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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 28.08.1900
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1900-08-28
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-19000828019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1900082801
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1900082801
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1900
-
Monat
1900-08
- Tag 1900-08-28
-
Monat
1900-08
-
Jahr
1900
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VolksmrUchaftlicher Theil des Leipziger Tageblattes Alle für dies« Theil bestimmten Sendungen find zu richten na dessen verantwortlichen Redakteur T. G. Laue in Leipzig — Sprechzeit: »ar von 10—11 Uhr Var», uud von 4—S Uhr Nach«. (in Doppel Januar — Juli 115,5 36 31 226 144 220 Dienstag, 28. August 1900 Post» und Telegraphenwesen. * Oberhausen, 27. August. Die erste Post an» London über Lltsitngea vom 26. August hat den Anschluß in Essen nicht erreicht. Gründ: Verspätete Ankunft deS Schiffes. (MorgeN'AuSgabe.) Nr. 436. . Bekanntmachung, Errichtung eines Nebenrollamtes I und Eröffnung einer Lollstratze berr. Au» Anlaß der Eröffnung der Eisenbahnlinie Friedland» HermSdorf i. B.-MarkerSdors ist an der LandeSgrenze in Hermsdorf i. B. ein sächsisches Nebenzollamt I mit einer detachirten Zollabfertigungsstelle an der Straße in Marter»» darf, HauptzollamtSbezirk Zittau, errichtet und heute für deu Verkehr eröffnet worden. Die bezeichnete Zollabfertigungsstelle ist mit den Befugnissen eines NrbenzollamteS II auSgestattet und Lberdie» ermächtigt worden, im ZwischenauSlandSverkehre Mehl bis zu 3000 üg in einem Transporte abzufertigen. Beide Zollstrllea haben auch die Eingang«, und WiederausgangSabferti» gungen beim Streckenzugsverkehre von Friedland über Markersdorf, Reibersdorf, Friedersdorf, Zittau, Hörnitz und Großschönau nach Warnsdorf, oder über Zittau, Herwigsdorf, Oderwitz, Eibau und Ebersbach nach Georgswaldr oder über Zittau nach Grottau, sowie von Hermsdorf über Markersdorf, Reichenau und OppelSdorf nach Wetzwalde oder in umgekehrter Richtung vorzunehmrn. Gleichzeitig wird die von HermSdorf t. B. nach Markersdorf führende Straße zur Zollstraße im Sinne von 88 17 und 21 deS VereinSzollgesetzeS vom 1. Juli 1869 erklärt. Dresden, 2b. August 1900. Königliche Zoll- und Stener-Direetton. vr. Rudert. oder — 17,75 Proc. Netto»Einfuhr. Telegramme. * Essen, 27. August. Die Lage des Kohlenmarktes ist fortdauernd fest der starker, nicht zu befriedigender Nachfrage. * vreSlan, 27. August. Die „Schief. Ztg." schreibt: Die fiScalische Centralverwaltung in Oberschlesien beschloß, zum kommenden Winter keine Steigerung der Kohlen preise vorzunehmen und auch auf den bisher Michen Winterzui chlag zu verzichten. * Petersburg, 27. August. Die „Russische Telegraphen- Agentur" meldet: Von amtlicher Stelle sind wir ermächtigt, dem Gerüchte von einem bevorstehenden Verbot der Aus fuhr von Getreide aus Rußland entschieden ent gegenzutreten. Mittherlungen über Obst- und Gartenbau. »— Viel zu wenig werden in Deutschland die Häuser mit edlenReben bepflanzt — so manche von der Sonne voll beschienene Südwand harrt vergeblich des Wein stocks , der sich an ihr aufranke I Wie kommt das? Abgesehen von dem gemächlichen Anblick, den solch grüne Rebe einem Hause von außen und innen verleiht, sind doch Trauben, die uns im Herbste ins Zimmer hineinwachsen, ein köstliches Ding! Wohl mag oft Gleichgiltigkeit der Grund sein, daß man passende Wände nicht mit Weinreben bepflanzt, noch häufiger aber wird die Ursache zu suchen sein in dem oft beobachteten Mißerfolge: man steht so häufig kleine sauere Trauben an den Spalieren und verliert die Lust am Weinstock. Der Mißerfolg wird ver ursacht einmal durch falsche Sortenwahl; meistens pflegt man sich überhaupt nicht um die Sorte zu kümmern, man pflanzt, waS man vom Gärtner bekommt, und dieser verkauft, was er hat. Dann aber fehlen die Kenntnisse, wie man den Weinstock zu behandeln hat man läßt ihn wachsen, schützt ihn im Winter gegen Frost, bindet ihn im Frühjahre wieder auf, fchneidet dabei weg, was zu dicht steht, das ist Allesl Der Weinstock aber verlangt, um süße Trauben zu er zeugen, einen verständigen S ch n i t t, der nicht schwer zu erlernen ist; besonders jetzt im Sommer muffen Spalier reben gründlich und