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11s 6 8 Mrsmil-tt f, d, DWn, Nichtamtlicher Teil. ^ 238, 13. Oktober ISIS. hat diese Agitation nicht gehabt, wohl aber eine Einwendung prinzipieller Art seitens des Herrn Erich Schroeder-Halber stadt: »So lange die Kreisverbände nicht mit allen Mitteln dahin streben, daß dem Sortimente im Börsenoerein eine ihm und seiner Arbeit würdige Vertretung zuteil wird, kann ich nicht mitmachen i« Unser Vorsitzender hat diese Erklärung mit der Anfrage an Herrn Schrocder erwidert, in welcher Weise dies geschehen solle, und warum die gegenwärtige Vertretung des Sortiments im Börsenvereins-Vorstande ihm nicht genüge; er werde eine bessere, dem Sortiment günstigere Zusammensetzung des Vor standes gar nicht Vorschlägen können. Vorsitzender schließt die Mitteilung seines Briefes mit dem Bemerken: Ich be handle meine Antwort so ausführlich auch an dieser Stelle, um stets und aufs neue kundzutun, daß die beste Vertretung des Sortiments nur in den Orts- und Kreisvereinen liegen kann und tatsächlich liegt. Die Aufhebung unserer Sächsisch-Thüringischen Verkaufsbestimmungen. Der Börsenvereinsvorstand hatte uns laut Registrande, 82. Auszug, ersucht, »nach Möglichkeit die Streichung solcher Bestimmungen herbeizuführen, die be reits in der Verkaufsordnung Aufnahme gefunden haben». Wir haben daraufhin geprüft, ob unsere Bestimmungen von der Verkanssordnung abweichen und welche, und haben ge funden, daß wir in allen wesentlichen Punkten konform gehen. Wir haben daher dem Börsenverein mitgeteilt: wenn wir trotzdem der Fassung unserer Verkaufsbestimmungen nicht entraten zu können glauben, so liegt das daran, daß wir der Ansicht sind, daß sich die Verkäufer schneller mit unseren Verkaufsbestimmungen in Plakatsorm als mit der Verkaufs ordnung vertraut machen werden. Der Jahresbericht erwähnt dann die Gedenkfeiern, bei denen der Vorstand die Anteilnahme des Verbandes durch Glückwünsche zum Ausdruck gebracht hat: am 15. November 1909 zum zweihundertfünfzigjährigen Jubiläum der Cotta- schen Buchhandlung und zum fünfzigjährigen des Herrn Adolf von Kröner; am 13. Februar 1910 Herrn vr. Wilh. Ruprecht in Göttingen zum hundertfünfundsiebzigjährigen Bestehen seiner Firma; am 20. Februar dem Österreichisch- Ungarischen Buchhändler-Verein zum fünfzigjährigen Jubi läum und am gleichen Tage dem Hamburg-Altonaer Buch händler-Verein zur fünfzigjährigen Jubelfeier, an der unser Vorstand persönlich teilnahm. Dann ist auch dem jetzigen Inhaber der Hoffmannschen Buchhandlung in Weimar, Herrn Kuno Gräfe, zum zweihundertjährigen Bestehen der Firma der Glückwunsch des Verbandes ausgesprochen worden. Die Königliche Landesschule zu Psorta hatte durch ihren liefernden Buchhändler den Antrag gestellt, man möchte gestatten, daß ihre Bibliotheks- und Alumnats bezüge zusammen gerechnet würden, und ihr dann einen Rabattsatz von 7 Prozent zu gewähren; außerdem bat sie, ihre Lehrerschaft als eine Korporation zu betrachten und ihr den höchsten Rabatt einzuräumen. Diesem Anträge konnte selbstverständlich nach den ZZ 4 und 5 der Verkaussordnung nicht stattgegeben werden. Wegen der Beitragspflicht zur Lagerei-Berufs genossenschaft wird empfohlen, das Ladenpersonal nur mit einem geringen Prozentsatz (etwa 10 Prozent) einzusetzen. Von der Bibliothek Scherl liegt auch wieder einmal ein Lebenszeichen vor. Darin richtet Scherl an ein Putz geschäft in Mühlhausen i/Th. die Anfrage wegen Übernahme der dortigen Filiale. Weiter berichtet der Vorsitzende über die bei der letzten Ostermesse stattgefundenen Delegisrten-Versammlungen