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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 25.09.1900
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1900-09-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-19000925029
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1900092502
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1900092502
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1900
-
Monat
1900-09
- Tag 1900-09-25
-
Monat
1900-09
-
Jahr
1900
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r>l«»t. — auf der ober statt. Kaiserin -Aiche Act vor sich ihelted in « Juten» inden. — S Kaisers .»t. er Snt- Frank- )ie Feier Meldung oaflict erbrritet :richleter Wirk!. « zum Staats- : Classe ichfolger attach stasien Crntral- :benfalls ist als Pastor lrbeiter- nen auf- lrrschule tehenden t wissen adetten- ae staat weitere Director t a. 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Er h «m«, »lgt) setzt man aus den bevorstehenden Ministerbesuch die besten Hoffnungen und glaubt sich der Erwartung hinzeben zu dürfen, daß ein gut Theil der Wünsch« Posen- seiner Ver wirklichung nahe gerückt werden wird." — Wie un- in der Sache noch an» Berlin gemeldet wird, soll es sich bei der Konferenz auch darum bandeln, ob eine Erweiterung de- Gesetze« über dir GeschastSsprache der Beamten, Behörden und politischen Körperschaften des Staates vom 20. August 1876 angezeigt erscheint. Für die Berathungcn sind drei Tage, 25-, 26. und 27. September, in Aussicht genommen. v. Gotha, 25. September. (Privattelegramm.) Die Socialisten eroberten bei der Landtag-Wahl den Wahlkreis Friedrichroda, sie haben danut bisher acht Mandate sicher. * Lobura, 24. September. Der RegierungSverweser von Eoburg-Gotha bat da- Oberhofjägermeisteramt ausgelöst, über besten Thätigkeit im Landtage viele Klagen laut wurden. (B. T.) * München, <24. September. Auf Veranstaltung der Christlich-socialen Bereinigung fand am Sonnabend Abend eine öffentliche Versammlung statt, in der von dem antisemitischen Redacteur Wengg u. A. ein Referat über da- Thema »Der Kohlenwucher" zu erstatten war. Zum Schluß theilte er ein vor drei Monaten von der Cbristlich- svcialen Bereinigung an die (Aemeindecollegien gerichtete-, bis jetzt unbeantwortete« Gesuch mit, da« dahin geht: der Magistrat wolle ungesäumt die Staatsregierung ersuchen, 1) ein sofort zu erlassendes Kohlenausfnbrverbot beim BundeSrath zu erwirken und 2) eine vermehr» Abgabe von Brennholz au» den Staatswaldungen zu veranlasse» und Preistreibereien hintanzuhalten; 3) der Magistrat wolle selbst so viel Brenn bolz abgeben, al- ohne Schädigung möglich ist. AlSdann unterbreitete Redner der Versammlung eine Resolution, dir Mißbilligung darüber auSspricht, daß der Magistrat an gesichts der drohenden Koblennoth und de« genannten Gesuchs noch keine Schritte gelhan habe, der Gefahr zu begegnen. Schließlich wurde das Präsidium durch die Versammlung beauftragt, Liese Eingabe zu wiederholen. (Allgem. Zlg.) * Vtbcrach, 24. September. Ein auS allen Theilen des Lande- stark besuchter VerbandStag der württembergischen Gewerbevereine nahm einstimmig einen Antrag auf möglichst baldige Einführung des Postscheck-Ver kehr« an. * Mülhausen t. Ms., 24. September. Um der drohenden Koblennoth zu steuern, wählte der Gemeinderath eine Commission zum Einkauf größerer Kohlenvor- räthe, die für die Selbstkosten an die Bürgerschaft abgegeben werde» sollen. Oesterreich-Ungarn. Bewegung unter den Kladnoer Kohlenarbeitern. ^V-n. Prag, 24. September. AuS Kladno, 24. d. Ml«, wird dem „Prager Tagbl." berichtet: Unter den hiesigen Bergarbeitern ist eine neuerliche Bewegung zu bemerken. Gestern wurden in der Umgebung von Kladno — in Kladno selbst nicht — neun Versammlungen abgebalten, welche der Arbeiterverband der Bergleute und ihrer Mitarbeiter einberusen hatte. Auf dem Programm sämmtlicher Versammlungen standen die Forderungen der Bergarbeiter. Unter diesen befinden sich