sachgemäß geschnitten werden. In der neuesten Nummer deS „Praktischen Rathgebers im Obst- und Gartenbau", die von dem Geschäftsamt dieser Wochenschrift in Frankfurt a. O. auf Wunsch gern umsonst zugcschickt wird, lehrt einer unserer besten Kenner deS Weinbaues, Pastor Seippel, den Sommerschnitt in Worten und vortrefflichen Abbildungen. Vielen dürfte gerade jetzt mit den klaren Erklärungen gedient sein. Die Kohlenproduction der Vereinigten Staaten. * Im Jahre 1899 übertraf zum ersten Male die Kohlengewinnung der Vereinigten Staaten die jedes anderen Landes der Welt. Deutschland war schon lange überflügelt, im letzteren Jahre hat die Union auch England den Rang abge laufen, dessen Production im Jahre 1898 die nordamerikanische noch um ungefähr 6>/L Mill, überstieg. Ein Vergleich der Kohlenproduction der drei Länder in Len Jahren 1868 und 1898 ergiebt folgende Ziffern: Production in Mill. Tonne» Zunahm« 1868 1888 i» Mill. Tonne» ..... 110 5 108 189 Königliches Amtsgericht Leipzig. Handelsregister. Nm 24. Nuauft einaetraaen: Die Finna B. Müller L Co. in Lützschena und al» deren Ge» fellschafter der Kürschner Herr Friedrich Wilhelm Bruno Müller in Schkeuditz und der Kürschner Herr Friedrich Franz Kietz in OuaSnitz. Zwangsversteigerunge«. Da» im Grundbuch» sür Schönefeld Blatt 339 auf den Namen der Auguste Emilie Löscher geb. Günther, MaurerSehefrau, in Wurzen eingetragene Grundstück soll Freitag, den 9. November 1900, Lor» mittag« 9 Uhr, an der GerichtSstrlle, Zimmer 112, im Wege der Zwang-» Vollstreckung versteigert werden. Da« Grundstück ist nach dem Flur» buche 5,0 Ar groß, mit 688,00 Steuereiuheiten belegt uud auf 49 500 geschätzt worden. E« brstrdt au» dem Flur stück« Nr. 421 , liegt in Schönefeld, Weststraße Nr. 12, ist im vrandkataster unter Nr. 643 mit 37 700 ^l Brandcafse eingetragen und besteht aus Wohngebäude, Hintergebäude, Wasch haus und Hofraum. — DaS im Grundbuche für Leipzig» Lindenau Blatt 1550 auf den Namen der Marie Elise verehel. Hilde« brandt geb. Richter in Ingersleben eingetragene Grundstück soll Donnerstag, den 25. October 1900, Vormittags 9 Uhr, an der GerichtSstrlle, Zimmer Nr. 112, im Wege der Zwangsvollstreckung Versteigert werden. Da« Grundstück ist nach dem Flurbuch« 6,2 Ar groß uud auf 48 300 ^4 geschätzt worden. ES ist mit 953,00 Steuer» «inheitea belegt, besteht au« dem Flurstücke Nr. 677 2, ist im Brand» kataster für Leipzig-LIndenau unter Nr. 768DU Abth. X eiu- grtrageu, liegt in Leivzig-Lindenau. Georgstraße 23, und besteht au» Wobnhau» mit Waschhaus. — DaS im Grundbuch« für Leutzsch Blatt 370 auf den Namen de« Maurer« Ferdinand August Carl Friedrich Krauet» in Leipzig eingetragene Grundstück soll Montag, den 5. November 1900, Vormittag« 9 Uhr, an der GerichtSstrlle, Zimmer 112, im Weg« der Zwangsvollstreckung versteigert werden. Da« Grundstück ist nach dem Flurbuch« 7,8 Arl groß, mit 3,51 Steuereinheiten belegt und auf 28 000 geschätzt worden. E» besteht au« dem Flurstücke Nr. 347, liegt in Leutzsch, Querstraße Nr. 4, ist im vrandkataster noch nicht eingetragen und besteht au» einem Wohngebäude, Wafchhau«, Hofraum uud Garte«. -f- 949 684 — 376 416 -t- 1 326100 oder -f- 59,36 Proc. Netto-Einfuhr. ProlougationSfätze der Berliner Börse am 27. August. Oestertdichische Crrdüactien 0,05—0,125 Report, Franzosen 0,10 Report, Lombarden H2375 Deport, DiScouto»Commandit 0,20—0,225 Report, Deutsche Bank 0,225 Report, Dresdner Bank 0,875 Report, Berliner HandelSgesellschaft-Antheile 0,15 Report, Gotthard 0,10 Report, Marienburg. Mlawka 0,0875 Deport, Ost preußen 0,0375 Deport, 4proc. Italiener 0,20 Deport, 4 proc. Ungarn 0,l0 Deport, 4proc. Kronenrente 0,0375 Deport, 1880er Russische Anleihe 0,15 Deport. 