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226, 28. September 1908. Nichtamtlicher Teil. Börlenblatt s. d. Dtschn. Buchhandel. 10437 findet. Würde dies nicht gemacht, so würde die Ätzung beim Druck aus der Platte herausspringcn und könnte dadurch be trächtlichen Schaden verursachen. Würde also die Ätzung ohne Facette und bis glatt an das Bild bestoßen sein (Abbildung 2), so müßte entweder der Stereotypeur eine künstliche Facette an- Abbildung 3 (s. Bild, b Facette, unten mehr beschnitten). bringen, oder es würde auf Kosten des Druckes nicht vom Original, sondern von Stereotypen gedruckt. Kosten und Schaden trägt in beiden Fällen der Besteller. Also: Wird der Satz stereotypiert, dann bestelle man seine Strichätzungen stets mit Facette. Wird der Satz aber nicht stereo typiert (bei kleinen Auflagen), so bestelle man seine Strichätzungen ohne Facette, weil es hier wieder praktischer und vorteilhafter für den Satz ist, wenn der Setzer ohne Facette arbeiten kann. Die Ätzanstalt ist verpflichtet, an jedem Klischee eine Facette anzubringen. Diese wird nicht mit bezahlt. Der Facettenrand beträgt gewöhnlich 4 mm. Wo aber die Ätzanstalt bei Strichsachen Zink sparen kann, bringt sie keine an. Autos werden stets mit Facettenrand geliefert. Nur legen die Ätzanstalten diesen in gleichmäßiger Entfernung um das ganze Bild. Dies ist falsch. Würde der Setzer bei einem Werke - g. I Abbildung 4 (g. Auto, ! b Facette, für die Unterschrift ausgeklinkt). die Unterschrift ff, ew von dem Bilde entfernt setzen, so würde dies häßlich aussehen, wäre Raumverschwendung — und sie würde ihm auch in der Imprimatur näher herangezeichnet. Das Ab sägen des unteren Facettenrandes kostet aber der Druckerei viel Zeit und Geld; bei größeren Werken ist sie verpflichtet, eine gewisse Summe auf das Werk zu schlagen. Aber warum bestellen wir denn nicht unsere Ätzungen so, daß unten weniger Facetten raum vorhanden ist (Abbildung 3)? Die Ätzanstalt hat nur Vor teile dadurch. — Bei größeren Autos muß natürlich unten Nagel rand bleiben, da sonst das Klischee beim Druck federn würde, wenn es knapp bis ans Bild bestoßen wird. Man kann sich bei breiten Klischees auch so helfen, daß nur ein gewisser Teil für die Unterschrift berausgeschnitten wird. (Abbildung 4.) Mancher Ärger und manche Kosten würden gespart, wenn die Verleger ihre Klischees sachgemäßer in Auftrag geben würden. In den nächsten Nummern des »Börsenblatts- werde ich einige weitere Punkte kurz behandeln, die bei der Bestellung der Kli schees (Holzschnitte, Galvanos, Autos, Strichsachen, Dreifarben klischees, Stereotypen) zu berücksichtigen sind. Viele Verleger würden es wohl gern tun; aber sie kennen die Materie nicht. Alfred Wendler. Kleine Mitteilungen. Dänischer Verein «egen die Dchmutzprefse. — In Däne mark hat sich ein -Verein gegen die Schmutzpresse- gebildet, um, in der Erkenntnis, -daß dem dänischen Volke von seiten einer Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel. 7b. Jahrgang. Ischlechten und zügellosen Presse Gefahr droht, die in den letzten Jahren in Kopenhagen ausgewachsen ist, durch ihren Ton und In halt die öffentliche Diskussion herabwürdigt und durch ihr Jagen nach Skandal, Sensation und Stadtklatsch dazu beiträgt, bei alt und jung die moralischen Begriffe zu verwirren und den Geschmack zu zerstören, zur tatkräftigen