nebst den alten Forderungen, d. i. achtstündige Arbeitszeit, Lohnerhöhung, Creirung der Berginspcctoren und Aufhebung der Bruderlade, auch noch die Wiederaufnahme der ent lassenen Bergarbeiter. Selbstverständlich kam auch in den einzelnen Versammlungen die Katastrophe in Dux zur Sprache und wurde von den Rednern zur Begründung der Forderung der Creirung von Inspectoren aus den Kreisen der Bergarbeiter ausgenützt. Es ist bemerkenSwerth, daß diese einzelnen Versammlungen nicht zahlreich besucht waren. ES scheint demnach keine Neigung für die neu ein geleitete Action vorhanden zu sein. Für den 30. d.M. ist in Kladno unter freiem Himmel eine große Volksversamm lung anberaumt mit dem Programme: Die Bergarbeiter und ihre Forderungen. Die hiesigen maßgebenden Kreise halten die Möglichkeit eines Ausdruckes deS Streiks derzeit sür ausgeschlossen; auch ist man den Eventualitäten eines Streik« gegenüber vorbereitet, indem die Etablissement« und auch die Haushaltungen im Laufe der Sommermonate Kohlcnvorräthe angesammelt haben, so daß die Kohle, die nunmehr gefördert wird, als Reserve für den Winter angesehen werden kann. Der Tchah * Pest, 24. September. Der Schah ist beute Abend hier eingetroffen und von dem Erzherzog Joseph August in Vertretung des Königs empfangen worden. Auf dem Bahn hof Warrn Ministerpräsident v. Szell, sämmtliche Mitglieder des CabinetS, der CorpScommandant Dürst tzobkowitz, iowie die Spitzen der Civilbchörden erschienen. Eine Ebren- compagnie erwie« die militärischen Ehrenbezeugungen. Vom Bahnhof aus begab sich der Schah nach dem „Grand Hotel Hungaria", wo vom Hofe Zimmer für ihn hergerichtet sind. Rußland. Finnisches. * HclsingforS, 25. September. (Telegramm.) Eine kaiserliche Verordn»»» bestimmt: Der erst« Entwurf von Vorschlägen, betr. die Aenderungen deS Reglement- des Senats, sowie die Instructionen sür den General gouverneur vonFinland sollen vou dem im April 1899 in der Reichskanzlei eingesetzten Comitv zur Systematisirung der Grundgesetze Finlands behandelt werden. Die weitere Ausarbeitung wird einem besonderen Comilö übertragen, dem augehören werden: der Staatssekretär Geh. Ratb v. Plehwe al« Präsident, der Gehilfe deS Generalgouverneurs von Finland Schipow, der Präsident des SystematisirungScomite«, ferner StaatSratb SergejewSki, zwei von dem Generalzouverneur ernannte fiuländische Senatoren, Vertreter der russischen Ministerien deS Innern und der Justiz, sowie der ExpedilionS- chef im Staatssekretariate Oeström, der Sekretär des ComitSS wird. Slaarsrath SergejewSki hat vom Staatssekretär Geb. Rath v. Plehwe Anweisungen über die Art der eventuellen Reformvorschläge erhalten. Orient. Ter Sultan und Serbien * Wien, 24. September. Die „Politische Correspondenz" meldet aus Belgrad: Der Specialgesandte deS Sultan-, Nasr Pascha, überreichte heute der Königin in feierlicher Audienz den Schefakatorden in Brillanten und dem Könige eine goldene, brillantenbesetzte Taschenuhr als Hochzeitsgeschenk deS Sultan». Bei dem der Ueber- reichung folgenden Galadiner trank König Alexander auf das Wohl des Sultans, wobei er sagte, er sehe in der Mission Nasr Pascha« einen neuen Beweis der vor züglichen Beziehungen, die glücklicherweise zwischen Serbien und der Türkei beständen. Er lege besondere- Gewicht darauf, daß Nasr Pascha seine Mission gerade am Geburts tage der Königin auSzeführt habe. Er danke sür diese Auf merksamkeit des Sultan« sowohl in seinem eigenen Name» al« auch im Namen der Königin und wolle bestrebt sein, die freundschaftlichen Beziehungen zwischen beiden Ländern zu kräftigen und zu befestigen. Darauf trank Nasr Pascha auf da« Wohl deS Königs und der Königin. Afrika. Slatin Pascha; Abessinisch - italienisch« Grenzfra-e. * Wie», 24. September. Slatin Pascha reist am 25. d. M. als englischer Generalinspectrur de« Sudan« nach Kh-rtum ab. " Rom, 24. September. „Tribuns" bestätigt, daß die abessinische Grenzfrage als gelöst betrachtet werden kann. Abessinien erkennt