4proc. Russische CousolS 0,10 Deport, 3'/,proc. Ruffen —, 4proc. Russische Rente 0,40 Deport. Russische Noten —. Alles mit Courtage. Hk. Zorge, 26. August. Hier fand vor einigen Tagen eine Sitzung seitens der Kreisdirection zu Blankenburg, der Di- recrion der hiesigen Harzer Werke und Vertretern der hiesigen Gemeinde statt, in der über eine Eisenbahnverbindung zwischen hier und Ellrich verhandelt wurde. Alle Theil- nchmer der Sitzung erkannten die Bedürfnißfrage an und hoben neben derselben die Rentabilität hervor. Von braunschweigi scher Seite kommt man dem Projekte sehr entgegen, und weil von preußischer Seite auch keine Hindernisse im Wege stehen, dürfte der Bau bald in Angriff genommen werden. *— Kohlenbergbau im Oberbergamtsbezirk Breslau für das zweite Quartal 1900. Der Steinkohlenbergbau ist im zweiten Vierteljahre 1900 gegen das erste Vierteljahr in Förderung und Absatz zurück geblieben; im Ganzen betrug die Förderung 6 852 445 t (7 682 992) gleich — 10,81 Proc., der Absatz 6 302 555 r (6 986 431) gleich — 9,79 Proc. Hiervon entfallen auf Ober schlesien Förderung 5 763 560 t (6 451 932) gleich — 10,67 Proc., Absatz 5 356 498 t (5 920 654) gleich — 9,53 Proc.; auf Nieder schiesten Förderung 1 088 885 i (1 231 060) gleich — 11,55 Proc., Absatz 946 057 t (1065 777) gleich — 11,23 Proc. Der Durch schnittspreis für oie Tonne verkaufte Kohle 7,43 .ck (7,05) ist dagegen um 5,39 Proc. gestiegen, und zwar in Oberschlesien 7,20 lSt (6.82) um 5,57 Proc., m Niederschlesren 8,75 (8,36) um 4,67 Proc. Im Vergleich zum zweiten Vierteljahr 1899 ist natürlich nur Steigerung zu verzeichnen, und zwar gegen 6 502 915 t Förderung -f- 5,37 Proc., gegen 5 914 752 t Absatz -f- 6,56 Proc., gegen 6,24 cck Durchschnittspreis -f- 19,07 Proc., oder vertheilt: auf Oberschlesien gegen 5 470107 r Förderung 4- 5,36 Proc., gegen 5 048 414 t Absatz -f- 6,10 Proc., gegen 6,01 Durchschnittspreis -s- 19,80 Proc.; auf Niederfchlenen gegen 1 032 808 t Förderung 4- 5,43 Proc., gegen 866 338 t Ab satz 4- 9,2 Proc., gegen 7,58 cck Durchschnittspreis -j-15,44 Proc. Beschäftigt waren im Ganzen 91 228 (1. Quartal 1900 90 342, 2. Quartal 1899 83 549) Arbeiter, und zwar in Oberschlesien 68 624 (67 663 bezw. 62 596), in Niederschlesien 22 594 (22 679 bezw. 20 953). Beim Braunkohlenbergbau ist im Ver gleich zum Vorvierteljahre nicht nur in Förderung und Absatz, sondern auch beim Preise ein Rückgang eingetreten; es betrug die Förderung 190 830 t (196 428) gleich — 2,85 Proc., der Ab satz 147 686 r (167 061) gleich — 11,60 Proc., der Durchschnitts preis 3,61 -ck (3,72) gleich — 2.96 Proc. Gegen das zweite Vierteljahr 1899 ist eine Steigerung bei der Förderung (142 787 1) von 33,64 Proc., beim Absatz (104 862 t) von 40,84 Procent, beim Durchschnittspreis (3,31 -St) von 9,06 Proc. ein getreten. Beschäftigt waren 1563 (1. Quartal 1900 1649, 2. Quartal 1899 1424) Arbeiter. (Schief. Ztg.) O. 14. Einem Bericht über die Messe kn diesem Jahre in Irbit entnehmen wir Folgendes: DaS 'Hauptgeschäft dieser gewaltigen Messe ist dasjenige inNauchwerk. Das Geschäft wickelte sich sehr schnell ab. Insbesondere war die Panier Weltausstellung nicht ohne Einfluß, da von dort leb haftere Nachfrage erfolgte in Erwartung eines verstärkten Absatzes in Modewaaren. ES heißt in dem Bericht: „Hohe Sorten Zobel stellten sich bedeutend theurer sl im Vorjahre, Helle Sorten meist billiger. Hoherschwarzer Zobel kostete 30 bis 40 Proc. mehr als im Vorjahre, d. h. 75 bis 120 Rubel da» Fell, eS kamen auch noch theurere Stücke vor. Heller Jenissei-höher Zobel kostete 10 Proc. mehr, d. h. 13,50 bis 18 Rudel daS Fell. Die mittleren Sorten Zobel fanden schwachen Absatz, sogar theilweise mit Verlust für die sibirischen Händler zu Preisen von 18 bi» 25 Rubel daS Fell. Für da» Ausland wurden vorzugsweise sehr hohe Sorten Zobel oder ganz Helle, welche sich äut färben lassen, gekauft. In Feh verlief da- Geschäft mit Stockungen. JeniffeiSkscher kostet 13-L bi» 14 Kopeken, LenascheS 16 Kopeken (einige Partien JakutSkifchcS 25 bi- 26 Kopeken daS Fell), BijSk- scheS 16 bi» 1SZ4 Kopeken, Obfches 12 di» 12'/» Kopeken. Feh wurde von den sibirischen Händlern mehrfach mit Verlust ver kauft. Fehschwänze kosteten: Helle JeniffciSksche 170 Rubel daS Puo, dunkle 175 Rubel. Hermelin wurde für Amerika sehr stark beaebrt, da dortfelvst Zusammenstellung von weiß and schwarz besonder» modern fein soll. So wurde für Her melin fe nach der Herkunft 45 Kopeken bi» 1,20 Rubel bezahlt. Bären kosteten 18 bi» 20 Rubel. Die BärenjagdinSi« birien verliert allmählich in Folge der geringen Nachfrage den gewerblichen Charakter und gestattet sich mehr und mehr zum Sport oder wird au» Grünocn der Nothwendigkeit betrieben. Weißer Pessetz (4000 Stück) kostete 6 bi» 11 Rubel daS Stück, Kreuzfnch» (10 000 Stuck) SO Kopeken bi» 1,20 Rubel, junger Blaufuchs ^2000 Stück) 2 bi» 8,50 Rubel. Füchse waren wenig auf dem Platze und kosteten 3 bi» 5 Rubel. Weiße Bären waren nur 15 Stück herarmebracht und fanden zu 20 bi- 50 Rubel Absatz. Rothfuch» kostete 6,80 bi» 8 Rubel das Stück. JakutSkifcher 9.50 Rubel, Viwoduschka 12 bi» 16 Rubel, weißer Svmipalatinskscher 9 bi» 10,50 Rubel da» Paar. Die Pariser Mode hat da» Fuchs geschäft in letzter Zeit bedeutend gehoben, eine Meng« wurde in Sibirien an Ort und Stelle aufgekauft und trotzdem gelangten noch mehr als im Vorjahre auf die Messe. 