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10144 «örtenblatt t. ». io«»», «uaiyank-- Künstig erscheinende Bücher. 205, 3. September IS12. Georg Müller Verlag, München Gleichzeitig mit dem neben angezetglen Werke kommt zur Versendung (?) die zweite Auflage von Der Kardinal Bekenntnisse eines Priesters von Benno Nüttenauer Geheftet M. 4.— Gebunden M. 5.— Dieses Buch hat eine glänzende Aufnahme bei Presse und Publikum gefunden, wie aus den nachstehend folgenden Kritikauszügen sich ergibt: Die Augsburger Abendztg. schreibt unterm 22. 4. 12: ... Die Denkwürdigkeiten des Kardinals sind daher nicht nur die Erzählung eines inter essanten Stückes Weltgeschichte, in dem der Erzähler selbst als einer der Lauptakteure austritk, sondern sie gehören auch zu jenen erstaunlichen Selbstbekennt nissen, womit einige wenige außerordentliche Männer die Weltliteratur zu bereichern den Mut hatten und worin wir in diesem Falle einen Priester und Kirchen- sürsten in seiner ganzen menschlichen und oft allzu menschlichen Nacktheit schauen. Sagt er doch in einem Briefe an eine schöne Frau von sich selbst: „Wenn ich schreiben soll, muß ich aufrichtig sein dürfen. Der Beschönige,: meiner selbst mag ich nicht sein. Ich werde also meinen Namen über die Schrift setzen, um mich vor mir selber zu verpflichten, in allem und jedem, bis in die geringste Kleinigkeit hinein, nur die ungeschminkte Wahrheit zu sagen, nichts auszulassen und nichts hinzuzufügen. Viel leicht werdet Ihr dabei das seltsame Schauspiel er leben, daß ein Mann häßlichere und bösere Dinge von sich berichtet, als ihm seine schlimmsten Feinde je nachgesagt haben." Manche Stellen der Bekenntnisse des Kardinals lesen sich denn auch wie ein Kapitel aus Cafanova oder Boccaccio. Das Buch ist eine Delikatesse für literarhistorische Feinschmecker. Die Saale-Zeitung,Hallea.S., vom 7.7.12: ... Dazu kommt noch, daß es Nüttenauer verstanden hat, alles Nebensächliche in den Hintergrund treten zu lassen und das Wichtige und Interessante plastisch herauszuarbeiten. Das ganze Buch ist so eigen artig, so aus dem Nahmen unserer modernen Lite ratur herausfallend, daß es literarischen Fein schmeckern nicht genug empfohlen werden kann. Das Mannheimer Tagblatt vom 16. 7. 12: BennoRüttenauer reizt es,in alten Dokumenten zu forschen und sie dann in Form von Romanen dem Leser als Lektüre vorzusetzen. Er tut das mit so viel Gewissenhaftigkeit, Geschmack und völliger Hintansetzung seiner eigenen Person, daß man es nur bewundern kann, wie er aus diesen alten histo rischen Stoffen ein literarisches Kunstwerk zusammen- zuschweißen versteht. So in seinem Roman: Prin- zeffin Jungfrau, so in diesem: Der Kardinal, Bekenntnisse eines Priesters. Benno Rüttenauer ist ein glänzender Stilist, ein geschickter Inszeneur und weiß elegant zu sprechen. . . . And wiederum versteht er es, rein politische Vorgänge mit so viel Eleganz und Geschick zu erzählen, daß man unwillkürlich mit- geriffen wird.