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Großenhainer Unterhaltungs- & Anzeigeblatt : 30.09.1882
- Erscheinungsdatum
- 1882-09-30
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id38343789X-188209307
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id38343789X-18820930
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-38343789X-18820930
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Großenhainer Unterhaltungs- & Anzeigeblatt
-
Jahr
1882
-
Monat
1882-09
- Tag 1882-09-30
-
Monat
1882-09
-
Jahr
1882
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Großenhainer Unterhaltung-- und Anzeigeblatt. Seite 3. - Nr. 115. Schweiz. Der Bundesrath hat die Volksabstimmung über die Anstellung eines Erziehungs - Secretärs auf den 26. November anberaumt. Italien. Die amtliche Zeitung veröffentlicht ein Decret des Königs, durch welches die Session des Parlaments ge schlossen wird. Der Zeitpunkt des Wiederzusammentritts Wird durch ein weiteres Decret festgesetzt werden. Frankreich. Die Wiedereröffnung der Kammern ist nunmehr endgiltig aus den 20. October anberaumt, also um einen ganzen Monat früher, als vordem beabsichtigt war. Die Hauptgegenstände der Debatte werden wohl die egyptische Frage und das von den Freunden Gambetta's aufs Neue angeregte Listenscrutinium bilden. Nach einer Meldung aus Tunis wurde unweit Kairuan ein aus 60 Mann bestehender Reitertrupp, der die topo graphische Mission begleitete, von etwa E) Marodeurs angegriffen und der Commandant getödtet; weitere sieben Mann des Reitertrupps wurden außer Gefecht gesetzt. Die Marodeure verloren 30 Mann an Todten und gegen 50 Mann an Verwundeten. England. Der Generalpostmeister Fawcett hielt am Dienstag Abend vor seinen Wählern in Hackneh eine Rede, in welcher er, die egyptische Frage berührend, erklärte, die Regierung verfolge keine selbstsüchtigen Zwecke; ihre Haupt sorge sei, dem eghptischen Volke die beste Regierung und das größtmögliche Maß von Freiheit zu sichern. Die Miß bräuche der früheren Controle würden vermieden und Egyp ten dagegen geschützt werden, daß ein ungebührlich großer Theil der Einkünfte fremdländischen Beamten zufließe. Der englische Botschafter in Konstantinopel theilte dem Earl Granville eine Note der Pforte mit, worin dieselbe für die Wiederherstellung der Ordnung in Egypten ihren Dank und die Hoffnung ausspricht, daß die Freundschafts bande zwischen der Türkei und England immer enger ge knüpft werden. Earl Granville beauftragte Lord Dufferin, die Genugthuung der englischen Regierung über die in der Note enthaltenen Versicherungen der Freundschaft der Pforte auszudrücken. Rußland. Das neue Preßregulativ verpflichtet die mindestens ein Mal wöchentlich erscheinenden Zeitungen, nach der dritten Verwarnung jede Nummer am Vorabend des Erscheinungstages der Censur zuzustellen. Die Sensoren können Nummern ohne gerichtliche Belangung des Redacteurs unterdrücken. Redacteure von ohne Präventivcensur erschei nenden Zeitschriften müssen auf Verlangen des Ministers des Innern den Namen und Stand des Verfassers des betreffenden Artikels mittheilen. Die Entscheidung über die Unterdrückung einer Zeitschrift steht einem Comite, be stehend aus den Ministern des Innern, des Unterrichts, der Justiz und dem Oberprocurator des Synods, zu. Türkei. Die Pforte erkennt in einer Note an Lord Dufferin an, daß die gegenwärtige Lage in Egypten eine türkische Truppensendung nicht mehr nöthig mache. Die Pforte hofft, die Räumung Egyptens feiten der britischen Truppen werde demnächst beginnen, da die Militäraction beendet ist, und erwartet diesbezügliche Maßregeln. Baker Pascha, dem die Reorganisation der egyptischen Armee übertragen ist, hat dem Sultan seine Demission als Flügeladjutant gegeben und ist, ohne die formelle An nahme derselben abzuwarten, nach Egypten abgereist. Egypten. Der Ministerrath in Kairo berieth am 27. Septbr. über die Frage wegen Bildung der