Italien die jetzt bestehende Linie Marrb-Belesa-Muna als Grenze zu. Amerika. Ter AuSftantz im Authracitgebtete. * Washington, 14. September. Die Bereinigten Staaten werde» vom kommenden Montag au wieder einmal unter einem Arbeiterausstand großen Stils zu leiden haben, nach- dem der Präsident und der Sekretär der United Mine Worker« of America vorgestern dem Antrag der Arbeiter, einem allgemeinen AuSstande ihre Zustimmung zu er- theilen, stattgrgeben haben. Im Iadre 1897 hatte das westliche Pennsylvanirn die große Arbeitseinstellung im Strinkohlenbezirk, die ungefähr 100 000 Bergleute vom Erwerb auSfchloß. Der Kampf diese« Jahres wird 140 000 Menschen auS ihrer Arbeit reißen, wenn alle, wie man an nimmt, aussteben. Das Anthracitgebiet PennsylvaiiienS er streckt sich auf der linken Seite de« SuSqnehanna-Nordarm, von Carboudale, oberhalb Scranton, bis in da« LykenSthal hinein, etwa» oberhalb HarriSburg. Vier geologische Lager werden unterschieden: das nördliche mit den Distrikten Carbondalt, Scranton, Pittston, WilkeSbarre, Plymouth, Kingston; bei den vier letzten der wie alle folgenden Lager in südwestlicher Linie gerichteten Ortschaften greift da« Bett der Kohle über den Susquehanna hinüber auf seine rechte Seite. Das östliche Mittellager setzt eine Stufe mebr nach Südosten ein, beim Lebigbfluß und umschließt die Districte Green Mountain, Black Creek, Hazleton, Beaver Meakow. ES findet seine Fortsetzung im westlichen Mittel lager mit den Distrikten Ost- und West-Mahanoy und Shamokin. Da« Südlager endlich ist abermals um eine Stufe nach Südasien gerückt, bat seinen Mittelpunkt in Poltsville und wird in die Kohlendistricte Panther Creek, Ost- und West-Schuylkill, Lorberv und LykenSthal einzethcilt. Im Handel nennt man das Nordlager den Bezirk von Wyoming, daS 2. den Lehighbezirk, daS 3. und 4. den Schuyl- killbezirk. Elf sogenannte Jnitialbahncn führen in dieses Gebiet, daS eine abbaufähige Fläche von nahezu 1250 gkm umschließt und daS in den letzten zehn Jahren durchschnitt lich 43 Millionen Tonnen im Jahre förderte, wovon 55 Procent auf die Wyoming-, 15 Procent auf die Lehigh- und 30 Procent auf die Schuylkillgegend fallen. In welchem Verhältnis» die Initialbahnen am Abbau betheiligt sind, zeigt die Abmachung deS Jahres 1896, als nach schlimmen Er fahrungen eine Art Syndicat zu Stande kam, daS die Kohlen erzeugung und Verfrachtung folgender Weise vertheille: Philadelphia und Reaving 20,50 Procent, Lehigh Valley 15,65 Procent, Delaware, Lackawanna und Western 13,35 Procent, Central of New-Jersey 11,7 Procent, Delaware und Hudson 9,6 Procent, Pennsylvania 11,4 Procent, und 5 andere Unternehmungen je 3—4 Procent. Die Bahnen be sitzen nur zwei Drittel aller 374 Zechen, haben aber Vie un abhängigen völlig in ihrer Gewalt.Wichtig für tenErfvlg deS Aus stande- ist, ob die vereinigten Bergleute von Amerika die großen Arbeitermassen deS Districts hinter sich haben werden. Ihr Präsident John Mitckell machte vor der Jnoustriccoiuinissiou im April 1899 die Angabe, von 397 701 Bergleuten seien gegen 78 000, also 20 Proc., in der Union; seine Zahlen sind indessen verwirrt. Mag sein, daß die Organisation im Anthracitgebiet seither mächtig gewonnen hat, ibr Wachs- thum ist oft ebenso schnell — 100 000 in wenig Monaten — als ibr Dasein kurz sein kann. Nack den Zechenbesitzern allerdings sind die United Mine WorkerS eine fremde Pflanze im Anthracitgebiet, ihre ausschließliche Heimath war vielmehr da« Steinkohlenrevier; deshalb kam es auch zu keinem Vergleich, denn die Zechcnleutr lehnten eS von vornherein ab, mit diesen „Fremden" in Unterhandlung zu treten. Die Zeitungsnach richten lasten aber nur geringe Hoffnung, daß der Ausstand nicht allgemein werde. Die Klagen der Bergleute sind alt und zweifellos begründet. Auch gute Löhne helfen nicht viel, wenn bloß drei Tage wöchentlich gearbeitet werden kann. Hiergegen ist nun nichts zu machen, der Markt sür Antbracit ist eben zu beschränkt. DaS