Volltext Seite (XML)
7VL6 VolkswirUchaftlicher Theil des Leipziger Tageblattes. Me für diesen Theil bestimmten Genduuge» sind zu rtchteu an dell» verantwortlichen Redactenr L. G. Laue tu Leipzig. — Sprechzeit: unk »a» 10—11 Uhr Bor», und von 4-S Uhr Nach«. Deutsche Handelskammern im Auslande. K. Q 0. Mit der raschen und weitgreifenden Ausdehnung deS deutschen Ausfuhrhandels haben auch die Aufgaben, welche den „Pionieren dcrCulrur", den deutschen Kaufleuten, erwachsen, einen Umfang gewonnen, der mehr und mehr den Wunsch nach einer organisirten Vertretung der deutschen HandelSinreressen nn Auslande selbst laut werden Iaht. So werlhvoll die Ein richtung der Conjul-ate, der Handels-Attaches und neuerdings der landwirthschaftlichen Sachverständigen bei den polnischen Vectrctuiigen Toutschlands im ÄuSlande sein mag, so sind doch die Grenzen dieser Institutionen so eng gezogen, das; sie den Bedürfnissen des Exporthandels unmöglich zu genügen vermögen. Andere Länder sind uns 'in der Erkenntnis;, das; eine um fassende Organisation der Vertretung der Handelsintercssen im Ausland "in erster Linie durch den Kaufmannsstand selbst und sozusagen am Platze eine gewaltige Förderung dieser Inreressen bedeutet, vorauSgeeilt und haben bereits seit Jahren sich die Thätigkeit von Handelskammern im Auslande zu Nutzen machen können. Deutschland ist das einzige Land unter den Weltbünde! in großem Stile treibenden Ländern, welches von diesem wichtigen Mittel zur Förderung seiner F"t:ress«n keinen oder doch so gut wie keinen Gebrauch gemacht Hai. Die im Jahre 1894 in Brüssel errichtete deutsche Handels kammer ist biSber das einzige Institut dieser Art geblieben, aut welches der deutsche Handel hinzuweisen vermag. Dagegen besitzt Italien 30, Frankreich 29, England 30 Handelskammern im Auslande, und ebenso verfügen Oesterreich Ungarn, die Niederlande, Belgien, Spanien, die Vereinigten Staaten über derartige ooganisirte Vertretungen ihrer Handelsinteressen. In London allein sind 7 Nationen durch eigene Handelskammern vertreten, nämlich Frankreich, Belgien, Holland, Oesterreich, Spanien, Italien und die Vereinigten Staaten, und diese Han delskammern bilden unter sich einen Verband, welcher cs ver standen hat und versteht, in gewissen, die verschiedenen Nationen gemeinsam berührenden Fragen soin Gewicht geltend zu machen. Deutschland fehlt bislang in dieser Organisation. Es ist zu bedauern, daß ein von nationallibcraler Seite in der verflossenen Reichstagsscssion eingebrachter Antrag, wel cher die Mitwirkung der Rcichsregicruirg zu Gunsten der Er richtung von deutschen Handelskammern ini Auslande ins Auge faßte, über die erste Lesung nicht hinausgekommen und in der Budgetcommission, der er aus formalen Gründen überwiesen wurde, unerledigt geblieben ist. Die erste Lesung des Antrags, der von dem Abg. Münch-Ferber gestellt war, im Plenum des Reichstages hatte gezeigt, daß der Grundgedanke auf keiner Saite des Hauses auf Widerstand stieß, und daß allgemein die Bedeutung seiner Ausführung für die deutschen Handelsintcr- essen anerkannt wurde. Die Neichsregierung hat sich damals nickt zur Sache geäußert, cs hat aber den Anschein, als ob sie nom nicht ganz von der Ansicht zurückaekommcn sei, daß die Eonsulate und die besondere Vertretung des Handels bei ein zelnen Gesandtschaften und General-Consnlaten ausreichen. Tharsächlich würde sie sich heute mit dieser Annahme nicht nur im Gegensätze zu dem weitaus überwiegenden und bei der Be- urtheilung unserer Erportinteressen maßgebenden Theile des deutschen Kcmfmannsstandes befinden, sondern auch, wie sich gezeigt hat, im Widerspruche zur Volksvertretung. Die Thätig keit der deutschen Eonsulate und der deutschen HandclS-AttachSs in EhrenI Ikach Lage der Sache sind sic aber unter keinen Um ständen im Stande, die Wirksamkeit einer Handelskammer, deren Gremium sich aus erprobten und praktisch thätigen Ver tretern der einzelnen Zweige des Handels zusammensetzt, zu entfalten. Wenn genauer und in weiteren Kreisen bekannt wär«, welche segensreiche Thätigkeit die einzige im Auslande vor handene deutsche Handelskammer, die zu Brüssel, bereits in den wenigen Jahren ihres Bestehens entwickelt hat, wie ihre Mittheilungen zu einer vorzüglichen Quelle zuverlässiger In formationen für die Negierung, für die einheimischen Handels