8500 Wölfe waren herangebracht und erzielten hohe Preise. Murmelthiere kosteten 19 bi» 22 Kopeken. Feuermarder 1,15 Rubel, Hasen erzielten 20 bi» 26 Kopeken, von amerikanischen und japani schen Ottern waren 5000 Stück auf dem Platz, russische kosteten 6 bi» 8 Rubel, japanische 3 bi» 4 Rubel, amerikanische 70 bis 270 Rubel für 10 Stück. Iltis war viel weniger al» sonst heranaebvach^ da die Kürschner in PetropawlowSk 30 000 Stück aufgrkauft hatten. LEtW erzielte sehr hohe Preise, nämlich SO bis 55 Kope.en da» Fell. Katzen kosteten 30 bi» 36 Kop., es waren jedoch nur 70 000 Stück auf dem Markt. Die Anfuhr von weißem Marder war ziemlich stark, die Nachfrage bedeutend. Die Preise stellten sich auf S^iO Rubel bis 7,25 Rubel das Kell. 8 Enalish Cotton Sewing Company, Li mited. Dieser sämmtliche englische und amerikanische Zwirn spinnereien umfassende Trust berichtet, daß für das mit dem 81. März 1900 beendete Betriebsjahr nach Verwendung von 32 808 Lstrl. zu Abschreibungen und nach Zahlung von 84171 Großbritannien , Deutschland . , Bereinigte Staaten » In Procenten ausgedrückt stellt sich die Zunahme der Pro duction von 1868—1898 für Großbritannien auf 96 Proc., für Deutschland auf 300 Proc., für oie Vereinigten Staaten auf 607 Proc. Die Kohlenproduction dieser drei Hauptländer be trägt 82 Proc. der gesammten Weltproduction, obschon ihre Einwohnerzahl nur ungefähr 12 Proc. der Wcltbevölkerung auS- macht. Welcher Ausdehnung die Production der Vereinigten Staaten noch fähig ist, läßt sich nach einer Mittheilung deS österreichischen General-Consulats Chicago aus der Thatsache ermessen, daß die kohlenhaltiaen Districte Großbritanniens nur ungefähr 9006 englische Quadratmeilen umfassen, die der Ber einigten Staaten dagegen 194 000 Quadratmellen. Allerdings bietet die Ausdehnung der Kohlenfelder allein noch keinen Maßstab für die Ertragsfähigkeit. Es kommt auf die Tiefe und Reichhaltigkeit der Lager und auf die Kosten der Förderung an. Was die beiden ersten Puncte betrifft, mögen rm Großen und Ganzen genommen die englischen und auch die «deutschen Lager den nordamerikanischen überlegen sein, dagegen haben betreffs d«S letzteren die Vereinigten Staaten vor den europäischen Ländern einen großen und wachsenden Bortheil voraus. Während in England und Deutschland, namentlich in England die Förderung immer theurer wird, sind in Nordamerika die Kosten in der Verminderung begriffen. In Europa muß man beim Abbau in immer größere Tiefen dringen, während in Nordamerika die Kohle noch an den meisten Orten nahe der Oberfläche liegt und die Anwendung arbeitsparender Maschinen gestaltet, die in Europa nicht oder doch nicht so vortheilhaft zur Verwendung kommen können. In Folge der Wohlfeilheit der nordamerikanischen Kohle ha ihre Ausfuhr, obgleich bisher nur einen geringen Theil der Pro duction umfassend, in den letzten Jahren einen bedeutenden Auf schwung genommen. Noch im Jahre 1890 belief sich die ge lammte Ausfuhr an Hart- und Weichkohle und CoakS auf 1,93 Millionen Tonnen. Bis 1898 war sie auf 4 Mill. Tonnen ge stiegen. In den ersten neun Monaten des Fiscaljahre» 1899/ 1900 betrug die Ausfuhr (Coaks ungerechnet) bereit» 5,27 Mill. Tonnen und hatte nnen Werth von 14,3 Mill. Doll., was eine JahreSauSfuhr von über 7 Mill. Tonnen zum Werthe von 19 Mill. Doll, absehen läßt. Die vielbesprochene Frage, ob amerikanische Kohle einen Markt in Europa finden könne — die frühere Ausfuhr ging fast ausschließlich nach Canada und anderen amerikanischen Län dern —, Hai aufaehärt, eine Frage zu sein. Amerika sendet »Var npK keine Kohlen nach England, aber es sendet sie nach Lstrl. für ObliaationSzinsen ein Reingewinn von 110 302 Lstrl. verbleibt, der sich durch die aus dem Vorjahre vorgetragenen 40 875 Lstrl. auf 151176 Lstrl. erhöht. Nach Kürzung der statutenmäßigen Tantiümen bleiben 138 208 Lstrl., die auf Vorschlag der Direktion folgendermaßen vertheilt werden fallen: Zinsen auf die Prioritäten 50 000 Lstrl., Dividende von 