Jahreseinkommen des Arbeiters bleibt so unter 10 00 und damit muß er 50 für den Arzt der Ge sellschaft zahlen, den zweicinbalbfachcn Preis für daö Spreng pulver, und in den Läden der Gesellschaft, in denen er meist gezwungen wird, einzukaufen, werden ihm Preise berechnet, die 15 — 20 Procent höher sind als die des offenen Marktes. Sie würden wenigstens mehr verdienen können, wenn von ihnen al» Tonne statt 2400 Pfund nicht 3360 verlangt würde. Statt 14tägizer Bezahlung, wie daS Gesetz vorschreibt, wird ihnen nur alle Monate ihr Betrag auSgehändigt, und sie so ganz gewiß ge zwungen, in den Läden der Gesellschaft einzukaufen, wo ihnen Credit gegeben wird bi« zum Zahltag. Dazu kommt, daß das lausende Jahr infolge der Trustbildungen einen starken Preis aufschlag der nothwendigen Bedarfsartikel gebracht hat. Liest man da« Zeugniß, das einer der Zechenpräsidenten des Districts von Scranton im Mai vorigen Jahre« vor der Jndustriecommssion abgelegt bat, so kann man nicht umhin, die Beschwerden der Arbeiter im Großen al« berechtigt anzu erkennen. (S. Vernehmungen vor der Jndustriecomnmsion, Nbtheilung für Bergwesen. Seite 151—166.) Natürlich wird schon jetzt viel über die Wirkung deS Ausstand« auf die Wahlen gesprochen. Man erinnert sich, daß 1892 der Homesteadstreik Cleveland mehr als alles Andere zum Siege verhalf. Die Republikaner sind also beunruhigt; sie hatten ver sucht, I.Pierpont Morgan zu bewegen, auf seine Freunde in den Jnitialbahnrn einen Druck auszuüben, entweder Zugeständnisse zu machen oder die Streitfragen schiedsgerichtlich auStragcn zu lassen; aber Morgan versagte. Nunmehr greifen die republi kanischen Zeitungen den Präsidenten Mitchell heftig an, weil er sich von demokratischen Verführern habe zum Streik ver leiten lasten. DaS kann man auf sich beruhen lassen, bis Beweise erbracht werden; dagegen braucht man keine große Phantasie, um auf den Gedanken zu geraiben, Mitckell und seine Leute hätten den Zeitpunkt für den Ausstand allerdings mit Hinblick auf die politische Lage gewählt, denn wenn die Zechenbesitzer überhaupt für Abstellungen von Mißbrauchen zu haben sind, so ist da« jetzt mehr als je der Fall, indem das Großkapital überall einem demokratischen Siege vor zubeugen sucht. (Köln. Ztg.) * New Aork, 24. September. Entgegen den Hoffnungen der Eigenthümer der Kohlengruben haben die Ausständigen gestern keine Nachgiebigkeit gezeigt. Die Arbeiter von drei weiteren Gruben der Philadelphia and Reading-Eisenbahn haben die Arbeit niedergelegt. Seit Sonnabend steigert sich der Mangel an Anthracit. Chile und Argentinien. * London,25. September. (Telegramm.) Die „Times" berichten au» Bueuo« Aires unter dem 23. d. M.: Die argentinische Presse tadelt scharf die Haltung der chile nischen Regierung gegenüber Bolivia hinsichtlich deS Ultimatum«, daS von dem chilenischen Gesandten über reicht wurde. Darin wird die Anerkennung der Souveräne- tät-rechte Chiles über daS nach dem Kriege von 1882 von diesem besetzte Gebiet von Bolivia gefordert. Die bedeuten deren Blätter veröffentlichen einen Artikel, in welchem mit Nach druck die Nothwendigkeit eine» Zusammengehen« der übrigen südafrikanischen Republiken betont wird, um auf diese Weise der aggressiven Politik Chile« Zügel anznlegrn. Sächsischer Landesverein des Evangelischen Lundes. n. u. A»nadttg, 24. September. Die heutig« Hauptver sammlung de« Evangelischen Bundes.Sachsens wurde durch -die Hiesigen Curren-daner mit einem Gesang eingeleitet. In einem Gebet erflehte 'hierauf Herr Superintendent Meyer- Zwickau Gottes Segen auf die Thätigkeit der Hauptversamm lung und sprach sodann über den Zusammenschluß der evangelischen Landeskirchen. Er ging hierbei von dem Katholikentag in Bonn aus, indem er auch das dort zu Tage getretene deutliche Bestreben, -den Protestantismus zu Gunsten der Machtentfaltung des RomaniSmuS zu unterdrücken, kenn zeichnete und beklagte, daß der Protestantismus gegen daS herr schende Centrum im Reichstage keine politische