vertretungen und für einzelne Interessenten geworden sind, so würde dieses eine Beispiel vielleicht genügen, um theoretische Bedenken niederzuschlagen, die jetzt noch hier und da gegen eine Einrichtung erhoben werden, welche längst das Urtheil der Praxis für sich hat. In unseren kaufmännischen Kreisen ist der Wunsch nach Errichtung von deutschen Handelskammern im Auslande ja nicht neu. Schon im Jahre 1888 haben sich auf eine von der Mann heimer Handelskammer veranstaltete Umfrage hin 36 deutsche Handelskammern für die Erfüllung dieses Wunsches ausge sprochen, -und seither ist der letztere ein allgemeiner geworden. Daß man in den betheilrgten Kreisen sich nicht der Ueber- zeugung verschließt, daß in erster Linie die Initiative der deut schen Kaufleute etngrcifen und das Princip der Freiwilligkeit gewahrt werden muß, ist in der öffentlichen Erörterung der Angelegenheit hinlänglich klargestellt worden. Der ReichS- regierung ist denn auch in dem erwähnten Anträge des Abg. Münch-Ferber nur eine fördernde Mitwirkung anqcsonnen, welche in erster Linie durch eine den Bestand der Kammern sichernde Subvention zu bcthätigen sein würde. Von sachver ständiger Seite wurde diese Subvention für die einzelne Kammer auf 6—10 000 -L veranschlagt, so daß die finanzielle Inanspruchnahme des Reiches keineswegs hoch sein würde, zumal man fürs Erste und bis zur Erlangung weiterer Er fahrungen die Zahl der Handelskammern im Ausland« sehr beschränken könnte. In erster Linie kämen als Plätze für solche Handelskammern New Aork, Paris, London und Kon stantinopel in Betracht. Wir werden kaum in der Annahme fehl gehen, daß die hier besprochene Frage in der kommenden Reichstagssession wieder zur Erörterung gestellt wird, und es ist zu hoffen, daß die Neichsregierung alsdann der Angelegenheit in Ueberein- stimmung mit den Anschauungen der deutschen Handelskreise ein wohlwollendes Interesse entgegenbringt. worden. Der Mehrwerth der Ausfuhr gegenüber der Einfuhr belief sich aus 174 000 Berlin, 24. September. Gegenüber dem Pessimismus in Bezug auf die jetzige Lage unseres Er werbS- lebens, welcher namentlich in Börsenkreisen zur Zeit die frühere, stark optimistische Ausfassung abgelöst bat, mag cs am Platze sein, darauf hinzuweisen, daß wenigstens oerVerkehr noch kein Zeichen der Stockung aufweist, sich vielmehr noch immer in stark aufnoigendcr Linie bewegt. Dies erhellt u. A. deutlich aus einem Vergleiche der BetriebScrgebnisse der preußi schen Staatsbahnen in den 5 ersten Monaten dieses Jahres mit dem gleichen Zeiträume des Vorjahres. In der Zeit vom 1. April bis Ende August 1899 waren die Betriebseinnahmen der in Rede stehenden Bahnen gegenüber dem Vorjahre um 30 Millionen gestiegen, und zwar vcrtheilte sich dieses Mehr ungefähr zu einem Drittel auf den Personen- und zu zwei Dritteln auf den Güterverkehr. In der Zeit vom 1. April bis Ende August d.J. haben die Staatsbahnen dagegen ein Mehr von 42,6 Millionen gegen das Vorjahr erbracht, und zwar vertheilt sich diese Zunahme des Verkehrs wiederum ziemlich genau zu einem Drittel auf den Personen- und zu zwei Dritteln auf den Güterverkehr. Die Steigerung der Betriebs einnahmen übertvifft im laufenden Jahre die des Vorjahres um über 40 Proc., und in demselben Maßstabe hat insbe sondere eine weitere Zunahme des Güterverkehrs stattgefunden. Daß diese Hebung des Verkehrs bis zur Gegenwart fortdauert, zeigt endlich die Thatjache. daß auch im Monat August des lau senden Jahres die Betriebseinnahmen sehr viel höher gestiegen sind, als in demselben Monate des Vorjahres. Während da mals sich ein Plus von 7,6 Millionen ergab, beläuft es sich im letzten Monat auf nahezu 9 Millionen Mark. Die Ein nahmen aus dem Güterverkehr, welche im August v. I. um 4,7 Millionen Mark gestiegen waren, sind in diesem Jahre um 6.2 Mill. Mark gewachsen. Diese Zahlen liefern den erfreu lichen Beweis, daß der Verkehr nicht nur nicht stockt oder zurück geht, sondern in lebhafter Fortenrwickolung begriffen ist. *— Besteucrung des inländischen Schaum- wcines. Mehrere Blätter melden, daß die Vorarbeiten für das Gesetz in Betreff der Besteuerung des inländischen Schaumweines vollständig beendigt sind. Nachdem eine erheb liche Erhöhung des Zolles auf ausländische Schaumweine vor gesehen ist, kann nach der Dieinung maßgebender Kreise auch