1 r per Actie auf die an die amerikanischen Aktionäre auSaereichten 125 000 Actien gleich 6250 Lstrl., Jnterimsdividende auf 875 080 Actien (ausgezahlt am 25. Januar 1900) von 0 «j per Actie gleich 32 815 Lstrl.; ferner Dividende von 9 ck auf 1 Million Actien, zahlbar am 8. September 1900 gleich 37 500 Lstrl., Ueberweisung an den Reservefonds 1310 Lstrl., wodurch der selbe sich aus 200 000 Lstrl. erhöht, Vortrag auf neue Rechnung 10 322 Lstrl. Der noch ausstehende Rest des autorisirten Capitals ist seither eingerufen worden behufs Vergrößerung zumal des amerikanischen Geschäftes und für Ermöglichung von Verbesserungen in den amerikanischen, schottischen und englischen Spinnereien. Das bei der Aktienemission vereinnahmte Agio ist dem Reservefonds zugeflossen, der dadurch die Höhe von 198 690 Lstrl. erreicht hat und durch bereits erwähnte Zuweisung weiterer 1310 Lstrl. auf 200 000 Lstrl. gebracht worden ist. Mit der Central Agency, Limited, Glasgow, ist ein Uebereinkommen getroffen, demzufolge diese Gesellschaft die Englrsh Sewing Company in sämmtlichen Ländern vertritt mit alleiniger Aus nahme der Vereinigten Staaten von Nordamerika. *— Gewinnbetheiligung der Arbeiter in England 1899/1900 Wie die „Tägl. Rundschau" meldet, haben nach einem amtlichen Bericht in Großbritannien und seinen Colonien zur Zeit 84 Firmen die Gewinnbetheiligung ihrer Arbeiter eingeführt. Fünf Geschäfte haben im Berichts jahre das System wieder aufgegeben, weil es sich nach ihren An gaben nicht bewährt hat. Dagegen sind drei neue hinzuaelom- men und ferner sind zwei Firmen, die seit 1891 bezw. 1898 ihre Arbeiter betheiligen, erst setzt zur Kenntniß des Arbeitsamtes gekommen. Das Personal der sämmtlichen Geschäfte beläuft sich auf 55 000 bis 57 000 und weist damit eine geringfügige Ver mehrung gegen das Vorjahr aus. Von 65 Firmen srnd die Sätze bekannt, die sie ihren Arbeitern in Folge der Gewinnbetheitt- gung gezahlt haben: 12 haben gar nicht gezahlt, die übrigen varüren meist von unter 1 bis 9 Proc. der Löhne; aber es wer den auch einzelne Fälle verzeichnet, wo 11 bis 18 Proc. der Löhne als Prämie vertheilt worden sind, ja eine Firma hat von ihren 3220 Angestellten 3038 Personen nicht weniger als 37 Proc. der Löhne als Zuschlag gewähren können. Die „Labour Gazette" fügt diesen Angaben noch die weitere Mittheilung hinzu, daß neuerdings in manchen Fällen, wo ein Geschäft in eine Actien-Gesellsckaft umgewandett worden sei, eine Anzahl Antheilscheine von dem Verkäufer zu Gunsten der Angestellten bestimmt worden sei, um ihnen so ein Interesse an dem Ge deihen des Unternehmens zu schaffen. *— Egyptens CigarettenauSfuhr im Jahre 1899. Von Egypten wurden 1899 im Ganzen 385 045 lcg Ci garetten ausgeführt gegen 331 086 im vorhergehenden und 289 274 im Jahre 1897; 1896 betrug die Ausfuhr 262 632, 1895 230 285 und 1894 230 458 lcg. Der weitaus größte Theil dieser Ausfuhr richtet sich nach Deutschland, welches 1899 aus Egypten 163 434 I<8 Cigaretten erhielt gegen 126 906 im vorhergehenden und 107 793 im Jahre 1897; 1896 stellte ich die Ausfuhr nach Deutschland auf 91 467, 1895 auf 78 056 und 1894 auf 82 398 kg. Während also die GesammtauSfuhr deS Jahres 1899 gegen 1894 um 67 Proc. zugenommen hat, hat sich die Ausfuhr nach Deutschland in demselben Zeitraum fast verdoppelt. Der nächstbeste Abnehmer egyptischer Cigaretten ist nach Deutschland Großbritannien, welches 1899 92 696 und 1898 87 589 Icg bezogen hat. Nach den britischen Besitzungen im Osten wurden 1899 33 901 und 1898 32 240 kg ausgeführt, nach Oestevreich-Ungarn 1899 30 992 und 1898 30 367 kg, nach China und dem fernen Osten 1899 15 652 und 1898 10 321 lcg und nach Frankreich gingen 1899 12 648 und 1698 9905 lcg. Außerdem waren an der Ausfuhr des Jahres 1899 mit nennens- werthen Beträgen betbeiligt: Amerika, Belgien, die Nieder lande, Italien, Schweden und Norwegen, sowie die Schweiz. Die Ausfuhr nach Italien ist von 10 864 Ica im Jahre 1894 allmählich auf 3875 kg im Jahre 1899 zurüagegangen. (Aus dem Jahresbericht der egyprischen Zollverwaltung.) anderen europäischen Ländern, die bisher von England versehen wurden. Der Preisunterschied zu Gunsten der Vereinigten Staaten ist ein so bedeutender, daß auf ein rasches WachSthum der Ausfuhr gerechnet werden kann. DaS Haupthinderniß bildet etzt der Mangel an geeigneten Frachtschiffen und die