Macht habe, -die es verhindern könnte, wenn «inst di« Regierung in Berlin dem Centrum die Hände zum Bunde reichen wollte. Den einzelnen Kirchenregierungen fehle das Selbstbewußtsein, gegen das Vor dringen der Römlinge einzuschreiten, nicht umsonst habe der Evangelische Bund deshalb bei seinen Anhängern zu energischem Selbstbewußtsein aufgefordert. Der Herr Redner sprach sodann über die verschiedenen Wege, auf -denen ein Zusammenschluß der Landeskirche möglich sei und gipfelte seinen Vortrag in folgen dem Antrag. Die Hauptversammlung des Sächsischen Landes vereins beschließt, an die nächste Synode den Antrag zu bringen: Die Landessynode wolle an das K-irchenregimeni die Bitte richten, dasselbe wolle einen Zusammenschluß der deutschen evangelischen Landeskirche zur Wahrung und Förderung der Allen gemeinsamen Angelegenheiten -helfen in die Wege leiten; zu -diesem Behufe wolle es dahin wirten, daß jedes Kirchen regiment und jede Synode Männer in einen gemeinsamen Aus schuß zur Vorbcrathung über die engere Verbindung der Lan deskirchen abordne und daß zur Beschlußfassung über die Vor lage -dieses Ausschusses außerordentliche Synoden einberufen werden. Herr Stadtratü Schmiedel überbrachte sodann den Gruß der städtischen Behörden und wünschte der Jahrestagung guten Erfolg. Herr Superintendent Meyer-Zwickau dankte für diese freundlichen Worte im Namen des Bundes und drückte seine besondere Freude darüber aus, daß er auch in Annaberg die Wahrnehmung habe machen können, daß die städtische Behörde an einem entschiedenen evangelischen Bekrnntniß festhalte. Herr Pastor K o a l l - Dresden entledigte sich des Grußes des säch sischen Landesverbandes der evangelischen Arbeitervereine und wünschte ein-e Verschmelzung der evangelischen Arbeitervereine mit dem Evangelischen Bunde, worauf Herr Superintendent M e y e r - Zwickau erwiderte, daß eine Trennung -der beiden Verbände schon jetzt nicht bestehe. Es folgte sodann ein Bor trag des Herrn Professor Nippold in Jena über das Thema: „DerProtcstaniismusunddersächsischeAde l". Auf geschichtlich-historischen Quellenstudien fußend, entwickelte dec Herr Redner ein -interessantes Stück Culturgeschichte über die Stellungnahme unseres Adels zur Protestanstischen Religion vom 15. Jahrhundert -ab bis auf den heutigen Tag. Nach -der Versammlung wollte derselbe sodann noch über die Wechsel bürger und Schönburgische Geschichte und die letzten Convertiten sprechen. Nunmehr theilte Herr Superintendent Meyer- Zwickau mit, daß der Vorstand beschlossen habe, einen Appell loszulasscn an unseren Adel zur Stärkung ihrer protestan tischen Anschauungen. Dieser Appell lautet: An den evangelischen Adel SachsenS. Der Adel Sachsens hat in den Tagen der Reformation mit kräftiger Hand die Sache der evangelischen Wahrheit ergriffen und geschützt. Er -hat seitdem Jahrhunderte -lang m fester Treue gegen den Erlöser seinen Schild über unsere Kirche gehalten. Er gab unserem Volke viel leuchtende Vorbilder echt evangelischer Frömmigkeit und thatkräftiger Frische in der Arbeit christlicher Liebe; durch sein entschievenes Bekenntnis) zum Protestantis mus sicherte er sich unter den Evangelischen Sachsens «ine hoch geachtete und einflußreich« Stellung. In der Gegenwart wird die evangelische Kirche aufs Neue vom Romanismus bedroht; er sucht zur Stärkung seiner schim mernden Macht die Träger vieler Namen und die Geschlechter an sich zu ziehen, deren Vorfahren ein ruhmvolles Gedächlniß in -der Geschichte der Reformation sich erworben; er trkeb seine Werbung an den sächsischen Adel nicht ohne Erfolg. Hat es unser Volk mit schmerzlicher Besorgniß erfüllt, daß Einzelne den guten Glauben ihrer Väter verleugneten, so ge währt es doch freudige Zuversicht, daß so viele Adelsfamilien unerschüttert und mit heiligem Ernst das Evangelium von Christo als die seligmachende Kraft Gottes bewahrten, wie es durch die Reformation weit ans Licht gebracht wurde. In der Treue gegen das große Erbe der