auf di« Production des inländischen Schaumweines eine mäßige inländische Steuer gelegt werden. Es soll boabsichtgt sein, über die sichernden Maßnahmen zur Erhebung der Steuer für die bauliche Einrichtung der Fabriken besondere Vorschriften zu erlassen. Für die schon bestehenden Schaumweinfabriken sollen jedoch erloichtcrnde Eontroleinrichtungen vorgeschrieben werden, die für die Fabrikanten sich möglichst wenig lästig gestalten. ES wird -angenommen, daß der Gesetzentwurf schon im November d. I. den Reichstag beschäftigen wird. (Mgdb. Z.) »— Deutsche G c t r e i d e st a t l st i k. In dec ersten Hälfte des September d. I. betrug im deutschen Zollgebiete (Angaben vom 1. Januar bi» Id. September d.J. in Klammern) die G esammtci nfuh r von Weizen 606 826 (9 236 928), Roggen 465 670 ( 6 091 102), Hafer 409 998 (4 294 470), Gerste 331 822 (3 913 678), Mais 617 581 (10 123 867), Weizenmehl 7798 (266 509), Roggcnmehl 893 (13 314). Gleichzeitig betrug die Gesammtausfuhr von Weizen 135371 (2427910), Roggen 55 105 ( 846 945), Hafer 48 893 (1 490 407), Gerste 29 850 (177 069), Mais 3455 (80 639), Weizenmehl 15 249 (219 647), Roggcnmehl 130 674 (653 155). Alles Toppel- Eentner. ß Der 24. Jahresbericht des Verbandes deut- scher Chocolaoe-Fabrkanten für 1899/1900 be richtet über anhaltende Festigkeit in den Preisen der Eacao- bobnen, die wesentlich bedingt wurde durch stetig gestiegenen Bedarf, der in Deutschland eine bisher unerreichte Höhe an nahm. Deutschland rückte im Verbrauch von Rohcacao an die erste Stelle aller Verbrauchsländer der Welt. Trotz sehr großer durch die 1899er Mißernte in Obst und die günstige wirthschaft- lichc Lage Deutschlands gesteigerter Umsätze in Eacaowaaren blieb der Verdienst in Folge von Schleuderpreisen für die billi geren Waaren gering. Ter Verband mutzte des Ocftcren gegen Verfälschungen vorgehen, zu denen sich in Folge oes hohen Preisstandes von Rohcacao und Cacaobutter einige Fabri kanten verleiten Netzen. In einigen Fällen mußten Anzeigen erstattet werden, die bisher bereits in drei Fällen zum Ein schreiten der Staatsanwaltschaft führten. Der Verband hat öffentliche Warnungen vor Verfälschung von Eacaowaaren erlassen und namentlich bei den Eonditorcn und Ehocolade-Handlungen seine Anforderungen an die Rein heit der Eacaowaaren verbreitet. Diese Verbandsbc st im mun gen haben sich weiter durchaus bewährt, auch das hygicinischc Institut der Stadt Hamburg legte sie bei Begut achtungen zu Grunde. Von den unter Vorsitz des Direktors des kaiserlichen Gesundheitsamtes ausgestellten Verein barungen zur einheitlichen Unters uchung und Beurthe-ilung von Nahrungsmitteln soll dem nächst der Abschnitt für Cacao und Chocolade veröffentlicht werden. In zahlreichen Fällen nahm das Reichspatentamt die Mitwirkung des Verbandes bezüglich des Schutzes von Waaren- zeichen in Anspruch. Ter Verband sprach sich im letzten Ge schäftsjahr u. A. für Ermäßigung des Rohcacao- zolles von 35 -/k auf 20 <K für 100 Kg und gegen die mehrfachen Anregungen zu einem Zollbunde mit Holland und der Schweiz bei den zuständigen Reichsämtern aus. Die Vergütung des Rohcaeaozolles bei Ausfuhr von Hafercacao wurde, wie gewünscht, festgesetzt. Gegen die hohen Stanniol preise und gegen Uebelstände bei der Lieferung von Rohcacao gingen sämmtliche Verbandsfirmen -gemeinschaftlich vor. Der Verband spricht sich gegen jede weitere Einschränkung der Frauenarbeit aus, umsomehr, als die Thätigkeit weiblicher Personen in Betrieben der Eacaowaaren-Jndustrie in keiner Bezie^rng gefährlich, beschwerlich oder gesundheitsschädlich ist. Der Verkehr in Eacaowaaren mit dem Aus lande war August 1899 bis Ende Juli 1900 gegenüber der gleichen Zeit 1898/99 günstig. Die Einfuhr stieg nur unbedeutend von 10 523 D.-Ctr. auf 10 696 D.-Ctr. Dagegen hob sich die Ausfuhr um 39,7 Proc., nämlich von 13 844 D.-Ctr. auf 19 352 D.-Ctr. Die Einfuhr von Rohcacao steigerte sich von 173 285 D.-Ctr. auf 190 993 D.