Höhe der veförderungskosten, wozu sich der nachtheilige Umstand gesellt, daß die hohen Schutzzölle der Vereinigten Staaten die Er langung von Rückfracht erschweren oder unmöglich machen. Doch durften die amerikanischen Unternehmer auch in diesem Falle die bestehenden Hindernisse überwinden. „ gewahren, so ist sie entschieden zu verneinen. ES fehlen dem Staate durchaus nicht die Mittel, um feinen Soldaten Alle-, WaS sie bedürfen, IÜ gewähren, und wir können vollständig darüber berühmt sein, daß jeder Versicherter aus seinem Solde und den beträchtlichen Krregszusöbüssen mit größter Leichtigkeit die kleinen Aufschläge zu den Prämien bezahlen kann. Als die deutsche Armee nach Frankreich kam, hatten die Franzosen auch für einen gewissen Comfort, 1 Flasche Wein, 6 Cigarren u. s. w. täglich zu sorgen, und in der letzten Zeit mußten sie sogar den Soldaten ein paar Francs, den Leutnant- 20 FrcS. Zulage baar bezahlen. Die Verbündeten werden sich sicher lich nicht geniren^jetzt von den Chinesen Alles, WaS sie brauchen, zu requirrren. Wenn dies nur in geordneter Weise geschieht, fällt eS den 400 Millionen Chinesen durchaus nicht schwer, die Kosten der kleinen Armeen zu tragen. An diese Adresse mögen sich die verschiedenen Kriegsmimster wegen Zuschlägen zur Versicherung und wegen aller ähnlichen Ausgaben wenden, dort finden sie die wahrhaft Schuldigen. *— Getreide-Einfuhr in Deutschland Ceatoern): Weizen Jnli Vermischtes. * Leipzig, 27. August. Die während der Michaelis messe in den Räumen der „Leipziger Börsenhalle" abzu haltende Garnbörse wird Freitag den 31. August ihren Anfang nehmen. -t- Zwickau, 27. August. Die Gewerkschaft Morgen- tern, an deren Spitze Commerzienrath Wiede steht, teuft in Pöhlau einen neuen Kohlcnschacht, den dritten, nieder. Noch in diesem Jahre soll daS Maschinenhaus vollendet werden. Von dieser Schachtanlage macht sich die Bevölkerung des angrenzenden Mülsengrundes große Hoffnungen, da statt der Webarbeiten die lohnendere Bergarbeit ihr näher gebracht wird. — Die Firma Hierling L Bau m g ärtel hier hat sich in eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung umgowandelt. Das Grundcapital beträgt 45 000 -L. Der Betrieb ist die Cocos- mattenfabrik. Geschäftsinhaber sind die Kaufleute August Max Jahn- Leipzig, Hierling und Baumgärtel hier. Baumwollene Gewebe aller Art wurden im ersten Halbjahre 1900 aus Deutschland ausgeführt: 121 450 D.- Ctr. im Werthe von 45 266 000 gegen 109 088 D.-Ctr. mit einem Werthe von 40 682 000 in derselben Zeit des ver gangenen Jahres. Mithin hat sich diesmal die Ausfuhr um 12 362 D.-Ctr. und 4 584 000 oder um 11,3 Proc. gehoben. Dieses Ergebniß beweist, daß sich die Erzeugnisse der deutschen Vaumwollwebereien im Auslande einer steigenden Beliebtheit erfreuen. Die mechanischen Webereien im Vogtlands und in der Lausitz sind an diesen Ausfuhrzahlen stark bethciligt. DaS beste Absatzgebiet für deutsche Äaumwollgewebe ist England, das in den ersten 6 Monaten dieses JahreS allein 21612 D.-Ctr. derselben oder 17,7 Proc. der deutschen GesammtauSfuhr in diesen Artikeln aufnahm. Dann folgen mit den daneben stehenden Mengen und dem procentualen Antheile an der deut- chen GesammtauSfuhr: die Schweiz mit 9400 D.-Ctr. oder 7,7 Proc., die Niederlande mit 9250 D.-Ctr. oder 7,6 Proc., die Vereinigten Staaten mit 6575 D.-Ctr. oder 5,4 Proc., Chile mit 6479 D.-Ctr. oder 5,3 Proc., Belgien mit 5374 D.-Ctr. oder 4,4 Proc., Japan mit 4718 D.-Ctr. oder 3,9 Proc., Argentinien mit 4633 D.-Ctr. oder 3,8 Proc., Dänemark mit 3861 D.-Ctr. oder 3,1 Proc., Frankreich mit 3664 D.-Ctr. oder 3 Proc., Bra silien mit 3424 D.-Ctr. oder 2,8 Proc., Schweden mit 2828 D.- Ctr. oder 2,3 Proc., Oesterreich-Ungarn mit 2734 D.-Ctr. oder 2,2 Proc., Italien mit 2058 D.-Ctr. oder 1,7 Proc., Ostindien mit 1811 D.-Ctr. oder 1,4 Proc., Peru mit 1691 D.-Ctr. oder 1)H Proc., Norwegen mit 1656 D.-Ctr. oder 1,3 Proc., die Türkei mit 1298 D.-Ctr. oder 1,1 Proc., Uruguay mit 1212 D.