Väter liegt das Heil der Zukunft. Der Romanismus drängt zum Entscheidungs kampf gegen den Protestantismus; mag in diesem Kampfe, durch dessen Ausgang die weitere Entwickelung unseres Vaterlandes bestimmt wird, unser Adel im Gedächtniß an das gesegnete Wirken seiner Ahnen für das evangelische Christenthum und in geistiger Gemeinschaft mit dem protestantischen Sachsenvolk die Fahne des Protestantismus in treuer und tapferer Hand alle Zeit Hochhalten. Der Sächsische Landesverein des Evangelischen Bundes. Den übrigen Theil der Versammlung bildeten geschäftliche Mitt-Heilungen, aus denen besonders erwähnt sein mag, daß der Stand der Mitgliederzahl und der Castenverhältnisse zur Zeit «in sehr günstiger ist. Ein gemeinsames Mittagsmahl und ver trauliche Besprechungen des Vorstandes über landcskirchliche An gelegenheiten bildeten den Schluß der diesjährigen Jahresfeier des Landesvereins des Evangelischen Bundes. Ortskrankenkasse. lieber die Thätigkeit der Leipziger Lrtskrankencasse im Monat August d. I. wird uns Folgendes mitgethcilt: Die LrtSkrankcncafse zählte am 31. August 134 023 (130 637*)) Mitglieder, und zwar: 100 961 199 954) männliche und 33 062 l30 683) weibliche Personen. Meldungen, einschlietzlich zur Inva lidenversicherung, gingen ein: 41 829 (46 018», und zwar: 20 643 >22 999) An- und 21 j8I (23 019) Abmeldungen. Stärkster Melde tag war der 1. (2.) August mit 2037 (2294), schwächster Meldctag der 11. (26.) Augnst mit 1058 (1018) Meldungen. Mitgliedsbücher waren 3037 (3565) auSzusertigcn. Krankenanmeldungen erfolgten im vergangenen Monat von 4150 (4400> männlichen, 1746 (1957) weiblichen erwerbsunfähigen Mitgliedern, einschlietzlich 216 (267) Wöchnerinnen. Ter durchschnittliche Kranlenbestand an erwerbs unfähigen Mitgliedern betrug im Monat August circa 2,09 Procent <2,40 Procent) der sämnulichen Mitglieder, gegen 1,96 Procent im Monat Juli d. I. KrankenhauSpslege erhielten im Monat Augnst 445 (474) Mitglieder, also der 13. Theil der jämmtlichcn erwerbs unfähig erkrankten Mitglieder. An Krankengeld, einschlietzlich Familien- und Wöchncrinnen-UnIerslUtzung, mit AuSschlntz der von Berufsgenossenschastcn zurück,nerstattcnden Perläge sür Renten u. s. w., wurden im Monat August gleich 4 Wochen gleich 24 Wochen tage 123 354,11 (136 554,87 gewährt, autzcrdem 12 446 <10 903 .«) an Sterbegeld. DaS letztere vertheilt sich im August diese? JahreS auf 75 männliche, 15 weibliche Mitglieder, ferner auf 22 Ehefrauen und 814 Kinder von Mitgliedern. Im Monat August entfallen ca. 5658,33 ./( baare Unterstützungen auf einen Wochentag, gegenüber ca. 4979,86 ./< im Monat Juli d. I. In den acht Monaten des laufenden JahreS wurde an Krankengeld, einschließ lich Familien- und Wöchncrinncnunterstütznng, zusammen 1 065 862,11 (I 133 858,42 .«) auf 34 Wochen gleich 204 Wochen tage, und an Sterbegeld 74 814,90 -st (73 636,42 .<() auSgezahlt. An Mitglieder wurden auf ärztliche Verordnung im Monat Augnst gewährt: 549 Brillen, 120 Bruchbänder, 3197 verschiedene Bäder, 42 Fiaschen Wein, 3 Flaschen Mineralwasser und 383 verschieden andere Heilmittel. Ausgesteuert wurden, d. h. es erhielten die vollen Leistungen der Lasse, 13 bezw. 34 Wochen lang für eine ununter brochene Krankheit, blieben aber darüber hinaus noch krank 65 Mit glieder. In 3 Fällen übernahm die Berufsgenosfenschaft die weitere Fürsorge, da es sich um Erkrankungen in Folge von Be triebsunfällen handelte. Von den 18 angestellten Kranken- controleuren wurden im vergangenen Monat 15 210 Besuch« in der Stad» Leipzig und 114 weiteren Drtschasten gemacht, während seitens der. frciwilligcn Krankenbcsnchcr nach den hier vociiegendcn *) Tie eingellamemrten Zahlen betreffen den gleichen Monat del Vorjahr«». Mittheilungen 6728 Besuche im Bezirke der Tasse gemacht wurden. Wegen Zuwiderhandlungen gegen das Statut, und insbesondere wegen Uebcrschreitung der vorgeschriebenen AuSgehezeit, Wieder aufnahme der Arbeit ohne vorherige Gesunbmeldung u, f. w., wur den im vergangenen Monat inSgesammt 572 (599) schriftliche An zeigen erstattet. In 464 (478) Fällen wurden Strafen im Betrage von 1—20 verfügt und in den übrigen Fällen dagegen ent sprechende Verwarnungen ertheilt. Wegen Beleidigung eines Krankenbesuchers der Lasse wurde ein Mitglied nach erstatteter An zeige vom zuständigen Gericht zu 15 Geldstrafe eventuell 5 Lagen Gefängnis; verurlhcilt, Im Laufe deS MonalS August haben in den Filial;aülsiellen an den Sonnabenden inSgesammt 10 836 Per sonen, und zwar: 3019 in der inneren Stabifiliale (Altes Polizei- Melve-Amt), 2188 in L.