-Ctr. oder um 10,2 Proc. Das deutsche Reich erhielt 6 487 000 Einaangszoll für Rohcacao. Von den Vcrbandsmarken, welche die Reinheit der mit ihnen gedeckten Eacaowaaren gewährleisten, wurden seit Be stehen des Verbandes 93(4 Millionen Stück abgesetzt. Die Schwarzliste brachte 2350 schlechte Zahler. Aner kennungs-Urkunden für Arbeiter, die 25 Jahre in demselben Betriebe treu dienten, fertigte der Verband im Be richtsjahre 19 aus. Die Zahl der Verbandsmitglieder be trägt 75. *— Berliner Weiß b-ierbr au«re i Ed. Geb hardt, Actien-Gesellschaft. Die Verwaltung theilt mit, daß Pie Dividende für das am 30. September zu Ende gehende Geschäftsjahr bei größeren Abschreibungen auf 8 Proc. (wie im Vorjahre) zu taxiren fei. *— Die Bank deS Berliner Cassenvereins sieht im October d. I. auf ein fünfzigjähriges Bestehen zurück. Die Leitung des Institutes beabslchtigr, wie verlautet, mit diesem Termine die PensionScasse für ihre Angestellten in Kraft treten zu lassen. *— NeueAnleihederStadtCassel. Aus Cassel, 23. d. M., wird der „Frkf. Ztg." geschrieben: Die städtischen Körperschaften haben «ine Commission eingesetzt, welche die Vorfragen der Aufnahme einer Anleihe von 15 Mill. Mark erledigen soll. In der letzten Stadtverordneten-Sitzung wurde nun mitgetheilt, daß auf Grund der Beschlüsse der Anleihe commission die Verhandlungen zwischen Herrn Oberbürger meister Müller und Herrn Regierungspräsident v. Trott wegen Genehmigung der Anleihe nunmehr begonnen haben. *— Verba ndsüddeutscherWalzwerke. In der am 22. September abgehaltenen Sitzung wurde gegenüber der gegenwärtigen Unklarheit der Lage beschlossen, bezüglich der Preisfrage ein« abwartende Stellung ernzunehmcn. *— Köln-Müsener Bergwerks -Actien- verein in Kreuzthal. Der Abschluß für 1899/1900 «r- giebt «inen Rohgewinn von 295 194 ülk zu folgender Ver theiluna: 148 000 Abschreibungen, 14 719 Rücklage, 9971 Mark satzunas- und vertragsmäßige Gewinnantheil«, 4 Proc. Dividende gleich 120 000 52vö1 stk für Belohnungen, ge ¬ meinnützige Zwecke und Vortrag. Eisen-Jndu st riezuMendenundSchwerte. Actien-Gesellschaft, in Schwerte. Di« Bilanz für 1899/1900 schließt mit einem Betriebsgewinn von 1 282 933 -4k ab gegen 589 342 in 1898/99. ES verbleibt nach Abzug der statuten- und vertragsmäßigen Abschreibungen ein Reingewinn von 1004 362,60 «infchkießllch d«S Vortrag» auS 1898/99 zur Vermischtes. —m. Leipzig, 25. September. Falken st einer Gar dinenweberei und -Bleicherei zu Falken stein i. V. In der heute Vormittag im Kaufmännischen Vereins haufe unter Vorsitz des Herrn Clemens Wehner abgehaltenen zwölften ordentlichen General-Versammlung wurden ein stimmig der vorliegende Iahresberichr, die Bilanz und das Gewinn- und Vcrlüst-Conro genehmigt und ebenso die Ent lastung des Vorstandes und des Aufsichtsrathes ausgesprochen. Den Vorschlägen des Aufsichtsraths gemäß sollen von dem erzielten Reingewinn von 131602,29 der Betrag von 105 000 74k zur Verthcilung einer Dividende von 7 Proc., 12 726,15 «Sk als Tantieme an Aufsichtsrath, Vorstand und Be amte verwendet. 2766,55 -Sk dem Specialrescrvefonds über wiesen und 11 109,59 -Sk auf neue Rechnung übertragen werden. Die Dividende gelangt bei der Allgemeinen Deutschen Credit- AnsSa-lt in Leipzig, bei Anhalt L Wagener, Berlin, und an der Gesellfchaftscasse in Falke-nstein zur Auszahlung. Die Ver sammlung nahm hierauf ein« Abänderung oes tz 24 des Statuts, betreffend die rechtsverbindliche Zeichnung der Firma, und -28, betreffend die Gewinnvertheilung, vor und berief bei der Ergänzungswahl den fahungSmäßra ausfcheidenden Herrn Wilhelm Jürgens aufs Neue in sein Amt. Leipzig, 25. September. Tinte und Tinten pulver sind Erzeugnisse der chemischen Industrie, die im Geschäfts- und Geistesleben des Volkes eine wichtige Rolle spielen. Deutschlands Verbrauch an Tinte ist jedenfalls ver- hältnißmäßig größer als der anderer Länder. Daß die deut schen Tinten gut sind, läßt sich daraus erkennen, daß solche auch von Leipzig aus ins Ausland gesandt werden, während der Be zug ausländischer Tinte nicht bedeutend ist. Im ersten Halb jahr« 1900 find 644 D.-Ctr. Tinte aus dem Auslande ei n g e-- ganaen, die chnen Werth von 64 000 hatten, wogegen in derselben Zeit deS vergangenen Jahres nur 463 D.-Ctr. im Werthe von 46 000 »«zogen worden waren. Die Zunahme der Einfuhr um 181 D.-Ctr. und 18 000 .Sk Werth läßt sich wohl dantit erklären, daß ganz besondere Specialitäten von Tinten aus dem AuSlande kamen. Frankreich lieferte von der gesammtcn Tintenzufuhr Deutschland» 244 D.-Ctr. oder 37,8 Procent, während aus England 146 D.-Ctr. oder 22,6 Proc. kamen. — Die Ausfuhr von deutschen Tinten betrug in den ersten 6 Monaten dieses JahreS 3173 D.