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pss 105. 7. Mai 1912 Nichtamtlicher Teil. Mrs-nNatt I. d. Dtschn. Buchhandel. 5849 eine suggestive Anregung für viele, die sonst gedankenlos an den Schaufenstern der Buchlädcn vorübergehen. Nachstehender Bericht des »Neuen Tagblatts» aus den Verhandlungen des Württembergischen Landtages wird für Freunde der Frakturschrist eine willkommene Botschaft sein: -Von der Württ. Landesgruppe des Vereins für Anschrift war an die Erste Kammer eine Eingabe aus amtliche Ein führung der Altschrist lAntiqua), Beginn des Schre!b-Lese- Unterrichts mit dieser Schrijt. Zulassung und allmähliche aus- lchlicßliche Anwendung der Altschrist im Verkehr der Landes- behörden usw. erfolgt. Der Ausschuß sReserent Gras Adelmann) kommt zu dem Antrag, über die Eingabe zur Tagesordnung überzugehen. In der Begründung sagt der Berichterstatter, daß, wenn die lateinische Schrift so unentbehrlich sei, wie ihre Anhänger behaupten, so möge sie sich ihre Stellung im Völker, verkehr aus eigener Krast im Laus der natürlichen Entwicklung erringen. Deutschland habe zurzeit keine Veranlassung, seiner vaterländischen Schrift das Grab zu schaufeln zur Freude aller ihm mißgünstigen Nationen. Diese Schrift sei das Band ge- worden, das alle Deutschen in der Heimat und Ferne um schlingt; es sollte nicht gelöst, sondern im Gegenteil fester ge knüpft werden.« Mit einem Hinweis auf die »Schwäbische Landes ausstellung für Reife- und Fremdenverkehr«, die vom April bis Juni eine neue Sehenswürdigkeit unserer schönen Stadl bilden wird, möchte der Bricsschreiber zum Schluffe noch Propaganda für den Besuch unseres schönen Schwaben landes machen. Aus den Zeitungsberichten hat man ja schon außerhalb des Württemberger Landes mancherlei von der Ausstellung erfahren, und die prächtige Schwaben- Nummer von »Über Land und Meer» und deren reicher Biiderschmnck, darunter die farbenphotographischen Auf nahmen unseres Spezialisten Hans Hildenbrand, hat vielleicht schon diesen und jenen Kollegen veranlaßt, das Schwabcnland in sein diesjähriges Reiseprogramm mit aufzunehmen. Zu besonderem Ruhme dars dieser Nummer nachgesagt werden, daß sie in einem Artikel »Die Entwicklung Stutt garts zur bnchgewerblichen Zentrale Süddeutschlands» auch unserem Berufe Rechnung trägt, was man in dem Aus stellungs-Katalog, betitelt »Bunte Blätter aus Württemberg und Hohenzollern», leider vermißt. Im übrigen verdient dieses 8 Bogen starke Büchlein, das mit echt schwäbischer Liberalität ausgestattet ist und bei dem geringen Ladenpreise von 50 H eine große Anzahl farbenphotographische Auf nahmen bietet, alles Lob. Es enthält eine Fülle des mannigfachsten Materials, das nicht weniger als 20 Autoren zusammengetragen haben. Von besonderem aktuellen Interesse ist der Artikel des bekannten, als Dramaturg am hiesigen Hoftheater wirkenden Dichters Walter Bloem, der den neuen Doppelbau unseres Hoftheaters eine Schöpfung nennt, die ohne Vergleich in ganz Deutschland, ja in der Kulturwelt überhaupt dastehe. Im Herbst wird der wundervolle Bau eröffnet werden. Was lange währt, wird gut! — In dem Artikel über das »Schwäbische Volls- schauspiel» spiegelt sich ein kleines Stück schwäbischer Literatur geschichte wider. Fr. Th. Vischers achtundvierziger Stück -Nicht la», dessen bei Bonz L Co. erschienene Buchausgabe zahlreiche Leser entzückt hat, eröffnete den Reigen der neu zeitlichen schwäbischen Volksschauspiele. Später folgten August Reiff, Gustav Schwegelbaur, Alfred Auerbach, Wilhelm Seither, Hermann Streich, Louise Lauxmann, Emilie Münz und Max Dürr. Albert Auers Verlag hat den größten Teil dieser Literatur verlegt. Was ferner in diesem kleinen Kompendium des Schwabcnlandes, zu beziehen vom Hosbuchhändler Herrn. Wildt — der auch dem Landes ausschuß der Württembergisch-Hohenzollernschen Vereinigung Börstnblott für dev Deutschen Buchhandel. 