-Ctr. oder 1 Proc. u. s. w. Die Kriegsunruhen beeinflussen auch den Absatz baumwollener Gewebe, und eS ist fraglich, ob die Aus fuhrzahlen auch in den nächsten Vierteljahren so günstig lauten wie diesmal. vr. 2. Amerikanische Specialitäten auf dem deutschen Markt. WaS von vielen Seiten mit Be zug auf eine enorme Steigerung der amerikanischen Zufuhr nach Deutschland befürchtet wurde, ist im ersten Semester des laufenden Jahres 1900 wenigstens noch nicht eingetreten; es zeigt sich vielmehr eine Steigerung zur Abnahme des Bezuges von den Vereinigten Staaten von Amerika, und diese tritt bei einer ganzen Reihe der wichtigsten Handelsartikel zu Tage, zeigt sich aber auch nicht weniger bei den amerikanischen Spe cialitäten, welche so gern auf dem deutschen Markt Absatz suchen. Besorgniß um Ueberschwemmung mit amerikanischer Schuhwaare hört man häufig genug äußern; wir stellen dem gegenüber fest, daß im ersten Halbiahr 1900 von Amerika an seinen Schuhwaaren zum Import nur 196 D.-Ctr. gegen 237 D.-Ctr. im Januar/Juni 1899 gelangten, an groben Leder- waaren 203 gegen 224 D.-Ctr. Weiter sieht man eine Zu nahme der Einfuhr amerikanischer Möbel nicht gern; wir können deshalb erfreulicherweise constatiren, daß die Zufuhr von Mö beln und Möbelthcilen (3579 gegen 3514 D.-Ctr.) aus hartem Holz unbedeutend zugenommen hat, dagegen der Import von Waare aus weichem Holz recht stark nachtteß; denn es wurden 1900 l. nur 902 gegen 1621 D.-Ctr. in 1899 I. eingebracht. Ter Bezug von Fahrrädern (896 gegen 1439 D.-Ctr.) hat er klärlicher Weis« nachgelassen. In der Versorgung des deutschen Marktes mit Roheisen (Januar/Juni 1900 57 870 D.-Ctr., Januar/Juni 1899 132 878 D.-Ctr.) ist der Rückgang ein be sonders auffälliger und um so bemerkenswerther wegen der Ge fahren, welche gerade dieser Artikel mit sich bringen sollte. Dann hat die Zufuhr von Eisenbahnfahrzeugen ohne Leder- und Polstcrarbeit (Werth je unter 1000 ^t) sich verringert; denn es wurden nur 27 gegen 31 Stück im Vorjahre eingebracht, vermutblich sind dies meistens Modelle, nach denen hier weiter- acarbeiret werden soll. Die Einfuhr grober (1609 gegen 1334 D.-Ctr.) und feiner (931 gegen 484 D.-Ctr.) Holzwaaren hat sich gehoben, ebenso der Import von Locomotrven und Loco- mobilen und von Nähmaschinen (mit Gestell 3807 gegen 2348 D.-Ctr., ohne Gestell 7865 gegen 5207 D.-Ctr.). Von den aufgezählten 12 Artikeln zeigen sechs Bezugsrückgänge, sechs Zunahmen. *— Deutschlands Antheil an der Einfuhr deS dänischen Hafens von Aalborg erstreckte sich 1899 hauptsächlich auf folgende Waaren: Guano 363 000 Pfd., Weizenkleie 1441 300, Oelkuchen 614 800, Apothekerwaaren 42 424, Baumwolle 170 200, Farbwaaren 103 338, Saat zur Oelpreffuna 1367 800 Pfd., Theer 214 r, Kartoffelmehl 505 700 Pfd., Gerste 2 745 000, Weizen 2 102 700, Mais 2 284 000, Roggen 2 080 000, Gerstengrütze 457 000, Weizenmehl 907 000, Roggenmehl 4 473 000, Coaks 4 819 600, Baumwollen- und Leinengarn 128847, Stangen- und Bandeisen 1668 800, Eiscn- und Stahlplatten 574 450, Eisennägel 504274, grobe Eisen- waaren 399 025, Pappen und Packpapier 373 005, Steinsalz 3 165 760, anderes Salz 2 625 200, Soda 596 200, Tipsabfall 1 856 600, Kandis und Melis 720 640, Rohtabak 877,639 Pfd., Eichenholz 1440 Cubikfuß, Bauholz 1257 Last und 23197 Cubikfuß und Kainit 4 797 600 Pfund. Die WaarenauSfuhr nach Deutschland umfaßte im Jahre 1899 hauptsächlich folgende Waaren: Oelkuchen 232 500 Pfd., Hornvieh 2138 Stuck, Fett und Knochcnfctt 277 900 Pfd., Äckerspark 381 000, Fleisch und Speck 135 360, Eingeweide, Zun gen u. s. w. 767 200, gesalzene Häute 143 100, getrocknete Häute 33 900 Pfd., Rohkreide 95 Cubikfuß, Schlemmkreide 804 300 Pfd. und Cement 30 882 1. Krieg-Versicherung. Der preußisch« Kriegs minister hat die deutschen Lebensversicherungs-Gesellschaften ersucht, die von nach China geschickten Officieren und Soldaten früher abgeschlossenen Lebensversicherungen auch ferner ohne den üblichen Prämienaufschlag gelten zu lasten, und er hat die» gleichsam als ein patriotische» und naturgemäßes Opfer, wel ches die Gesellschaften sehr aut dem Gemeinwohl« bringen könnten, hingestellt. Die Gesellschaften lehnten den Antrag ern- müthig ab, indem sie ausführten, daß die Sterblichkeit der Europäer in China bedeutend größer als in ihrer Heimath sei, weil die ungeheure Hitze, die völlig veränderte Lebensweise, sowie die vielen Miasmen und Malarien den ungewohnten Europäer selbst bei größter Schonung und Vorsicht gewaltig mitnehmen. Alle diese schädlichen Einflüsse äußern sich natür lich viel stärker, wenn in KriegSzeiten von Schonung und Vor sicht nicht die Rede sein könne. Dazu kommen noch die Todes fälle durch feindliche Kugeln und Waffen, die in China auch bis her verhältnihmäßig