-Ctr. im Werthe von 238 000 -L, während sie im gleichen Zeiträume von 1899 nur mit 2763 D -Ctr. und 207 000 -St angegeben war. Sonach hat sie sich um 410 D.-Ctr. und 31000 Werth oder um 15,2 Proc. gesteigert. Die Hauptabsatzgebictc dafür sind Rußland und die Niederlande. Ersteres erhielt 621 D.-Ctr. oder 19,4 Proc. der Gesammtausfuhr Deutschland» in Tinte, wogegen die letzteren nur 599 D.-Ctr. oder 18,7 Proc. brauchten. — Im ersten Halb jahre 1S00 sind 252S D.-Ctr, mehr Tinte au»- al» eingeführt Verfügung, der, wie vorgeschlagen wird, derart zur Vertheilung gebracht werden soll, daß nach Abzug der statuten- und ver tragsmäßigen TantiSmen außer den gesetzlich vorgeschriebenen 5 Proc. vom Reingewinn noch 164 575,37 «St zum Reservefonds gesmrieben werden, um denselben auf di« gesetzliche Höhe von 10 Proc. des ActiencapitalS zu bringen und 15 Proc. Dividende zur Verthcilung gelangen zu lassen, so daß dann noch 41 062,31 Marl auf neue Rechnung vorgetragen werden können. * tzscisenkirchen, 24. September. Der Großindustrielle Geheimer Commerzienrath Friedrich Vohwinkel ver- sta rb. wie die „Gelsenkirchener Zeitung" meldet, gestern Abend plötzlich in Folge Herzschlages auf seinem Schlosse Eller bei Düsseldorf. *— Harpener Bergbau-Gesellschaft. AuS Dortmund, 24. d. M , wird der „Frkf. Ztg." geschrieben: „Auf Zeche Preußen II der Harpener Bergbau-Gesellschaft sind die beiden Schächte nun fast bis zur nöthigon Teufe abgebohrt, cs wird dann die Cuvelage vorgenommcn und hierauf der weitere Theil mittelst Handbetriebes fcrtiggestellt. Es ist Wohl anzunehmen, daß die Förderung innerhalb Jahresfrist ausge nommen werden kann. Auf der zweiten im Ausbau begriffe, nen neuen Zecke der genannten Gesellschaft in demselben Ge biete (Amtsbezirk Lünen), der Zeche Scharnhorst, ist der eine Schacht schon ganz fertig, mit dem anderen geht eS mit Macht vorwärts. Auch hier wird es nicht mehr sehr lange dauern, bis mit der Kohlenförderung begonnen werden kann." *— Niederrheinisch-Westfälischer Berg baubezirk. Von den Steinkohlcnzcchen und Kokereien wur den in der ersten Sepwmberhälfte d. I. an Steinkohlen und Coaks inSgesammt abgefahren 215 696 Wagenladungen von je 10 t gegen 200 375 in der -gleichen Periode des Vorjahres. *— Bergbau-Gesellscbaft Massen. Die Ge sellschaft hat wieder mit dem Äbteufen eines neuen Schachtes begonnen, der in dem dem Dorfe Massen benachbarten Dorfe Afferde angelegt wird. *— Bochumer Bergwerks-Actien-Gesell- schaft. Der Mtto-Ucberschuß der Gesellschaft im Monat Äuguft beziffert sich auf 27 330 «E. *— Hagener Gußstahlwerke. Die General-Ver sammlung genehmigte die vorliegenden Anträge und setzte die Dividende auf 6 Proc. fest. Uebcr die Aussichten deS Gc,chäfts ließ sich nichts Bestimmtes sagen. *— Gewerkschaft König Ludwig. Tie Kohlen förderung im Monat August betrug 48373 t und die Coaks- erzengurig 17 433 i. Bestände waren am End« des Monats keine vorhanden. Der reine Betriebsgewinn beträgt nach Ver rechnung von Grundschuldzinscn, Steuern und Abgaben 135 421 Mark, wovon für Neuanlagen noch 69 759 zu kürzen sind. Zuzüglich des Vortrags vom 31. Juli crgiebt sich ein Bestand von 155 485 «6. Westfälisch-Anhaltische Spreng st off- Actien-Gesell schäft in Berlin. Die Gesellschaft beruft eine außerordentliche General-Versammlung auf den 22. n. Mts., auf deren Tagesordnung als einziger Berathungs- gegenstand cm Antrag auf Gleichstellung der Stammactien mit den Stamm-Prioritätsacticn steht. *— Westfälische Landeseisenbahn. Die General-Versammlung genehmigte die vorliegenden Anträge und beschloß eine Capitalcrhöhung bis zu vier Millionen Mark durch Ausgabe 5proc. Prioritäts-Stammactien. * Essen, 24. September. Die Luge des KohlrnmarkteS ist unverändert fest. *— Die Zeche Dannenbaum erzielte im Monat August d. I. 209000 «L Uebersckuß gegen 192 000 tm Juli d. I. und 96 000 <.6 im August 1899. * Hannover, 23. September. Heute Mittag tagte hierselbst in Hartmann's Hotel eine Versammlung von Zei- t u ngs Verlegern aus Hannover, Braunschweig, Westfalen und Oldenburg. Nach einer umfangreichen Debatte, in welcher allseitig die Nothwendigkeit anerkannt wurde, angesichts der steigenden Papierpreise und des am 1. Januar 1901 in Kraft tretenden neuen Postzeitungstarifs den Abonnements preis zu erhöhen und eine einheitliche Regelung des Jnseraten- Rabattwesens