Gerichts höfe und stellte die betreffenden drei Decrete fest, welche am andern Tage vom Khedive unterzeichnet werden sollten. Das erste Decret verfügt die Einsetzung einer Special- Commission in Kairo zur Aburtheilung aller von Militär- oder Civilpersonen begangenen Acte von Rebellion; diese Commission soll aus 9 Mitgliedern untem Vorsitze Ismail Beys bestehen. Das zweite Decret ordnet die Bildung eines Kriegsgerichts in Kairo an, welches nach dem Mi litärstrafgesetze ohne Appellation alle ihr unterbreiteten Fälle aburtheilen soll; zum Vorsitzenden dieses Gerichtshofes wird Muhamed Reuf Pascha ernannt. Das dritte Decret betrifft die Niedersetzung eines Kriegsgerichts in Alexandrien zur Aburtheilung der ihm von den in Alexandrien und Tantah gebildeten Commissionen vorgelegten Fälle. Die Verhand lungen der Kriegsgerichte werden öffentlich sein; die An geklagten können sich Vertheidiger wählen. Wie es heißt, wird der Khedive demnächst ein Decret veröffentlichen, nach welchem allen Offizieren vom Capitän abwärts Amnestie gewährt wird, mit Ausnahme derjenigen Offiziere, welche direct an den Meutereien theilgenommen haben oder erst nach Beginn des Feldzuges in die Armee getreten sind. Vor dem PalaiS Abdin zu Kairo, wo der Khedive Stellung nehmen wird, soll am 30. Septbr. eine Truppen- Revue über 20,000 Mann stattfinden. Was die Zahl der Truppen angeht, welche in Egypten bleiben sollen, so sind der englische Generalconsul Malet und General Wolseley der Ansicht, daß 10,000 Mann genügen werden, um die Ordnung bis zur Wiederherstellung normaler Zustände aufrechtzuerhalten. In Alexandrien sind zwei Regimenter und eine Compagnie angewiesen worden, sich zum Rück marsch nach Indien bereit zu halten. Veueste Vachrichtm. Berlin, 28. September. Se. Majestät der Kaiser ist heute Nachmittag 5^ Uhr nach Baden-Baden abgereist. Der Kronprinz und Prinz Heinrich, welche dem Kaiser vor her im Palais einen Abschiedsbesuch abgestattet hatten, gaben Sr. Majestät bis Potsdam das Geleite. München, 28. September. Ihre Majestät die Königin von Sachsen traf heute früh hier ein und reifte nach ein stündigem Aufenthalte über Lindau nach der Weinburg am Bodensee weiter. Paris, 28. September. Der Ministerpräsident Duclerc hatte gestern eine Besprechung mit dem Könige von Griechen land. — Der „Temps" meldet, die Verhandlungen über die Aufhebung der Capitulationen in Tunis hätten mit der englischen und mit der deutschen Regierung zu einem günstigen Ergebnisse geführt und würden mit der italienischen Regierung noch fortgesetzt. Kairo, 28. September. General Wolseley wird dem Vernehmen nach mindestens noch 14 Tage in Egypten bleiben und erst zurückkehren, wenn die dringenden Fragen bezüglich der Kriegsgerichte, der Zurückziehung eines Theiles der englischen Truppen und bezüglich der Reorganisation der eghptischen Armee erledigt sind. — Heute Nachmittag gegen 4 Uhr, während der von den englischen Offizieren veranstalteten Rennen, wurde eine dem Donner von Geschützsalven gleichende Explosion ver nommen, der nach etwa 20 Minuten mehrere weitere De tonationen folgten. Araber und Europäer flüchteten. Wie es heißt, ist in der Nähe des Bahnhofs ein abgehender MumtionSzug explodirt, die Zahl der Getödteten wird auf 30 angegeben; das Rennen wurde sofort eingestellt. — Nach einer späteren Meldung dauerten die Explosionen in kurzen Zwischenräumen noch immer fort; der Bahnhof brennt. Man glaubt, die Entzündung des Munitionszugs sei durch die außergewöhnlich große Hitze herbeigeführt worden, die 106 Grad Fahrenheit erreichte und durch das eiserne Dach über dem Bahnhof noch vermehrt wurde. New-Aork, 28. September. In Saint Louis und Theilen von Illinois und Indiana haben Erderschütterungen stattgefunden. Vermischtes. Wie aus Halle vom 27. September gemeldet wird, fand in Folge der Hochwasser bei Neukirch ein bedeutender Damm bruch statt und sind mehrere Häuser eingestürzt. Oberhalb