-Plagwitz, ISI1 in L.-Reudnitz, 1825 in L.-Neuschönefeld, 1155 in L.-Gohlis und 738 in L.-Connewitz das Krankengeld erhoben. An Wannen-, Bassin- und Dampfbademarkcn wurden im Monat August inSgesammt 2626 Stück an die Mit glieder bezw. deren Angehörige verabfolgt. Dieselben vertheilen sich ans das Augustus-, Carola-, Central-, Tiana-, Johanna-, Marlen- und Sophienbad. Der Verkauf erfolgt nach wie vor ohne ärztliche Verordnung gegen ermäßigten KostenpreiS, sowohl im Hanptbureau als auch in den vorgedachlen Filialen. In die Heimstätte sür Genesende auf Rittergut Förstel wurden 27 männliche Mitglieder neu ausgenommen, während 28 Personen aus den Vormonaten die Cur theilS weiter fortsetzten, «Heils innerhalb des Monats August beendeten. In der Heimstätte für Genesende am GleeSberg fanden 45 weibliche Mitglieder Neuaufnahme. 51 Personen aus den Vormonaten beendeten die Cur theilS im August bez. setzten solche weiter fort. Im Genesungsheim Angnstusbad bei Dresden sind im Monat August insgesamnrt 79, theils männliche, theil- weibliche Personen untergebracht worden; 51 Personen haben die Cur im Laufe des vergangenen Monats beendet. Geslimmtverein der deutschen Geschichts- und Älterthnmsvereiiie. ii. Nach längerer Besprechung des Vortrages, in welcher die vor stehenden Thesen im großen Ganzen Zustimmung fanden, «rhod man die Thesen mit einigen Zusätzen zum Beschluß. Demnächst erfolgte die -Berathung eines Antrages des Herrn Universtiätsprofessors Or. Dehio - Straßburg auf Herausgabe eines Handbuches der deutschen Denkmäler, womit die Aufgaben der Denkmälerstatistik, die durch die officiellen Inventare nicht gelöst sind und nicht gelöst werden können, eine Lösung finden sollen. Außerdem soll ein Mittel zu schneller Orientirung ge schaffen werden, welches ebenso bequem auf dem Schreibtische wie auf der Reise benutzt werden kann. Zur Kostendeckung soll das zu schaffende Handbuch entweder Privatunternehmen eine-' Buchhändlers, oder "cs soll eine Unterstützung durch das Reich herbeigeführt werden. Zunächst soll man aber zur Deckung de-. Kosten eine Vereinigung der Staaten und Provinzen, d. h. der jenigen Instanzen, welche bisher die Inventare ins Leben gerufen haben, anstreben. Der in Vertretung des Antragstellers vom Herrn Professor von Petzold, dem Direcior des Germani schen Museums in Nürnberg, vcrtheidigte Antrag fand ein stimmige Annahme, worauf noch zur Erledigung einiger Organi sationsfragen betreffs des Werkes eine Commission gewählt wurde, welche unter Anderem eventuell an -das Reich mit einer Bitte um Subventionirung des Unternehmens hrrantreten soll. Nach diesem Beschlüsse wurden die Verhandlungen abgebrochen. Nachmittags nahm man im Hotel -Bristol ein gemeinsames Mittagsmahl ein, Hörle darnach «inen Vortrag -oep Herrn Architekten Bodo E b h a r d t - Charlottenburg über deutsche Burgen und vereinigte sich am Abend in geselliger Weise mit dem Gesammtverein -der deutschen Geschichts- und Alterthumsvereine wobei der Sängerchor der Kreuzschule deutsche Lieder aus dem 15., 16. und 17. Jahrhundert sang. Vermischtes. --- Berlin, 25. September. Ueber da« vorschnelle Ende der wissenschaftlichen Ballonfahrt wird berichtet: Der Ballon mußte am Sonntag Abend IN/, Uhr bei Bernau gelandet werden, weil da« Schlepptau sich in einen Baumwipfel eingehakt hatte und nicht los kam; ein plötzlicher starker Wind machte die Situation