinv schon jetzt für Mitglieder und deren Gäste bei unterzeichneten Vorstandsmitgliedern zu entnehmen: M. Kleeberg (Rahmenplatz), H. Drescher, I. Kunath (Frauenmarkt), K. Loy (Meißner Straße) und in den Vereinslocalen der Herren Kahle (Bobersberg) und Hillmann (Sängerhalle). Oa8 l-oinitö.