Halle, bei Giebichenstein und Croellwitz, ist die Ponton brücke vom Wasser, welches in der verflossenen Woche so enorm gestiegen ist, hochgehoben worden. Die Fischer mußten ihre Kähne im Stiche lassen. Die Gegend unterhalb Halle bis Merseburg gleicht einem See. Die Flußmühlen sind demolirt, die Mühlbrücken gehoben. Am ärgsten heim gesucht sind die Orte Neukirchen und Hohenweiden. Dort- selbst mußten die Einwohner auf den Boden ihrer be treffenden Häuser flüchten, die in Folge des eindringenden Wassers baufällig geworden sind. Der Landrath Helldorf erschien persönlich an den Unglücksstätten und traf un verzüglich die nothwendigen Maßnahmen. Aus München wird vom 26. September gemeldet: Die heutige Theatervorstellung bei electrischer Beleuchtung nach Edison'schem System hatte einen durchschlagenden Erfolg. Fast alle deutschen Theaterintendanten und Directoren, unter ihnen v. Hülsen, Baron v. Perfall, Graf v. Platen, Frhr. v. Lo^n, Baron v. Putlitz, Nudolfi, Wünzer, Wehl, Lebrun, Neumann, Maurice, Engel, Pollini, ingleichen mehrere Vertreter der Literatur und Journalistik, sowie die Physiker Wüllner, Wiedemann und Vogel und alle bedeutenderen Aussteller wohnten der Vorstellung bei. Nach der Vorstellung wurden mit der Edisonlampe und mit den Leitungen Proben auf deren Feuergefährlichkeit auf der Bühne angestellt, durch welche die vollständige Gefahrlosigkeit constatirt wurde. Das königl. Schöffengericht in Wiesbaden fällte vor einigen Tagen das Urtheil in der Klagsache des bekannten Bandwurmdoctors Richard Mohrmann aus Nossen gegen den praktischen Arzt Di-. August Pfeiffer in Wiesbaden wegen Beleidigung. Dr. Pfeiffer hatte im Auftrage des Lebens mittel-Untersuchungsamtes eine Analyse der von Mohrmann als „einzig" empfohlenen Bandwurm-Mixtur ausgeführt und auf Grund deren Ergebnisses das Publikum vor diesem „Heilkünstler" öffentlich gewarnt, da die Mittel nicht allein unter Umständen gefährlich auf den Patienten einwirken könnten, sondern er sich auch einen horrenden Preis (10 M.) für sein 1 M. 20 Pf. werthes Präparat bezahlen lasse. Er charakterisirte das ganze Verfahren Mohrmann's in öffentlichen Blättern als Marktschreierei und Unreellität und bewirkte dadurch, daß Mohrmann bei seinem zur selben Zeit stattgefundenen Besuch in Wiesbaden nichts zu thun bekam. Das Gericht sprach Herrn Dr. Pfeiffer frei und übertrug die Kosten auf den Kläger, da ersterem der § 193 des St.-G.-B. zur Seite stehe (Wahrung berechtigter In teressen). Die Veröffentlichung charakterisire sich als wohl wollende Warnung und nicht als Beleidigung. Die Direction der Alföldbahn hat beschlossen, von der Wiederherstellung der eingestürzten Holzbrücke bei Esseg ab zusehen, hingegen die Fertigstellung der im Bau begriffenen ständigen Brücke mit Eisenconstruction in forcirter Weise derart zu beschleunigen, daß dieselbe frühestens dem Verkehr übergeben werde. Bis dahin werden die Passagiere über die städtische Holzbrücke befördert, während die Frachten über die Drau mittelst einer Dampffähre expedirt werden. AuS der Schweiz langen fortwährend höchst betrübende Nachrichten über den durch den unerwartet frühzeitigen Schneefall verursachten Schaden an. In Graubünden, Uri, Berner Oberland und Oberwallis liegt der Schnee in den oberen Lagen 1 bis 2 Meter hoch. Die Straße zwischen Andermatt und Göschenen soll während des letzten Winters nie in der Weise von Lawinen verschüttet worden sein, wie in den letzten Tagen. Die Wälder haben ungeheuer ge litten und Tausende von Bäumen sind unter der Last des Schnees gebrochen. In den tieferen Lagen erlitten ebenso viele Obstbäume das nämliche Schicksal und die mit Früchten beladenen Aeste hängen geknickt herunter. Im WalliS sind viele Mais - und Kartoffelfelder verwüstet. Das nur zum kleinsten Theil eingesammelte Oehmd-Heu liegt unter einer tiefen Schneedecke, was um so bedauerlicher ist, als die Alpabfahrt des Großviehs 14 Tage vor der