79. Jahrgang. für Fremdenverkehr angehört — über Altertumssamm lungen, Gemäldesammlungen, schwäbischen Wein, schwäbische Küche und andere schöne Dinge gesagt ist, wird seine Anziehungskraft nicht verfehlen. Item, auch unsere Kollegen mögen, wenn sie den Wanderstab ergreisen, sich zur Fahrt ins Schwabenland rüsten. Hier in Stuttgart ist's gut sein, das haben noch immer die Kollegen erfahren, die zur Juni messe in Stuttgarts Mauern weilten. Nesenbächler. Kleine Mitteilungen. Äutographeu-Preis« der Haudschrifteu-Berftcigeruus bei Marti« Breslauer in «erl!« am 2g. und 30. April 1SI2. — ! Rl. ^ g Friedrich der Große, Brief an seine Schwester, die Königin Ulrike v. Schweden 175 35 a Aus den letzten Lebenstagen der Königin Luise 2080 38 Blies der Königin Luise an den Herzog von Sachsen- Hildburghausen tLS 4l Jugendbries Kaiser Wilhelms II. an seine Großmutter August» 120 79 Bulle Papst Clemens III. 42S 81 Bulle Papst Leo X. 125 82 Brief Blüchers an seinen Verwalter Schwenke 230 122 Brief des Generals Seydlitz 100 130 Brief Wallensteins an den Fürst zu Anhalt 115 144 Brief Bismarcks 115 I8S Brief Vittorio Alfieris an Marchese di Barolo 180 248 Briese des Pädagogen Friedrich Fröbels aus der Zeit der Freiheitskriege 610 261 Bries Grillparzers an den Verlagsbuchhändler Vieweg, Braunschweig Igo 275 Bries Wilhelm Hauffs an die Redaktion der Blätter für literarische Unterhaltung 120 302 Wilhelm Jordan. Albumblatt aus »Aus der Siegsried- sage» 755 370 Eigenhändiges Manuskript Schillers zu Versen zu Wil- Helm Tcll gOO 422 Eigenhändiges Manuskript L. van Beethovens 3000 423 Bries Beethovens an Schuppanzig 485 424 Niederschrift eines ungedruckten Kanons Beethovens 1000 425 Bries Beethovens in englischer Sprache an Mr. Reale 220 42S Bries Beethovens an den Freiherrn von Türkheim S20 448 Bries Leopold Mozarts mit Nachschrift W. A. Mozarts 750 44g Eigenhändiges Manuskript W. A Mozarts 350 450 — do. 250 451 — do. 250 452 — do.: Rondo sür Klavier in D-dur 2600 475 Brief Richard Wagners an Freiherrn von Biedenfeld in Weimar 145 47S — do. an den Violinisten A. Wilkoszewski in München IIO 4S2 Handschristensammlung aus dem Besitze Joseph Kainzs 105 701 Napoleons I. Bescheid aus eine Eingabe der Prima- bellerina am Dböätrs ckss Lite 265 702 — Bries an Franyois de Neuschateau 200 703 Eingabe an Großherzog de Berg mit eigenhänd. Rand bemerkung Napoleons 145 706 Dokument über die Verhandlungen und die Hinrichtung des Fr. Ravaillac 140 731 Bries Friedrich Freiherr von Trenck an den Bruder Friedrichs des Großen Prinz Heinrich von Preußen 145 732 Briese, Gedichte und Handschriften zum großen Teil zur Zeit der Freiheitskriege aus dem weiteren Goethe kreis an Ferdinand Heincke gerichtet 230 Post. Beschaffenheit der Drucksachensendungen. — Das Verschieben von Briefen und Postkarten in Drucksachen sendungen bildet fortgesetzt die Ursache unliebsamer Bries. Verschleppungen und Briesverluste. Ungeachtet wiederholter An mahnungen durch die Presse und trotz unmittelbarer Einwirkung der Postanstalten aus die Absender werden viele Drucksachen- sendungen leider immer noch in so mangelhafter Verpackung 73«