nicht gering waren. Es sei den Ver waltungen nrcht gestattet, die nach China gehenden Krieger auf Kosten der übrigen versicherten zu bevorzugen, da es stet» eine Grundsäule jeder Versicherung gewesen ,st, alle Verficht» ten gleichmäßig zu behandeln und die Prämie möglichst nach der Gefahr zu bemessen. Wir können Vieser Ablehnung nur zustimmen und daran erinnern, daß die englischen Gesellschaften von ihren uach Südafrika in den Krieg gehenden Versicherten zuerst einen Zuschlag von 5 Procent der bisherigen Prämie als KeiegSversicherung erhoben, inzwischen jedoch gezwungen waren, diesen Zuschlag auf 7 Proc. zu erhöhen. Selbst hierbei sollen sie noch Geld zusetzen. Aller Wahrscheinlichkeit nach ist die klimatische Verwüstung in China erheblich größer als in Süd afrika, so daß wir damit auf einen Prämienzuschlag von etwa 10 Proc. als angemessen kommen würden. WaS nun die andere Frag« betrifft, ob es gleichsam eine patriotische Pflicht sei, den nach China in den Krieg Ziehenden billigere Prämien zu Leipziger Lrystall-Palast, Äctien-Gesellschaft. * In der am Freitag den 24. August äbgehaltenen Auf sichtsrathssitzung legte Herr Director Franke den Abschluß für das Geschäftsjahr 1899/1900 vor; derselbe ergiebt inclusive eines kleinen ÄewinnvortrageS von 2266,80 einen Reingewinn von 131 897,15 gegen 118 681,70 im Vorjahre. Der Betriebs-Bruttogewinn ist von 337 683,30 cL auf 353 540,15 gestiegen, während die Betriebsspefen sich von 156 501,50 -L auf 153 591,80 verringert haben. Es wird beschlossen, der am 19. September ftattfindenden General-Versammlung vorzuschlagen: dem Bau- Reservefonds 38 556 gegen 38 250 im Vorjahre zu Über werfen, dem gesetzlichen Reservefonds außer oer durch das Statut vorgeschriebenen Summe von 2631,56 eine Extra- sllwendung von 2672,44 zu machen und den Specialrcserve- fonds mit 17 340 gegen 10 200 im Vorjahre zu dotiren; ferner 6 Proc. Dividende mit 61200 gegen 5 Proc. Dividende im Vorjahre zu vcrtheilen, 6773,25 dem Tan tiemen- und Specral-TantiSmen-Conto zu überweisen und 2813,90 <F( auf neue Rechnung vorzutragen. Die Reserven der Gesellschaft werden sich also nach dieser Vertheilung auf 119 850 oU gegen 58 650 im Vorjahre stellen, also, da das Acticncapital 1020 000 beträgt, über 10 Proc. desselben bereits ausmachen, während das jederzeit verfügbare Baarguthaben sich von 178 005 auf 257 923,50 <K erhöht hat. Die überaus günstige finanzielle Lage der Gesellschaft hat eS den Directoren ermöglicht, den geplanten großen Umbau vorzunehmen. Wie die Bilanz ergiebt, steht das aesammte über 12 000 qm große Areal nur mir 1 455 000 zu Buch, ein Preis, welcher in Anbetracht der äußerst günstigen Lage des Etablissements in der Nähe der Bahnhöfe und verglichen mit anderen jüngst in den Blättern genannten hiesigen Terrain preisen als sehr niedrig zu bezeichnen ist, daher den Actionären außer der obenerwähnten sichtbaren hohen Reserve auch eine bedeutende stille Reserve gewährt. Ende October glaubt die Direction in der Lage sein zu können, mit den Vorstellungen im Neuen Kryftall- Pala st-Variete zu beginnen, welches in Folge seiner allerneuesten technischen Einrichtungen allen Wünschen ent sprechen, durch eine komfortable und zugleich elegante Aus stattung dem Publicum den Aufenthalt zu einem sehr an genehmen machen dürfte und sich so den ersten VariStes anderer großer Städte würdig zur Seite stellen wird. Am Schluß der Sitzung sprach der Vorsitzende Herr Rechts anwalt Or. Barth im Namen des Äeiammtdircctoriums Herrn Director Franke seine aufrichtigste Anerkennung da für aus, daß es ihm durch seine aufopfernde Thätigkeit und seine umsichtsvolle Leitung auch in diesem Jahre wieder ge lungen sei, mit Unterstützung des artistischen Leiters des Va- ritzteS, Herrn Siegmund Kohn, ein so günstiges Ergebniß zu erzielen. 1900 1899 Vrutto-Sinsuhr 1685 046 1 897 912 luesubr 125 863 117 942 Netto-Sinfuhr 1 559 183 1 779970 1900 1899 — 212 866 4- 7921 oder — 12,40 Proc. Netto 7 942 1 88 1 565 077 8 630 738 877128 — 220 787 » Einfuhr. 6 377 111 7 753 610 — 688550 -s- 687 949 - - 1 376 499 Rogges Juli B 1900 I8SS 1043328 744 137 15 586 63813 1027742 680 324 -j- 299191 — 48 227 4- 347 418 oder -s- 51,07 Proc. Netto-Einfuhr. Januar - Juli 1900 4 009345 449(324 3 560021 - B 1899, 3 059 661 825 740 2 233 921
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