gewöhnlichen Zeit erfolgen mußte. Eine Unzahl von Schafen wurde eingeschneit, ohne daß ihnen Hilfe gebracht werden konnte. So vermißt man einzig in der Gemeinde Hospenthal (Uri) über 300, in Grindelwald (Bern) über 400 Stück. Beim Aufsuchen des eingeschneiten Viehes sind leider auch Menschen leben zu Grunde gegangen. So viel ist jetzt schon sicher, daß in Folge der außerordentlichen Witterung der letzten Tage Hunderte von Familien mit Bangen dem Winter ent gegensetzen müssen. Der durch die Ueberschwemmung in Oberitalien angerichtete Schaden beläuft sich in Betreff der Reichsstraßen, Brücken, Dämme und Staatsgüter auf 26 Millionen Lire; die Ge meinden und Provinzen haben gegen 12 Millionen Schaden erlitten. Die Höhe der von Privaten erlittenen Schäden läßt sich noch nicht bestimmen. Nach der letzten Volkszählung gab es in London 226,000 weibliche Dienstboten, 16,000 Schullehrerinnen, Lehrerinnen und Erzieherinnen, 5l00 Buchbinderinnen, 4500 Verfertigerinnen von künstlichen Blumen, 58,500 Putz macherinnen und Modistinnen, 14,800 Schneiderinnen, 26,800 Weißnäherinnen, 14,800 Schuhmacherinnen, 10,800 Nähmaschinenarbeiterinnen und 44,000 Wäscherinnen. Eine lustige Auswanderergeschichte ereignete sich kürzlich zu Kalmar in Schweden. Bei einem reichen Bauer in der Umgegend der Stadt diente ein junger Knecht Namens Anders. Da Anders ein schmucker Junge war und der Bauer eine hübsche Tochter hatte, so ist nichts natürlicher, als daß Anders und die hübsche Anna einander bald gut wurden. Da der Bauer jedoch reich, Anders aber ein armer Schlucker war, so verlohnte es sich nicht der Mühe, den Alten um seine Einwilligung zur Heirath anzugehen. Anders beschloß daher, gleich so vielen Anderen, auszuwandern und sein Heil in Amerika zu versuchen, wo alle Menschen gleich sind und wo es nur selten einen reichen Vater giebt, der Nein sagt, wenn die Tochter Ja sagt. Der Bauer vermißte den fleißigen Knecht sehr ungern, da derselbe sich jedoch durchaus nicht zureden ließ, noch länger in Schweden zu bleiben, so wollte er ihm wenigstens das Geleit bis zum Dampfschiff geben; dort an der Landungsbrücke lag auch schon das Gepäck desselben, als Hauptstück eine große blau angestrichene Kiste. „Faß an!" sagte der Alte, als sie zur Stelle waren, und ergriff das eine Ende der Kiste. „Wetter, ist das Ding schwer", meinte er. „Wird schon leichter sein, wenn sie in Amerika ankommt", erwiderte Anders und hob das andere Ende empor, da — krach, brach der Boden aus der alten Kiste, und heraus rollte — die hübsche Anna zum Schrecken des Alten und zum Jubel der Umstehenden. Anders mußte für diesmal seine Reise allein antreten, doch gab ihm der Bauer, nachdem dessen erster Zorn sich gelegt, wenigstens das Versprechen, seine Anna nicht zur Ehe mit einem Andern zwingen zu wollen. Mittheilungen über Obst- und Gartenbau, herausgegeben vom Landesobstbau-Verein. Gegen Ackerschnecken. In Folge der nassen Witterung hat sich dieses Ungeziefer, besonders die kleine nackte Erdschnecke, bereits ungeheuer vermehrt und ist zu befürchten, daß es nicht nur in Gärten, sondern auch an den Stoppelrübcn und den Getreidesaalen im Herbst bedeutenden Schaden anrichien wird, wie dies die Erfahrungen früherer Jahre hinlänglich beweisen. Mit kleinen Mitteln ist da, wo das Un geziefer massenhaft auftritt, natürlich nichts auszurichten, man muß vielmehr, wenn man einen Erfolg erzielen will, auch mit solchen im Großen dagegen Vorgehen. Derartige Mittel sind das Bestreuen der Felder mit Gyps, zerfallenem Kalk oder Guano, der mit Steinkohlen asche, Sand oder trockener Erde gemischt ist. Auch Superphosphat und Chilisalpetcr, ja, selbst bloße Holzasche sind gute Mittel. Das Ausstreuen dieser Stosse sollte immer früh, sehr zeitig vor Sonnen aufgang geschehen, weil die Schnecken nur Nachts auf den Fraß aus gehen, der Tage aber sich in die Erde verkriechen. Die Mittel nützen aber nur, wenn das Ungeziefer unmittelbar