auf gesunder Grundlage yerbeizuführen, wurde folgende Resolution gefaßt: „Die heutige Versammlung empfiehlt den Zeituirasverlegern Nordwestdeutschlands, überall die Gründung von Bezirksvereinen ins Werk zu setzen. Sie regt ferner an, aus den zu gründenden Bezirksvereinen später eine größere Vereinigung, sei es als selbstständige Organisation, fei eS im Anschluß an den deutschen Zeitungsverleger-Äerein, ins Auge zu fasten." "— Kali-Bohrgesellschaft „Hardegsen". Die außerordentliche General-Versammlung war nicht beschlußfähig, da nur 30 Antheilbesitzer mit 327 Stimmen vertreten waren. L Deutsche Levante-Linie, Hamburg. Allem Anscheine nach wird der Betrieb der rumänischen Schifffahrts linien auf die Deutsche Levante-Linie in Hamburg übergehen; es haben nämlich mit letzterer deswegen Verhandlungen stattgefunden, die voraussichtlich zu einem befriedigenden Ende führen werden. Die Deutsche Levante-Linie ist bereit, die Linie Braila-Rotterda-m sammt ihrem Schiffsmateriale anzukaufen und weiter zu betreiben, die schlecht rentirende Linie Con- stanza-Konstantinopel will aber die Deutsche Levante-Linie nur übernehmen, wenn ihr von Rumänien ein« Jahressub- vcntion von einer Million Francs gezahlt wird. Rumänischer seits verlangt man auch, daß die Deutsche Levante-Linie die von der Regierung mit den verschiedenen Eisenbahnen wegen der directen Verbindung mit Ostende abgeschlossenen Con ventionen übernimmt. Dazu ist die genannte deuftche Schiff fahrts-Gesellschaft aber nur bereit, wenn ihr thatsächlich dl« verlangte, obengenannte Subvention zugesichert wird. Um diesen letzten Punct drehen sich zur Zeit noch die Besprechungen. *— Hamburgische Elert ricitätSwerke. In der General-Versammlung wurden der Rechenschaftsbericht und die Bilanz genehmigt und der Verwaltung Entlastung ertheilt. Die Dividende von 9 Proc. per Actie gelangt vom 24. d. M. ab zur Auszahlung. *— Die Gesellschaft Reiherstieg-SchiffS» werfte in Hamburg schlägt 10 Proc. Dividende gegen 9 Proc. im Vorjahre vor. *— Donners marckhütte. Aus Kreisen, die der Verwaltung des Unternehmens nahe stehen, erhält die »Frkf. Ztg." ein« Zuschrift, der wir Folgendes entnehmen: „Am oberschlesischen Äohlenmarkt haben in letzter Zeit sehr große Transactionen stattgefunden. Unter Anderem hat die DonnerS- marckhütte ihre gejammte Production bi» auf kleine Quanten für den kumulativen Debit und für ihre Üeine Kundschaft bis 1. April 1902 zu Preisen verschlossen, welch« der Gesellschaft einen weit höheren Gewinn sichern, als er in diesem Jahr erzielt wird. Die Förderung der Gesellschaft soll im nächsten Jahr bedeutend erhöht werden. Bei der DonnerS-marckhutte spielen Kohlen, Coaks und Nebenprodukte die Hauptrolle für den Gewinn, während der Ertrag auS der Rohecfendarstellung weit weniger mitspricht. Nach den provisorischen Abrechnungen der ersten 7 Monate dieses Jahres beträgt der Gewinn an Roheisen ca. 7 Proc. des GefammtgewinneS, für die letztem 5 Monate wird dieser Procentfatz etwas steigen, weil jetzt zu besseren Preisen abgeliefert wird. Aber einen irgend erheb lichen Einfluß auf die Dividendengiffer hat der Gewinn an Roheisen nicht. So weit sich heute übersehen läßt, wird der Gewinn bei der DonnerSmarckhütt« in diesem Jahr« gestatten, bei wiederum höheren Abschreibungen al« tm Vorjahr eine wesentlich größere Dividende als für 1899 zu zahlen, wenn nicht abnorme Betriebsstörungen oder sonstig« unvorhergesehene Ereignisse eintretcn. Nicht weniger günstig sind, Wie sich schon jetzt beurtheilen läßt, die Aussichten bi» 1. April 1902, denn den etwaigen Minderaewinnen an Roheisen steht der auf Grund des oben erwähnten Abschlusses zu erwartende Mehrectrag an Kohlen und ToakS gegenüber." Vereinigte König», und Laurahütte. Die an der Berliner Börse circulirenden Gerücht« über Be« triebseinfchränkungen in Oberschlesien dürften darauf zurückzuführen sein, daß in der P u d d e l e i auf König». Hütte Feierschichten eingelegt worden sind. Die Puddelei feierte am Sonnabend ganz und gestern zur Hälfte. Die Ursache hierfür bildet der unbefriedigende Geschäftsgang in HandelSeisen. Außerdem hat die KönigShütt« «inen so großem Bestand -an Rohschienen u. s. w., daß sie ein« weitere Ver mehrung einstweilen vermeiden will. *— Da» TisenhüttenwerkKeukabei Muskau, Actien-Gesellschaft, in Keula (Schlesien) verzeichnet in 1899/1900 «ine Production von 6 917 054 (i. V 6 663 567) und einen Absatz von 7 134 024 ( 7 440 863) icg. Al« Brutto gewinn bleiben 380 155 ük, wovon Abschreibungen 48534 «St c36 864) erfordern. Al-Dividende werden 14Proc. (12Proc.)ver, theilt, di« außerordentliche Reserve erhält 11000 (wie i. 0 ). Die Gesellschaft plant bedeutende Erweiterungen. Für die Be schaffung der hierzu nöthiaen Mittel sollen Vorschläge gemacht werben. Da» Werk ist vollauf beschäftigt. *— Schlesische Holzrndustrie-Actien-Te, sell schäft vorm. Ruscheweyh L Schmidt in Lan ge n ö l S. Auf der Tagesordnung der zum 24. n. Mt». ein- berufenen ordentlichen General-Versammlung steht neben den gewöhnlichen Verhandlungsgegenständen ein Antrag auf Ge nehmigung zur Aufnahme einer Anleihe bis zur Höhe von 300 000 .F zur Deckung der für die Erweiterungsbauten ent standenen Kosten und zur Erhöhung der Betriebsmittel. - Kohlenverdingung der bayerischen Staatseisenbahnen. (Ausführliche Meldung.) Die Verwaltung der bayerischen Staatseisenbahnen har behufs Deckung ihres Kohlenbedarfes für di« Zeit vom 1. Juni 1900 bis 31. Mai 1901 mit nachstehenden böhmischen Werken bezw. Lieferanten Verträge abgeschlossen. Es wurden vergeben 37 000 t an die St. Pankraz-Zeche in Nürsck>au, 10 000 i an die Firma Wilhelm Lodler in München, 30 000 i an daS Verkaufsbureau des westböhmischen Bergbau vereins in Aussig, 3000 r an die Bergbauinspection Littitz und 80 000 i an das Regieverka-ufsbureau der Gesellschaften des Bufchtiehrad-Kladnoer Steinkohlenreviers in Prag. *— Mechanische Buntweberei vorm. Kolb L Schüler, Actien-Gesellschaft, Kirchheim u. T. Die Gesellschaft erzielte in dom am 30. Juni d. I. abgelaufenen Geschäftsjahre nach Verwendung von 989 336 für Unkosten und Löhne und 15 669 für Erneuerungen einen Brutto gewinn von 168 442 gegen 59 301 im Vorjahre. *— Brünner elektrische Straßenbahnen, Actien-Gesellschaft, Brünn. DaS Grundkapital dieser von der Stadtgemeinde Brün-n im Vereine mit der Oesterveichischen Union, Elektricitäts-Gesellschaft in Wien, zu errichtenden Actien- Gesellschaft beträgt 6,20 Mill. Kronen. Jur die einzubringenden Straßenbahnlinien werden 1,94 Mill. Kronen in Actien ge währt. Bis zur Eröffnung deS Betriebes auf den zu errichten den elektrischen Linien können den Actionären 4 Proc. Zinsen insofern zu Lasten deS Baucontos bezahlt werden, als diese Zinsen nicht in den Betviebscrgebnissen ihre Deckung finden. *— Getreidetermingeschäft an der Pest er Börse. Aus Pest wird gemeldet: In der Ausschuhsitzung des Landwirthschastlichen Vereines des Biharer Comitates verlas Abg. Graf Stephan Tisza den Bericht der Commission, die in Aag«lcg«nheit der Regelung des Termingeschäftes an der Poster Börse ernannt wurde. Der Bericht erwähnt die aus landwirthschaftlichen Kreisen hervorgegangene Bewegung behufs gänzlicher Abschaffung deS Termingeschäftes. Doch bätten die meisten Landwirthe eingefehen, daß ihr vorwiegendes Interesse die Aufrechterhaltung eines entsprechend organisirten Termingeschäftes erfordere, um den Getreidewucher zu ver meiden und auf das Effectivgeschäft preishaltend einzuwirken. Es sei wahr, daß das ungedeckte Termingeschäft ein beguemes Mittel für die Gctreidefpeculation sei, und daß das Spiel mit den Weizenpreisen ungeahnte Dimensionen angenommen habe, wogegen der Kampf ausgenommen werden muffe. Doch dürfe man loegen eines Mißbrauches nicht eine ganze In st itutionauSmerzen. Deshalb sei ein« solche Regelung nothwcndig, die das Termingeschäft mit dem Effectivgefchäfte in ein natürliches Verhältniß bringe und dem Effectivgeschäft einen entscheidenden Einfluß auf die Abwickelung der Termin campagne gegenüber allen künftigen Manipulationen sichere. Der Ausschuß des Landwirthschaftlichen Vereins wird in diesem Sinne an das Abgeordnetenhaus eine Petition richten. Der Bericht der Commission fordert auch die Feststellung eines besonderen ungarischen Usance-Weizen-TypuS statt des bis- beoigen Usance-WeizenS. Denn es sei nothwendig, daß die Waare, die bei Termingeschäften geliefert werden kann und mutz, auf dem betreffenden Markte Gegenstand eines großen Effectivumf'atzes fei. Dies wäre durch die Börse im eigenen Wirkungskräfte oder im Woge der Gesetzgebung zu verwirk lichen. *— Kohlenfunde in Anina, Ungarn. Nach einer dem „Pester Lloyd" aus