der Kreis- und Ortsvereine. Da der Verlauf derselben durch die im Börsenblatt veröffentlichten genauen Berichte zur allgemeinen Kenntnis gebracht worden ist, braucht hier nicht näher darauf eingegangen zu werden. Der Beitritt zum Unterstützungsverein der deutschen Buchhändler wird — sofern Kollegen und Gehilfen sich noch nicht angeschlossen haben, abermals dringend empfohlen. Zum Schluß erfolgt noch eine Mitteilung über die einige Tage später bevorstehende außerordentliche Herbst versammlung der Kreis- und Ortsvereine in Jena und über die am 20. September in Leipzig staitfindende Versammlung der Vertreter dieser Vereine unter Leitung des Börsenoereins- Vvrstandes. Beide Tagungen sollen beschickt werden. Hierauf forderte der Vorsitzende die Mitglieder auf, sich über die in seinem Geschäftsberichte behandelten Punkte aus zusprechen, und verlas sie der Reihe nach. Die Erörterung darüber war eine sehr rege und beleuchtete noch manche Übelstände und interessanten Vorkommnisse. Gerügt wurde das frühzeitige Verramschen von Büchern innerhalb der ersten zwei Jahre nach Erscheinen. Von Großantiquariaten sind in letzter Zeit dem Sortiment öfter solche Angebote gemacht worden, als Beispiele werden einige eklatante Fälle an geführt. Der Vorsitzende macht darauf aufmerksam, daß man im gegebenen Falle auf Grund des Z 4 e der neuen Ver kehrsordnung seine Ansprüche geltend machen solle. Der betreffende Verleger ist verpflichtet, den Sortimenter für die aus dessen Lager nachweislich noch vorrätigen, direkt vom Verleger fest oder bar bezogenen Exemplare zu entschädigen, entweder durch Zurücknahme derselben oder durch Vergütung des Unterschiedes der Nettopreise. — Der Geschäftsbericht wurde nicht nur in allen Punkten genehmigt, er fand auch ungeteilten Beifall und Anerkennung. In seiner Ausführ lichkeit gewährte er einen vollen Einblick in die vielen Ar beiten, die an den Vorsitzenden herangetreten waren und für deren Bewältigung er seine ganze Tatkraft einsctzte, um die ihm darin gestellten Aufgaben zur Befriedigung der Ver bandsmitglieder und zum Wähle des gesamten Buchhandels zu lösen. Punkt 2 der Tagesordnung: Bericht des Schatz meisters über die Rechnung 1909/10. Das Rechnungsjahr ergab in der Einnahme 1670 92 H, in der Ausgabe 1139 5 H, so daß ein Vermögensbestand oon 531 37 H verblieb. Nach vorhergegangener Prüfung und Richtigbefund wurde dem Schatzmeister, Herrn Hopser- Burg, Entlastung erteilt. Punkt 3 der Tagesordnung. Der Voranschlag für das nächste Jahr wird mit 1729 87 H in der Einnahme und 1181 in der Ausgabe genehmigt. Punkt 4. Antrag des Vorstandes zur Streichung unseres Verbandes aus dem Vereinsregister mit der Begründung, daß bei jeder Veränderung im Vorstande, der sich auf sechs verschiedene Städte verteilt, sich so bedeutende Schwierigkeiten und so erhebliche Kosten ergeben, daß sich die Löschung zur Beseitigung derselben und zur Vereinfachung der Geschäftsführung von selbst empfiehlt. Der Antrag wird angenommen. Punkt 5. Schulbüchergeschäft, Besprechung der Anregungen des Börsenvereinsvorstandes. An- knüpsend an die durch das Börsenblatt bekannt ge gebenen Auslassungen des Börsenvereinsvorstandes zu dieser Frage, in denen das Vorgehen von Hannover als vorbildlich hingestellt wurde, empfiehlt der Vorsitzende ört liche Vereinigungen der interessierten Sortimentsbuchhand lungen behufs gemeinsamen Bezuges, um dadurch das Schulbüchergeschäft zu erleichtern und nutzbringender zu gestalten. Punkt 6. Herr Kollege Eichhorn-Rudolstadt hat Anträge, betreffend das Zurückverlangen von Konditionsgul, im Laufe