davon getroffen wird. Sie müssen deshalb auch einige Mal wiederholt werden. Zu den besten Mitteln gegen das Ungeziefer gehört auch Salz (Viehsalz), da jede Schnecke, die von einem Körnchen getroffen wird, sofort stirbt. Wenn dasselbe aber zu stark aufgestreut wird, kann es leicht den jungen Pflanzen schaden. Man thut deshalb am besten, wenn man es schon bei der Aussaat des Samens aufstreut, ebenso den Guano. Am einfachsten und billigsten bleibt immer die Anwendung des Gypses oder des zerfallenen Kalke«, die man ohne Bedenken auf die Pflanzen selbst mit streuen kann. Gyps und Kalk können übrigens auch in Gärten angewendet werden. Zur Couservirung von Tomaten (Paradies- oderLiebes- äpfcl) dient, wenn man die schönsten und gesündesten Früchte in ein großes Einlegeglas bringt und mit Salzwasser, das mit Essig gemischt ist, begießt. Auf 8 Theile Wasser kommt l Theil Küchensalz und I Theil Essig. Hierauf wird dieser Ueberguß mit einer Lage von Olivenöl in der Höhe von ungefähr l Centim. bedeckt und werden hierdurch die Tomate Jahre lang frisch erhalten. Ueber die Kerbelrübe erhielten wir vor Kurzem von Herrn Pastor Köhler in Kämmerswalde bei Bienenmühle folgende höchst dankenswerthe Mitthcilung- Die Kerbelrübe, welche Sie letzthin be sprachen, baue ich in meinem Garten seit drei Jahren. Sie gedeiht auch in unserer hohen Lage sehr gut, verlangt aber einen reicher ge düngten Boden bei uns, wenn sie dieselbe Größe wie im Niederlande erreichen soll. Der Same hingegen reift auch bei uns sehr gut und benutze ich zur Aussaat immer selbsterbauten Samen mit gutem Er folge. Sollte Jemand einen Versuch mit dem Anbau dieser köstlichen Frucht machen wollen, so bin ich bereit, Samen, soweit mein dies jähriger Vorrath reicht, unentgeltlich abzugeben. Ameisen zu vertreiben, tbeilt uns Herr Kunstgärtner Pietzncr in Freiberg folgendes Mittel als vollständig bewährt mit. Man lege an die Stellen, wo sie sich aushalten, sei es in VcrmehrungSbeelen, in Küche oder Vorratbskammer, irischen Kerbel hin; hierauf werden sie sehr bald verschwinden. Da dieses Kückenkraut in den meisten Gärten gebaut wird, möge man ja einen Versuch damit macken. Perwcrthung des ObsteS. In Jahren, wo das Obst nur in geringen Mengen vorhanden ist, wie in diesem Jahre, kommt man selten in Verlegenheit darüber, wie man das Obst verwerthen soll; anders dagegen in obstreichen Jahren, wo man durch directen Ver kauf kaum so viel erzielt, um die Erntekosten damit zu decken. In solchen Jahren muß man den Ueberfluß in geeigneter Weise zu be handeln wissen, um ihn in eine Form überzufübren, wie er sich längere Zeit aufbcwabren läßt. Die Art der Verwertbung des Obstes ist bei uns in Mittel- und Norddeutsch land noch viel zu wenig bekannt und darum haben wir bei reichen Ernten stets Schleuderpreise. Die mit der landwirthsckaftlicken Schule zu Bautzen verbundene Obst» und Kartcnbauschule hat es sich zur Aufgabe gemacht, bessere Kenntniß über Verwertbung des Obstes durch Bereitung von Backobst, Obstmus, Obstwein und Obstbranntwein rc. zu verbreiten und hält im Spätherbst jeweils besondere Lebrcurse ab, in denen Personen reiferen Alters Gelegenheit geboten wird, sowohl theoretische als prak tische Kenntnisse hierüber zu erlangen, sowie die neuesten und besten Gerätbe und Maschinen hierzu kennen zu lernen. Obgleich es in diesem Jahre nur wenig Obst giebt, wird dennoch ein solcher Kursus vom 2v. bis 28. October in Bautzen abgehalten werden, worauf hier durch aufmerksam gemacht wird. zdtskrtsrelton äer ?sr«on«nrugs von Sroosvnkolo. (' bedeutet 8edu«Umx, s mit IV. ci»»e.) »t»»t,b»ko<n.preid-u): 647, 830, SbOs, 103«', 1146s, 116, 230, 36s, 910s, 113'. „ (o.l.eipri->:647s, 830, 1146s, 230, 36', 740s, 113. (454'sr. „ su. Cottbus): 4 20 s, 10 36, 3 33 s, 7 28. Le oliver L»bn ln. Urssden): 634s, 1037, 321s, 742', 107s. „ zu. LerUn): 714s, 1033', 326, 8 6s.
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