Attina zugekommenen Meldung wurde eine mächtige Fortsetzung des nahezu gänzlich ausgebeuteten Amna-Steycrdorfer Kohlenflötzes in einer Tiefe von mehr als 40 m aufgedeckt. Dadurch erhält der Bergbau dieser Gegend neues Leben, was in erster Reihe dem Orte Steycrdorf zu Gute kommt. * Mailand, 24. September. Nach der „Perseveranza" be absichtigt der Schatzmimster, dem Parlament einen Gesetz entwurf, betreffend Regelung der römischen Stadt finanzen, zu unterbreiten, der, um letztere zu erleichtern, «ine verlängerte Tilgungsfrist der umlaufenden Anleihen in Vorschlag bringt. *— Französische Zeitgeschäfte. Die General- Versammlung des 5. Congresjes der französischen Handelskammern des In- und Auslandes sprach sich dafür aus, daß das Gesetz von 1885 über die Gesetz mäßigkeit der Zeitgeschäfte unverändert aufrecht erhalten werde, da diese zur Erfüllung eingegangener Lieserungsverbindlich- keiten von Nutzen seien. Alle staatlichen Regelungen oder weitere Belastungen des Zäitmarktes, wie sie beabsichtigt seien, würden den französischen Handelsunternehmungen, dem Börsenverkehr und den Interessen der Industrie, der Landwirthschaft und der Arbeit nur Schaden bringen, und zwar ausschließlich zum Vor- theil der Börsen und der Industrie des Auslandes. O. D. I. Gegen den Kammzugterminhandel inRoubaix-Tourcoing hat in ihrer letzten Sitzung die Handelskammer von Reims sich erklärt und einstimmig be- ichlossen, beim HandelSmimster gegen die Einrichtung eines neuen Terminmarktes in Wolle zu protestiren, sowie di« voll ständige Unterdrückung der Kammzugbörse zu verlangen. * Warschau, 24. September. Die Verwaltungen dec Weich felbahn und der russischen Südwestbahn machen nach der „Berl. Börs.-Ztg." bekannt, daß sie in Folge Wagenmangels und Anhäufung von Getrridemassen auf allen Stationen die Beförderung von Getreide über Gnajewo nach Preußen bis auf Weiteres einstellen; in Gra« jewo allein lagern gegen 1000 Wagen Getreide. IC.O. In den letzten dreißig Jahren bis einschließlich Juni 1900 hat Amerika nicht weniger als 16 839 100 000 Gallonen Petroleum im Gesammtwerthe von 1 379 208 000 Dollars exportirt. Die jährliche Ausfuhr ist noch immer im stetigen Steigen begriffen. 1879 wurden 421 700 000 Gallonen amerikanisches Petroleum ausgeführt, 1839 waren eS schon 680 700 000 und 1899 951 000 000 Gallonen, der Zeitpunct ist also schon abzusehen, zu welchem die Ausfuhr die gewaltige Zahl von 1 Milliarde Gallonen im Jahre erreichen wird. Briefkasten. Ik. U., hier. Die betreffende Versicherungs-Gesellschaft, di« über 25 Jahre besteht, kann man wohl als eine gutsituirt» und vertrauenswürdige bezeichnen. Im VecwaltungSrathe sitzen bewährte Fachmänner und Capitaltstrn. Mittheilungen über Obst-und Gartenbau. -js. Für die Förderung der Spalierob st zücht tritt auf Grund dreitzigiähriger Erfahrung Rudolf Goethe in seinem vor Kurzem erschienenen Buch« „Die Obst- und Trauben zucht an Mauern, Häuserwänden und in Gärten" (Berlin, 9 ,K) nachdrücklich ein. Der Verfasser glaubt, daß bei allge meinerer Pflege dieser Art von Obstzucht ein großer Theil der Einfuhr von frischem Obst vom Ausland vermieden werden könnte, da Lbstspaliere auch in den rauhesten Strichen Deutsch lands guten Ertrag bringen und sich unschwer anlegen lassen. Man erzielt am Spalier schöneres, größeres und bessere» Obst, das einen größeren Werth für di« Tafel hat als das der Hoch stämme; mau führt reichere, regelmäßigere und schnellere Ernten herbei. Beispielsweise wird angeführt, daß der übliche Preis für den Centner Tafelobst vom Baum zur Zeit 8 bi» 10 beträgt, während man für am Spalier gezogene Frücht» bequem 80 bis 40 löst. Post- «nd Telegraphenlvesen. *— Dring,nd« oder V-Bries» beabsichtigt, wie au»wärtiae Blätter melden, die deutsch» RelchSpostverwaltung «inzosühren. Ei» will farbig« Briefumschläge autgeben, die mit o -4 für da» Stück verkauft werden und der eingeschlossenen Sendung dl« Beförderung mit der ersten Bestellung nach Ankunft de» betreffenden Eisenbahn zuges sichern. Die fahrenden Postbeamten, die nicht mehr olle Brief sendungen unterwegs sortiren können, werden sich daraus beschränken, Li« an den farbigen Umschlägen kenntlichen und somit «tnlchließlich der Mark» mit lö >4 fraakirten Brief» während d«r Fahrt »» sortiren und die übrigen Briefe unsortirt am Bestimmungsort ab.