Bekämpfung dieses Übels mit allen gesetzlichen Mitteln zu mahnen«. Vorsteher des vorbereitenden Ausschusses ist: vr. Jens Nörregaard, Testrup Volkshochschule pr. Maarslet St.; Kassierer und Sekretär: Rechtsanwalt A. C. Linnemann, Kopenhagen. Der in der an ständigen Tagespresse veröffentlichte Aufruf ist von einer großen Anzahl von Männern und Frauen der verschiedensten Stände dringend empfohlen; die Buchhändler sind vertreten durch Aug. Bang, I. Frimodt, Frederik Gad, Ejler H. Hagerup, Vilh. Tryde. G. Bargum. H. Aschehoug » Co., Zweiggeschäft in Kopenhagen. — Der Verlag H. Aschehoug L Co. in Kristiania hat dieser Tage in Kopenhagen ein eigenes Zweigkontor errichtet, um die Interessen der Firma und deren Autoren auf dem dänischen Büchermarkt erfolgreich wahrnehmen zu können. Das Kontor wird von M. Eie-Dancke, früherem norwegischen Mitarbeiter des Kopenhagener Verlags G. E. C. Gad, geleitet. Die Auslieferung des Aschehougschen Verlages für Dänemark bleibt jedoch wie bis her in den Händen der Firma H. Hagerup, Kopenhagen. G. Bargum. ^ Ein alter deutscher Bücherspruch. (Vgl. Nr. 209 d. Bl.) — In Nr. 209 d. Bl. vom 8. September haben wir eine Reihe von Aussprüchen englischer Schriftsteller über den Wert der Bücher und des Lesens mitgeteilt. Im Darmstädter Täglichen Anzeiger teilt Herr Bibliothekar Noack diese Zitate den Lesern mit und ergänzt sie durch einen alten deutschen Bücherspruch, den er der Darmstädter städtischen Lesehalle als Wahrspruch vorgesetzt hat: »Viel löblicher, ein Buch zu lesen, Denn Fest und lautes Gassenwesen. Die wijlen vieles dir wird klar So lange Zijt verborgen war. Und aus der Kronika stijgt auf Der Stätt' und Christen Lebenslauf.- »Dieser alte Spruch ist anno 1462 von dem Edelen PUterich von Reichartshausen verfaßt, einem eckten, alten deutschen Ritter und ersten Sammler von ,pusoüliv'. Sein .Ehrenbrief', worin er seine literarischen Schätze beschreibt, ist ein wichtiges Quellenwerk für die Kunde unserer alten Dichtung, z. B. Wolframs von Eschenbach.- Herr Bibliothekar Noack hat, wie er uns schreibt, bereits Schritte getan, um zu einer ähnlichen Zusammenstellung zum Preise des Buches aus deutschen Schriften anzuregen, die gewiß eine ebenso lange, vielleicht noch längere Reihe ergeben würde als die englische. * Die Niederlande und die Berner Literarkouvrntioc». — Wie uns aus dem Haag mitgeteilt wird, wird die Nieder ländische Regierung eine Deputation zur Berliner Konferenz für die Revision der Berner Literarkonvention im Oktober d. I. ent senden. Diese wird bestehen aus den Herren: F. W. I. G. Snyder van Wisscnkerke, vr. juris, Geheimrat im Justizministerium, Haag, L. I. Plemp van Duiveland, Or. juris, Hauptrsdakteur: liisuvs Oouravt, Haag, C. H. Robbers, Schriftsteller, Amsterdam, W. P. van Stockum jr., Verleger, Hang. Patriotische Volksbuchhandlung. G. m. b. H. in Wien — Handelsregister-Eintrag: 95S0. Wien, II., Wallensteinstraße 4, Patriotische Volks buchhandlung, Gesellschaft m. b. H. Gegenstand des Unternehmens ist die Ausübung des Buch- und Kunsthandcls, insbesondere der Vertrieb von Werken österreichisch-patriotischen Inhaltes und volkstümlicher Fassung. Höhe des Stamm kapitals: 20 000 Lr. Darauf geleistete Einzahlungen: 6000 Lr. Geschäftsführer: Karl Blechschmid, Kaufmann in Stuttgart und Max Jarchow, Buchhandlungsgehilfe in Wien. Rechts- 1362