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«qH-int^w-rktagNch. . «SrI-n°-r°In» N ^m g ^ lMmöLM ^u^>-rkn^-U.^r ^ ,t^-d-^r M^. ^ü? rÜchlÄtg»-»?- Nr. ISS (R. 7S). LÜerMüsitMWäjWölermLWzLg Leipzig, Dienstag den >. Juli 1919. 8S. Jahrgang. Redaktioneller Teil. )esellschaft der Freunde der Deutschen Bücherei. Die Jahresversammlung der Gesellschaft der Freunde der Deutschen Bücherei ergab folgendes Bild: Der Stand der Mitglieder ist 4 Ehrenförderer, 142 Stifter, 194 Immerwährende Mitglieder, 139 Spender, 852 jährlich zahlende Mitglieder. Das bedeutet einen Zuwachs gegen das Vorjahr um 1 Ehrenförderer, 22 Stifter, 18 Immerwährende Mitglieder, 7 Spender, 160 jährlich zahlende Mitglieder. Wenn auch dieser Zuwachs in Anbetracht der Verhältnisse noch als durchaus günstig bezeichnet werden mutz, so darf dabei doch nicht autzcr acht gelassen werden, datz seit Ausbruch der Revolution, also im letzten halben Jahre, nur 2 Stifter, 2 Immerwährende Mitglieder, 17 jährlich zahlende Mitglieder der Gesellschaft beigetreten sind. Neuerdings macht sich offenbar ans Grund der veraus gabten Jahresgaben wieder ein regeres Interesse an der Ge sellschaft bemerkbar. Es steht zu hoffen, datz die Zahl der Reuanmeldungen allmählich wieder steigen wird. Als Jahresgaben wurden herausgegeben für >917: ein Faksimiledruck von Heinrich von Kleists Ode »Germania an ihre Kinder« in einer bis her unveröffentlichten Fassung, mit einer literarhisto rischen Einleitung von Professor Iir. Minde - Pouet. 1918: »Aus den Briefen der G ö s ch e n s a m m l n n g des Börsen Vereins der Deutschen Buch händler«, herausgegeben von vr. Johann Gold friedrich, mit 11 Lichtdruckbeilagcn von Briefen von Klopslock, Wieland, Herder u. a. Die Buchausstattung beider Werke übernahm Professor Walter Tieman» in Leipzig, der auch ein Signet für die Drucke der Gesellschaft schuf. Trotz der erheblichen Schwierigkeiten, die der Herstellung dieser beiden Bücher cntgcgenstanden, ist ihre Ausführung geradezu mustergültig gelungen, und sie haben bei den Mitgliedern allgemeinen Beifall gefunden. Dies geht aus den zahlreichen zur Einsicht ausliegenden Dankbriefen hervor. Eine teilweise Veröffentlichung dieser Briefe wird noch bei anderer Gelegenheit im Börsenblatt erfolgen. Da von verschiedenen Seiten der Wunsch laut geworden ist, außer dem satzungsmäßig zuständigen Exemplar der Jahrcs- gaben ein werteres zu besitzen, wurde folgendes beschlossen: Die Abgabe eines zweiten Exemplars der Jahresgaben an Mitglieder ist möglich zum Preise von 5V wenn gleich zeitig der Gesellschaft ein neues Mitglied zugeführt wird. Wollen neu hinzutretcnde Mitglieder nachträglich in den Be sitz der früheren Jahrcsgaben gelange», so müssen sie für das beircffcndc Jahr nachträglich die Mitgliedschaft in ununter brochener Reihenfolge erwerben, z. B. zur Erlangung der Jahresgabe für 1917 die Mitgliedschaft für 1917, 1918 und 1919, also nicht etwa nur für 1917 und 1919. Die künstlerische Ausschmückung der Deutschen Bücherei ist um einige hervorragende Kunstwerke vermehrt worden, u. a. ein prächtiges farbiges Glassenster von der Künstlerhand Professor Paul Horst-Schulzes in Leipzig als Stiftung der Geselligen Vereinigung Leipziger Buchhändler und eine Marmorbüste von Peter Rosegger, die Professor Brand stetter in Graz zur Ausführung gebracht hat, als Stiftung von Herrn Alfred Staackmann in Leipzig. Ferner stiftete Herr vr. Felix Meiner in Leipzig aus Anlaß des 50jährigen Bestehens der Philosophischen Bibliothek seines Verlages eine Büste Jo hann Gottlieb Fichtes. Die Anzahl der Büsten beträgt zurzeit 57, von denen 47 ausgestellt sind. Die beiden großen für den Lesesagl bestimmten Wandbilder sind noch immer nicht fertiggestellt. Es steht aber zu erwarten, daß sie bestimmt zum Herbst angebracht werden können. Die für die Eingangshalle bestimmten beiden Statuen wer den in absehbarer Zeit voraussichtlich noch nicht vollendet sein. Mit Marmortafeln für Stifter sind bisher zwei Gänge im Erdgeschoß versehen, 7 Tafeln sind bereits ausgeftthrt, die achte harrt noch der Vollendung. Für die Tafeln der Ehrenförderer liegt eine Skizze vor, es ist aber noch kein endgültiger Entschluß über die Ausführung gefaßt worden. Jedenfalls soll für diese Tafel» ein -besonders schöner und würdiger Platz vorgesehen werden. Der Deutschen Bücherei wurden wie auch in den Vorjahren wieder erhebliche Geldmittel zur Vervollständigung der Samm lungen zur Verfügung gestellt. Das Gesamtvcrmögen der Gesellschaft beträgt annähernd 245 000 „/k. Wenn auch der Zuwachs zu dem Vermögen gegen das vorige Geschäftsjahr geringer ist, so ist dies daraus zu er klären, datz die Zahl der Stifter und Spender ans begreiflichen Gründen nicht die gleiche Höhe erreicht hat wie im Vorjahre, und daß einzelne Posten, z. B. Jahrcsgabc 19l7, die eigentlich auf das Vorjahr gehörten, erst in diesem Jahre zur Zahlung gelangt sind. Alles in allem kann aber das Ergebnis des abge laufenen Geschäftsjahres als recht erfreulich bezeichnet werden. Bezüglich der für das Jahr 1919 zu verausgabenden Jahres- gäbe ivlnde beschlossen, die Auswahl dem Vorstände zu über tragen, sie aber möglichst so zu gestalten, daß sie dein Wunsche und Geschmack aller Mitglieder angepatzt sei. Es wurde ferner beschlossen, daß die Gesellschaft für ihre ' Mitglieder käufliche wertvolle Sonderdrucke in geringer Auflage herausgibt, um den Mitgliedern Neues und Wertvolles zu bie ten und den Wunsch, Mitglied der Gesellschaft zu werden, in ! weitere Kreise zu tragen. Es liegen bereits sehr bedeutsame Arbeiten vor, die des Druckes harren. Mit dem Amte des Generalsekretärs ist Herr Kapitänleut« nant a. D. Walter Graeve betraut worden, der seine Tätigkeit ausgenommen hat. 533