gefährlich. Die Luftschiffer sind wohlbehalten. Der Fehler war, daß man Sonntag Abend 6 Uhr den Ballon durch ungeeignete Wind verhältnisse steigen gelassen hatte. — Crefel-, 24. September. Commerzienrath Oetker stiftete zur Hochzeit seine« ältesten SobneS 50 000 für den PensionSfondS der Angestellten des Hauses Deuß L Oetker. ----- Tiisfelvorf, 24. September. Der Großindustrielle Geh. Commerzienrath Friedrich Vohwinkel ist gestern Abend auf Schloß Eller, seinem Besitzthum, infolge eines Schlaganfalls gestorben. ---r. Ans Thüringen, 22. September. Mit dem 1. October tritt in Coburg die Trennung des Hofes der Herzogin-Wittwe Marie von dem Hofede« Regenten, die finanziell seit dem 1. August bestebt, auch hinsichtlich der Beamten, der Dienerschaft, des Stalles u. s. w. ein. Das Negentenpaar wird im Schlösse Ehrenberg rcsidircn, die Herzogin-Wittwe im Palais Evin- burg und auf Schloß Rosenau wohnen. — In Rippert«- Hausen bei Meiningen gerietb der Schneidemühlenbesitzer Sauerbrei in da« Triebwerk seiner Schneidemühle, wodurch ihm Schultern und Arme so schwer verstümmelt wurden, daß er seinen Verletzungen erlag. — Der au« Leipzig gebürtige Soldat deS 7l. Infanterie-Regiments in Erfurt, der, wie berichtet, kürzlich als Posten auf dem PeterSberge sich durch die Brust geschossen batte, ist seinen Verletzungen erlegen. Der Grund des Selbstmordes soll der sein, daß seine Braut — als Marketenderin — nach China gegangen ist. (Wdh.) -F- Gera, 24. September. Die hiesigen Bürgerschul lehrer, denen vor 2^2 Jahren eine Gehaltsaufbesse rung gewährt wurde, die der Stadt jährlich gegen 70 000 kostete, haben sich jetzt abermals an die städtischen Behörden mit der Bitte um Neuregelung ihrer Gehaltsverhältnisse gewendet. Sie verlangen ein Mindestgehalt von 1800 und ein Höchstgehalt von 3600 c^. Zur Begründung ihrer Bitte führen die Lehrer an: die bedeutende Steigerung fast aller Lebensbedürfnisse, die weitere Steigerung der hohen Steuern, die beträchtlich« Erhöhung des Schulgeldes (wobei bemerkt wird, daß in vielen Städten für die Kinder der Lehrer Schulgeld nicht erhoben werde). Schließlich wird ngch angeführt: Die niedrigen Gehaltssätze unserer Stabt erscheinen anderen Städten und Orten gegenüber in einem noch ungünstigeren Lichte, wenn man erwägt, daß z. B. in Preußen dec Lehrer von den Gemeindesteuern und Relicten- beiträgen völlig befreit ist und nur eine Staatssteuer zu ent richten hat, die die Höhe der hiesigen bei Weitem nicht erreicht. ---- Mainz, 25. September. In dem Proc eß wegen de« BootSunglückS bei Bingen am dritten Osterfeiertage beantragte der Staatsanwalt gegen den Schiffer Franz Hauck«, der wegen fahrlässiger Tödtung anzeklazt worden war, sechs Monate Gefängniß. Die Urtheilsverkündung wird am 1. Octobrr erfolgen. — Tic ehrliche Haut. Ein biederer Weinbauer aus der Umgegend von Bordeaux, Valerien Ponzach mit Namen, der zum Besuche der Ausstellung nach Paris gekommen war, traf auf dem Bastilleplatze ein Individuum, das mit dicht verbundenem Kopfe, das Gesicht von Schmerz verzerrt, an dem Gitter der Julisäule lehnte. „Was fehlt Euch, armer Freund?" redete der Provinziale mitleidig auf die Jammergestalt ein. „Ach, mir verursachen meine Zähne solche Pein, daß ich mich am liebsten von der Höhe der Säule herabstürzen möchte", brachte der anscheinend Schwer leidende mit matter Stimme hervor. „Es ist, als ob sich Nadeln in meinen Kinnbacken herumdrehten. Wie dankbar würde ich Ihnen sein, wenn Sie mir dort drüben aus der Apotheke ein schmerzstillendes Medioament holen wollten. Hier haben Sie ein Zehnfrancsstück, ich werde Sic hier erwarten, da ich vor Schmerzen keinen Schritt zu thun rm Stande bin." Monsieur Ponzack, an dessen gute- Herz Niemand umsonst appellirt, war noch nicht weit gekommen, als sein Schützling ihn zurückrief. „Was wollen Sie denn noch?" wandte er ungeduldig den Kopf um. „Meiner Treu", gab der „Patient" zur Antwort, „Sie
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